Revision sinnvoll?
#1
Hallo zusammen,

ich habe mich hier angemeldet, weil ich euren Rat brauche.

Ich habe ein Tonbandgerät geschenkt bekommen, das nur 2 Jahre gelaufen ist und seitdem im Keller gestanden hat. Und was soll ich sagen: Eigentlich geht alles, aber nichts richtig.

Ich habe es außen gereinigt, die Köpfe gereinigt und die beweglichen Teile etwas entharzt.

Aber:

  • Die Andrucksrollen gehen manchmal nicht hoch, da wohl noch zu verharzt.
  • Die Spulgeschwindigkeit kommt mir sehr langsam vor.
  • Der linke Kanal klingt nicht gut und der rechte ist nochmals leiser und dumpf. Auch hört man rechts ganz leise die Spur aus der Gegenrichtung. Wenn ich das Band mit einem Wattestäbchen am Kopf etwas bewege, wird der Klang sofort auf beiden Kanälen deutlich besser. Der Vorbesitzer schwört, dass die Bänder auf dieser Maschine aufgenommen wurden und er nichts am Kopf verstellt hat.
  • Manche Schalter reagieren erst nach mehrmaligen Betätigen.

Das sind m. E. typische Alterserscheinungen. 

Meine Frage nun, ist eine Revision sinnvoll. Ich denke da an ein Geschäft in Darmstadt, da ich dort das Gerät selbst vorbeibringen könnte. Oder gibt es bei euch einen Fachmann in meiner Nähe (Bürstadt), der solche Revisionen durchführt?

Ach ja, bei dem Gerät handelt es sich um ein Sony TC-765.

LG Yogilein
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#2
Hey Yogilein,

ich bin auch kein Techniker, aber ich kann Dir sagen: eine Revision ist immer sinnvoll!!!
Ich könnte mich heute noch ohrfeigen, dass ich eine vermeintlich rettungslose TC-758
hergeschenkt habe. Das war leider bevor ich auf dieses Forum gestoßen bin!!
Du wirst den Lohn bekommen, wenn das Gerät wieder läuft!!!

Gruß
Hörbie
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#3
Bei der TC-765 muß i.d.R. nicht wahnsinnig viel gemacht werden.
Die Andruckrollenmechanik ist meistens verharzt --> zerlegen, reinigen, neu fetten
Der Tape/Source Schalter hat häufig Kontaktprobleme --> zerlegen, reinigen
Evtl. mal nach den Bremsen sehen, Justage kontrollieren/korrigieren

Ich würde versuchen, einen Forenkollegen zu finden der das übernimmt.
Die Arbeit ist meist deutlich besser als das was "Geschäfte" abliefern
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel
Viele Grüße
Jörg
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#4
Ich hoffe du findest hier jemand, der dir das Maschinchen herrichtet. Tolle Bandmaschine und ja, eine Revision lohnt da immer! Ich bin mit Werkstätten inzwischen sehr vorsichtig. Die müssen schon sehr spezialisiert sein. Ich habe in meinem Bekanntenkreis 3 Rundfunk und Fernsehtechniker mit wirklich guten Fachwissen, welche in ihrem Berufsleben sehr viel repariert haben. Das bezieht sich aber ziemlich deutlich auf eine Reparatur. Sprich wo ist der elektronische Fehler, läuft, prima, fertig, zurück zum Kunden. Klang und Einmessen spielt dort eher keine Rolle. Will damit sagen, dass eine Bandmaschine ein wenig mehr braucht als "nur" eine elektronische Reparatur. Insofern schließe ich mich der Meinung von Jörg an.
Grüße Andre
Dual TG28, ASC6002/ 5004
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#5
Erst einmal danke für die Antworten. Ich werde also eine Revision durchführen lassen. Bei dem Geschäft in Darmstadt handelt es sich um die HiFi-Profis, die auch extra eine Tonbandreparatur auf ihrer Homepage anpreisen (https://www.mediaathome.de/darmstadt-hif...andgeraete).

Ansonsten stimmt genau das, was ihr geschrieben habt:
  • Die Andruckrollenmechanik ist meistens verharzt --> zerlegen, reinigen, neu fetten
  • Der Tape/Source Schalter hat häufig Kontaktprobleme --> zerlegen, reinigen
Allerdings irritiert mich noch immer, dass die Tonkopfjustage nicht zu stimmen scheint, obwohl an den Tonkopfeinstellungen nichts verändert wurde.

