ASC 6002
#1
Testbericht ASC 6002/38
Nun ist sie also da. Eigentlich wollte ich ja eine
Viertelspur-Maschine, aber die sind selten und teuer.
Es passt auch ganz gut, denn durch die vor kurzem
erworbene Philips N 4522, die mir klanglich meiner
Revox PR 99 überlegen scheint - sicher auch eine Frage
der Einmessung - kam mir die ASC gerade recht, denn
immerhin stand sie nicht selten auf dem Thron. Lange
Zeit habe ich mich vor dem Ankauf einer ASC gedrückt,
da immer wieder die Rede von 'Reparaturgurke' war.
Beurteilen kann ich das zwar noch nicht, aber alles
andere muss erforscht werden.

Grundsätzlich wirkt die ASC rein äusserlich wie eine
etwas vergrösserte Braun TG 1000 bzw. 1020, deren Technik
bekanntlich Uher beisteuerte. Tatsächlich ist ASC
auch die verselbstständigte Tonbandabteilung der Fa. Braun.
Das Design - die einen nennen es Rams-Design,
die anderen fälschlicherweise Bauhaus-Stil - ist dann
auch konsequent funktional. Entfernt erinnert mich das
an die vorletzten Philipse. Und dennoch ist alles
vom Feinsten: massive Metallplatten und wenig Kunststoff,
Druckgusschasis, Papst-Motoren, Recovac-Köpfe (porzellan-
beschichtet) usw.

Das Design ist nicht jedermanns Sache, die Maschine ist
jedoch übersichtlich und handlich ausgelegt. Besonders
schön ist m.E. das Zählwerk geraten: die Ziffern sind
plan mit der Frontplatte und die Ziffern 6 bzw. 9
vermitteln ein wenig progressives/technisches Design.
Die Anschlüsse für Dia und Projektor sind zwar vorhanden,
jedoch fehlt das Innenleben! Da wird sich so mancher
schon nach dem Kauf geärgert haben - nicht jede Maschine
hatte offenbar diese Ausstattung verinnerlicht.
Die Umschaltung der Bandgeschwindigkeit passiert sozusagen
'On-The-Fly', also ohne Abschalten, genau wie bei Philips.
Die VUs sind sehr klein, relativ schnell und dennoch
ist es nicht leicht, mit ihnen umzugehen. Auch ASC ist
wie Philips der Meinung gewesen, dass Kippschalter eine
feine Sache sind - ich schliesse mich dem an. Wie die
Philips verfügt die ASC über ein in Meter und Dezimeter
geeichtes Zählwerk.

Äusserst interessant sind die extrem kompakten Maße
dieses Gerätes, ich glaube daher zu recht sagen zu können,
dass dies wohl der kompakteste Grossspuler im Consumer-
bereich ist. Zwar ist das Gerät etwas höher als die
Pioneer 909, jedoch ist sie derart schlank gewachsen,
dass die ASC volumenmässig wohl zweimal in die Pio passt.

Der Klangvergleich lässt dann auch keine Fragen mehr
offen: die ASC gehört wirklich zu den besten Maschinen,
ich denke, dass man sich damals in den Messlabors schon
mächtig strecken musste, um in Tests Unterschiede
zwischen den Grossen herauszuarbeiten.

Fazit: es gibt Geräte, die vermitteln augenblicklich ein
Gefühl von Geborgenheit, die ASC gehört dazu. Das typische
Architektendesign passt weniger in eine Sammlung, als vielmehr
allein ins Regal - soll heissen: das Gerät wirkt neben anderen
kaum, alleine bzw. zusammen mit einer entsprechend gestylten Anlage,
entfaltet die Maschine jedoch einen ganz besonderen
Reiz. Auch preislich liegt das Gerät eher in der unteren
Kategorie und ist m.E. ein echter Geheimtipp für jeden Musik-
und/oder Tonbandfreund.
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#2
meine 6004 ist nicht zu reparieren, weil ALLE ic kaputt sind. das ganze Motherboard ist hin sagt die werkstatt. das war mein lieblingsgerät. schade!
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#3
Bist Du sicher, daß Du auch in einer Fachwerkstatt für Tonbandgeräte warst und nicht in einer Pfuschwerkstatt für PCs? Ich störe mich an dem Ausdruck "Motherboard". Wenn die Werkstatt keine Ahnung von ASC hat - und die sollte man haben, ASC war bei den Servicetechnikern nicht sehr beliebt - erklärt man ein Gerät schnell zum Totalschaden.

