Suche: A77 - Aussteuer-Potis 5k +log
#1
Habe eine MkIII, bei der das rechte Aussteuer-Poti Aussetzer im Drehbereich hat.
Das muss also zerlegt und gereinigt werden.
Wie man das machen kann, hatte ja Holgi in 2017 sehr schön dokumentiert.
Bevor ich nun mein Poti final kaputt repariere, hätte ich gerne ein Defektes zum üben...
Vielleicht hat jemand von einer vorherigen A77-Revision ein oder zwei defekte Aussteuer-Potis (5k, +log) in seiner Bastelkiste und würde die abgeben?
VG Jürgen
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#2
Habe hier im Netz einen Umbau auf Piher-Trimmer gefunden...
Was haltet ihr davon (den Text hat gurgel übersetzt...)?

Auch ein Tipp (glaube ich) für die Pegelpotentiometer.
Das sind 5kOhm.
Und bei mir knarrten sie fürchterlich und ich habe sie schon auseinander gezogen, um es zu reparieren oder zu versuchen, aber das war es auch nicht.
Also wollte ich es noch einmal versuchen, sonst würde ich mir ein neues Set suchen.
Also habe ich den ersten auseinandergenommen und neben ein Piher-Potentiometer auf die Werkbank gestellt.
Dann dachte ich, würde das nicht in dieses Potentiometergehäuse passen?
Dieser Piher sitzt so genau, dass er sogar schön im Gehäuse klemmt.
Allerdings muss ein kleines Stück am Gehäuse weggeschnitten werden, um Platz für die Kufe des Piher-Topfes zu schaffen, und dann kommt der aufregendste Teil, und das ist so gerade wie möglich, um diese lange Eisenstange in die Piher zu bekommen, Versuch und Irrtum war das, aber das beste Ergebnis erzielte ich, indem ich den Stab erhitzte (gut heiß) und ihn dann im Piher schmolz.
Die Piher, die ich hier habe, haben einen Pfeil (es gibt auch größere Löcher, aber dann sind die Löcher schon zu groß für die Eisenstange).
Nach dem Umbau habe ich den Wert des Potentiometers getestet und das hat einwandfrei funktioniert.
Dann muss es zurück in die Blockflöte und man muss beim Platzieren der beiden (Zier-)Tasten aufpassen, dass man am Potentiometer etwas Gegendruck auf die Rückseite ausübt, falls man den Piher noch aus dem Gehäuse schiebt.
Sehr zufrieden mit dem Ergebnis und es ist ein neues Potentiometer für ein paar Cent.
Ich erinnere mich an eine Suche von vor Jahren, als gebrauchte Potentiometer, preiswert, und man weiß noch nicht, was man kauft. Natürlich in der Hoffnung, jemandem dabei helfen zu können.

Mvg
Danny

'(Zier-)Tasten' sind wohl die Drehknöpfe...


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#3
Die Trimmer sind doch aber sicher linear?
In Rust We Trust!
T e s l a  B 1 1 6 (A.D.),  R E V O X  B 7 7
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#4
Erstens das, und zum ständig hin und her bewegen sind die bestimmt nicht konzipiert.
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#5
(02.04.2024, 09:19)DropOut schrieb: Die Trimmer sind doch aber sicher linear?

Natürlich! Damit kann man nicht gescheit regeln. Vielleicht funktioniert das in einer Blockflöte, wie im zitierten Text, aber nicht in einer Bandmaschine! 

Außerdem sind die nicht dafür ausgelegt, dauernd hin und her gedreht zu werden. Und sie haben ein total unkomfortables, kratziges „Drehgefühl“, das für mich überhaupt nicht zu einem hochwertigen Gerät passt.
Die originalen Monopotis lassen sich leicht zerlegen, reinigen und dann mit etwas Silikonfett an der Achse wieder montieren. Danach funktionieren sie wieder jahrelang einwandfrei (wenn sie nicht gerade in einem Raucherzimmer betrieben werden...).