Was mir jetzt noch aufgefallen ist: Es fehlen die Unterlagscheiben vom NAB-Adapter. Wie kann ich an diese kommen?

LG Yogilein
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#6
Das, was du über den Klang schreibst, könnte auch an verschmutzten Tonköpfe liegen. Hast du sie schon gereinigt? Und wenn die Mechanik verharzt ist, ist nicht gewährleistet, dass das Band korrekt an den Tonköpfen anliegt - auch das führt zu einem Klang, der auf deine Beschreibung zutrifft.

Unterlegscheiben kannst du selbst erstellen (z.B. aus Pappe schneiden) oder welche bei Ebay kaufen - dort gibt es einige Hersteller. Ich verlinke mal ein x-beliebiges Angebot. Von da aus kannst du dich weiterhangeln.
Liebe Grüße
Thomas
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#7
Wenn die Sony bisher nicht gewartet wurde, so ist wahrscheinlich auch der Antriebsriemen zu erneuern sowie die Andruckrollen. Wenn diese nicht mehr gut sind, so leidet damit die Bandführung und damit scheint die Tonkopfhöhe nicht zu stimmen, obwohl korrekt!

Spacer für NAB gibt es z.B.  hier auf ebay , nur ein Beispiel!


Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#8
Oh, der Link zu dem Spacer-Set ist hier ganz dünnes Eis.  Big Grin
Da ich das Set selbst gekauft habe und sehr zufrieden bin, hatte ich es letztens hier auch in einem anderen Thread erwähnt.
Die Reaktionen reichten von „Der Preis und vor allem die Versandkosten sind viel zu hoch“ bis hin zu Edelstahl geht garnicht, ohne Begründung warum nicht und vor allem, warum’s bei mir dann doch geht.
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#9
Die Tonköpfe habe ich mehrmals gereinigt. Der Schmutz war schon sehr hartnäckig, echt verkrustet, aber jetzt glänzt alles wieder. Was ich jedoch nicht gemacht habe, ist eine Entmagnetisierung. Dazu habe ich aktuell kein Gerät.

Zum Reinigen habe ich Isopropanol (99,9 %) genommen.

Aber sobald ich das Band mit einem Wattestäbchen etwas verschiebe, wird der Klang deutlich besser.

LG Yogilein
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#10
Reinigen ist gut und wenn's glänzt, ist das schon einmal prima. Entmagnetisieren wird meines Erachtens überbewertet. Es schadet nicht, jedoch sind die klanglichen Einbußen nicht so drastisch wie verschmutzte Köpfe... das, was du mit dem Wattestäbchen schreibst, bedeutet, dass der Band-Tonkopf-Kontakt nicht okay ist. Es muss aber nicht bedeutet, dass die Köpfe verstellt sind. Bei einer Sony, die ich zwischenzeitlich hier hatte, kamen die Andruckrollen nicht bis an die Tonwelle. Das hat Frank (Moxx) durch Reinigen des Scheren-Mechanismus gerichtet und danach war das in Ordnung. Daher: Bevor du Riemen und Andruckrollen tauschst, solltest du zunächst einmal zusehen, dass der verharzte Mechanismus wieder leichtgängig ist. Eines nach dem anderen :-) Das wird schon!
Liebe Grüße
Thomas
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#11
Seltsamerweise war heute der Klang deutlich besser. Links war er fast gut, rechts immer noch deutlich zu dumpf.

Ich habe jetzt einmal die obere Abdeckung entfernt und nochmals den Mechanismus für die Andruckrollen etwas entharzt. Immer wenn die Maschine etwas länger (z. B. über Nacht) aus ist, gehen die Andruckrollen nicht hoch und ich muss sie von Hand hochschieben. Danach gehen sie auch wieder automatisch nach oben. Sie scheinen also irgendwo festzukleben.

Die beiden Riemen sehen eigentlich gut aus, sind aber sehr sehr locker.

