HECO P3302
#1
Im August 1974 angeschafft. In letzter Zeit höre ich weniger Bass und manchmal klingt die Wiedergabe von Bässen verzerrt, eher wie ein Plopp. Die Sicken sehen gut aus. Sind hier auch die Elkos die Ursache und macht der Austausch Sinn? Ich habe die Kiste noch nicht geöffnet. Das Bild stammt aus dem Netz (P3302 SL).
Sie gehören zur Drittanlage und wurden in den letzten 20 Jahren wenig genutzt.


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Viele Grüße
Dietmar
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#2
Vor dem Bass liegt die große Luftspule mit Ferritkern und parallel zur Schwingspule der grosse 50 uF/20 Volt Elko links.
Diese (meistens bipolaren) Elkos sind vergleichsweise niederohmig und eigentlich sehr langlebig.
Du kannst ihn einseitig auslöten und durchmessen.

Die Spule wird in Ordnung sein.
Wäre sie defekt, würdest du keinen Ton aus dem Woofer hören :-)

Groetjes, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#3
Hallo Frank.
Danke für die schnelle Antwort. Die Ersatzbeschaffung ist wohl nicht einfach. Da bleibt nur die Parallelschaltung. Also Daumen drücken, dass sie wirklich langlebig sind.
Viele Grüße
Dietmar
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#4
Ein 47uF tut es auch, Dietmar.

Bipolare "Tonfrequenzelkos" gibt's z.B. von Visaton.
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#5
Das Gehäuse ist stabil. Ich dachte schon der Deckel auf der Rückseite ist verklebt, war er aber nicht. Mit einem Cuttermesser habe ich vorsichtig den Spalt rundum vergrößert, dann hat er sich gelöst.
Die Platine ist auch mit P3302 / SL beschriftet. Allerdings verträgt der mittlere Elko eine Spannung von 70-80 V statt 35 V. Die Messungen für die beiden kleineren Elkos ist aber mit 13 uF ok.

Die Messung des großen Elkos ergibt 76 uF statt 50 uF. Das ist vermutlich nicht mehr passend. Was sagt der Fachmann, tauschen? 

Danke für den Tipp. Erstaunlich, dass sich Visaton am Markt behauptet haben. Das Internet-Portal (ohne https) ist gewöhnungsbedürftig. Den 47uF Elko habe ich gefunden, aber nicht den Bestellknopf. Ich suche weiter  Blush

Nachtrag: der Button "Warenkorb" wird nur auf der deutschen Seite angezeigt. Ich nutze standardmäßig die englische Oberfläche für Windows. Vom Übersetzen wird's nicht verständlicher.
Viele Grüße
Dietmar
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#6
Ich würde ihn tauschen.
Die Spannungsfestigkeit des 50 uF Elkos ist auch etwas knapp bemessen.

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#7
Ich habe jetzt die 2. Box geöffnet. Ging schon wesentlich besser. Hier messe ich 92 uF. Also, wird gewechselt. Die kleineren Elkos sind ok.

Ich kann keine Weichen berechnen, also auch nicht vorhersagen was passiert, wenn die Kapazität steigt. Vermutlich reduziert sich der Bass.

Nachtrag: Teile bestellt, bzw. beginnt die Bestellbearbeitung am Montag ab 8:00 Uhr. Es sind 63 VDC Elkos. 
(2,50 Euro Mindermengenzuschlag und 5 Euro Versandkosten. Nachnahme wären 8,90 Euro, aber ich habe Vorkasse gewählt.)
Viele Grüße
Dietmar
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#8
Hallo Dietmar,

wenn der Elko des TT-Zweiges nicht die richtige Kapazität hat, wird sich eher die Übernahmefrequenz zum MT etwas ändern. Auf die Tiefbasswiedergabe hat das m.E. keinen Einfluß, ggf. aber auf die Impulstreue bei tieffrequenten Spitzen. Ob 50 oder 47 uF spielt dabei ohnehin keine Rolle, da die Elkos von Visaton +/-10 % Toleranz haben. Eine grössere Auswahl an Bauteilen gibt es übrigens bei Gattig (https://www.lautsprechershop.de). Dort sind auch Elkos mit 5% Toleranz gelistet.

Zum Thema "plopp". Bitte vergiss nicht, dass die Heco LS aus den frühen 70er Jahren stammen. Ich kenne Deinen Musikgeschmack und Deine Hörgewohnheiten nicht aber mit der damaligen Aufnahmetechnik und der Geräteauslegung besaßen die Musikstücke nicht die "Schärfe", wie moderne Songs. Vor allem wenn es sich um Stilrichtungen wie "Dancefloor", "Rave" oder sonstwas handelt. So etwas gab es damals nicht - die Konserven hörten sich in der Regel auch etwas "zahmer" an. Außerdem könnten die TT-Chassis auch einen Schaden haben. Die Sicken sind zwar meines Wissens aus Gummi, aber es lohnt auf jeden Fall, sich die Chassis mal auszubauen und zu inspizieren. Die optische Kontrolle der Sicken hast Du ja schon erledigt. Eine Beaufschlagung mit einem 100 oder 50 Hz Sinuston kann mehr Klarheit schaffen. Wenn Du keinen Frequenzgenerator und keine Test-CD hast, ist ein solches Sinussignal auch downloadbar.

EDIT: Formeln zur Berechnung eines Tiefpasses 2ter Ordnung (...ein solcher bildet den Basszweig der Heco P3302) finden sich im Netz ebenfalls.

VG

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#9
Hallo Peter.
Danke für Deine Einschätzung. Ja, habe ich verstanden, 47 oder 50 µF macht keinen Unterschied, wenn beide Boxen parallel gewechselt werden. 

Die gemessenen 92 µF sind aber zu viel. Mein Musikgeschmack hat sich seit den 70er-Jahren nicht wesentlich geändert. Kein Rave oder Dancefloor  Big Grin

Ich habe natürlich bemerkt, dass aktuelle Musik "basslastiger" ist, Pink mit Trustfall zum Beispiel. Auch die neue Abmischung des Beatles-Album Revolver kommt wuchtiger. Das höre ich aber nicht mit den kleinen Heco sondern den großen Heco 950.

Die Sicken sind ok, im Gegensatz zur Revox Triton B Bassbox (Kindersarg), hier hatten sich die Sicken am Rand komplett aufgelöst. 

Ich warte auf die Teile und werde dann mal mit Audacity 100/50 Hz testen.
Viele Grüße
Dietmar
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#10
Zitat:...47 oder 50 µF macht keinen Unterschied, wenn beide Boxen parallel gewechselt werden.

Theoretisch schon, wenn z.B. der Kondensator in der einen Box +10% und in der anderen -10% hat (was bei unterschiedlichen Chargen durchaus denkbar ist). Aber man kann sie ja beide vorher mal ausmessen und bei allzugrossen Abweichungen entscheiden.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#11
Visaton liefert per UPS direkt nach Vorkasse.

Die Elkos sind nur noch 1/3 so groß wie die Originalen. Beide haben gemessen 56 uF bei 63 VDC. 

Ich bilde mir ein, dass die Basswiedergabe (für die kleine Box) jetzt wieder ok ist. 100 Hz auf beiden Boxen gleich "laut".

Danke für die Hilfe. Das Miniprojekt ist damit abgeschlossen.
Viele Grüße
Dietmar
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