Hi @ll
Mal ein paar Worte zur Situation in der DDR.
Es gab mehrere Wege an die Musik zu kommen.
Der einfachste war die Musik vom Radio aufzunehmen.
Die erste Quelle war *Westsender* abzuhören.
Die Unsitte in die Titel hinein zu quatschen war zwar auch damals schon weit verbreitet ,aber es gab ein paar rühmliche Ausnahmen.
"RIAS" Berlin hatte eine Hitparade die vom Publikum über Zuschriften gevotet wurde.
Alle Titel wurden ausgespielt und mir einer 2 sec Pause abgespielt.
Meine Favoriten waren *Hitparade* und *Musik nach der Schule*
Coole Moderatoren die mir im Gedächtnis geblieben sind.
-Gregor Rottschalk
-Nicole Masion
-mein Alltime Favorit Lord Knut.
Eine Kuriosität am Rande war,das *RIAS Berlin* über eine Relaisstation in Hof abgestrahlt wurde,und so auch im Süden der DDR zu empfangen war.
Die dazu nötige Relaisstation befand sich auf dem Boden der DDR.
Die rechtliche Basis dafür schuf der *Rundfunk Staatsvertrag* zwischen der DDR und der BRD.
Im Süden der Republik war *Bayern 3* ein recht beliebter Sender.
Gute Sendungen zum Mitschneiden waren *Pop nach 8* und die obligatorischen *Schlager der Woche*(Hitparade die sich aber an den Verkaufszahlen orientierte).
Moderatoren die bei mir haften blieben.
-Günther Jauch
-Thomas Gottschalk
-Fritz Egner
-Dagmar Hellberg
Im Gegensatz zu heute, bediente *Bayern 3* ein recht breites Publikum, es gab eine regelmässige Sendung mit alten Jazz und Swing Aufnahmen.(in Mono)
Bei *Pop nach 8* Spezial-Sendungen zu einer bestimmten Musik-Richtung (Hard-Rock/Metall/Soul/Deutsch-Rock.....).
Für des Gebiet um Dresden was von den UKW Sendern nicht bestrichen werden konnte(DDR Spott "Tal der Ahnungslosen") gab es die Notlösung *RTL* auf der Kurzwelle zu hören.
DDR Rundfunk
Eine Besonderheit war das es in der DDR eine Radio-Quote gab.
60% eigenes 40% Rest der Welt.
Diese Quote wurde bei einigen Sendungen etwas freier ausgelegt.
Für Jugendliche war der Sender *DT 64*(Deutschland-Treffen 1964,da wurde er gegründet) von einigem Interesse.
Sehr gute Sendungen war das *Wunschkonzert* Freitag abends.
2 St. Musik immer im Wechsel 1 mal Ost 1 mal West, immer mit Ansage ohne rein quasseln, Zeitangabe und 2-3 sec. Pause zwischen den Titeln.
Bei guten Songs wurden die Texte übersetzt..
Jeden Nachmittag gab es eine Sendung(der Titel ist mir entfallen) wo eine komplette Plattenseite abgespielt wurde mit Titelansage,Zeitansage u.s.w wie gehabt eine Plattenseite Ost die andere West.
Ein Moderator der es besonders weit gebracht hat ist Günter Schneidewind heute beim SWR1 musikalischer Programmdirektor.
Die zweite Quelle um an die Mucke ranzukommen war der Plattenladen.
Wobei hier die Devise galt keine Beziehungen keine guten Scheiben....(Bückware)
Am volkseigenen AMIGA Label lag das nicht.
Die Auflagen waren einfach immer zu niedrig.
Die 2. Firma war ETERNA spezialisiert auf Schulfunk/Klassik.
Besonders im Klassik Bereich gab es dort sehr gute Aufnahmen.
Desweiteren blühte ein recht lebhafter Schwarzhandel mir importierten Platten die alle die hatten die sich über Verwandte aus dem *Westen* versorgen lassen konnten.
Die Schwarzmarktpreise waren exorbitant und diese Leute verdienten sich eine goldene Nase damit.
Ich hatte damals ein Tonbandgerät der Firma *Unitra* von dem ich recht häufig Gebrauch machte was ich aber in einem Fall von geistiger Umnachtung während der *Nachwendezeit* wegwarf...................
Eine Kuriosität am Rande war das damals ARD+ZDF jeweils Sonntag vormittag eine Programmvorschau für die ganze Woche brachten jeden Tag einzeln und extra langsam zum mitschreiben.
Wir waren im Bilde
Gruss
Rene
edit
mein Schreibstil ist ein Desaster,aber ich arbeite drann