Und wie mache ich das jetzt mit der Revision? Das Geschäft in Darmstadt macht es nicht mehr selbst, sondern bringt das Gerät mit ihrem Lieferfahrzeug nach Frankfurt in eine andere Werkstatt und verlangt dafür 25 €. Irgendwie hat mich das etwas irritiert, da der Reparaturservice auf der Homepage angeboten wurde. Womöglich war das aber eine alte Seite, die vergessen wurde aus dem Netz zu nehmen.

Und daher nochmals meine Frage: Kann das jemand hier aus dem Forum machen, der in meiner Nähe wohnt. Ich möchte die Maschine ungern verschicken. Oder kennt jemand noch eine andere Werkstatt? In Heidelberg soll es noch eine geben, aber die Rezessionen waren nicht gerade positiv. Kann das jemand bestätigen oder widerlegen?

Und zum Schluss (bitte nicht lachen) habe ich als Spacer jeweils eine CD auf den Teller gelegt. Die großen Spulen liefen sofort ruhiger. Das soll natürlich nicht die endgültige Lösung sein, sondern war nur ein Versuch.

LG Yogilein
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#12
Da gibt es nichts zu lachen. 

   

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#13
Hi, da du ja schon ein wenig was abgebaut hast kannst du ja an die Stellen wo es sich bewegen muss ein paar Tröpfchen Feinmechaniköl oder Nähmaschinenöl an diese Stellen machen. Feinmechaniköl aus dem Supermarkt sollte da erstmal reichen das ist auch recht kriechfähig. Die Hebel an denen die Andruckrollen hängen die werden wahrscheinlich am schwergängigsten sein. Da sollte Öl dran sein, wenn Öl dran ist kann man die Andruckrollen von Hand oft anheben/nach oben bewegen, immer wenn man an dem Gerät vorbei läuft. 

   

   
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#14
O. k., ich werde mal versuchen die gezeigten Stellen zu ölen. Ich werde aber trotzdem nicht um eine Revision herumkommen, da der Klang, besonders rechts, immer noch sehr schlecht ist.

LG Yogilein
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#15
Wenn die Andruckrollen nicht gleichmäßig andrücken kann es passieren das das Band nicht richtig an die Tonköpfe gedrückt wird, das ist dann zu hören. 

das Öl muss zwischen das abgewinkelte Blech und den Andruckrollenhebel aus Aluminium
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#16
Wow, ich habe soeben eine Aufnahme hinbekommen und beide Kanäle sind voll da. Nicht perfekt, aber schon viel besser.

Was mir aber noch nicht ganz klar ist:
  • Wenn ich ein ganz normales Band habe, wie stelle ich dann Bias und EQ ein, einfach ausprobieren? Im Handbuch sind zwar einige Bänder aufgeführt, aber natürlich nicht das, was ich gerade drauf habe.
  • Gibt es überhaupt noch FeCr-Bänder?
  • Was bewirkt der Schalter "REC MONITOR MUTE"?
Und wie gesagt, wenn jemand aus meiner Nähe eine Grundrevision machen könnte ...
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#17
Nicht perfekt kann auch an altem Bandmaterial liegen; was hast Du da genommen ?
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#18
Ich habe ein kleines Philips-Band genommen.
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#19
Versuch mal mit Maxell ....... die Philips Bänder sind nicht wirklich toll.
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#20
Ich habe noch Scotch- und Sony-FeCr-Bänder da. Welche sind deiner Meinung nach besser?
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#21
Was bewirkt der Schalter "REC MONITOR MUTE"?

Das bedeutet das Du bei Aufnahme am Ausgang kein kein Signal hast und so zB. kein Monitoring machen kannst.

Was denn Klang betrifft, versuch doch mal bei Play die linke Andruckrolle mit dem Finger etwas zu bremsen oder mit etwas mehr Kraft die Rolle ganz von der Capstanwelle abzuheben. Vielleicht die Abwickelspule dabei auch vorsichtig bremsen. Dadurch wird das Band an den Köpfen gestrafft und der Kontakt wird besser.
Wenn die Andruckrollen verhärtet sind ist der Doppelcapstan empfindlich was zu einem schlechten Kopfkontakt führt.
Auf jeden Fall die Elastizität der Andruckrollen kontrollieren (Fingernagelprobe).
VG
Wolfgang
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#22
(18.04.2024, 15:33)Yogilein schrieb: Und wie gesagt, wenn jemand aus meiner Nähe eine Grundrevision machen könnte ...