a) Bei ASC (Adresse müsste sich auf der HP von Andreas finden lassen) wird noch repariert. Ich würde mich dorthin wenden, bevor Du die Maschine als E-Teile-Träger verhökerst.

b) Wenn es keine Teile mehr gibt, so kannst DU nach einer Schlachtmaschine gucken oder

c) die Deine anbieten. Auch wenn ich interessiert wäre: Ich denke das solltest Du nur als letztes Mittel in erwägung ziehen.

Michael
Michael(F)
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#4
Hallo Michael,
hallo 4zack,

ich stimme Dir zu.

Ich habe 4zack bereits mal eine PM geschrieben. Was ich noch von der kleineren Reparaturaktion der ASC von Frank im Kopf habe, ist das Technik, die seinerzeit sündhaft teuer war heute aber an fast jeder Straßenecke noch zu haben ist. Das einzige, wenn denn wirklich alle ICs defekt sein sollen (warum eigentlich? Blitzschlag?), wäre ein nicht unerheblicher Zeitaufwand für die Revision. Aber darüber kann man bei Bier, Wein und Pizza reden Smile

Gruß
Michael
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#5
So abwegig scheint das, was 4zack da sagt, nicht zu sein. Der Karl-Heinz ( www.tonbandhobby.de ) hat mal erwähnt, genau so einen Fall gehabt zu haben, da stimmte - wenn ich mich recht erinnere - etwas nicht mit der Spannungsregelung und in dem Bereich gab es keine Sicherungen. Hat also durchaus eine gewisse Verwandtschaft mit dem erwähnten Blitz...
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#6
ich bin mit dem Typen in der Werkstatt zu Schule gegangen, der würde mir schon sagen wenn es sich nicht lohnt oder er keinen bock hat. Aber ich habe die asc-Addresse gefunden, dann können wir dort Bauteile kaufen, danke an alle für die infos.
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#7
=>4zack

o.K., wenn Du den Reparateur persönlich kennst, dann ist das natürlich etwas anderes.

Ich weiß, das ASC mitunter ziemlich exotisch daherkam. Ich erinnere mich noch lebhaft an einen Tuner, der excellent empfing und auch so klang. In der Bedienungsanleitung war man den Japanern in Sachen Unverständlichkeit und Konfusion weit voraus, und das ganz ohne Übersetzung. Das Service-Manual durfte man lt. Service nicht ganz ernst nehmen. Spontane Verbesserungsvorschläge wurde ad hoc in die Serie übernommen und trotz Seriennummer waren das alles handgemachte Einzelstücke. Ähnlich wie bei Audiolabor (VV2020 / ES 200). Da gabs noch handgefeilte Alu-Streben.

Zudem hat es die Fa. ASC nachhaltig verstanden, die einezelnen Service-Stationen zu verprellen mit dem Ergebnis, daß ich im ehemaligen Stuttgarter ASC-Service mit den Worten begrüßt worden bin, ob ich denn keine Revox hätte, die würde man viel lieber reparieren.

Viel Erfolg, wäre schade um das schöne Teil, auch wenn es fummelig zu bedienen ist.

=> MichaelB
Du schreibst von Technik, die auch heute noch zu bekommen ist. Wie ist das mit dem Tapedeck, das gilt m. E. als unreparierbar, wenn Fehler in der Laufwerkssteuerung auftreten. Hab' deswegen immer die Finger davon gelassen, wenn eines angeboten wurde.

