Teac 3300s
#1
Hallo Bandmaschinenliebhaber,
gestern habe ich von einem älteren Herren eine Teac 3300s mit 14 Alu Spulen, Maxellbänder und NAB Adapter gekauft. Das alles war sehr günstig, ich konnte nicht nein sagen  Big Grin Er hatte die Maschine mal in den 70igern neu gekauft. Sie ist also aus Erstbesitz, hat aber jetzt über 30 Jahre gestanden. Ist dementsprechend etwas schmutzig. Es ist eine Version die sich auf 240V umstellen lässt. Thomas (Darwin) hat mir bereits gesagt, dass die Mechanik der Andruckrolle gereinigt werden muss und neu gefettet, dem ist auch so. Die Andruckrolle hat eine Druckstelle, also Riemen und Rolle sind schon neu bestellt. 
Maschine geht an spult und auch die Anzeigenbeleuchtung funzt. Weiter will ich da gar nicht weitermachen, das war alles beim Abholen. 
Jetzt 2 Thematiken als Frage an die Profis. Der Netzstecker ist irgendwie angferkelt und der Schutzleiter ist nicht angeklemmt, ich denke die Maschine hatte original gar keinen. Hier würde ich eine Kalgerätebuchse verbauen und den Schutzleiter auf Gehäuse klemmen. Wäre das so ok?
Dann als nächstes, gibt es bei der Maschine irgendwelche Bauteile die grundsätzlich getauscht werden sollten? Also ähnlich wie bei Revox die "Knallfrösche" oder ähnlich. Ansonsten will ich gar nicht großartig Bauaktionen starten in der Hoffnung, dass soweit alles recht schnell und lukrativ wieder läuft.
   
   

Grüße Andre
Dual TG28, ASC6002/ 5004
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#2
(11.04.2024, 07:28)Hasen70 schrieb: Hier würde ich eine Kalgerätebuchse verbauen und den Schutzleiter auf Gehäuse klemmen. Wäre das so ok?

Nein. Am Chassis liegt Masse und es ist schutzisoliert ausgeführt, daher der ursprüngliche 2-polige Netzstecker.
Die Gerätemasse hat nichts mit dem SL zu tun und sollte daher auch nicht verbunden werden.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#3
(11.04.2024, 07:28)Hasen70 schrieb: ...Dann als nächstes, gibt es bei der Maschine irgendwelche Bauteile die grundsätzlich getauscht werden sollten?...

nein! Das ist ja das überaus erfreuliche an diesen Teac! 
Einzig, es gibt innen wohl 2 Öl-Einfüllöffnungen für die Lager, die sollten befüllt werden. Ich suche aber selbst noch danach... Big Grin
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#4
Ich meine mich zu erinnern, dass bei den Teac´s an den Motoren oben zwei Röhrchen herausschauen, in denen man Öl einfüllen kann.

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#5
Hallo Manni,
das hört sich ja sehr gut an. Insgesamt scheint mir die Maschine sehr robust und durchdacht. Die verschiedenen Bias und EQ Einstellungen machen verschiedene Bänder möglich. 
Grüße Andre
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#6
Traummaschine Smile
Gruß
Helge

Uher 4400 Report Stereo – Uher 4400 Report Monitor – Uher 4200 Report Stereo IC
Akai X 201 D – Akai GX 630 D – Akai GXC-760D
Revox A77 Mk II
Marantz Model 5220


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#7
(11.04.2024, 07:44)Kuni schrieb:
(11.04.2024, 07:28)Hasen70 schrieb: Hier würde ich eine Kalgerätebuchse verbauen und den Schutzleiter auf Gehäuse klemmen. Wäre das so ok?

Nein. Am Chassis liegt Masse und es ist schutzisoliert ausgeführt, daher der ursprüngliche 2-polige Netzstecker.
Die Gerätemasse hat nichts mit dem SL zu tun und sollte daher auch nicht verbunden werden.
Ich muss da noch mal nachhaken. Also original ist da ein Schutzleiter drannen. Der ist am Stecker recht schlecht gefrickelt. Im Gerät geht der an den Versteller für die Voltzahl.
   
Dual TG28, ASC6002/ 5004
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#8
Das Netzkabel dürfte genauso wenig original sein wie der Stecker.