Hier gucken nicht jeden Tag alle aktiven Mitglieder vorbei. Vielleicht kannst du bei „Suchen“ hier im Forum eine „Anzeige“ aufgeben? Gegebenenfalls müsstest du auch bereit sein, Wege auf dich zu nehmen. Ich habe zum Beispiel von einem Mitglied aus Hannover eine A77 revidiert bekommen und das hat für mich 350 km für eine Strecke bedeutet, also insgesamt 1400 km, da ich die Maschine auch wieder abgeholt habe  Big Grin - aber, das muss ich ganz klar sagen, das war es wert. Die Forenkollegen wissen vermutlich, wer meine A77 in der Zange hatte… Jedes Mal, wenn die Maschine läuft (und das ist echt regelmäßig) kriege ich das Grinsen nicht aus dem Gesicht, so eine Freude ist das. Das gilt auch für anderen Geräte, die hier funktionsbereit ihren Dienst tun und daran waren mit wenigen Ausnahmen so einige Mitglieder aus dem Forum beteiligt. Aber, wie gesagt: man muss etwas Geduld mitbringen, da hier alle hobbymäßig unterwegs sind. Und: nicht aufgeben! Die Sony ist eine echt schöne Maschine und sie ist es wert, dass sie wieder geschmeidig läuft!
Liebe Grüße
Thomas
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#23
(18.04.2024, 17:19)Yogilein schrieb: Ich habe noch Scotch- und Sony-FeCr-Bänder da. Welche sind deiner Meinung nach besser?

Du kannst ja auch mal einen Blick in die Bändertauglichkeitsliste werfen.  Scotch ist meiner Meinung nach nicht zu empfehlen;  das Sony Band halte ich auch nicht für extrem gut. 

Wenn Du möchtest, sende ich Dir zum Ausprobieren ein "Münster Tape" auf 13er Spule zu. Ist von EMTec und ein PER 368.

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#24
(18.04.2024, 17:20)double_ub schrieb: Was denn Klang betrifft, versuch doch mal bei Play die linke Andruckrolle mit dem Finger etwas zu bremsen oder mit etwas mehr Kraft die Rolle ganz von der Capstanwelle abzuheben. Vielleicht die Abwickelspule dabei auch vorsichtig bremsen. Dadurch wird das Band an den Köpfen gestrafft und der Kontakt wird besser.
Wenn die Andruckrollen verhärtet sind ist der Doppelcapstan empfindlich was zu einem schlechten Kopfkontakt führt.
Auf jeden Fall die Elastizität der Andruckrollen kontrollieren (Fingernagelprobe).

Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren.

Danke für das Angebot, das ich gerne annehme. Gibt es die Bänder auch noch in neu? Ich sehe immer nur LPR-35- und LPR-90-Bänder oder schaue ich einfach auf den falschen Seiten?

Ich warte jetzt einmal ab und werde die Maschine auch nicht nach Darmstadt bringen. Leider kann ich solche Strecken (350 km) nicht fahren, da mich das aufgrund eines Augenfehlers zu sehr anstrengt und auch zu Kopfschmerzen führt. Naja, man kann eben nicht alles haben ...
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#25
Dann schick´ mir doch bitte mal per PN Deine Adresse; dann sende ich Dir ein Münster- Tape.

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#26
(18.04.2024, 19:12)Yogilein schrieb:
Ich warte jetzt einmal ab und werde die Maschine auch nicht nach Darmstadt bringen. Leider kann ich solche Strecken (350 km) nicht fahren, da mich das aufgrund eines Augenfehlers zu sehr anstrengt und auch zu Kopfschmerzen führt. Naja, man kann eben nicht alles haben ...

Ich wohne alles andere als zentral, daher muss ich leider für so Manches lange Strecken fahren. Warte mal ab, was passiert. 

Zu den Bändern: es gibt im Prinzip in Europa, soweit ich weiß, im Wesentlichen nur noch einen Hersteller (Pyral in Frankreich), der auf alten BASF-Maschinen noch Bänder produziert. Daher die eingeschränkte Auswahl. Das ist aber kein Manko, außer dass das Bandmaterial nicht so günstig ist, wie wir es uns wünschen würden.