Michael (Franz)
Michael(F)
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#8
Kundenspezifische IC's (heute werden sie ja wohl ASIC's genannt Smile ), sind natürlich nicht so einfach zu ersetzen. Aber selbst die Dinger lassen sich über moderne PICs relativ einfach nachbilden. Das ist ja genau die Stärke der PICs. Und glücklicherweise ist es reine Logik Smile

Mit Fehlerbeschreibungen ist das ja immer so eine Sache. Man weiß ja z.B. garnicht, ob der Fehler tatsächlich stimmt, resp. ob der Verkäufer genau das damit meint, was Du da hinein interpretierst.

Bei den Revoxen ist ein "typischer Laufwerksfehler" eine durchgebrannte Sicherung für die 5 Volt Versorgung der Logik. Trotzdem leuchten die Glühlämpchen in den Schaltern und das Ding reagiert auch manchmal. Ich persönlich gehe eigentlich lieber auf Jagd nach defekten Geräten. Das spart Geld und des öfteren schon kam wieder was brauchbares heraus (davon stehen 2 Dinge jetzt bei Dir: der Grundig Verstärker und das TK248).

Gruß
Michael (B)
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#9
... nur der Vollständigkeit halber: dank Michael B sind jetzt 2 Platinen mit frischen Bauteilen bei meiner 6004 beglückt worden. Aber bei Play wickelt sie gar nicht. Der linke Teller dreht rückwärts (Bandspannung), der rechte gar nicht. Auch ein Bewegen der Bandführungen sowie drehen der neuen regelbaren Widerstände bringt nichts. Spulen geht in beide Richtungen. Als Ausgleich habe ich eben die TS 1000 auf Autoreverse umgestellt.
Bis bald, Ralf.
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#10
Zitat:Michael Franz postete
Bist Du sicher, daß Du auch in einer Fachwerkstatt für Tonbandgeräte warst und nicht in einer Pfuschwerkstatt für PCs? Ich störe mich an dem Ausdruck "Motherboard". Wenn die Werkstatt keine Ahnung von ASC hat - und die sollte man haben, ASC war bei den Servicetechnikern nicht sehr beliebt - erklärt man ein Gerät schnell zum Totalschaden.

a) Bei ASC (Adresse müsste sich auf der HP von Andreas finden lassen) wird noch repariert. Ich würde mich dorthin wenden, bevor Du die Maschine als E-Teile-Träger verhökerst.

b) Wenn es keine Teile mehr gibt, so kannst DU nach einer Schlachtmaschine gucken oder

c) die Deine anbieten. Auch wenn ich interessiert wäre: Ich denke das solltest Du nur als letztes Mittel in erwägung ziehen.

Michael
Hallo Michael Franz,
wie komme ich zur HP von Andreas, bzw. zu einer Adresse, wo man eine ASC 6002 repariert?
Danke!
Gernot
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#11
@steinway:

Du bist schon auf meiner Seite, ansonsten gilt

http://www.tonbandwelt.de

Dort unter Links müßte es die ASC-Infos unter 'Adressen' geben.
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#12
Zitat:steinway postete
Zitat:Michael Franz postete
Bist Du sicher, daß Du auch in einer Fachwerkstatt für Tonbandgeräte warst und nicht in einer Pfuschwerkstatt für PCs? Ich störe mich an dem Ausdruck "Motherboard". Wenn die Werkstatt keine Ahnung von ASC hat - und die sollte man haben, ASC war bei den Servicetechnikern nicht sehr beliebt - erklärt man ein Gerät schnell zum Totalschaden.

a) Bei ASC (Adresse müsste sich auf der HP von Andreas finden lassen) wird noch repariert. Ich würde mich dorthin wenden, bevor Du die Maschine als E-Teile-Träger verhökerst.

b) Wenn es keine Teile mehr gibt, so kannst DU nach einer Schlachtmaschine gucken oder

c) die Deine anbieten. Auch wenn ich interessiert wäre: Ich denke das solltest Du nur als letztes Mittel in erwägung ziehen.

