Welches Tapedeck für meine alten Kassetten? Aiwa? Yamaha?
#1
Hallo zusammen.

Ich möchte meine alten Tapes wieder hören und stehe vor der Entscheidung welches Tapedeck ich mir kaufe.
Die meisten Tapes habe ich wohl mit einem Aiwa AD-F 640 oder 660 aufgenommen, einige auch mit einem Denon (400DM Klapperkiste aus Mitte der 90er).
Mein erster Versuch mit dem wunderschönen Braun (C4?) schlug fehl - die Tapes klangen grässlich.

Ist es nun schlauer einen alten Aiwa zu kaufen oder lieber ein Yamaha mit Playtrim-Funktion?

Besten Dank!
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#2
Ein Braun C4 ist schon ein Sahnestück an Tapedeck, wenn tech. i.O.

Wenn damit Deine Compact Cassetten sich unbefriedigend anhören, so liegt es an der Aufnahmequalität oder der Cassette selbst.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#3
Hallo Thomas!

Besten Dank für deine Antwort! Ich habe auch schon überlegt ob es einfach am Alter der Kassetten liegt. Der Braun war revidiert, an ihm sollte es dann vielleicht doch nicht gelegen haben. Aber spielt die Spurlage denn keine Rolle? Tapes haben doch immer am besten auf dem Deck geklungen auf dem sie aufgnenommen wurden, oder?
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#4
Auf meinem C4 klingen die meisten alten Cassetten noch sehr gut, vor allem von Maxell, da die sich richtig gut gehalten haben.
Um zu testen, ob das Braun Deck in Ordnung ist, nimm doch einfach mal eine neue Cassette auf.

Grüße
Erhard

P. S. Hast du auch einen Vornamen?
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#5
Sind die MCs die Du da abspielst mit Dolby aufgenommen ?
Falls ja und falls es an Höhen fehlt, dann kann das das Problem erklären.
D.h. der Pegel auf der MC hat im Laufe der Jahre nachgelassen und daher stimmt nun der Dolby Arbeitspunkt nicht mehr.
Gruß, Kuni
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#6
Bei schlechter Fremdwiedergabe gibt es natürlich mehre Punkte an denen man "drehen" kann. Zuerst sollte überprüft werden ob der Azimuth des Tonkopfes exakt zu deinen aufgenommenen Cassetten passt. Nur geht das jetzt wahrscheinlich nur noch nach Gehör. Jedoch wäre es wiederum blöd an dem revidierten Braun rumzukurbeln. Sofern du entsprechende Testcassetten und Messgeräte besitzt spräche andererseits nichts dagegen.

Als nächstes wäre da der Wiedergabepegel, welcher gerade für Aufnahmen mit Dolby u.a. wichtig ist. Der sollte auch korrekt eingestellt sein.

Wie Kuni schon schrieb wird es bei Aufnahnen mit Dolby etwas schwieriger, wenn sich bei den Cassetten über die Jahre die ursprünglichen Eigenschaften verändert haben. Da könnte ein Deck mit Playtrim helfen, aber dafür gibt es keine Garantie.

Was ich auch für wichtig erachte ist der verwendete Dolby Chip beim Aufnahmedeck. Du hast mit AIWA und Denon aufgenommen. Laut SM waren in den AIWAs Hitachi Chips verbaut (HA12038 bzw. HA 12058). Beim Denon wäre ein Hitachi Chip auch möglich, käme dann aber wieder auf das Deck an. Im Braun steckt schon ein sehr aktueller CX 20188. Sofern du mit Dolby aufgemmen hast, wäre eine mögliche Alternative dir ein günstiges Deck mit einem dieser verbauten Hitachi Chips aus der Bucht zu ziehen. An dem kannst dann kurbeln wie möchtest, um es auf deine alten Cassetten einzustellen. Das ist natürlich keine Garantie, das die Cassetten wieder wie neu klingen, aber du kommst damit deiner ursprünglichen Konfiguration ein Stück näher.

Viele Grüße 

Michael
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#7
Andere Fehlerquelle, die man gerne mal vergessen kann: Hast Du die Cassetten damals vielleicht ohne Dolby aufgenommen, und versuchst jetzt, mit Dolby abzuspielen? Das hört sich dann typischerweise an wie in einem zugeschnürten Kartoffelsack.

Als allererstes würde ich mal versuchen, herauszufinden, ob der Fehler an Deinen damals selbst bespielten Cassetten oder am Braun-Deck liegt. Ohne Meßwerkzeuge geht das für eine erste Beurteilung nach Gehör schonmal mit einer professionell vorbespielten Cassette, möglichst aus den 80er Jahren oder später, und möglichst nicht mit Chromdioxid-Band (weil deren Pegelverluste Dolby durcheinander bringen). Klingt die Kaufcassette gut, ist das Gerät vermutlich in Ordnung. Klingt sie genauso unbefriedigend wie Deine Eigenaufnahmen, müssen wir am Gerät den Fehler suchen.

Ich würde das Braun jedenfalls nicht vorschnell wieder weggeben. Das ist ein sehr gutes Gerät, und selbst wenn es dejustiert ist oder ein paar elektronische Bauteile erneuert werden müssen, lohnt sich oft der Aufwand.

Viele Grüße,
Martin
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#8
Ansonsten hätte ich auch noch ein Yamaha KX-480 mit Playtrim abzugeben, in titan.
50,- inkl. Versand.
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#9
Hallo an alle Helfenden!
Sorry für die späte Antwort, ich habe die Benachrichtigungs-emails schlicht und einfach übersehen.

