Früher war alles besser...
#1
Hätten sie nur Bänder genommen Smile

http://www.heise.de/newsticker/meldung/65174
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#2
Früher war eben nicht alles besser. Auch damals konnte man, zugegebenermassen, Musik klauen. Das passierte auch oft genug, nur war das mit Mühen und Risiken verbunden bei geringeren Erfolgsaussichten.

Was für eine Bandkopie man da erwischte, wenn man einer habhaft wurde, war unklar. Das Fehlen dieser Hardware wurde bemerkt und konnte verfolgt und geahndet werden.

Der "Dieb" muss sowieso ganz im Gestern verhaftet gewesen sein. Wieso denn die Hardware klauen? Hätte es ein eleganter Hack mit anschiessendem Download der gahackten Daten nicht auch getan? Falls es sich um Wechselmedien handeln sollte: Auch die kann man beschriften und ins Archiv stellen, genauso wie man sie dann klauen kann oder auch nicht.

Letztendlich kann man im digitalen Zeitalter leichter und unbemerkter Klauen (durch kopieren) als früher. Das belebt die Musikszene Wink Auch die Qualität steigt an - je digitaler die Zeiten desto besser die Bootlegs. Von wegen, früher war alles besser. Die Musik vielleicht, ja.
Michael(F)
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#3
Zitat:Michael Franz postete
Von wegen, früher war alles besser. Die Musik vielleicht, ja.
Der letzte Punkt ging mir gerade heute morgen durch den Kopf.

Da hat man doch in der Tat vor, eine "Geburtstagsparty" des ESC (Eurovision Song Contest) durchzuführen und die besten der besten zu küren. Mir sind gerade zwei Songs bekannt, die es wirklich verdient hatten, im Ohr zu bleiben "Waterloo" von ABBA und "Après toi" von Vicky Leandros. Also war früher auch nicht alles besser. Andererseits gab es in der Tat früher die bessere Musik, man hat sie im ESC bloß nicht benutzt - whyever.

Die Musikindustrie schreckt ja heutzutage auch wirklich vor nichts mehr zurück, allen voran der Herr Bohlen. Ab und zu ist in den heutigen Top 100 ja auch noch mal was hörbares enthalten, wie "Aufstehn" von Seeed. Aber heute ist es insgesamt so, dass, wenn ich mit Tonband oder Cassette am Radio säße, ich höchstens jedes 10. Stück aufnehmen würde - früher waren es acht von zehn. Liegt das an mir (meinem Alter), oder ist das wirklich alles so schlecht geworden?

Ich kann mich jedenfalls weder mit Techno (hiermit meine ich echtes Techno, das wirklich nur aus Rhythmen besteht), Hip Hop noch mit diesem ganzen sogenannten Metal oder Death Rock anfreunden.

Da höre ich dann lieber eine 26,5 cm- Spule, die komplett Pink Floyd bespielt ist oder Deep Purple, Uriah Heep (die sicher auch nicht jedermanns Sache sind) oder auch Genesis, Mike Oldfield und Tangerine Dream. Vorstehende haben zumindest eines gemeinsam: In fast allen Stücken dieser Bands / Interpreten ist eine Melodie enthalten. Das ist heute schon eine Seltenheit.

Klauen konnte man Musik früher wie heute. Nur hatten wir früher nicht den Anspruch, eine HiFi-Raubkopie zu erhalten, es genügte, wenn es zumindest gut anzuhören war. Heute ist es - Digitaltechnik machts möglich - eine 1:1-Kopie. Das ist ja auch das Dilemma der Musikindustrie.

Andererseits weiß ich nicht, wo der Unterschied in der Beschaffung sein soll. Wenn die Jungs eine Festplatte haben, warum sichern sie die nicht? Alles spricht von Datensicherung - wenn ich eine Originalaufnahme habe, so kopiere ich diese, archiviere das Original und benutze die Kopie - zumal sie bei einer Festplatte ja 1:1 ist. Gleiches gilt natürlich auch für DVD, CD etc. Hat man doch früher auch nicht anders gemacht: Der Original-Senkel wurde archiviert, benutzt wurden Kopien.

