Tipps und Empfehlungen für erstes Tapedeck
#1
Hallo zusammen.

Ich bin ganz neue im Thema Tapedecks und hoffe hier auf die Erfahrungen von euch erfahrenen Hasen zurückgreifen zu können.

Ich möchte mir gerne mein erstes Tapedeck anschaffen, habe aber in diesem Bereich 0 Erfahrung und brauche deswegen ein bisschen (viel) Unterstützung bei der richtigen Auswahl.

Das letzte Mal das ich überhaupt etwas mit Kassetten zu tun hatte ist bestimmt schon mehr als 20 Jahre her und da hat es ein handelüblicher Kassettenspieler getan. Seit dem gab es bei mir mit dem Medium keine Berührungspunkte mehr.

Über die Schallplatte und die Metalmusik bin ich jetzt aber wieder auf Tapes aufmerksam geworden und habe mir auch schon eine Musikkassette bestellt.

Jetzt suche ich ein (kostengünstiges) Tapedeck für das Abspielen von Musikkassetten (speziell Metalmusik).
Auch würde ich gerne wieder ein paar alte Hörspiele aus meiner Jugend in analoger Form anhören.

D.h. für mich auch, das ich Funktionen wie Aufnahmen zu machen nicht brauche.
Im Prinzip suche ich nach einem guten Einsteigermodell im Preissegment bis 150 €
Was ein abspielen der Kassette in guter audio ermöglicht und die Kassette möglich wenig verschleist.

Vll kennt ihr da ja ein passendes Model.
Bei eBay werden ja einige angeboten. Einen Blindkauf ohne technisches Know-how und Ahnung von der Materie will dann aber doch nicht riskieren ich hoffe daher auf euren Input. Schon Mal vielen Dank im voraus.
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#2
Hallo Neuer,

eines vorweg, wir reden uns hier gerne mit echtem Vornamen an. Wäre also nett, wenn du uns diesen mitteilen würdest.
Was die Frage nach einem soliden Cassettendeck betrifft. Da wirst du hier von 10 Leuten auch 10 unterschiedliche Antworten bekommen.
Mir persönlich wäre es immer wichtig ein 3 Kopf Deck zu haben, mit dem man Hinterbandkontrolle machen kann. Das heißt im Klartext, man kann während der Aufnahme bereits das auf das Band Aufgenommene hören und somit die Aufnahmequalität direkt kontrollieren.
Als eingeschworener AKAI Fan kann ich dir ein GXC-725D ans Herz legen, welches sehr solide verarbeitet ist und quasi unzerstörbare GX Köpfe hat.
Solltest du allerdings auf Dolby-C nicht verzichten wollen, muß was moderneres her.

Ich hätte noch ein Denon DRS-640 anzubieten, das stammt von meinem verstorbenen Schwiegervater und ist tatsächlich unbenutzt.
Der hat da niemals auch nur eine einzige Cassette mit gehört. Er besaß nicht mal eine.
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Denon_DRS-640
Was nicht heißt, das es problemlos läuft, das muß ich noch prüfen. Nach so langer Standzeit werden wohl die Riemen erneuert werden müssen.
Das werde ich noch erledigen.

Gruß, Jan
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#3
(01.03.2024, 08:33)Peter_pan schrieb: Jetzt suche ich ein (kostengünstiges) Tapedeck für das Abspielen von Musikkassetten (speziell Metalmusik).
......

D.h. für mich auch, das ich Funktionen wie Aufnahmen zu machen nicht brauche.


Ein einfaches Single-Capstan -Deck aus Ende der 80er /Anfang der 90er würde da genügen..irgendwas von Sony und Co.
Viele Grüße,

Matthias
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#4
Hallo. Die meisten Einsteiger und Mittelklasse Decks ab den 80ern klingen schon echt gut.

Das Problem bei Allen in Frage kommenden Geräten ist, dass sie nicht gewartet sind. Es ist eigentlich immer notwendig Riemen und Andruckrolle zu tauschen, wenn man will, dass die Geräte über längere Zeit einwandfrei laufen.