Eure Tipps sind super und ich ärgere mich gerade, dass ich das Braun wieder verkauft habe.
Ein wunderschönes Deck und wohl das einzige, dass noch in ein Fach des Lowboards passt. Das Neue muss oben drauf.
Die Details über Dolby (nachlassender Pegel) wusste ich nicht. Ich habe die meisten Bänder wohl mit Dolby-C aufgenommen. Einige Maxell und sehr viele TDK: SA und SA-X.

Danke für dein Angebot, @proso - ich habe inzwischen ein KX-530 bei Ebay ersteigert, das 480 hatte ich auch in´s Auge gefasst.

Vorerst noch eine Frage: Kann ich mich an den Azimuth ran wagen, falls das neue Deck auch unbefriedigend ist? Eigentlich dachte ich play-trim wäre so eine Funktion, aber anscheinend werden nur die Höhen angehoben.

Also nochmal sorry für die Verspätung und 1000 Dank für eure Hilfe!
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#10
Mit den TDK-Bändern hast Du das Problem der Pegelverluste nicht. Was bei Dir wahrscheinlich für Frust sorgt, sind zwei mögliche Fehlerquellen:

- Die SA-X aus den 80er Jahren hatten ein Band mit weit von der Norm abweichender Empfindlichkeit. Das heißt, bei Wiedergabe ist der Pegel höher als bei Aufnahme. Das ist ohne Rauschunterdrückung egal, aber mit Dolby führt es zu diesen Pumpeffekten. Bei Dolby C besonders ausgeprägt. Das müßte dann allerdings auch schon direkt nach dem Aufnehmen hörbar gewesen sein.

(Die SA ohne X haben dieses Problem nicht.)

- Gerade bei Dolby C gab es Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern, so daß die mit dem System gemachten Aufnahmen nur eingeschränkt mit Geräten anderer Marken kompatibel sind.

Wenn es mit Deinem gerade gekauften Yamaha immernoch unbefriedigend klingt, dann könnte es helfen, wieder ein Aiwa-Deck zu probieren. Muß aber nicht.

Aus ähnlichen leidvollen Erfahrungen heraus habe ich mich irgendwann weitestgehend vom Aufnehmen mit Dolby verabschiedet - das hilft Dir jetzt allerdings wenig, wenn die Aufnahmen nun mal vorhanden sind...

Viele Grüße,
Martin
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#11
Zitat: ....Ist es nun schlauer einen alten Aiwa zu kaufen oder lieber ein Yamaha mit Playtrim-Funktion?

Nach meiner Information verbiegt PlayTrim etwas den Wiedergabefrequenzgang in den höheren Frequenzen > 10 k.

Wenn die Altkasetten aber auf einem Deck aufgenommen wurden, bei dem der Kopf nicht ganz sauber justiert war, hilft weder das schönste HighTech-Sahneschnittchen noch PlayTrim, um eine zufriedenstellende Wiedergabe zu erzielen.

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#12
Das Problem bei Playtrim ist ja, dass es nur den Frequenzgang verbiegt, man aber den Pegel damit nicht angleichen kann. Die Vorraussetzung dafür ist also immer, dass der Aufsprechpegel bei der Aufnahme korrekt war. War das nicht so, hilft auch Playtrim nicht. Meiner Erfahrung nach macht Playtrim meistens nix besser, am Ende hat man mehr Rauschen, als wenn man die Cassette ohne Dolby abspielt und es klingt trotzdem noch muffelig. Dolby C Aufnahmen kann man ggf. Zur Not auch ohne Dolby abspielen, das klingt eigentlich akzeptabel bis gut, sollte es zu spitz klingen (was bei der SA-X bei Nicht Einmessung ohnehin so ist) kann man in dem Fall dann Playtrim nutzen um die Höhen etwas zu senken. Dein Yamaha hat ja diese Funktion nun vermutlich auch.

An den Azimut kannst du dich wagen, wenn dir die wahrscheinlich korrekte Einstellung egal ist. Ich hoffe das Deck ist revidiert, denn sonst könnte es Probleme mit der Andruckrolle geben.

Ungefähre Justage: Am Verstärker Mono erzwingen (ggf. Y-Kabel kaufen, wenn er keine Taste hat und beide Kanäle vom Tapedeck am Verstärker an einen Eingang zusammen legen, natürlich nur zum Einstellen), dann solange am Tonkopf drehen bis das Phasing weg ist und die Aufnahme am Brilliantesten klingt, dann Mono abschalten bzw Y Kabel abklemmen und normal in Stereo anschließen.

Erklärung zum Vorgang: Der Azimut ist der Spurwinkel zum Tonkopf. Steht der Kopf nicht exakt so, wie die Spuren aufgenommen wurden kommt es zu einer Laufzeitverzögerung zwischen beiden Spuren, weil die Spuren ja nicht 100%ig synchron abgespielt werden, dadurch verschieben sich die Phasen gegeneinander. Bei leichter Abweichung klingt es nur etwas dumpfer, bei starker Abweichung kann es zu Phasing und Fading kommen, speziell auch wenn der Azimut wandert (was übrigens auch passieren kann, wenn die Andruckrolle alt ist und nicht mehr griffig genug ist, dann kann es sein, dass jedes Band einen anderen Azimut hat, auch wenn es im selben Gerät aufgenommen wurde, leichte Abweichungen gibt es bei Cassette immer, aber bei defekter Andruckrolle kann das extrem sein). In Stereo fällt das erst später auf, wenn der Azimut nicht stimmt, da ist dann ggf. Der Hochton etwas dumpfer. In Mono merkt man das sofort.