Es gibt noch eine (auch günstigere) Alternative:  Franks "Darklab". Allerdings müsste deine Maschine dann, für optimale Ergebnisse, auf seine Bänder eingemessen sein. Trotzdem: es ist neues Material und einen deutlichen Tacken günstiger. Schlecht werden die Aufnahmen mit einer nicht darauf optimierten Maschine nicht (früher hat man auch verschiedene Marken gemischt), aber man sollte im Hinterkopf behalten, dass man immer mehr herausholen kann. 

p.s. Frank ist auch hier im Forum Mitglied.
Liebe Grüße
Thomas
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#27
um nochmal auf die Bremse zu treten - sorge erstmal dafür, dass die Andruckrollenmechanik wieder einwandfrei funktioniert, BEVOR Du 1000 andere Baustellen aufmachst. Speziell bei Anfängern enden solche Projekte oft deshalb im Desaster, weil überall gleichzeitig gebastelt wird.

Wenn die Andruckrollen das Band nicht vernünftig an die Köpfe ziehen, KANN das Gerät nicht richtig spielen, egal, was sonst noch sein sollte.

Man merkt an Deinen Postings, dass Du Dich scheust, selber an die Maschine ranzugehen. Es ist aber der falsche Weg, das Teil jetzt in irgendeine Werkstatt zu geben mit dem Auftrag "mach mal fettich", und sich dann gedanklich auszuhaken. Abgesehen von wenigen Spezialbetrieben, die sich meist nur mit Revox und Studiogeräten beschäftigen, gibt es eigentlich kaum noch jemanden, der bei Bandmaschinen wirklich im Stoff steht, auch dann nicht, wenn er lt. seiner Werbung alles kann. Du wirst Dich aktiv nach Alternativen umsehen und ggf. auch mal selber Hand anlegen müssen, wenn das was werden soll. Angebote sind Dir doch weiter oben schon gemacht worden.

Und dann kann ich Dir noch den Rat mitgeben, die Kiste zuerst zu REPARIEREN, bevor Du sie REVIDIERST. Zum Einen muss man die Fehler sowieso beseitigen, dann sieht man erst nach einer Reparatur, was überhaupt noch zu tun ist, und in ganz vielen Fällen erübrigt sich eine Revision, wenn alles wieder läuft. Auch hier gilt wieder - nicht alles auf einmal, sondern schön eins nach dem anderen. Ich hacke da deshalb so drauf rum, weil ich schon zu viele Ergebnisse von "alles auf einmal" auf dem Tisch stehen hatte. Tue Dir selber den Gefallen und lass Dir die edle Maschine nicht von irgendwem vermurksen.

Gruß Frank
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#28
Absolut richtig Frank!
Zumal bei den Sony Maschinen meist nicht viel zu machen ist - siehe auch hier.
Eine Revision wie wir sie bei Revox kennen ist da gar nicht nötig.
Viele Grüße
Jörg
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#29
Das Probier-Band ist unterwegs !!

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#30
(19.04.2024, 10:37)Moppedmanni schrieb: Das Probier-Band ist unterwegs !!

Danke.

Ich versuche jetzt einiges selbst zu machen und wie bereits beschrieben, habe ich auch schon ein vernünftiges Ergebnis erhalten. Ich schrieb ja, dass ich eine Aufnahme mit beiden Kanälen hinbekommen habe, die allerdings noch nicht optimal ist, aber weitaus besser, als die Aufnahme direkt nach Erhalt des Gerätes.

Und richtig, ich scheue mich ein bisschen etwas selbst zu tun, da ich eigentlich zwei linke Hände mit jeweils fünf Daumen dran habe.

Und nach der letzten Ölung lief heute die Maschine ohne manuelle Unterstützung.

Aber noch eine Frage hätte ich: Bei meiner letzten Aufnahme gingen bei der Wiedergabe die VU-Meter voll ins Rote (Regler hochgedreht), aber ich musste meinen Verstärker wesentlich mehr hochdrehen, als bei anderen Quellen. Ist das normal?