Alles ab und sowas dran:

https://www.reichelt.de/netzkabel-eurost...D_BwE&&r=1
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#9
Das ist Krass, der Schutzleiter ist im Gerät verbaut, also fest aufgesteckt. Da werd einer schlau draus.
Grüße Andre
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#10
Mach mal ein Foto davon.
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#11
Big Grin 
Hallo Andre,

habe zwei TEACS (keine 3300), aber da ist auch keine Erde (Schutzleiter) angeschlossen. Da war bei beiden ein Ami(?)-Stecker drauf und ein Adapter dabei, 2-adrig ausgeführt. Der gesteckte Erdanschluss am Gehäuse ist... zumindest verwunderlich  Big Grin
Ansonsten: Die Andruckrollenmechanik ist so ein Posten, der viele TEACs eint und die Motoren haben in der Tat die Öleinfüllschläuchle (hier am Capstanmotor meiner A-6300

   

Ansonsten viel Spaß mit deiner Neuerwerbung 

Grüße

Arndt
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#12
Bei in Deutschland für Deutschland verkauften Teac 3300 sollte eigentlich ein entsprechender Aufkleber mit der Schutzklasse angebracht sein.
   
Bei der Schutzisolierung reicht es nicht allein ein 2-adriges doppelt isoliertes Netzkabel anzubringen. 
Neben einer vernünftigen Zugentlastung muss auch sichergestellt sein dass im Fehlerfall, beim Versagen der Basisisolierung kein elektrisch leitfähiges berührbares Teil Spannung gegen den Neutralleiter annehmen kann. Zu Deutsch, du musst auch sicherstellen, wenn sich zum Bsp. das Netzkabel  im Inneren löst, dass dann kein Metallteil mit Gerätemasse oder aussen berührbarer Fläche, mit der Netzspannung in Berührung kommt.

Gruß Jan
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#13
Du meinst, dass bei Versagen der Basisisolierung kein elektrisch leitfähiges Teil Potential gegenüber Erde annehmen kann, sprich ein aktiver Leiter eine galvanische Verbindung zu leitfähigen Teilen hat. 
Je nach Netzform, ist Neutralleiter nicht gleich Erdpotential.

Erreicht wird das in der Regel durch mechanische Befestigungen der Kabel und Leiter, sowie Abdeckungen von Anschlüssen und Kontakten die Netzspannung führen.
Im einfachsten Fall verhindern Kabelbinder, dass ein gelöster Draht der Netzleitung leitfähige Teile berühren kann.

Das Service Manual der Teac kennt keine Ausführung mit dreipoligen Netzkabel.
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#14
(11.04.2024, 20:00)Boxerdad schrieb: Hallo Andre,

habe zwei TEACS (keine 3300), aber da ist auch keine Erde (Schutzleiter) angeschlossen. Da war bei beiden ein Ami(?)-Stecker drauf und ein Adapter dabei, 2-adrig ausgeführt.

Dieses Kabel (auch Lakritzkabel genannt, weil es aussieht wie eine Lakritzschnecke) haben normalerweise nur die Multi Voltage Export Geräte.
Geräte für die EU hatten immer ein 2-poliges Kabel mit zusätzlicher Isolierung und einem Euro Stecker.
Es gab aber auch 3300er mit einer Netzbuchse im Gerät, so wie die Revox Buchse, aber immer 2-polig.
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
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#15
(11.04.2024, 20:22)Ferrograph schrieb: Bei in Deutschland für Deutschland verkauften Teac 3300 sollte eigentlich ein entsprechender Aufkleber mit der Schutzklasse angebracht sein. 

Hallo Jan,
der Tip mit dem Typenschild war sehr gut und bringt etwas Licht in die Sache. Die Maschine ist Schutzklasse 1 gemäß VDE0140-1. Zwar sehr ungewöhnlich aber tatsächlich mit Schutzleiter. 
   
Ein guter Freund von mir und Elektroniker sagte mir gestern, dass in den 70igern in manchen Europäischen Ländern die Schutzleiterthematik Pflicht wurde. Die Hersteller haben dann für diese Länder "pseudo" Stecker mit Kabel installiert. Ob das so war, weiß ich nicht, ich hab zu der Zeit bestenfalls im Sandkasten gebuddelt Big Grin . Ich werde den Anschluss im Inneren fotografieren, muss nur schauen, wann ich dazu komme.
Grüße Andre
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#16
Das ist spannend, zumal es ja ein Multi Voltage Export Gerät ist.
Welche Länder hatten denn damals eine Vorschrift für an Schutzleiter angeschlossene Geräte?
Japan selbst? Australien? England?

Lt. SM gibt es drei Modelle: 
-Multi Voltage Export 100-240V; 50/60Hz
-USA / Kanada Modell 117V; 60Hz
-Europa Modell 220V; 50 Hz

Ich habe darufhin neugierigerweise an meiner Teac geschaut...
Multi Voltage General Export 100-240V
Aber kein Vermerk der SK auf dem Schild. Oder ist das kein Zufall, das genau dort, wo bei Andre das Erdungssymbol ist, bei mir ein grauer Fleck auf dem Schild ist...?
Spannend wäre das noch von einem weiteren Multi Voltage Gerät zu sehen. Eventuell sind DIE alle geerdet.