Wenn du es ganz genau haben willst besorgst du dir Stereo Tool als Standalone (ist kostenlos, gibt es für Windows, MacOS und Linux). Das ist eigentlich ein DSP für Radiosender, aber das hat eine Anzeige für den Azimut, womit du ihn wirklich perfekt einstellen kannst. Das ist etwas zeitversetzt, aber es geht super damit.

LG Tobi
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#13
An den Azimuth musst du nur ran, wenn er nicht zu den bespielten Cassetten passt. Das wäre eigentlich auch der erste Schritt um die Höhenwiedergabe zu optimieren. Jedoch musst du den aktuellen Einschliff des Tonkopfs beachten. Falls dieser schon deutlich zu sehen bzw. mit dem Fingernagel zu ertasten ist, wirst du den Azimuth wahrscheinlich auch nicht richtig eingestellt bekommen. 

Das Yamaha hat fast den gleichen Dolby Chip (CX20187) wie das Braun. Ich denke mal da wird es sich ähnlich verhalten wie das Braun. Bei Lucky gibt es eine Übersicht welcher Dolby Chip in den Decks verbaut wurde, welche natürlich nicht vollständig sein kann:

Lucky

Auch hatte Alex bei Tapeheads einmal darauf hingewiesen, dass Aufnahmen die mit Dolby gemacht wurden nur auf Decks der gleichen Leistungklasse vernünftig austauschbar seien. Den Link habe ich nicht hier, "einfach" mal bei Tapeheads im Cassettendeck Thread auf die Suche gehen. 

Wie Martin schon schrieb wäre natürlich ein passendes AIWA die ideale Lösung, jedoch ist dies wiederum auch keine Garantie. Erschwerend kommt hinzu, das die AIWAs deiner Zeit auch nicht so günstig über den "Ladentisch" gehen. 

Viele Grüße 

Michael
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#14
Also trotz Einschliff hat die Justage bei mir eigentlich immer geklappt. Ich habe dadurch auch keinen verstärkten Verschleiß meiner Cassetten fest stellen können. Aber auf gut Glück dran rum drehen, bevor man weiß, dass das das Problem ist, ist natürlich sinnfrei.

Ja, das Dolby Problem hatte ich ja jetzt mit meinem Walkman DD III. Justage nach Specs klang mies, obwohl mein AKAI GX75 genau eingemessen wurde. Ich hab das dann nach Gehör eingestellt und jetzt klingt es super, allerdings ist der Wert, den das Multimeter jetzt am Chip anzeigt doppelt so hoch, wie er laut SM sein müsste.

Das wäre dann auch noch eine Möglichkeit. Man könnte den Wiedergabepegel des Tapedecks auf die Aufnahme angleichen. Dann stimmt zwar die Pegelanzeige nicht mehr, aber Dolby funktioniert. Allerdings: zu weit außerhalb der Specs kann Verzerrungen hervorrufen. Und wenn du nicht nur SA-X sondern auch SA und Maxell benutzt hast verhalten die sich Alle unterschiedlich. Wenn das Aiwa bzw Denon keine Einmessmöglichkeit von außen hatte, kann man davon ausgehen, dass Dolby mit Standardbändern möglicherweise mal korrekt funktioniert hat.

Die TDK SA entsprach der IEC, die XL II und auch die UD waren nah dran, XL II-S je nach Jahrgang sehr kritisch, ab Black Magnetite ist die XL II S relativ konform, weil sie einschichtig ist und leistet sich in einfachen Recordern gute Performance. Wenn das Deck danach eingemessen war stimmt damit auch Dolby. Bleibt immer noch der unterschiedliche Chip.
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#15
Wow, ihr seid klasse!

100 interessante Tipps, ich werde mich da durcharbeiten.
Ich werde es dann erstmal mit einer Kaufkassette probieren. Azimuth justieren ist für mich der letzte Schliff, wenn alles andere nicht recht funktioniert.
So etwas habe ich bis jetzt nur an meinem Thorens gemacht. Das Prinzip mit dem phasing und der Monoschaltung habe ich verstanden.
Also erstmal vielen Dank an ale!

Wo hier jetzt so viele Leute sind, könntet ihr mal in meinen anderen Thread reinschauen?
https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=30407
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#16
Naja mit ner Kaufcassette würde es ja nur beweisen, dass dein Yamaha praktisch richtig justiert ist, hilft aber nicht, wenn deine Cassetten aber schon mit falschen Azimut aufgenommen sind, dann nützt dir das ja nix, aber ich gehe mal davon aus, dass der Fehler darin bestand, dass du sie von vorn herein mit Dolby C abgespielt hast.

Das mit dem Braun ist echt schade. Das ist dem Yamaha qualitativ eigentlich überlegen, auch wenn es wiedergabeseitig keinen Unterschied machen sollte.
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#17
@OldBoy: Was Du vielleicht noch wissen solltest und was (glaube ich) hier noch keiner gesagt hat ist, daß wenn Du am Azimut kurbelst, Du nicht mehr so ohne weiteres auf die "korrekte" Position zurück kommst. Entweder Du murkst Dir das nach Gehör wieder zu recht oder Du brauchst ein entsprechendes Meßband + Oszi (oder einen der Dir das macht).
Daher gut überlegen ob Du die Schraube anrühren willst Big Grin
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#18
Dosordie, Kuni, besten Dank! Der Braun ist weg, aber mir gefiel der Klang weder mit noch ohne Dolby. Und an en Azimuth werde ich mich, wenn überhaupt erst sehr spät ranwagen.