Fazit: Ob ich ein Original-Band oder eine Festplatte benutze - wenn ich mir das Original klauen lasse, ist doch beides das Gleiche.

Gruß Norbert
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#4
Zitat:Crazy postete
......
Klauen konnte man Musik früher wie heute. Nur hatten wir früher nicht den Anspruch, eine HiFi-Raubkopie zu erhalten, es genügte, wenn es zumindest gut anzuhören war. Heute ist es - Digitaltechnik machts möglich - eine 1:1-Kopie. Das ist ja auch das Dilemma der Musikindustrie.
....
Gruß Norbert
Die Problematik der 1:1 Kopie ist doch nur ein Vorwand der Musikindustrie um einen scheinbaren Grund und damit einen Katalysator für die Gängelung der Kunden zu haben. Damit gewinnt sie die Möglichkeit den Grund der Krise nicht bei sich selbst suchen zu müssen.

Welche Majorität erhebt den wirklich den Anspruch eine 1:1 Kopie haben zu wollen?
Wenn die Musik aus den mobil phone dröhnt oder aus dem USB-Stick dann genügt das den qualitativen elektroakustischen Ansprüchen der Masse völlig.
Die Gejammere der Musikindustrie ist seit der Massenverbreitung der Kompakt-Kassette unverändert und diese bot mit Abstand nicht die Möglichkeit einer 1:1 Kopie.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#5
Zitat:Gyrator postete
Die Gejammere der Musikindustrie ist seit der Massenverbreitung der Kompakt-Kassette unverändert
Da sehe ich schon einen Unterschied. Mit einer Kassette konnte man eine Kopiertiefe von 1 bei passabler und 2 bei gerade noch erträglicher Qualität erreichen - alles weitere ist selbst für niedrige Ansprüche nicht mehr geeignet. Mehr als ein Austausch unter Freunden, Nachbarn und Bekannten war da nicht drin. Genau das war auch der Grund, warum die Musikindustrie sich (wenn auch jammernd) auf Regelungen wie den "Leerkassettengroschen" eingelassen hat. Digital (und somit beliebig oft ohne Verlust) kopierbare Formate sind, insbesondere durch die unbegrenzten Tauschmöglichkeiten im Internet, eine viel größere Bedrohung und werden von der Musikindustrie auch so empfunden.
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#6
Zitat:Gyrator postete
Zitat:Crazy postete
......
Klauen konnte man Musik früher wie heute. Nur hatten wir früher nicht den Anspruch, eine HiFi-Raubkopie zu erhalten, es genügte, wenn es zumindest gut anzuhören war. Heute ist es - Digitaltechnik machts möglich - eine 1:1-Kopie. Das ist ja auch das Dilemma der Musikindustrie.
....
Gruß Norbert
Die Problematik der 1:1 Kopie ist doch nur ein Vorwand der Musikindustrie um einen scheinbaren Grund und damit einen Katalysator für die Gängelung der Kunden zu haben. Damit gewinnt sie die Möglichkeit den Grund der Krise nicht bei sich selbst suchen zu müssen.

Welche Majorität erhebt den wirklich den Anspruch eine 1:1 Kopie haben zu wollen?
Wenn die Musik aus den mobil phone dröhnt oder aus dem USB-Stick dann genügt das den qualitativen elektroakustischen Ansprüchen der Masse völlig.
Die Gejammere der Musikindustrie ist seit der Massenverbreitung der Kompakt-Kassette unverändert und diese bot mit Abstand nicht die Möglichkeit einer 1:1 Kopie.

