Revox A77 Bedienungskomfort verbessert
#1
Obwohl die A77 aus der Relaiszeit stammt, und diese Technik eine fast un(zer)störbare Zuverläßigkeit hat, ist eine weitere sichere
Funktion im Betrieb in der Regel wünschenswert:
Die Vermeidung von lästigem Bandsalat bei zu schnellem Umschalten von >> Wickeln > STOP > PLAY,
was besonders mit der Fernbedienung passieren kann, sowie eine automatische Abfolgesteuerung,
damit während "Wickeln" direkt auf PLAY geschaltet werden kann.
Die Maschine bremst automatisch zum Stillstand und startet dann mit PLAY.

Dieser Wunsch wurde an mich herangetragen und ich habe ihn umgesetzt und realisiert.
Für den Einbau werden bereits vorhandene Befestigungspunkte benutzt, d.h. es ist keine mechanische Veränderung an der A77 erforderlich!
Ein geschlossenes, einsteckbares Modul beinhaltet die gesamte Elektronik mit Reflex-Lichtschranke.
Ein 10-poliges Bandkabel führt aufgeräumt zur Steuerungsplatine.
Es ist ist eine komplett ausgestattete Austausch-Steuerungsplatine erhältlich.

Die ausführliche Einbauanleitung ist auf meiner Homepage www.elektronikschmiede.de zu erhalten
und wird bei der Lieferung beigepackt.
Der Vertrieb erfolgt direkt oder über Ebay. Suchbegriff "PlayLogik".

Als zweckmäßige Zugabe werden bei der Austausch-Steuerung die Rifa-Kondensatoren, die durch ihr Alter manchmal durchschlagen und einen Widerstand
abrauchen lassen, vorsorglich ersetzt durch WIMA-Kondensatoren besserer Qualität.

Das Modul funktioniert auch mit der Fernbedienung, wenn eine kleine Modifikation in der FB vorgenommen wird.
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#2
Hallo pausenprofi,

gute Idee. Kompaktes Gerät, leicht einzubauen. Erhöht den Bedienungskomfort der A77. Der Rückbau (Originalität) ohne große Spuren zu hinterlassen ist auch möglich.

Allerdings finde ich die Montage mit Klebebändern nicht so gut. Wärme und Zeit lassen die Verbindungen schnell locker werden.
Bei dem Preis von 121,00 Euro ist mir allerdings die 'Spucke weggeblieben'. Die Schaltung besteht meiner Überlegung nach hauptsächlich aus einem Spannungsregler, einer Reflektionslichtschranke, einem retriggerbaren Monoflop und ein bisschen Diodenlogik, Materialpreis mit Gehäuse sicherlich unter 20 Euro. Wofür sind die 100 Euro?

Gruß,
Michael/SH
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#3
Wenn ich mich recht erinnere, so wurde zu Lebzeiten der A77 so ein Modul unter dem Namen "Play-Memory" von einem Herrn Ing. Dänicke vertrieben. War recht beliebt und funktionierte gut. Dänicke hatte auch kurzzeitig ein digitales Zählwerk für die B77 im Programm.

Zu dem Angebot von pausenprofi hätte ich noch eine Frage:
Wie wird denn gebremst? Per Gegenzug oder mit der mechanischen Bremse.

Mein Wunsch wäre:
Nach dem Drücken der Play-Taste aus dem Spulbetrieb heraus wird nicht die mechanische Bremse aktiv, vielmehr wird mit Gegenzug gebremst. So mache ich das manuell auch. Statt auf "Stop" drücke ich auf die "Spul"-Taste der Gegenrichtung. Erst wenn die Fuhre steht, kommt "Stop", dann Start. So einen Ablauf wünsche ich mir bei einem Play Memory.

Wenn wir schon dabei sind: Eine langsamere (variable?) Spulgeschwindigkeit für bessere Wickel bei kritischem Bandmaterial wäre auch nicht schlecht. Wink

Nachtrag:
Auch das normale Bremsen mit "Stop" sollte per Gegenzug erfolgen.
Michael(F)
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#4
So wie ich die Beschreibung auf der Homepage von pausenprofi verstanden habe, ist einfach nur die Starttaste solange ohne Funktion, wie der eine Wickelteller noch dreht.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#5
Ich verstehe das so, daß der Wunsch nach "Play" gespeichert wird. Es wird dann zunächst "Stop" ausgelöst und nach erfolgtem Stillstand "Play" abgearbeitet.

Wenn man sich an die A77 gewöhnt hat, braucht man das nicht. Wer andere Bandgeräte gewöhnt ist und mit der A77 Bandsalat produziert wird das sinnvoll einsetzen können. Ich wünsche mir lediglich das Bremsen mit Gegenzug. Das sollte natürlich auch beim normalen "Stop" Bremsen zum Einsatz kommen, vergaß ich in meinem Posting #2 zu schreiben.
Michael(F)
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#6
Ob die gedrückte Taste gespeichert wird, ist nicht beschrieben. Für mich ließt sich das so, als wenn man die Start-Taste solange gedrückt halten muss, bis die Wiedergabefunktion aktiviert wurde. Das gleiche gilt für die Bremszeit. Hier gilt das auch für die Umspultasten.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#7
Den Finger draufhalten müssen - das wäre keine gute Lösung!