Ich lass´mich mal überraschen und hoffe, dass der Yamaha noch diese Woche ankommt.


@kirunavaara und Technics123: Ja, wieder ein Aiwa zu nehmen schien mir auch die beste Möglichkeit. Aber über 200€ wollte ich jetzt (noch) nicht ausgeben. Vielleicht nutze ich die alten Tapes auch nur um verschollene Lieder wieder zu entdecken und sie mir dann auf CD oder bei itunes zu kaufen.
Aber ich ärgere mich wie blöde, dass ich damals mein AD-F620 weggeschmissen habe, ebenso wie das Denon. Wahrscheinlich waren bei beiden nur die Riemen hinüber. Ätzend.
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#19
Das ist jetzt nicht mehr zu ändern. Und wenn ich überlege was ich für eine aus heutiger Sicht wirklich stattliche Anzahl an TPS-L2 und DD Walkmans hatte, die heute Unmengen an Geld bringen würden, die ich aber alle irgendwie mehr oder weniger verschenkt oder gegen was wertloseres getauscht habe könnte ich echt kotzen. Aber man weiß das halt nie, was Dinge irgendwann mal für einen Wert haben oder nicht und in dem Moment wo man was Obsoletes weg wirft ist man sich auch nicht darüber bewusst, dass man es irgendwann mal vermisst.

Es hätte ja auch gut sein können, dass du deine Cassetten alle mal entsorgt hättest und die jetzt eh nicht mehr da gewesen wären. Das höre ich so oft und da schmerzt es in der Seele. Ein Arbeitskollege wollte mir mal weiß machen, dass sich all seine Cassetten gelöscht hätten, weil sie so alt waren. Mir wollte keiner glauben, dass das Unfug ist und wahrscheinlich sein Gerät einfach kaputt war. Stattdessen habe ich Gelächter geerntet, weil Alle meinten er habe recht. Darauf hin hat er sie entsorgt und auf die Bitte hin mir die doch einfach mitzubringen ist er nicht eingegangen - wahrscheinlich nur um recht zu behalten. Also mach dir nix draus. Manchmal ist es ja auch gut sich von Ballast zu verabschieden. Das wäre auch bei mir dringend mal nötig.

LG Tobi
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#20
Hi Tobi!

Das klingt alles wirklich nicht so schön, sehr ärgerlich!

Mir fehlen auch viele Kassetten und einige Platten: Nachdem ich 1996 auf einer Abiparti aufgelegt hatte wurde Nachts mein Auto aufgebrochen.
Kassetten geklaut und mit den Schallplatten wurde teilweise frisbee gespielt, da waren einige auf dem Parkplatz verteilt, als ich den Wagen am nächsten Morgen abholen wollte.


In meinem anderen Thread hat noch keiner geantwortet, darum frag ich jetzt mal hier, ich habe nämlich auch noch einen TPS-L2.

Copy and paste aus meinem Thread:
Ich habe gleich 2 Walkmen, die nicht richtig funktionieren:


1.Ich habe meinen geliebten Sony Walkman TPS-L2 reparieren lassen, bzw. die Riemen wechseln lassen (in einem Reparaturcafe mithilfe von youtube-videos). Erst schien er wieder tadellos zu laufen, doch jetzt leiert er. Man kann es hören, optisch kann man es nicht sehen.
Hast du da einen Tipp?

2. Ich habe noch einen sehr schönen und extrem schmalen Panasonic Walkman (RQ-S15).
Er hat auto-reverse (leider).
Wenn ich auf play drücke geht er kurz an, man hört wohl auch den Motor, dann geht er wieder aus. Es bewegt sich nichts.

Auch hier bräuchte ich Hilfe.
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#21
Da kann ich leider auch nicht so viel zu sagen. Das mit der Abi Party klingt ja furchtbar. Mir wurde mal ein Rucksack mit CDs und Cassetten aus dem Auto in der Garage geklaut, direkt neben unserem Haus und das ist hier ne ruhige Gegend. Das war auch echt mies.

Also bei einem TPS L2 hatte ich es mal dass der Motor fest gefahren war und deshalb nicht mehr rund lief. Vielleicht schleift der Riemen an irgendeinem Kabel. Ansonsten kann das auch mit der Geschwindigkeitsregelung zusammen hängen, wenn da ein Elko kaputt ist oder so… das ist bei mir schon lange her, einer von denen leierte aber auch… wurde evtl die Andruckrolle getauscht oder ist aufgequollen? Dann schleift die evtl in der Halterung.
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#22
Tja, es gibt halt überall Idioten - auch in ruhigen Gegenden ;-(

Mit dem Sony muss ich mal schauen, vielleicht wage ich mich doch mal selbst dran.


Dann erstmal einen schönen Feiertag (ich weiss gar nicht ob er Deutschlandweit ist).
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#23
Danke, bei uns schon. Übrigens hab ich deinen Post schon gesehen, hab auch überlegt, ob ich antworte, hab’s dann aber gelassen, weil ich da auch nur mutmaßen kann. Beim DD hab ich ja Geräte hier, kann Dinge nachprüfen usw. Beim TPS L2 liegt das Alles so weit zurück, dass ich da keine falschen Aussagen machen will.

LG Tobi
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#24
ah, ok, dank dir!
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#25
Hello again!