LG
Holgi

P. S. : @Jürgen: Du kannst mir dein(e) Poti(s) auch gern schicken. Dann aber beide, weil das andere sonst nach drei Wochen auch anfängt, zu kratzen!
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#6
Die Trimmer werden auch in log hergestellt, kaufen kann man sie aber wohl nur bei den großen, gewerblichen Distris.
Laut Datenblatt überstehen sie '100.000 cycles'.
ABER: Natürlich nehme ich das Angebot von Holgi sehr dankend an!
Dauert noch ein paar Tage, melde mich dann bei ihm per PN.
VG Jürgen
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#7
Das hat sich vorerst erledigt...
Habe die ausgebauten Potis mehrmals mit dem Ohmmeter linksrum und rechtsrum gemessen. Da sind keine Sprünge oder Aussetzer.
Also im Schaltplan weiter zurück, vor die Potis, auf die Input-Platine.
Da waren die Koppel-Tantals marode.
Die habe ich erneuert und nun läuft wieder alles.
Sorry für die Störung(en).
VG Jürgen
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#8
Ein ganz klassischer Fehler, nicht nur bei einer A77:

Wenn die Koppelkondensatoren schadhaft sind, gelangt neben der Tonfrequenz auch eine Gleichspannung an das Poti. Dann kratzt selbst ein ansonsten intaktes Poti ganz erheblich. Nach Beseitigung der Gleichspannung (dafür ist ein Koppelkondensator ja zuständig: nämlich Abtrennung der Gleichspannung; er soll nur die Signal-Wechselspannung = Tonfrequenz durchlassen) ist alles meistens wieder in Ordnung!

Martin
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#9
(02.04.2024, 09:31)hannoholgi schrieb: Natürlich! Damit kann man nicht gescheit regeln. Vielleicht funktioniert das in einer Blockflöte, wie im zitierten Text, aber nicht in einer Bandmaschine!

Lieber Holgi,

deine tolle Formulierung ist für mich der Lacher des Tages gewesen, vielen Dank.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#10
„Blockflöte“ englisch: recorder (Warum auch immer.) Google hat’s halt schwer …
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#11
(02.04.2024, 18:04)mincom schrieb: Ein ganz klassischer Fehler, nicht nur bei einer A77:
Wenn die Koppelkondensatoren schadhaft sind, gelangt neben der Tonfrequenz auch eine Gleichspannung an das Poti. Dann kratzt selbst ein ansonsten intaktes Poti ganz erheblich. Nach Beseitigung der Gleichspannung (dafür ist ein Koppelkondensator ja zuständig: nämlich Abtrennung der Gleichspannung; er soll nur die Signal-Wechselspannung = Tonfrequenz durchlassen) ist alles meistens wieder in Ordnung!
Martin

Eine vorherige Beobachtung ist vielleicht ein Indiz für defekte (Tantal-)Koppelkondensatoren:
Wenn ich das Levelpoti jeweils nur ein wenig verstellt hatte, kam es am Anzeigeinstrument jedes Mal kurz zu einem deutlichen Ausschlag.
VG Jürgen
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#12
Wieder einmal fühle ich mich bestätigt darin, dass in diesen Geräten ausnahmslos alle Elkos und Tantal-Kondensatoren getauscht werden sollten.
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#13
(02.04.2024, 20:10)Steffen87 schrieb: Wieder einmal fühle ich mich bestätigt darin, dass in diesen Geräten ausnahmslos alle Elkos und Tantal-Kondensatoren getauscht werden sollten.

Ich muß diese Sichtweise aus meiner eigenen Reparaturpraxis heraus nachdrücklich bestätigen!

Insbesonders bei alten Geräten nach nahezu 50 Jahren. Ferner ist es wichtig zu wissen, daß Folienkondensatoren konstruktionsbedingt geringere Leckströme im Vergleich zu Tantals oder Elkos haben. Wo es also der Platz auf der Platine erlaubt, sind diese bei einer Reparatur durchaus eine hochwertige und langlebige Alternative!

Um aber abschließend nochmal auf das Poti-Thema vom Anfang zurückzukommen:

Bei vielen Schaltungen findet man einen Koppelkondensator sowohl vor dem Poti (also am Ausgang der vorausgehenden Verstärkerstufe, als auch nach dem Poti (am Eingang der darauf folgenden Stufe). Dieser auf den ersten Blick unsinnige und doppelte Aufwand wird nur getrieben, um das Poti selbst einerseits ideal gleichstromfrei zu halten und andererseits Rückwirkungen auf die Arbeitspunkte der Verstärkerstufen bei verschiedenen Reglerstellungen (durch die je nach Stellung des Schleifers sich verändernde Impedanz des Potis) zuverlässig zu verhindern.

Die Bedeutung eines hochwertigen Koppelkondensators zwischen Wiedergabekopf und Eingang des nachfolgenden Wiedergabeverstärkers sei in diesem Zusammenhang nur am Rande erwähnt: nämlich um den WK gleichstromfrei zu halten und so eine noch so geringe Gleichstromvormagnetisierung des WK (und eine damit verbundene mögliche Teil-Löschung der kürzesten Wellenlängen einer Magnetbandaufzeichnung) mit Sicherheit zu verhüten.

Martin
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