Telefunken Magnetophon 203 Stereo
#1
Guten Morgen, frohes Neues.
Mir wurde unlängst ein Magnetophon 203 Stereo zugelaufen, optisch in 1a Zustand, aber die Riemen sind hin.
Ich bräuchte jetzt einen Riemenplan, was wohin kommt, ein aussagekräftiges Bild wäre auch okay, damit ich dieses Brot-und-Butter Gerät zeitnah wieder aufstellungsfähig hinbekomme.
Neuer Riemensatz ist schon da.

Ich möchte mich schon im Voraus bedanken, dieses Forum ist einfach kompetent und hilft sicher auch solchen Küchen- und Wohnzimmertischbastlern wie mir weiter.

Auf ein gutes 2025. Cool
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#2
SM gibt es hier
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#3
Es gibt drei Riemen, zwei dicke Rundriemen und einen dünnen. Der dicke lange führt vom Motorpulley über die beiden Umspulrollen und das zentrale Zwischenrad, obere Hälfte (Foto).
Der zweitdickste führt vom Zwischenrad (untere Hälfte) zur Schwungmasse. Vorsicht! Zwischen den beiden Teilen dieses Zwischenrades sitzt eine Torsionsfeder, die ruckartige Kraftspitzen abfangen soll, wenn der Motor anläuft. Ohne diese Feder besteht die Gefahr, dass der Capstanriemen abspringt oder, wenn er älter ist, reißt.
Im Servicemanual sollte das auf der Explosionszeichnung zu erkennen sein, wie die Feder da eingebaut ist.... 

Der dünnste Riemen schließlich treibt vom rechten Auflageteller aus das Bandzählwerk an. 

   
Der richtige Rundriemen ist natürlich schwachz!  Wink

Wenn noch der erste Kopf drin ist, wird mit dem nicht mehr viel los sein. Die grauen Köpfe von Tfk hielten ja nur ein paar hundert Stunden. Bei Ebay bekommst du unter dem Suchbegriff „Telefunken G435“ einen kompatiblen fabrikneuen Kopf der späteren Fertigung ab 1969 mit Bronzespiegel für 25 Euro.

Unbedingt Beachtung verdient das vor dem Kombikopf sitzende Samtpolster in der Brummklappe. Selbige lässt sich relativ einfach nach oben aus ihrer gefederten Lagerung fummeln. Das Samtpolster setzt sich gern mit verhärtetem Bandabrieb zu, der dann niedliche kleine Dellen in den Kopf schleift! Ich spreche aus Erfahrung.... Sad
Dieser Andrucksamt sollte auch, besonders bei Benutzung alter Bänder, öfters mal von Abrieb befreit werden. Bei so einem alten Gerät (gebaut bis 1967 in der grauen Version) muss der wohl auch inzwischen erneuert werden, würde ich meinen.

LG
Holgi
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#4
Hallo Holger,
Einspruch, Euer Ehren... Rolleyes 

Die Torsionsfeder des geteilten Zwischenrades soll kurzzeitige Drehzahlschwankungen, die vom Motor kommen (könnten), von der Schwungscheibe fernhalten. Damit die Torsionsfeder beim Ein- und Ausschalten nicht überdehnt wird, hat das Zwischenrad in beide Drehrichtungen jeweils einen Anschlag. Bei vielen Geräten mit dem geteilten Zwischenrad hört man es kurz einmalig Klacken beim Ein- und/oder Ausschalten, das ist der Moment, in dem das Zwischenrad den jeweiligen Anschlag erreicht. Wenn man es klacken hört ist das ein gutes Anzeichen dafür, dass alles im Bereich des Zwischenrades leichtgängig ist.

Gruß
Wenni
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#5
Ja, oder so...

Was ich noch vergessen hatte: Die Oberteile der Bandteller sind mit einem Bajonettverschluss am Unterteil befestigt. Die drei Rastnasen, die dafür zuständig sind, brechen ab. Ich schreibe das einfach so, weil es so ist. Der Kunststoff ist spröde und jahrzehntelang hat eine Zugspannung auf diese drei Haken eingewirkt. Bei fast allen Geräten der 200er Reihe liegt dieser Defekt bereits vor oder tritt in dem Moment auf, wenn das Oberteil gelöst oder wieder aufgesetzt wird, was übrigens mittels einer 6 cm-Spule gemacht wird. Klebeversuche halten nicht.
Als ich mein M203 TS vor Jahren aufgearbeitet habe, musste ich mir extra wegen dieser blöden Bandteller einen billigen Ersatzteilträger besorgen....
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#6
Guten Abend. Riemenwechsel war erfolgreich, alles läuft, vorwärts wie rückwärts, aber es tönt nicht, Ruhe im Karton bzw. Stille aus dem Gerät. Also ein Kein-Ton-Bandgerät.
Muß ich nochmal in Ruhe bei, so eine ganz geräuschlose Maschine hatte ich bis jetzt noch nie, irgenwas war immer zu hören. Habs befürchtet, mechanisch hab ichs ja drauf, aber wenns um kleine Ströme geht bin ich eher der Trial-and-Error Typ. Erstmal nach losenen Kabeln fahnden.
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#7
...im einfachstem Fall ist evtl. nur der Lautsprecher Schalter (S7) ausgeschaltet.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#8
Drähte sind da sicher nicht lose, solche simplen Sachen sind fast nie der Grund für unwillige Geräte. Eher kommen schon oxidierte Kontakte im Bereich des Spurwahl- oder Lautsprecherschalters oder des/der Entzerrungsschieber infrage. Auch solltest du zuerst mittels eines Multimeters mal checken, ob die erforderliche Betriebsspannung vom Netzteil geliefert wird. 
Der Netztrafo ist übrigens bei diesen Geräten im Motor integriert — oder umgekehrt. Auch versilberte Sicherungshalter verlieren gern mal den Kontakt zur Sicherung. Die Sicherungen persönlich funktionieren auch am besten, wenn das Drähtchen im Inneren intakt ist...
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#9
Noin zusammen.
Sicherungen: Check- i.O. (mache ich immer als allererstes) Kontakte bei der Gelegenheit gereinigt.
Bei den Schiebern kommt man schlecht bei, das ist dann die nächste Baustelle, natürlich ist das Kontaktspray jetzt alle...
Allerdings: Plötzlich war kurz mal Ton da, ich vermute mal daß auch der Lautstärkerregler einer Reinigung bedarf, puha.
Der Kopf und das Andruckkissen sind übrigens in dem von Holgi beschriebenen Zustand, also gehts da auch weiter. Kann der Kopf (also der vom Gerät..) denn wirklich komplett ausfallen?
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#10
Hat das 203 eine Lautsprecherschalter beim Anschlussfeld? Bei meinem 202 war das so und dieser Schalter kann Probleme machen.
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#11
.....mein 203er hatte den und dort war auch das Problem....ein kurzer Sprühstoß mittels Oszillin oder Tuner Spray und nichts anderem...und schon tönter der Lsp. wieder.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#12
Kleiner Zwischenstand:
Alle verdächtigen Schieber, Schalter und Kontakte vorsichtig gereinigt.
Dann ging es , bis zum finalen Zusammenbau. Danach war wieder Ruhe.
Solche Fehler liebe ich zutiefst... Hrrg!
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