Schaut euch das bitte mal an. Das Tapedeck sieht von aussen Top aus, im Kassettenfach war alles (inklusive der Köpfe) voller Staub.
Und ich würde sagen die Flecken sind alles Rost, klanglich bin ich auch nicht zufrieden, aber das kann andere Gründe haben.
Ich denke, ich sollte das Deck zurückschicken, oder was meint ihr?


   
   
   
   
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#26
Da hat einer für den Verkauf außen mal drüber geputzt  Angel
Wo ist das her? 
Wieviel hast bezahlt?
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#27
Ich habe es aus der Bucht. Scheint ein Händler zu sein. Ich habe 95€ bezahlt.
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#28
Das denke ich auch.

Was heißt klanglich bist du nicht zufrieden? Der Tonkopf sieht zumindest auf dem Bild ja noch gut aus. Die Andruckrolle wirkt aber ziemlich angegriffen.
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#29
Es klingt halt alles wie ein sehr schlechtes MP3.Dumpf, die Höhen klingen total unsauber. Irgendwie als wären alle Bänder "verknittert".
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#30
Möglicherweise knittert das Deck die Bänder auch. Wenn die Andruckrolle abgenutzt ist und/oder der Bandzug nicht mehr stimmt können die Bänder Schaden nehmen, es klingt dumpf und leiert, weil das Band nicht mehr gerade am Tonkopf und unter dem Capstan vorbei läuft.

Wenn das aber mit mehreren (auch gewarteten) Decks so ist, ist von einer Fehlstellung des Kopfes deines Aufnahmedecks auszugehen und dann muss man, wenn man die Cassetten in guter Qualität abspielen will, den Tonkopf so einstellen, dass er mit der Fehlstellung des Aufnahmedecks überein stimmt.
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#31
(04.05.2024, 11:42)Oldboy schrieb: Ich habe es aus der Bucht. Scheint ein Händler zu sein. Ich habe 95€ bezahlt.

...das sind für mich 85 Euro zuviel für das vesiffte Teil, sorry.
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#32
Ja. sehe ich auch so. Das Traurige ist ja, wenn es wirklich von nem Händler kommt.

Wenn dann immer noch sowas da steht wie "Durchsicht vom Profi." oder "Wartung…". Mitm Lappen drüber gewischt, geguckt, ob Musik kommt und dann als "Voll funktionsfähig" eingestellt.

Da kommt mir schon die Kotze hoch, wenn ich sowas sehe. Und wenn man dann fachliche Fragen stellt, wird man meistens noch blöd abgespeist. Kenn ich Alles.

Oder sowas wie "Sie können sich wirklich versichern, es ist 100%ig funktionsfähig und gewartet…", Jaja. Andruckrollen gewechselt? Riemen neu? Geschwindigkeit und Azimut geprüft/eingestellt? Das erwarte ich von einem Händler. Ich kauf doch nicht für 100 Euro ein Mittelklassedeck mit ollen Gummiteilen. Das läuft dann 2 Wochen und dann frisst es meine Cassetten.

Das gleiche Deck im guten Zustand von einem Händler, der sich wirklich Mühe gegeben hat und Alles nach bestem Gewissen erneuert und justiert und geprüft hat wäre mir hingegen sicherlich 150 bis 200 wert, weil ich weiß, dass ich das die nächsten 10 Jahre benutzen und mich bei Problemen oder Fragen an ihn wenden kann. Aber es gibt nur Wenige, die das wirklich so machen. An deiner Stelle würde ich mal hier im Forum fragen, da gibts ein paar Leute, die sich echt aus kennen und immer mal Ausschuss haben. Wenn du da lieb fragst, bekommst du sicher auch ein revidiertes, gut erhaltenes Deck, das keinen Stress macht und wenn damit deine Bänder dann immer noch komisch klingen, weißt du, dass sie entweder schlecht gealtert und allesamt kaputt sind, weil sie vielleicht jahrelang neben einem Magneten gelagert wurden, oder zu viel Feuchtigkeit abbekommen haben, oder dass beim ursprünglichen Deck der Kopf schief stand und du ihn darauf justieren musst.

Hast du denn mal eine Kaufcassette ausprobiert? Klingt die auch komisch? Übrigens: Chromdioxid ist oft auch in Kaufcassetten, die klingen meistens nicht mehr gut. Sieht man daran, wenn das Band nicht braun sondern schwarz ist.

LG Tobi
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#33
Ah, sehr interessant mit dem Farbton. Ja, ich hatte eine Kaufkassette probiert. Pink Floyd - Pulse. Die klang auch nicht gut. Schaue ich mir mal an.
Rücksendeetikett habe ich schon, habe ihm trotzdem ein paar Worte dazugeschrieben, er ist ja Händler.
Die Verpackung war auch etwas gruselig. Zig alte Folien und Styroporreste. Eine Rechnung lag nicht bei.
ich hätte mich auf die wenigen negativen Bewertungen verlassen sollen. Wie so oft.
und danke für den Tipp mit dem Forum, dass ich dort mal frage.
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#34
(04.05.2024, 15:05)DOSORDIE schrieb: Ja. sehe ich auch so. Das Traurige ist ja, wenn es wirklich von nem Händler kommt.
So, ich habe jetzt mal den Azimut nach Gehör justiert (maximale Höhen) und überlege, ob ich das Deck nicht doch behalte.  Habe eine Kassette gefunden, bei der die Aufnahmen von einer CD und nicht von einer Platte stammen. Es haut mich nicht um, aber über Kopfhörer ist es natürlich gnadenloser als über die Stereoanlage.
Gibt es sonst noch was , was ich als Laie mit Hilfe des Internets selbst optimieren kann?

Die Frage woher der Rost kommt bleibt natürlich.

Die Tapes haben übrigens 25 Jahre im Keller gelegen, Trocken, Staubgeschützt. Auch wenn es im Keller halbwegs warm ist, im Winter geht´s da mit der Temperatur natürlich schon runter, aber es wird nicht eiskalt.
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#35
Normalerweise sollte das die Cassetten nicht stark beeinträchtigt haben. Wenns dich nicht umhaut: Ich kenne die originalen Cassettendecks nicht, aber das waren ja auch keine Top Decks. Wenn die auf was Anderes eingemessen waren, als die Bänder, die du verwendet hast, dann war der Bias und Aufsprechpegel bei der Aufnahme schon nicht optimal. Dann hat man bei Doppelschicht Bändern schon mal eine Höhensenke oder einen Buckel in den Mitten und dann klingt das nicht optimal.

Wir dachten ja früher Alle die teureren Cassetten sind auch in günstigeren Geräten die Besseren. Das war aber Blödsinn. Man hat ja einfach "irgendeine" Cassette gekauft im Glauben, dass die schon gut ist und hat dann halt einfach auf Rec gedrückt, den Pegel halbwegs eingestellt und dann aufgenommen. Damals ist das aber Alles gar nicht so aufgefallen, weil man eh nie direkt mit dem Original verglichen hat und wenns mit Dolby scheiße klang hat Mans halt aus gemacht und sich gedacht "das funktioniert sowieso nie richtig…" und wenns dann immer noch zu muffig war hat man halt den Höhenregler hochgedreht und bei Kompaktanlagen waren eh Boxen dabei, die nicht Flat waren, da war zwischen Tieftöner und Hochtöner ein Kondensator, aber keine Frequenzweiche, das klang dann erst gut, wenn man mit dem Equalizer gespielt hat und dann war man eh wieder extrem weit von dem entfernt, wie es eigentlich klingen sollte.

In meiner Jugend hab ich sowieso immer mit viel Bass und Loudness gehört, so könnte ich das heute nicht mehr. Aber da wusste ich nicht, dass Cassetten einen Arbeitspunkt haben und die sich deshalb unterscheiden. Da war die Dumpfere Cassette mit dem niedrigeren Pegel die schlechtere und die mit den meisten Höhen und der hohen Aussteuerung die Bessere. Dementsprechend werden selbst die Aufnahmen von CDs nicht dem Original entsprechen und einfach "irgendwie" und vielleicht "ganz in Ordnung" oder sogar "gut" klingen. Aber Wunder würde ich da nicht erwarten.

LG Tobi
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#36
ich hatte schon mit 12 Boxen von T&A. Rundstrahler, die waren schon cool. Haben meine Eltern dann einem Freund geschenkt oder verkauft. Danach Acron 600B, sehr ähnlich den Canton Quinto 540. Taunussound mit tollen, seidigen Höhen, aber natürlich nicht Linear abgestimmt. Heutzutage würde ich darauf vieles auch nicht mehr hören, aber die waren so herrlich unanstrengend, gerade bei nicht so tollen Aufnahmen. Jetzt habe ich tolle Lautsprecher, aber mittelmässige Aufnahmen klingen auf ihnen echt unschön, Logo. Soll ich das Yamaha behalten? Es wird ja nicht mein Hauptzuspieler sein und ausser am Gehäuse sehe ich keinen Rost oder Wasserschäden, die Platinen sehen sauber aus.
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#37
Du musst wissen, ob du damit zufrieden bist, aber ein besseres Tapedeck macht mittelmäßige Aufnahmen auch nicht besser. Es ist einfach so. Man ist daran gewöhnt, dass alles perfekt klingt, früher war es halt „so gut es ging“. Wenn auf dem geilen Sender von weiter weg die bessere Musik lief, hat man den gehört und wenn der nicht in Stereo ging musste man halt auf Mono schalten und hat dann auch so aufgenommen, möglicherweise mit gelegentlichen Störungen, aber Hauptsache man hatte das Lied. UKW geht ja auch erst bei 50 Hz los und heftigeres Soundprocessing kam ja auch schon in den frühen 90ern. Hat Einen Alles nicht gejuckt früher. Genau wie die meisten Kaufcassetten echt mies klingen, speziell auch Sampler. Da wurde dann das Platten Mastering für die viel zu lange Platte mit abgeschwächten Bässen und Höhen auch für die Cassettenversion benutzt und dieses Analoge Master dann auch noch in x facher Geschwindigkeit auf mittelmäßiges Band dupliziert. Die Chromdioxid Bänder in den 80er Jahre Cassetten haben nach kürzester Zeit massiv an Pegel verloren, wodurch Dolby nicht mehr ging und weil man da ja auch Headroom gelassen hat, sind die eh nicht mit höchstmöglichem Pegel ausgesteuert worden. Die meisten Kaufcassetten aus der Zeit höre ich jetzt nich mehr freiwillig an. Gerade bei K-tel, Arcade und auch bei so samplern, wo 20 Songs drauf waren wurde ja auch ohne Ende gekürzt. Wenn mir bei solchen Zusammenstellungen Alles gefällt mache ich mir da ein „Remaster“ draus. Alle Songs original und in voller Länge mit vernünftigem Band.

Ich hab Cassetten, die sind fast 60 Jahre alt und die laufen noch und sie klingen in Bezug auf ihr Alter noch ziemlich gut. Wahrscheinlich klangen sie nie großartig besser, das war damals halt Stand der Technik. Wenn man das anhört denkt man „hey, das klingt ja noch richtig gut…“ es scheint erst mal nichts zu fehlen. Vergleicht man das aber mit der CD Version denkt man plötzlich trotzdem man schaltet von Mittelwelle auf UKW.

Und meistens hat man doch Cassetten eh nicht aufgenommen um sie zuhause zu hören, sondern im Ghettoblaster oder Auto oder vor Allem im Walkman. Der beste High End Walkman hatte aber nur mittelmäßige bis schlechte Kopfhörer. Da fällt die Güte der Aufnahme kaum auf, zumal die meisten Walkmans keinen richtigen Tiefbass machen und die super leichten, offenen Bügelkopfhörer das auch nicht übertragen können. Und bei Ghettoblastern ist es genau so. Selbst wenn die hervorragend klingen, merkt man da kaum, wenn die Cassette mich leichtem Mittenbuckel oder mit fehlendem Subbass Bereich aufgenommen ist oder ob der Falldown bereits bei 12,5 kHz einsetzt, da dreht man zur Not den Höhenregler etwas weiter aus und dann passt das wieder.

Ich hatte mir für die Fahrt nach Amsterdam das „Belgie“ Album von Het Goede Doel original auf Cassette bei Discogs gekauft, weil ich den Song, als ich mit meinen Eltern mit 13 mal dort war auf Sky Radio gehört hab und den so toll fand, dass ich nachgeforscht hab, was das für ein Lied war und das mein erster Kontakt mit holländisch sprachiger Musik war. Ich mag das Album bis heute total gerne. Habe es auch als Platte, ich hab in Amsterdam einen ganzen Schwall holländischer Platten gekauft. Trotzdem, die Cassette ist ein nettes Gimmick, aber sie klingt nicht besonders gut. Das Album ist für die Zeit sehr knallig aufgenommen, hat sehr viel Bass. Die Cassette ist leicht übersättigt aufgenommen und die Höhen sind angezischelt. Ich hatte vorhin Lust, sie in meinem Walkman zu hören und hab aber schon beim ersten Lied keine Lust mehr gehabt. Hab mir dann überlegt, das Album von Spotify neu aufzunehmen und mir dann für die B Seite noch die besten Titel der beiden Nachfolgealben raus gesucht. Jetzt habe ich eine 90 Minuten Cassette direkt von digital aufgenommen, die ich vorher auf dem GX75 eingemessen habe und die ich mit Dolby im Walkman und im Autoradio abspielen kann und sich kaum von der CD unterscheidet. Die Originale Cassette habe ich zurück in die Schublade getan.

Genau so wie ich auch keine Aufnahmen mehr von Schallplatte auf Cassette mache. Der Noise Floor der Platte liegt in einem anderen Frequenzbereich, als das Rauschen der Cassette. Es kommt also zum Rauschen noch das Rumpeln der Platte und die Knackser dazu. Ist eine Plattenaufnahme bereits angezischelt, wird es auf Cassette nur noch schlechter.

Meinen DD Walkman hab ich gemoddet. Im Internet kann man ein Kondensator Kit bestellen, das den FQ unterhalb 40 Hz glättet und der klingt jetzt wie mein Tapedeck. Azimut und Dolby Level hab ich justiert. Gute In Ears mit Kabel kriegt man heute für 30 Euro hinterher geworfen. Die klingen besser als die Koss Porta Pro, die ich Jahrzehnte benutzt habe, aber gleichzeitig höre ich auch jede Unzulänglichkeit der Cassette. Wenn sie gut aufgenommen sind ist das abgesehen vom Rauschen erstaunlich Wenige und das ist mit Dolby doch ganz schön leise, mit Scheiß Aufnahmen und schlechtem Band hingegen möchte ich nicht mehr hören. Zumal man den DD schon heftig erschüttern muss, bis es dann wirklich mal hörbar Leiert.

Ich hatte mir jetzt eine Def Leppard Cassette auf eine TDK SA-X gemacht. Man fühlt sich echt wie ein 80er Rockstar, wenn man damit durch die Stadt oder den Supermarkt schlendert. Es fühlt sich anders an, als mit AirPods, iPhone und Spotify. Am Ende ist es ja nur eine Bewusstseinsfrage, aber ich kann mich irgendwie besser auf die Musik konzentrieren, wenn ich den Walkman in der Tasche hab. Beim Handy ist die Versuchung groß weiter zu skippen, nebenbei noch 10 andere Sachen zu machen usw…

LG Tobi
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#38
Behalten oder nicht, die Entscheidung können wir dir nicht abnehmen. Du wirst wahrscheinlich zehn Decks kaufen können und bei keinem ist es garantiert das die alten Cassetten wieder gut klingen. Wenn aber bei diesem Yamaha bis auf das innere Gehäuse alles soweit in Ordnung ist, könntest du natürlich mit ein wenig Fleißarbeit die lästigen Rostspuren beseitigen. Bist du aber der Meinung  für 95€ etwas besseres zu bekommen, dann gib es zurück . Wie Tobi schon schrieb sieht der amorphe Tonkopf eigentlich noch recht gut aus. Eine neue Andruckrolle, wenn auch nicht im Original, dürfte noch zu bekommen sein.

Die Fremdwiedergabe war (ist) mit Dolby immer kritisch zumindest ist das meine Erfahrung, selbst Kaufcassetten waren in meinen Augen nie optimal abspielbar.

Willst du nur deine alten Aufnahmen retten bzw. auch weiterhin von Cassetten abspielen ?

Viele Grüße

Michael
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#39
was ich noch loswerden möchte - die "Klapperkisten" der neunziger sind aus mehreren Gründen sehr gute Alltagsgeräte.

Zuerst mal sind sie billig, weil jeder glaubt, sie seien nur Klapperkisten. Das gilt noch mehr für die damals modernen Doppeldecks, die heute bei Liebhabern ein Image knapp oberhalb einer Küchenschabe haben.

Dann ist es wohl die letzte Gerätegeneration, wo es noch durchgehend Service-Manuals gibt, und die reparierbar gestaltet waren.

Schon unter großem Kostendruck produziert, sind sie einfacher und weniger detailverliebt konstruiert als ältere Geräte. Bezogen auf den Nutzwert ist das aber nicht automatisch ein Nachteil. Dadurch, dass auf zickige Mechaniklösungen weitestgehend verzichtet wurde, und viel mechanisches durch Elektronik ersetzt wurde, machen die Geräte weniger Stress, und sind leichter zu reparieren.

Und last but not least - in den neunzigern gehörte ein Tapedeck noch standardmäßig zu einem Anlagen Komplettpaket dazu, viele Leute nutzten aber schon keine Cassetten mehr. Ich hatte schon mehrmals Decks aus der Zeit auf dem Tisch, die definitiv noch nie eine Cassette gesehen hatten, und buchstäblich kaputtgestanden waren. Solche Dinger findet man öfter für ganz kleines Geld als defekte Bastlergeräte, und meist reichen dann ein Tausch der wenigen Gummiteile und eine gründliche Reinigung/Fettung aus, um ein Gerät zu bekommen, das spielt wie neu.

Mein letzter Kandidat in diese Richtung war ein Denon Doppeldeck DRW 660. Das war inkl. der Systemfernbedienung für 25 Euro als defektes Bastlergerät zu haben. Gekauft habe ich es nur deshalb, weil meine Tochter die dazu passende Anlage hat, und die Systemfernbedienung alleine schon mehr als 25 Euro wert ist. Als das Ding aber dann auf dem Tisch stand, habe ich es mir mal vorgenommen - es hatte Riemenpest in beiden Laufwerken, aber zum Glück noch im Anfangsstadium. Neue Riemen und eine Reinigung, das war alles. Zwar war es schon benutzt, das konnte man aber nur an den Laufspuren auf den Andruckrollen sehen. Die Köpfe haben keine fühlbaren Einschleifspuren. Wir haben es dann gegen das Exemplar der Anlage ausgetauscht, weil das schon deutlich stärker abgenutzt ist.

Das Denon Doppeldeck hat mit Riemen, FB und Versand knapp 50 Euro gekostet, und auch wenn es keinen "Traumgeräte Nimbus" hat, ist es ein Traum im Vergleich zu dem, was heute für >= 500 Euro an Neugeräten angeboten wird.

Gruß Frank
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#40
Danke noch mal an alle Helfer!
ich werde die Kassetten, die ich habe (circa 200 Stück) sporadisch durch hören und mir dann vergessene Perlen anderweitig besorgen. Sollte es das eine oder andere Lied nicht geben, werde ich es dann von Kassette digitalisieren. Momentan denke ich, dass ich es wohl eher behalte. Richtig gut gealtert sind die Kassetten anscheinend nicht (genauso wie Teilweise die Musik, die ich früher gehört habe). Aber auf den Beschriftungen der Kassetten begegnen mir halt immer wieder Bands, an die ich mich gar nicht erinnere und das macht die Sache natürlich sehr interessant. wahrscheinlich irgendwelche Stücke von irgendwelchen Samplern.

und dann bin ich immer noch auf der Suche nach einem bestimmten Lied, dass auf irgendeiner meiner Mix Kassetten war. stilistisch, kann ich mich noch erinnern, mehr aber nicht. ich begebe mich also gerne auf Schatzsuche.
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#41
(Vor 8 Stunden)nick_riviera schrieb:  - es hatte Riemenpest in beiden Laufwerken ...
Was ist denn die Riemenpest? Gerissen oder ausgehärtet und spröde?
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#42
verflüssigt, bäh
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#43
(Vor 7 Stunden)reginald bull schrieb: verflüssigt, bäh

Igitt ;-)
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#44
Freude kommt auf, wenn die Riemenpest dann zur Fingerpest wird ?.

Viele Grüße 

Michael
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#45
(Vor 7 Stunden)Oldboy schrieb:
(Vor 8 Stunden)nick_riviera schrieb:  - es hatte Riemenpest in beiden Laufwerken ...
Was ist denn die Riemenpest? Gerissen oder ausgehärtet und spröde?

das ist, wenn die Riemen zuerst weich werden wie Kaugummi und in fortgeschrittenem Zustand eine Konsistenz von Schmelzkäse bekommen. Beim Denon waren die Riemen zum Glück noch in der Kaugummiphase, man konnte sie in Stücken mit der Pinzette rausfummeln, ohne dass was an den Riemenscheiben hängenblieb, oder man tagelang mit schwarzen klebrigen Flecken auf den Fingern rumlaufen musste.

Bisher habe ich auch die harten Fälle mit Nitroverdünnung oder Aceton gut in den Griff bekommen. Dumm ist es nur, wenn die Riemen an Kunststoffrollen kleben, die nicht resistent gegen solche harten Lösungsmittel sind. Da wird das dann zu einer Arbeit, die man keinem zumuten will, der kleine Kinder totschlägt.

Gruß Frank
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#46
Bei harten Fällen an Kunststoffen kann Wundbenzin weiterhelfen. 

Viele Grüße 

Michael
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