Aber mal sehen, wenn alles gut geht, bekomme ich noch einen Verstärker, ein Tape-Deck und einen Tuner und evtl. auch die passenden Lautsprecher, alles von Sony. Mann, darauf freue ich mich riesig.
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#31
(19.04.2024, 17:49)Yogilein schrieb:
(19.04.2024, 10:37)Moppedmanni schrieb: Das Probier-Band ist unterwegs !!

Danke.

Ich versuche jetzt einiges selbst zu machen und wie bereits beschrieben, habe ich auch schon ein vernünftiges Ergebnis erhalten. Ich schrieb ja, dass ich eine Aufnahme mit beiden Kanälen hinbekommen habe, die allerdings noch nicht optimal ist, aber weitaus besser, als die Aufnahme direkt nach Erhalt des Gerätes.

Und richtig, ich scheue mich ein bisschen etwas selbst zu tun, da ich eigentlich zwei linke Hände mit jeweils fünf Daumen dran habe.

Und nach der letzten Ölung lief heute die Maschine ohne manuelle Unterstützung.

Aber noch eine Frage hätte ich: Bei meiner letzten Aufnahme gingen bei der Wiedergabe die VU-Meter voll ins Rote (Regler hochgedreht), aber ich musste meinen Verstärker wesentlich mehr hochdrehen, als bei anderen Quellen. Ist das normal?

Aber mal sehen, wenn alles gut geht, bekomme ich noch einen Verstärker, ein Tape-Deck und einen Tuner und evtl. auch die passenden Lautsprecher, alles von Sony. Mann, darauf freue ich mich riesig.
Liebe Grüße
Thomas
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#32
Nur einfach ein Vollzitat?  Huh
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#33
@Darwin ( Thomas ) - wolltest Du uns noch irgendwas mitteilen ;-) ?

@Yogilein - wenn Du zwei linke Hände hast ( hatten wir alle mal ), und nicht so gut damit zurecht kommst, Dir das Wissen von ganz unten aus Büchern zusammenzusuchen, hilft es oft, sich mal mit jemandem zusammenzusetzen, der was von Tonbandgeräten versteht, und Dir so Sachen erklären zu lassen, wie eine Bandmaschine grundsätzlich funktioniert, wie man Service Manuals liest, und wie man strukturiert Fehler sucht und beseitigt. Danach geht einiges leichter, das kann ich Dir garantieren.

Dieser Kick Off durch einen Fachmann, um danach alleine weitermachen zu können, ist eigentlich die Kernidee jedes Repair Cafes, leider verkommen die alle über kurz oder lang zu Gratis Dienstleistern - ich garantiere Dir, wenn Du mit der Haltung in so ein Repair Cafe gehst, dass Du Dich ernsthaft für die Technik interessierst, wirst Du mit Hilfe zugepflastert werden.

Leider wohnen wir hier alle meist zu weit auseinander, um uns regelmäßig zum Schrauben treffen zu können. Grundsätzlich bist Du natürlich herzlich eingeladen, ich komme aus dem nördlichen Sauerland, etwa 20km südöstlich von Dortmund.

Ach ja, so eine dicke Sony möchte ich auch mal geschenkt bekommen, ich musste meine Kisten leider bisher immer teuer kaufen - Neid ist ja auch eine Form von Anerkennung ;-) .

Gruß Frank
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#34
Wie ein Tonbandgerät funktioniert ist mir völlig klar, aber ich ich bin leider ein Grobmotoriker. Ich will alles perfekt machen und am Ende ist es meistens schlimmer als am Anfang. "Nach zu kommt ab" trifft bei mir zu 100 % zu. Tja, was soll ich sagen, ich war halt 40 Jahre ein Bürohengst und kein Techniker. Leider!
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#35
Ich habe den Verdacht, hier gibt es ein Missverständnis bei den Begriffen "funktioniert" und "bedient ". Kann das sein?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#36
(19.04.2024, 20:12)niels schrieb: Ich habe den Verdacht, hier gibt es ein Missverständnis bei den Begriffen "funktioniert" und "bedient ". Kann das sein?
Wenn du mich meinst, ich weiß, wie ein Tonband funktioniert und weiß wie man es bedient. Nur selbst eine komplette Revision durchzuführen traue ich mir aktuell nicht zu. Müssen die Tonköpfe eingestellt werden? Dazu brauche ich ein Testband. Sind alle Elkos noch in Ordnung oder wie messe ich ein? Dazu fehlt mir die Erfahrung und das Equipment.
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#37
Ich frag mal so - hättest Du ganz allgemein Lust, sowas zu machen, und nur Angst ? Dann solltest Du Dir jemanden suchen, der Dich mit den fundamentalen Dingen auf die Rolle wirft. Deine Fragen zeigen nämlich, dass Du NICHT weisst, wie ein Tonbandgerät im Detail funktioniert.

