Magnetischen Fluss auf Tonband direkt bestimmen
#1
Der magnetische Fluss bei Vollausteuerung eines Tonbandes wird durch die vorherige Einstellung des Wiedergabeverstärkers mittels Bezugsbandes auf einen definierten Ausgangspegel und anschließender Einstellung des Aufzeichnungsverstärkers auf diesen Bezugspegel bestimmt.
Das ist ein indirektes Verfahren welches vollkommen auf die Qualität des Bezugsbandes mit dem aufgeprägten Bezugsbandfluss setzt.

Angeregt durch die Diskussion um Entmagnetisierungsdrosseln für Tonköpfe kam auch der Hinweis, auf ein im Lieferumfang enthaltenes 5 Gauss Magnetometer, auf.
Ist die Anzeige-Genauigkeit und die Bauform von diesen Magnetometern hinreichend geeignet um den auf dem Band aufgeprägten magnetischen Fluss direkt zu bestimmen?
Oder: Welches (bezahlbare) Gerät wäre geeignet den aufgeprägten Bandfluss direkt zu messen?

Gruß Jan
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#2
Hallo Jan,

das ist aber mal eine interessante Frage. Direkt kann ich nichts beitragen...

Der magnetische Fluss wird in nWb/m (Nanoweber/m) gemessen und ist die Menge des magnetischen Feldes für eine Fläche.
Es gibt eine Reihe von kostengünstigen Geräten, die die magnetische Flussdichte in Gs (Gauss) messen können.
Man findet sie unter "Tesla Sonde" oder auch "Gaussmeter".
Der Messbereich geht von 0 bis 2000 Gs bei diesen Dingern.

Wenn man 250 nWb/m hat auf einem Band, dann wären das bei 1 cm² Fläche =  250Gs

Man müsste jetzt das Band in einer geeigneten Form an der Messspitze vorbei führen, um Änderungen zu erfassen.
Es wird eine Art Kalibrierung notwendig sein, um dann den magnetischen Fluss direkt am "laufendem Band" messen zu können.

BITTE: meine Betrachtung kann rein spektakulär oder sogar unrichtig sein. Berichtigungen deshalb willkommen!

Viele Grüße:   Erhard
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#3
Geht nur mit Aufzeichnung eines Gleichstroms.
Siehe hier
https://we.tl/t-Fi5Tq8NtAW
S. 142
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#4
Danke Peter und Erhard für eure Gedanken und Hinweise.
Das Verfahren der direkten Flußmessung mit Magnetometer ist anschaulich beschrieben.
Alledings finde ich das gebündelte Aufhängen der Magnetbandteile mit der Gleichstromaufzeichnung und die Kontrolle der Ausrichtung extrem schwierig.

Der Weg über ein hinreichend genaues Bezugsband scheint mir als Anwender einfacher.

Gruß Jan

PS: Die von Peter abgelegten DIN sind ja ein Füllhorn an Wissen, noch einmal extra Dank dafür....
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#5
(19.04.2024, 17:38)Ferrograph schrieb: Alledings finde ich das gebündelte Aufhängen der Magnetbandteile mit der Gleichstromaufzeichnung und die Kontrolle der Ausrichtung extrem schwierig.

Das kann man wohl sagen. Allein die Erzeugung des homogenen Magnetfelds genügender Länge ist eine Angelegenheit für größere Institute. Eine Ringmessung nach diesem Verfahren fand in den 1950er Jahren statt unter Beteiligung des RTI (O. Schmidbauer), der Agfa (über BASF bin ich nicht informiert) und der PTB. Die damit erreichbare Genauigkeit lag bei ±5 % entsprechend 0,5 dB. Das zeigt, wie schwierig sich eine genaue Bestimmung des Absolutbandflusses in der Praxis gestaltet, zumal dieser laut McKnight (Mitte der 1960er Jahre) 10 % zu niedrig liegt, Erörterung im Anhang.


Angehängte Dateien
.pdf   mcknight_tape-flux-measurement-revisited.pdf (Größe: 764.03 KB / Downloads: 9)
Grüße
Peter


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