Antriebsräder verhärtet
#1
Hallo, ich habe folgendes Problem: Bei einigen meiner Grundigs sind die Laufflächen der Reibräder durch jahrzehntelangen harten Arbeitseinsatz verhärtet.
Folge: Lautes, rappeliges Laufgeräusch. Nun könnte man sich die entsprechenden Geräte ja einfach doppelt und dreifach auf Vorrat legen, das nimmt mir jedoch zuviel Platz weg und ausserdem kriegt man ja doch (meistens) ein Gerät, welches die gleichen Fehler hat.

Frage: wer hat einen Tipp, ob - und wenn ja, wie - man diese Dinger wieder "weich" kriegt.

Thomas.
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#2
Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass Gummi einige Minuten in Wasser gekocht wieder weich wird. Wie das bei Laufrädern, bei denen das Gummi aufgeklebt ist funktioniert, weiß ich nicht.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
Zitieren
#3
Wenn es Gummi ist, dann kannst Du das Zeug tagelang kochen ohne das was passiert!

Sollte es aber doch weich werden, dann ist es kein Gummi sondern PVC! Durch die Wärmezufuhr wandert Weichmacher aus dem Matereialinneren nach außen und bewirkt diesen Effekt. Er (der Weichmacher) bleibt aber nicht dort sondern wird an die Raumluft abgegeben. Das ist ein nicht lösbares Problem vieler Kunststoffe und tritt bei PVC ganz besonders deutlich und relativ schnell in Erscheinung.
Zitieren
#4
Diese Gummiteile verhärten nicht nur, sie werden auf ihrer Oberfläche auch sehr glatt und bekommen Spurrillen, so daß sie nicht mehr präzise rundlaufen und nicht mehr genügend Grip haben.
Wenn man die Reibräder, Andruckrollen ect. an der Oberfläche etwas überschleift wird die harte verdichtete und oft schmierige Schicht entfernt, die Oberfläche sieht aus wie neu und die Teile funktionieren wieder.
Man muß nur darauf achten, wo es aus mechanischen Gründen auf den Durchmesser ankommt, nicht zu viel abzuschleifen, sonst wird der benötigte Durchmesser zu gering und man bekommt andere Antriebs-Probleme.

Realisiert habe ich das Schleifen auf einer kleinen Drehbank mittels passendem Dorn und einer kleinen Schleifmaschine (Dremel o.ä.). Die Drehbewegungen beider Maschinen sollten gegenläufig sein, um eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit und somit Oberflächenqualität zu erzielen. Wer keine entsprechenden Möglichkeiten hat, kann auch eine etwas "unqualifizierte" Methode anwenden.
Man sucht sich einen dem Lochdurchmesser entsprechenden Dorn, steckt das zu bearbeitende Gummiteil darauf und hält es am Dorn mit Gefühl gegen eine normale feine abgerichtete und saubere Schleifscheibe eines normalen Schleifbocks.
Damit das Reibrad nicht die Drehzahl der Schleifscheibe annimmt und die Schleifwirkung gegen Null geht, sollte man die Achse (Dorn) etwa im 45° Winkel (ausprobieren) zur Schleifbockachse halten (Reibradrehzahl ist vom Haltewinkel abhängig). Mit Gefühl und etwas Übung erreicht man auch hiermit brauchbare Ergebnisse.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste