SONY TC-KA6ES - BIAS Kalibrierung funkt nicht
#1
Ich bräuchte bitte ein paar Tips zu meinem Problem:

Ich habe bei meinem SONY TC-KA6ES das Problem das ich den BIAS Level nicht korrekt kalibrieren kann.
Egal welcher Kassettentyp (Chrome, Metal). Bei einer SONY Metal Master ist es überhaupt sehr grenzwertig.

Lass ich die Regler (REC LEVEL, BIAS, REQ EQ) mittig stehen bewegt sich der HIGH-Bereich komplett aus der Norm.
Den BIAS Regler kann ich dabei gar nicht so weit nach rechts drehen damit beide Balken in der Markierung bleiben.

(siehe Foto)

Hats da was mit der Mechanik? Oder eher Elektronik ?

Das Deck ist aus einem NOS Lager. Lag also im Originalkarton verpackt und ist unbenutzt.

Tonköpfe hab ich schon gereinigt. Auch die Andruckrollen. Wobei an der linke irgendwelche seltsamen Flecken sichtbar sind.

HELP!


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Das Leben ist hart, aber ungerecht !
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#2
Bei den Akai GX-75/95 hat das gerne damit zu tun, daß der Kopfschlitten nicht ganz hoch fährt und damit die linke GA nicht richtig greift.
Damit ist der band/Kopf Kontakt nicht 100% und die interne Messung kommt aus dem Tritt.
Könnte hier bei dem Sony ähnlich sein.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#3
Meistens gehen die Abweichungen eher in die umgekehrte Richtung, also zu wenig Höhen. Ich würde es mal versuchen mit Rec EQ ein wenig in den negativen Bereich. Das hilft bei der doppelschichtigen Metal Master auch, deren systembedingten Höhenanstieg auszugleichen. Dann solltest Du mit leichtem Erhöhen des Bias die beiden Pegel an die roten Markierungen bekommen.

Versuche es auch mal mit anderen Cassetten, die nah an den Referenzbändern sind. Also beispielsweise TDK SA und MA, oder Maxell XL II. Wenn diese sich mit allen Reglern nahe der Mittelstellung einmessen lassen, dann würde ich das Problem eher bei der Metal Master suchen als am Gerät.

Viele Grüße,
Martin
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#4
(25.08.2023, 14:25)Kuni schrieb: Bei den Akai GX-75/95 hat das gerne damit zu tun, daß der Kopfschlitten nicht ganz hoch fährt und damit die linke GA nicht richtig greift.
Damit ist der band/Kopf Kontakt nicht 100% und die interne Messung kommt aus dem Tritt.
Könnte hier bei dem Sony ähnlich sein.

Du meinst die Andruckrolle drückt nicht stark genug auf den Capstan ?
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#5
Ja genau. Selber Effekt kann auch daher kommen, daß die linke GA abgenudelt ist, bzw glatt.
Im Effekt halt, daß das Band von links her nicht genug "gespannt" ist und daher keinen optimalen Kopfkontakt hat.
Gruß, Kuni
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#6
(25.08.2023, 14:52)Kuni schrieb: Ja genau. Selber Effekt kann auch daher kommen, daß die linke GA abgenudelt ist, bzw glatt.
Im Effekt halt, daß das Band von links her nicht genug "gespannt" ist und daher keinen optimalen Kopfkontakt hat.

Das könnte schon eine Ursache haben. Aber wie behebe ich das?
Ist mir beim Reinigen schon aufgefallen das die Andruckrolle im Betrieb gleich stehen bleibt wenn man nen Putzlappen dran hält. Das kenn ich anders.

Die linke Andruckrolle scheint verhärtet zu sein, jedenfalls sieht man sofort einen Abdruck wenn man mit dem Fingernagel etwas rein drückt.
Und dann sind noch diese seltsamen flecken.

Auf den Fotos kann man das erkennen. Die rechte Rolle dagegen ist noch schön gleichmässig schwarz.


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#7
Das LW muß kpl. überholt werden, die beiden Riemen werden im Laufe der Zeit hart geworden sein.
Vorallem der kleine, der den Kopfschlitten an die Tonwellen anfährt, ist sehr anfällig.
Außerdem müssen die Rollen neu, ist leider so.
Dazu muß allerdings das LW komplett zerlegt werden und nach Zusammenbau der Bandpfad mit einer Spiegelkassette eingestellt. werden.
Da sollte nur jem. mit Erfahrungen an diesen LW ran....
Bei meinem KA6ES hatte ich Glück, einen richtigen Spezi empfohlen bekommen zu haben.
Viele Grüße,

Matthias
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#8
Wenn der Band/Kopf-Kontakt schlecht wäre, dann würde das in zu geringen Pegeln resultieren, vor allem beim Testton mit der höheren Frequenz (oberer Balken). Hier wird aber ein zu hoher Pegel des hohen Testtons erreicht.

Bevor jetzt ein quasi nagelneues Laufwerk ohne Not zerlegt wird, möchte ich nochmal wärmstens ans Herz legen, mit anderen, IEC-kompatibleren Cassetten zu testen. Wenn das keine Besserung bringt, kann man immernoch weiter suchen.

