Ich habe ein Royal Deluxe und wenn ich 1 von 4 Spuren in Mono abhöre kommt gehört nur aus dem rechten Lautsprecher was raus, ist das normal? Wenn ich dann auf Spur 2 schalte, kommt Spur 2 aber wieder rechtslastig, soll ich mich nach einem Fehler umschauen?
07.02.2024, 20:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.02.2024, 20:02 von mincom.)
Manchmal spinnen auch die Lautsprecherbuchsen. Die enthalten einen Umschaltkontakt. Schließe mal bitte auf der toten Seite einen externen Lautsprecher an. Kommt dann darauf Ton, ist entweder die betreffende Buchse bzw. deren Umschaltkontakt oder der eingebaute Lautsprecher defekt. (Buchse: Kontaktspray versuchen). Kommt auf dem externen Lautsprecher dagegen ebenfalls kein Ton, ist der Fehler im Signalpfad zur Endstufe bzw. in der Endstufe selber (jeder Kanal enthält im Endstufenblock eine "Microfuse" = eingelötete Miniatursicherung (pro Kanal im Endstufenblock unterhalb der dicken Elkos, die Dinger haben ein silbernes Kennzeichnungsfähnchen am Anschlußdraht)). Diese dann mit dem Ohmmeter auf Durchgang prüfen - war jedenfalls bei meiner RdL so).
Bei einem fetten Kurzschluß in einer der beiden Endstufen bei durchgebranntem Endstufentransistor haut´s dagegeen die 1,6A-Sicherung auf dem Netzteilprint ´raus. Dann wäre aber der ganze Verstärker tot. Schließe ich bei Deinem Gerät zurzeit aufgrund Deiner Beschreibung jedoch aus.
07.02.2024, 21:33 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.02.2024, 22:21 von likeme.)
So wie es aussieht, sind die beiden Fuses ok und die Schalter ebenso. Wenn ich an den beiden Koaxzuleitungen zum Verstärkerboard fummle, brummt eine Seite, die andere gar nicht. Es hakt also im Endstufendrahtgewirr :-(
07.02.2024, 22:27 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.02.2024, 22:49 von likeme.)
C99 hatte Durchgang, 0R, hab zwei 100müüüü Elkos mit 16V eingebaut, jetzt kommt wieder aus beiden Lautsprechern Musik. Ein Hoch auf den Komponententester im Hameg Oszi.
07.02.2024, 23:08 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.02.2024, 23:18 von mincom.)
Jepp!
Auch so ein Klassiker!
Da Du die RdL gerade offen hast, schmeiß´ diese weißen Tzaziki-Kondensatoren am besten gleich alle ´raus; die machen regelmäßig Ärger! Wie man auf dem Foto sehen kann, hast Du davon auf dem mainboard ja auch noch welche drauf. Ferner sind die orangenen Roedersteins mögliche Revisions-Kandidaten... . Die Tantals waren bei Uher eigentlich ausreichend dimensioniert. Ausfälle bei denen bisher selten (zumindest in meiner Maschine).
08.02.2024, 21:52 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.02.2024, 21:57 von mincom.)
Ja,
genau die!
Ferner gibt es je nach Serie diese ROE-Bauform auch in grau (ebenfalls in etlichen RdLs zu finden). Die grauen waren bei mir alle am Auslaufen. Seltener habe ich welche in dunkelrot gesehen (sehen ansonsten mechanisch genauso aus). Alle diese Bauformen von ROE sind voll versiegelt mit einer hellen Vergußmasse. Auslöten ist in der RdL immer viel Arbeit, weil Uher die Bauteiledrähte auf der Lötseite alle so wunderbar umgebogen hatte. Das Auslöten ist immer ein Geduldsspiel, wenn man sich die Platine nicht versauen will! Entlötlitze oder Entlötpumpe ist ein Muß. Einfach mit dem Lötkolben erwärmen und dann ziehen klappt nicht.
Als Ersatzelkos wenn möglich die neuzeitlichen 105 Grad-Typen nehmen oder low-ESR. Diese Qualitäten sind deutlich besser als das, was man in den 70´s zur Verfügung hatte.
Man muß aber auch sagen, dass Uher damals keine schlechten Bauteile verarbeitet hat. Zu jener Zeit waren die vollversiegelten ROE top! Jetzt nach 50 Jahren sind die natürlich am Ende.
Wichtig!: Vor dem Auslöten Polung auf der Platine vermerken. Der Uher Bestückungsaufdruck zeigt diese nicht!
Günstig ist, daß bei Uher die Platinenbohrungen relativ große Durchmesser haben. Das erleichtert die Arbeit teils erheblich. Vorsicht ist geboten bei durchkontaktierten Stellen, die müssen manchmal auf beiden Seiten gelötet werden. Die Bauteiledrähte dann etwas länger lassen, damit man bauteileseitig sehen kann, ob die Lötstelle gelungen ist!