Bei eBay und co werden zwar viele revidierte Geräte angeboten, aber Begriffe wie „revidiert“ oder „vollrestauriert“ werden da dann nach Defintion verwendet. Bei vielen bedeutet das dann einfach nur „gereinigt und gewartet“. Dann hat man zwar oft Gebrauchtwaren Garantie, aber meistens bedeutet das einfach nur, dass die Jenigen die Geräte zurück nehmen und man das Geld wieder bekommt oder im Tausch ein anderes genau so „revidiertes“ Gerät bekommt. Bei einem günstigen Deck lohnt sich das auch eigentlich nicht, viel Arbeit rein zu stecken, wenn man Geld damit verdienen möchte, denn die Wenigsten werden für so ein Teil dann 150 Euro bezahlen, auch wenn es topp überholt ist.

Wenn du selbst nicht das Know How hast ist es am Besten über Foren Jemanden zu finden, der solche Geräte für dich überholt. Ein gutes 2 Kopf oder Doppelcassettendeck fällt einem schon mal eher in die Hände als ein hochwertiges Doppelcapstan Deck, aber spätestens in den 90ern waren dann auch die so hochgezüchtet, dass sie gerade zum Abspielen kaum hörbar schlechter sind, als Geräte für 800 bis 1000 Mark.

Letzendlich bekommst du einfachere Geräte für 20 bis 50 Euro im guten Zustand bei Kleinanzeigen, aber trotzdem muss Zeit und Geld in die Überholung gesteckt werden, deshalb halte ich 150 Euro durchaus für realistisch. Es gibt hier genug Leute, die Messcassetten und Werkzeuge für eine echte Generalüberholung haben. Vielleicht ergibt sich da was.

Einen speziellen Hersteller habe ich nicht zu empfehlen, weil Alle namhaften Konsumer Hersteller irgendwann mal robuste und gut klingende Decks gebaut haben.

LG Tobi
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#5
Solche eher einfacheren Decks suchen doch hier im Forum immer wieder neue Besitzer.
Da kannst Du mal schauen oder Dich auf die Lauer legen. Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit dann hoch, daß Du das bekommst was beschrieben wurde. Wo also "tut" auch noch bedeutet, daß es tut Big Grin
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#6
Ich kann mich Kuni nur anschließen!
Stell am besten im "Suche.."-Bereich einen Beitrag ein.
Empfehlen kann ich diesbezüglich auch noch das OFF - dort ist der Ton zwar teilweise sehr rauh,
aber im dortigen "Kleinanzeigenmarkt" herrscht reger Betrieb.
Viele Grüße
Jörg
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#7
Aber wie gesagt:

Neue Andruckrolle, neue Riemen und geprüfter/justierter Tonkopf so wie Geschwindigkeit wären für mich Grundvorraussetzung.
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#8
Andere Möglichkeit: Pack eine bespielte Cassette und einen Kopfhörer ein, dazu einen Adapter von 3,5 auf 6,3 mm Klinkenstecker. Mit der Ausrüstung klapperst Du die örtlichen Gebrauchtwarenläden, Sozialkaufhäuser und stationären Flohmärkte ab. Wenn ein Gerät ohne Leiern abspielt, der Klang nicht zu dumpf ist und der Preis nicht zu hoch, dann nimm es mit.

Mit etwas Glück findest Du für 10-20 Euro ein Deck, das für Deinen Zweck völlig ausreicht. Wenn Du dann auf den Geschmack gekommen bist und auch eigene Aufnahmen machen willst, dann kannst Du immernoch nach einem besseren und teureren Gerät suchen, wie schon geschrieben zum Beispiel hier im Forum. Da sind die Beschreibungen erfahrungsgemäß wesentlich ehrlicher als bei eBay oder auf Kleinanzeigen - nicht zuletzt auch deshalb, weil jeder, der hier schreibt und was verkauft, sich mehr oder weniger mit der Technik auskennt, was man von einem Feld-, Wald- und Wiesenverkäufer nicht erwarten kann.