Michael
Hallo Michael Franz,
wie komme ich zur HP von Andreas, bzw. zu einer Adresse, wo man eine ASC 6002 repariert?
Danke!
Gernot
Der Heimaudiobereich ist bei ASC zwar nicht mehr zu erkennen, jedoch sie sind es! Die Firma verfügt weiter über eingeschränkte Ersatzteile als auch über Wartungs- und Reparaturmöglichkeiten für die Bandmaschinen.
Allerdings ist der ständige Stromverbrauch einer AS600x konstruktiv bedingt, da sie sich nicht abschalten läßt. Somit ist hier kein grüner Engel möglich!
Denn bei Abschaltung folgt der Gedächnisverlust des Bandzählers. ;-)))

http://www.asctelecom.com
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#13
Zitat:gruenlilie postete
Denn bei Abschaltung folgt der Gedächnisverlust des Bandzählers. ;-)))
Kürzlich laß ich einen alten testbericht, die ASC war gerade neu auf dem Markt und mußte sich mit allerlei Konkurrenten messen. Sie war lt. Test (war es 'Audio'?) die erste mit digitalem Display und die erste, die den Zählwerkstand speicherte...

Ich habe eine ASC, wo der Vorbesitzer einen Ein/Ausknopf an das Stromkabel angebracht hat Wink
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#14
Zitat:highlander postete
Zitat:gruenlilie postete
Denn bei Abschaltung folgt der Gedächnisverlust des Bandzählers. ;-)))
Kürzlich laß ich einen alten testbericht, die ASC war gerade neu auf dem Markt und mußte sich mit allerlei Konkurrenten messen. Sie war lt. Test (war es 'Audio'?) die erste mit digitalem Display und die erste, die den Zählwerkstand speicherte...

Ich habe eine ASC, wo der Vorbesitzer einen Ein/Ausknopf an das Stromkabel angebracht hat Wink
Dann kann Deine ASC immer sauber bei 0 beginnen! :-)
Der grüne Engel ist hiermit verliehen! ;-)

Schon damals hätte man es durchaus besser machen können. Siehe Tuner Braun A501, dieser hat eine integrierte Pufferbatterie und konnte auch mit seiner TTL und CMOS Logik die Sendefrequenzen nach Abschaltung des Gerätes über Jahre behalten.
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#15
Nur ein bißchen Offtopic: Dual baute Anfang der 80er in der Anlage, die zum Deck C844 gebaut wurde einen Tuner mit einem sog. 'Goldkondensator'. Der sollte die Sender speichern. Wie zuverlässig und langlebig ist so etwas eigentlich? Würde ein solcher Tuner, heute bei eBay gekauft, noch seinen Dienst verrichten können?
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#16
Zitat:highlander postete
Nur ein bißchen Offtopic: Dual baute Anfang der 80er in der Anlage, die zum Deck C844 gebaut wurde einen Tuner mit einem sog. 'Goldkondensator'. Der sollte die Sender speichern. Wie zuverlässig und langlebig ist so etwas eigentlich? Würde ein solcher Tuner, heute bei eBay gekauft, noch seinen Dienst verrichten können?
Diese Kondensatoren werde auch gerne als Stützkapazität von Lithiumbatterien verwendet, da diese bei Backupspannungsquelle im Bedarfsfall zu beginn eine Leistungstief haben, durch den Stützkondensator mit wird diese Latenzzeit überbrückt.

Weitere technische Info's können hier nachgelesen werden:

http://www.elektronik-kompendium.de/site...208301.htm

http://www.nuin.co.kr/html/pro6.html

Gruß und einen schönen Abend
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#17
So ein Goldkondensator (Neudeutsch: GoldCap) stellt einen extrem großen Elko dar. Meist im bereich von 0,47 - 10F (1F = 1.000.000uF). Die Nennspannung ist i.d.R. 5,5V. Damit sind sie ideal als "Stützbatterien" verwendbar. Die dinger haben aber schätzomativ die gleichen Alterungserscheinungen wie normale Elkos. Nur fällt das bei der Göße wohl nicht so ins Gewicht.
Wenn du den Tuner ab und zu mal einschaltest gibts da keine Probleme (Nach einem 4-monatigen Aufenthalt in Australien hatte mein Fernseher seine Programme zwar nicht vergessen aber bunt durcheinandergewürfelt - Spannungsmangel ;-)). Ausserdem sind die Teile problemlos erhältlich, mann kann sie auch gegen größere (=mehr Kapazität) austauschen.
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