Gruß

Thomas
Da hast Du natürlich auch nicht ganz unrecht - ist bei der heutigen "Musik" auch kein Wunder, denn diese HipHops brauchen nicht HiFi zu sein, auch nicht Stereo (man hört heute eh kaum eine rechts-links-Trennung mehr), Hauptsache sie machen Lärm. Dafür genügen Handys und Brüllwürfel.

Folglich setzt die Musikindustrie deshalb nicht mehr so um wie früher, weil die "Musik" qualitativ in den tiefsten Keller gesunken ist.

Gruß

Norbert
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#7
Als ich schrieb, die Musik sei früher besser gewesen, hätte ich da einen Zwinkersmilie dahintersetzen müssen. Natürlich ist das ganz stark vom eigenen Geschmack abhängig.

"Je weiter der Blick zurück reicht, desto mehr verfärbt die Erinnerung das Geschehene rosarot ....." (H. Wader)

Wenn man einem DJ zusieht, so erkennt man Fähigkeiten und Fertigkeiten, die man auch an Musikern schätzt, die man mag. Vieles in der für mich sehr unzugänglichen Neuen Musik weist Merkmale auf, dich ich auch an der Musik finde, die ich liebe. Nur erreicht mich die letztere, und die andere eben nicht. Insofern war meine Aussage falsch: Nicht die Musik ist unzugänglich, ich bin es für die Musik.

Schrott im Sinne von "billig gemacht, für den alsbaldigen Verbrauch bestimmt" gab es früher schon. Heute ist vieles davon verschwunden, vieles wird wieder hervorgekramt und kultisch verehrt. Der Anteil dieser Produktionen ist aber aufgrund der Rationalisierung bei der Musikproduktion im Tonstudio enorm angewachsen, der der qualitativ hochwertigen Musik nicht im selben Maße. Dadurch ergibt sich das bekannte Mißverhältnis.
Michael(F)
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#8
Hi Norbert,

< Da höre ich dann lieber eine 26,5 cm- Spule, die komplett Pink Floyd >
< bespielt ist oder Deep Purple, Uriah Heep (die sicher auch nicht jedermanns < Sache sind) oder auch Genesis, Mike Oldfield und Tangerine Dream. >
< Vorstehende haben zumindest eines gemeinsam: In fast allen Stücken >
< dieser Bands / Interpreten ist eine Melodie enthalten. Das ist heute schon >
< eine Seltenheit.<

Noch viel seltener sind Songs, bei dem der Autor sich die Mühe macht,
seinen Titel in Strophen, Refrain und, wenn das Gehirn besonders gut sprudelt,
mit Zwischenspiel zu schreiben.
Wenn dann noch ab und an gelungene Akkordwechsel dabei sind, ist der
Song hörenswert. Paul McCartney als Beispiel hatte da immer ein Händchen
für...

Heribert
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#9
Ich schließe mich dem Statement von Michael Franz voll an.
Gute Musik gab und gibt es zu allen Zeiten. Möglicherweise muss man sich heute etwas mehr Mühe machen, sie zu finden, aber der Aufwand hält sich in Grenzen. Einfach nur das Radio oder - schlimmer noch - den Fernseher einschalten und daraus Rückschlüsse auf das Musikangebot zu schließen, reicht allerdings m.E. nicht.

Gruß,
Markus
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#10
=> Crazy
=> Heribert W

Sehr interessantes Nebenthema, ich habe sogleich einen neuen thread eröffnet Wink

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=3275
Michael(F)
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#11
Zitat:Crazy postete
Uriah Heep (die sicher auch nicht jedermanns Sache sind)
Bei der "Spellbinder" Tour 1996 war ich in Köln,
bei der "Sonic Origami" Tour 1998 war ich in Düsseldorf dabei.

Die "alten" Jungs waren kompromisslos wie früher. Besonders 1996 in Köln war
ein absolutes Highlight. Die nicht endende Akustik-Version von "The Wizard" war gänsehautmäßig ;-)

Gruß
Michael K.


Edit: Rechtschreibfehler behoben ;-)
Gruß
Michael

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