Viele Grüße,
Martin
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#9
(01.03.2024, 10:19)Kirunavaara schrieb: ....zum Beispiel hier im Forum. Da sind die Beschreibungen erfahrungsgemäß wesentlich ehrlicher als bei eBay oder auf Kleinanzeigen

Und weil man sich so dermaßen seinen Namen verbrennen kann, wenn man anfängt in "geschlossener Gesellschaft" zu bescheißen  Wink
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#10
Bei den Gebrauchtwarenläden weißt du aber auch nie, wo die Geräte her kommen und nur weil 2 oder 3 Cassetten richtig laufen, kann es trotzdem sein, dass die nächste gefressen wird.

Wenn die Andruckrolle schwächelt laufen z.B. TDK Cassetten noch ziemlich lange ohne Probleme, während BASF und spezielle Bandlängen schon länger geknickt werden. Speziell der Bereich im Übergang vom Vorspann zum Magnetband wird dann oft zum Auslöser für „Bandfrass“. Bänder haben unterschiedliche Dicken und Oberflächenstrukturen. Es kann auch sein, dass die Cassette in der Mitte noch gut läuft, weil der Bandzug da anders ist, während sie am Anfang schon Probleme macht. Wenn die Andruckrolle bereits in die Jahre gekommen ist, kann es auch schnell passieren, dass sie frisch gereinigt zwar für einige Meter noch gut läuft, aber sobald der erste Abrieb dran hängt schon nicht mehr. Man kann ja auch schlecht den Azimut in irgend nem Flohmarkt Laden testen, das hört man auch nicht immer gleich, wenn der abweicht, in Stereo fällt das kaum auf. Perfekt funktionierende Cassettendecks mit originalen Gummiteilen sind sehr selten und meistens merken die Leute gar nicht, dass da was nicht mehr so geht, wie es sollte.

LG Tobi
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#11
Naja, natürlich bleibt immer ein gewisses Risiko. Erfahrungsgemäß ist das aber bei 2-Kopf-Geräten ohne Autoreverse und mit nur einem Capstan eher unkritisch. Wenn die mit einer Cassette laufen, dann tun sie das mit den meisten anderen auch.

An der Cassettenmarke kannst Du das auch nicht generell festmachen. Ich habe z.B. ein Sony 770 ES (drei Köpfe, Doppelcapstan), das mit den allermeisten Cassetten (inklusive BASF) tadellos läuft, nur Sony und manche Maxell hat es zum Fressen gern. Da ist der Bandzug auf der Abwickelseite zu gering, und die Gehäuse der gefressenen Cassetten sind extrem leichtgängig - in dem Fall eine ungünstige Kombination.

Viele Grüße,
Martin
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#12
Ja. Aber das ist dann für mich kein einsetzbares Gerät mehr. Das ist nicht voll funktionsfähig. Und man läuft immer Gefahr dass es bei vorbespielten Cassetten auch passiert, weil man nicht weiß was für ein Band drin ist.
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#13
Ich habe bei meinem Vater tatsächlich noch ein altes Deck gefunden was er nicht mehr nutzt. Ein
kennwood stereo double cassette deck kx4060.
Würdet ihr sagen, dass erfüllt den Zweck?
Wie ist das so im Bezug auf die Audio?
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#14
Probiere es aus. Wenn es jahrelang ungenutzt gestanden hat, mußt Du mit müden Gummiteilen und dadurch schlechten Gleichlauf oder Fehlfunktionen rechnen. Oder der Autoreverse-Kopf hängt. Oder ein Zahnrad... manchmal laufen solche Geräte aber auch nach 15 Jahren Ruhepause sofort wieder.

Du hast jedenfalls nicht viel zu verlieren. Zum Ausprobieren würde ich allerdings irgendwelche unwichtigen Cassetten nehmen.