   

In das Gerät wurde vor meinem Erwerb schon eine Kaltgerätebuchse nachträglich eingebaut. Der Schutzleiter ist innen aber nicht angeschlossen
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
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#17
Das macht doch alles irgendwie keinen Sinn Huh 
mWn haben Geräte mit SL den SL dann am Gehäuse, welches dann wiederum aber nicht mit der internen Gerätemasse verbunden ist.
Wenn der SL dann wiederum nur am Spannungseinsteller verbunden ist, der aber wiederum vom Gehäuse isoliert sein sollte um nicht mit der Gerätemasse zu kollidieren, dann macht die Erdung dort ja keinen Sinn.

Ergo: Eine schutzgeerdete 3300 Variante würde mMn immer bedeuten, daß Teac ein geändertes Gehäuse/Chassis Konzept hätte verbauen müssen (im Vergleich zur schutzisolierten Variante) - und das bezweifle ich.

Vlt mag der TE zur Unterstützung der hilfswilligen Gemeinde mal ein Foto von dem SL Anschluß im Gerät teilen, wie schon angefragt ?
Gruß, Kuni
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#18
Das mit dem Foto wäre tatsächlich aufschlußreich.

Fakt ist aber, dass das Gerät aussen in Form einer Schraubklemme sowieso einen Erdungsanschluss hat. Wenn der Bedarf also mal vorhanden ist....

Edit:
Hier noch ein Bild eines Multi Voltage Gerätes. Hier ist kein Vermerk der SK drauf. Die Erdungsschraube aussen aber ebenso vorhanden.

   
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
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#19
(12.04.2024, 11:48)Kuni schrieb: Das macht doch alles irgendwie keinen Sinn Huh 
, dann macht die Erdung dort ja keinen Sinn

Vlt mag der TE zur Unterstützung der hilfswilligen Gemeinde mal ein Foto von dem SL Anschluß im Gerät teilen, wie schon angefragt ?

Hallo Kuni,
richtig, laut Schaltplan ist das Unsinn und nicht vorgesehen.

Wie ich schon schieb, ich mache Fotos, muss aber schauen, wenn ich Zeit dafür finde. Was ich sagen kann, der SL geht an den Umschalter zur Einstellung der einzelnen Spannungen. Ich hatte den Verkäufer heute noch einmal kontaktiert. Er hat die Maschine damals in Stuttgart gekauft. Er hat noch das SM dazu, was er mir noch zukommen lässt.
Grüße Andre
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#20
Bin gespannt Cool
Gruß, Kuni
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#21
So liebe Mitstreiter,
ich war nun heute an der Maschine dran. Mechanik Andruckrolle flutscht wieder wie neu. Nun zum Schutzleiter. Dieser geht tatsächlich ans Gehäuse, original. Alles wieder so klemmen? Sollte ja eigentlich? 
   

Dann macht mir eine Sache Kopfzerbrechen. Die Maschine löst Abspielen und Spulen nicht aus. Der Capstan dreht. Als ich das Gerät geholt hatte ging das aber. Ich hatte ja nur den Capstan raus und den Magnetschalter um die Andruckmechanik zu reinigen und zu fetten. Ist beim Magnetschalter etwas zu beachten?

Grüße Andre
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#22
Sieht man schlecht, aber die Lötstelle an der Schelle sieht mir nicht industriell gefertigt aus.
Zudem sollte der SL ja eh nicht gelötet sein ... zumindest nicht ab Werk ... weiß aber auch nicht was aus nicht deutschen Landen damals geliefert wurde.
Gruß, Kuni
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#23
So, die Teac läuft jetzt wieder. Einer der beiden Microschalter hatte nicht geschaltet.
Mein Nachbar war da und hat sich den Fall mit dem Schukostecker angesehen. Der ist Elektriker und prüft den lieben langen Tag Ortsfeste und veränderliche Geräte bei einer Wohnbaugesellschaft. Als erstes kam ein ordentlicher Schukostecker ran. Er meinte, dass bei bestimmten Bedingungen dadurch ein Brummen vom Gerät ausgehen könne, dass sollte ich probieren. Nun das werde ich dann tun, mal schauen was passiert.
Grüße Andre
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#24
(21.04.2024, 18:57)Hasen70 schrieb: dass bei bestimmten Bedingungen dadurch ein Brummen vom Gerät ausgehen könne

Top thumbsup
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