Eine Modifikation in der Bedienung der A77 stelle ich mir, wenn überhaupt, so vor:

Wenn "Stop" gedrückt wird (nur kurz drücken, nicht gedrückt halten), wird der Betriebszustand erkannt:
- Wenn "Play" (mit oder ohne "Rec"), dann wird mechanisch gebremst
- Wenn "Spulen vorwärts", dann wird auf "Spulen rückwärts" geschaltet, der Stillstand erkannt, und mechanisch gebremst, wenn dieser (annähernd) erreicht ist
- Wenn "Spulen rückwärts", dann wird auf "Spulen vorwärts" geschaltet, der Stillstand erkannt, und mechanisch gebremst, wenn dieser (annähernd) erreicht ist

Wenn "Play" gedrück wird, wird zunächst "Stop" ausgeführt wie oben beschrieben, nach dem mechanischen Bremsen wird "Play" geschaltet.
Michael(F)
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#8
Hallo Forums-freunde!

Zum Thema Preis:
Das PlayLogik-Modul ist derzeit bei Ebay noch zum Einführungspreis
(Sofortkauf) von 85,00 Euro erhältlich.
Man verwechsle nicht (Geiz ist geil) Massenware mit Geräten,
die für einen begrenzten Markt neu entwickelt werden und in kleinen Stückzahlen sorgfältig gefertigt werden.
Eine Arbeitsstunde in D hat ihren Preis.

Zur Montage mit Klebebändern:
Das Klebeband dient nur der Fixierung, die eigentliche Halterung sind
die beiden Bolzen, die in die Löcher der Abdeckung eingreifen. Hier wird
nichts heiß.
Zur Skepsis gegen Klebeverbindungen: Heutzutage werden sogar Brücken
geklebt. Man muß halt einen guten Kleber verwenden, dann wird nichts
"schnell locker". Übrigens sind auch die Tonköpfe geklebt.

Zur Funktion:
Wenn die Maschine im Wickelbetrieb (FF oder REW) ist, genügt das einmalige Antippen
der PLAY-Taste, um den automatischen Ablauf zu starten.
Festhalten der Taste ist nicht erforderlich! - (Wer kommt denn auf sowas?) -

Wenn der Wunsch nach PLAY aber noch geändert wird soll, kann jede andere
Funktion ausgeführt werden.
Z.B. Stop: STOP-Taste - kurz - drücken, die Maschine läuft dann einfach aus.

Gebremst wird mit der mechanischen Bremse. Das Bremsen mit Gegenzug ist
nicht ohne Problem bei Maschinen ohne Bandzugregelung. Und die A77 gehört zu dieser Gruppe.

Die bisher verkauften und eingebauten Module laufen zur vollen Zufriedenheit der Benutzer,
der Einbauaufwand ist minimal und das Hauptmanko beseitigt.
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#9
=>pausenprofi

Wo siehst Du das Problem beim Bremsen mit Gegenzug? Auch viele TEAC-Besitzer bringen ihre A3300SX so zum stehen. Es scheint mir viel schonender zu sein als das Bremsen mit mechanischer Bremse. Immerhin lässt Revox ja das Umschalten der Spulrichtung ohne Stop zu - da kann es doch nicht schaden, wenn genau dann, wenn die Geschwindigkeit fast Null ist, die mechanische Bremse greift und den Zustand "Stop" herbei führt.
Michael(F)
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#10
Der Unterschied ist:
Wenn das Band mit mit den Servobremsen abgebremst wird, ist der
Bandzug definiert durch die Einstellung des Bremsbandes der Abwickelspule.

Wenn ich auf "Gegenwickeln" schalte, wird das Band durch die Anzugskraft des Wickel-
motors kurzzeitig mit einem höheren Zug belastet, wenn keine Bandzugregelung dies
verhindert.
Dies umso stärker, je kraftvoller die Wickelmotoren sind und je kleiner der
Abwickelkern-Durchmesser vor dem "Gegenwickeln" ist.

Die Tatsache, daß etwas nicht vom Hersteller gesperrt ist, sollte nicht ein Hinweis sein,
daß es als normale Bedienungsfunktion vorteilhaft zu verwenden ist.
Gilt übrigens nicht nur für Revox.
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#11
Hi Pausenprofi!

Ich habe mir Dein Angebot auch angeschaut, aufgefallen ist mir, dass auf der Relaislaufwerksteuerplatine der A77 die RIFIA miniprint Kondensatoren gegen rote (evt. WIMA MKS-Typen ersetzt wurden.

Ist die Beobachtung so richtig?

Die Rifa minprint sind schwer entflammbar und Brandsicher gilt dies auch für die von Dir verwendeten WIMA Kondensatoren?
Meiner Meinung sollten hier Kondensatoren der X2-Klasse eingesetzt werden.

Gruß
Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#12
Hallo Thomas,
richtig beobachtet, als Zugabe gibts neue Kondensatoren.
Ein X-Typ-Kondensator ist hier nicht unbedingt erforderlich, da sich die Schaltung auf der Sekundär-Seite des Trafos befindet.
Ausserdem ist jedem Kondensator noch ein 4,7 Ohm Widerstand vorgeschaltet.
Deshalb sind auch die Original-Miniprint 0,47 µF keine X-Typen.

Die von mir eingesetzten Kondensatoren sind für 160V AC/250V DC konzipiert,
werden aber hier in der in der A77 maximal mit 105V (C113) belastet,
C114 mit 55V und der C115 sogar nur mit 49V.
Da wäre ein X-Kondensator wie mit Kanonen auf die armen Spatzen.

Bezgl. Entflammbarkeit ist der verwendete MKP4 im gleichen Sicherheitsgrad UL 94 V-0)
wie ein X-Typ.
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