Wenn Du aber im Grunde Deines Herzens gar keinen Bock auf die Technik hast, und nur ein schickes Tonbandgerät zum Benutzen haben willst, dann solltest Du Dir lieber jemanden suchen, der die Kiste für Dich in Ordnung bringt, und auf keinen Fall anfangen, mit YouTube Halbwissen rumzufummeln. Das geht immer schief, glaub mir, und dafür ist die Sony einfach zu wertvoll - Du wirst sicher schon gesehen haben, was für Preise für die Kiste aufgerufen werden

Fass das bitte bitte nicht falsch auf, ich will Dich auf keinen Fall runtermachen, sondern Dich nur vor Fehlern und Schaden bewahren. Die Grundsatzentscheidung, was Du willst, musst Du selber treffen, und Du darfst Dich nicht scheuen, Hilfe anzunehmen, egal in welche Richtung. Die wirst Du hier sicher finden, wenn Du nicht den "Facebook Fehler" begehst, aus virtuellen Freunden keine echten Freunde werden lassen zu wollen. Tonbandgeräte lassen sich nicht per WhatsApp reparieren, sondern nur ganz altmodisch mit Anpacken.

Gruss Frank
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#38
Ich sage mal so: Ich weiß (im Groben) schon, wie ein Tonband funktioniert, habe aber selbst "im Hand anlegen" kaum Erfahrung und womöglich auch nicht die richtige Ausrüstung. Deshalb werde ich mich auf die Kopfreinigung und Ölung der Andruckrollenmechanik beschränken. Und mittlerweile läuft es ja. Sicherlich könnte ein Fachmann noch ein Quentchen mehr herausholen.

Ich hatte als Jugendlicher das Philips N4504, da dieses DNL hatte und mir ein Dolby- oder dbx-Gerät einfach zu teuer war. Auf einmal wurde die Wiedergabe sehr dumpf. Eine Reinigung + Entmagnetisierung brachte nichts. So traute ich mich damals an die Köpfe. Ich hatte dazu ein einfaches Testband, das lediglich einen hohen Ton bot. Nun musste ich den Wiedergabekopf so einstellen, dass die Ausschläge der VU-Meter möglichst hoch und gleichmäßig waren. Ich hatte natürlich kein Oszilloskop. Auch vergaß ich nicht, die Schrauben anschließend mit etwas Lack zu versiegeln. Was soll ich sagen? Anschließend klangen die Bänder wieder super. Aber nur für ca. 3 Wochen, danach war die Wiedergabe wieder dumpf. Nachdem ich das Procedere mehrmals wiederholen musste, brachte ich das Gerät zum Händler. Dieser behauptete, dass die Köpfe total verstellt gewesen wären und jetzt alles wieder ginge. Richtig, aber wieder nur für ein paar Wochen. Also muss die Ursache irgendwo anders gelegen haben, was aber damals nicht einmal der Händler entdeckt hat. Um es kurz zu machen: Ich habe das Gerät dann kurzfristig verkauft, da ich mittlerweile ein relativ gutes Kassetten-Deck hatte. Aber ein Tonbandgerät hat mir seitdem trotzdem immer irgendwie gefehlt.

LG Yogilein
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#39
(19.04.2024, 10:37)Moppedmanni schrieb: Das Probier-Band ist unterwegs !!

Manni

Haste auf dieses Band ein paar Testtöne und Musik von einer gut eingemessenen Maschine drauf gepackt? So das er erstmal einen Anhaltspunkt hat.
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#40
(20.04.2024, 10:00)Yogilein schrieb: Ich sage mal so: Ich weiß (im Groben) schon, wie ein Tonband funktioniert, habe aber selbst "im Hand anlegen" kaum Erfahrung und womöglich auch nicht die richtige Ausrüstung. Deshalb werde ich mich auf die Kopfreinigung und Ölung der Andruckrollenmechanik beschränken. Und mittlerweile läuft es ja. Sicherlich könnte ein Fachmann noch ein Quentchen mehr herausholen.