Viele Grüße,
Martin
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#15
So einfache Geräte laufen jedenfalls meistens noch besser als irgendein aufwändiges 3 Kopf Deck und an sich sollte das Kenwood einen guten Job machen. Hab zwar nix über den Gleichlauf gefunden, aber der ist typischerweise bei Geräten aus dieser Zeit wahrscheinlich bei weniger als 0,1% und solle damit voll ausreichen um auch einen sauberen Klavieranschlag zu schaffen. Der Frequenzgang geht bis 18 kHz, besser gehts fast nicht und ein Einmesssystem für Aufnahme hat’s auch. Damit werden Aufnahmen nicht hörbar schlechter als in einem 1000 DM Gerät

Wir sprechen hier aber von optimalen Bedingungen, also vorausgesetzt es funktioniert 100%ig. 1994 war so die Zeit wo der Ausverkauf langsam begann. Da konnten auch günstige Geräte schon richtig gut sein und die Laufwerke erreichten trotz teilweise Vollplastik richtig gute Werte, die sind dann zwar mechanisch meistens etwas lauter und evtl träger in der Steuerung, als was hochwertiges, aber das ändert ja nix am Sound.
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#16
Wenn es nur ums Abspielen geht, so ein Walkman o.ä. wäre doch auch eine Alternative. Das gerät kannst du ja auch an deine Anlage anschließen. Ich bekomme z.B. einen Sony Walkman aus einem Nachlass. So just for fan, warum nicht.
Viele Grüße
Michael
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#17
Ein normaler Walkman hat aber wesentlich mehr W&F, als ein gutes HiFi Kassettendeck und auch nur einen recht schwachen KH Ausgang, der am Line in einer Stereoanlage wahrscheinlich relativ leise ist. Hinzu kommt dass viele Walkmans nicht besonders tief kommen und gerade bei Walkmans gilt, nur mit einem neuen Riemen ist es meistens nicht getan. Vor Allem bei den späteren Flachmännern und ihren Mini Andruckrollen hast du richtig Probleme da noch eine Cassette vernünftig abzuspielen. Das taugt Alles nix.
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#18
Gut zu wissen. Danke dir.
Viele Grüße
Michael
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#19
Falls das vorhandene Kenwood nicht mehr ordentlich laufen sollte, kann man mit Glück etwas Gebrauchtes in gutem Zustand bei diversen Shops im genannten Budget bekommen. Dort sollte es auch die Möglichkeit geben, einen Kauf in der Regel innerhalb von 14 Tagen widerrufen zu können, falls es doch nicht das Richtige war.

Wenn man dafür allerdings mehrere Versuche braucht, kann das natürlich lästig werden und meistens muss man die Rücksendekosten selbst übernehmen. 

Oder noch eine andere Idee:
Test „We Are Rewind“-Walkman
Preisvergleich "We Are Rewind"-Walkman

Vielleicht nicht absolut perfekt, aber doch neu und offenbar ganz brauchbar. Und auch noch im Budget.
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#20
Ich würde auch behaupten, wenn das Kenwood Deck funktioniert und gut klingt, dann würde ich es einfach dabei belassen.
Hat alles, was man zum Abspielen braucht, inklusive Dolby B und C.
Und wenn man will, kann man sicher auch gute Aufnahmen damit machen.

Scheint wohl dieses Gerät zu sein, Bild aus der Hifi-Wiki:
[Bild: Kenwood_KX-W_4060-Prospekt-1995.jpg]
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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#21
Ich würde wenn dann den Fiio CP 13 kaufen, wenn schon n Walkman. Die Aufnahme vom We Are Rewind ist nicht zu gebrauchen, erzeugt durch den Permanentmagneten eine Teillöschung der Bänder, die man abspielt und die Gleichlaufwerte sind inakzeptabel. Der Fiio kommt auf 0,1% W&F. Das ist selbst für einen 80s oder 90s Walkman schon überdurchschnittlich gut. Besser können das nur die DDs und mit 0,1% kann man schon ganz gut leben. Der Fiio hat keine Aufnahme, aber dafür werden die Bänder auch nicht teilgelöscht und es gibt keine unbrauchbare Aufnahmefunktion.

LG Tobi
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