Ich hatte als Jugendlicher das Philips N4504, da dieses DNL hatte und mir ein Dolby- oder dbx-Gerät einfach zu teuer war. Auf einmal wurde die Wiedergabe sehr dumpf. Eine Reinigung + Entmagnetisierung brachte nichts. So traute ich mich damals an die Köpfe. Ich hatte dazu ein einfaches Testband, das lediglich einen hohen Ton bot. Nun musste ich den Wiedergabekopf so einstellen, dass die Ausschläge der VU-Meter möglichst hoch und gleichmäßig waren. Ich hatte natürlich kein Oszilloskop. Auch vergaß ich nicht, die Schrauben anschließend mit etwas Lack zu versiegeln. Was soll ich sagen? Anschließend klangen die Bänder wieder super. Aber nur für ca. 3 Wochen, danach war die Wiedergabe wieder dumpf. Nachdem ich das Procedere mehrmals wiederholen musste, brachte ich das Gerät zum Händler. Dieser behauptete, dass die Köpfe total verstellt gewesen wären und jetzt alles wieder ginge. Richtig, aber wieder nur für ein paar Wochen. Also muss die  Ursache irgendwo anders gelegen haben, was aber damals nicht einmal der Händler entdeckt hat. Um es kurz zu machen: Ich habe das Gerät dann kurzfristig verkauft, da ich mittlerweile ein relativ gutes Kassetten-Deck hatte. Aber ein Tonbandgerät hat mir seitdem trotzdem immer irgendwie gefehlt.

LG Yogilein

das ist sicher erstmal die richtige Entscheidung. Wenn an den Köpfen niemand rumgeschraubt hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass sie verstellt sind, wenn man aber erstmal dran rumgeschraubt hat, gibt es einiges zu beachten, wo ein einfaches Testband nicht mehr ausreicht, und ohne Messmittel und Signalgenerator kann man nicht feststellen, ob das Tonbandgerät tatsächlich die Leistung bringt, die es bringen soll. Vor allem sollte man nie mit der Justiererei anfangen, um einen Fehler zu kompensieren - das ist so wie früher die Röhrenradio-Fans, die versucht haben, durch Rumschrauben an der Abgleichung einen toten Empfänger wieder zum Leben zu erwecken. Abgleich und Einmessen kommt immer NACH einer Reparatur.

Und selbst wenn die Köpfe sich abnutzen und/oder verstellen, ist das ein Vorgang, der sehr langsam passiert. Wenn ein einwandfrei funktionierendes Tonbandgerät wie Dein damaliges Philips auf einmal sehr dumpf wird, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich da plötzlich die Köpfe verstellt haben. Das ist eher ein elektronischer Fehler, oder irgendwas in der Mechanik ist abgebrochen.

Gruß Frank
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#41
Jetzt noch zwei Fragen:
  • Ich wollte eben ein großes Sony-FeCr-Band umspulen und die Spulen sind fast stehen geblieben. Ich musste mit den Fingern nachhelfen. Am Ende ist mir aufgefallen, dass an den blitzeblank geputzten Zughebeln und Umlenkrollen sich eine dicke Schmutzschicht gebildet hatte. Heißt das jetzt, dass das Band klebrig geworden ist und in die Tonne gehört? Ich hoffe doch, dass die Motoren noch o. k. sind. Eine 18er-Spule konnte ich dagegen sehr flott umspulen.
  • Da ich immer noch nicht weiß, ob der Vorbesitzer den fehlenden Spacer noch findet, könnt ihr mir sagen, wie dick das Original ist? Es gibt ja verschiedene Dicken.
LG Yogilein
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#42
Sony FeCr-Band neigt in der Tat leider zum Schmieren und/oder kleben.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#43
(22.04.2024, 19:20)Yogilein schrieb: Heißt das jetzt, dass das Band klebrig geworden ist und in die Tonne gehört?

Jepp Big Grin ... das Band ist bekannt dafür. Siehe auch Bändertauglichkeitsliste
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
Zitieren
#44
Oh, danke für den Link.

LG Yogilein
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