Spielt das Deck denn vorbespielte Cassetten oder gute Aufnahmen von anderen Geräten problemlos ab? Wenn ja, dann würde ich am Laufwerk selbst erstmal nichts ändern. Treten Gleichlaufschwankungen auf, dann muß der große Riemen zwishcen den beiden Capstanwellen erneuert werden. Dafür braucht man das Laufwerk nicht auseinander zu bauen. Der kleine Riemen ("Mode belt") hat keinen Einfluß auf den Klang. Er fährt nur den Kopfschlitten hoch. Ist dieser Riemen nicht mehr straff genug, dann funktioniert das Gerät einfach von jetzt auf nachher nicht mehr, d.h. es geht gar nicht mehr in den Play-Modus. Fährt es korrekt an, dann stimmt normalerweise auch der Anpreßdruck der Rollen an die Capstanwellen. Daß die linke Rolle nur einen geringen Anpreßdruck hat und sich sehr leicht von Hand anhalten läßt, ist normal. Sie soll ja nur mit minimal geringerer Geschwindigkeit im Vergleich zur rechten Rolle mitlaufen und das Band straffen, aber dabei nicht dehnen. Der eigentliche VOrtrieb des Bandes geschieht allein durch die rechte Rolle.

Viele Grüße,
Martin
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#9
Danke für eure Tipps.

Also ich hab mir zur Sicherheit jetzt mal ein komplettes Set an Andruckrollen und Riemen bestellt. Ersatz kann man ja immer zuhause haben.#

Weil du die Gleichlaufschwankungen ansprichst. Wenn ich die 1kHz bzw. 1,760 kHz Testkassette laufen lasse, dann habe ich beim 1kHz Ton sporadische Aussetzer. Also das Band spielt den Ton ab und plötzlich ist der Ton für mehrere Sekunden komplett weg.
Auch passiert es das der Ton ganz wenig zu Eiern beginnt.

Man kommt an die linke Andruckrolle leider sehr schwer ran, dann würde ich die gerne noch besser reinigen, weil da sind ja doch seltsame Flecken zu sehen die ich mit leichten Druck eines Tuches oder Wattestäbchen gar nicht weg bekomme.

Falls ich jetzt nicht drum herum komme die Rollen bzw. Riemen zu wechseln, welche Einstellungen müßte ich dann nochmal machen?
Muß die Bandgeschwindigkeit neu justiert werden?
Bezüglich der Andruckrollenposition dachte ich mir ich messe vor dem Ausbau einfach mit einer digitalen Schubleere den Abstand vom Laufwerk bis zur Rolle, und stelle diesen dann mit der Schraube mit der neuen Rolle einfach wieder ein, ohne das ich dafür eine Spiegelkassette benötige.

Ich habe hier zwar das Service Manuel zur Hand und auch Messapparatur wie Oszi etc. vorhanden, aber da ich das noch nie gemacht habe würde ich hier ungern tiefer ins Detail gehen wenn es nicht unbedingt erforderlich ist.

Vielleicht reicht ja zur Justage auch die Messkassette aus.

Achja, ich hab mir diese Rollen hier bestellt: Andruckrollen satz für Sony TC-KA3ES,TC-KA5ES,TC-KA6ES,TC-KA7ES, Pinch Roller.
Was anderes war nicht zu finden.
Die linke Rolle ist original aus Kunststoff und hat mehr Gummi darauf. Ist das ein Problem für den Gleichlauf?
Die neuen beiden Rollen dürften aus Messing sein.

Und noch eine Frage:
wenn ich diese Rolle aus der Halterung bekommen möchte, muss ich ja diesen Stift rausschlagen. Ist es da egal von welcher Seite man da ran geht?
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#10
Auch wenn meine Meinung hier nicht akzeptiert wird, trotzdem meinerseits nochmals der Hinweis:
Laß die Finger von dem LW, wenn Du es noch nicht gemacht hast!
Auch wenn die Kiste NOS ist, so sind doch inzwischen das Fett verharzt und die Gummiteile gealtert.
Auch mußt Du aufpassen, die Nachbauteile passen nicht immer 1:1, gerade die Gummiriemen fallen manchmal unterschiedlich lang aus.

Ich hab mal die Bilder von der Rep. meines damaligen KA6ES drangehängt, die mir der damalige Reparateur geschickt hatte:

   

   

   

   

   

   

   
Viele Grüße,

Matthias
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#11
Zitat:Bezüglich der Andruckrollenposition dachte ich mir ich messe vor dem Ausbau einfach mit einer digitalen Schubleere den Abstand vom Laufwerk bis zur Rolle, und stelle diesen dann mit der Schraube mit der neuen Rolle einfach wieder ein, ohne das ich dafür eine Spiegelkassette benötige.


Das genaue Messen ist an dieser Stelle gar nicht so einfach... ich rate zusätzlich zur Messung die Mutter zu markieren, dann ist es ganz einfach die Originalstellung wieder auf unter 1/100mm genau hinzubekommen.
Die Messung dient dann nur noch dazu, dass man nicht eine oder mehr volle Unmdrehungen daneben liegt.
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#12
Kann man die Bandführung auch Messtechnisch einmessen? Also mit Oszi oder so?
Weil selbst mit einer Spiegelkassette ist das ja auch gerade nur Augenmass.
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#13
Nur mechanisch mit einer Bandpfadlehre, die sind aber ganz und gar nicht häufig anzutreffen.
Gruß, Kuni
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#14
Ich hab mich nun dran gewagt und alle Teile getauscht.
Beide Andruckrollen und beide Riemen.
Eine Anleitung hier im Forum hat mir dabei geholfen den kleinen Riemen zu wechseln. Dabei muß man das Laufwerk nicht komplett zerlegen sondern drückt einfach nur den hinteren Teil des Laufwerks gerade so weit auseinander das der Riemen durch die Zahnräder eingefädelt werden kann. War zwar trotzdem eine ziemliche Fummelei, aber hat hingehauen.

Die linke Andruckrolle (beim Aufnahmekopf) war definit durch. Total verhärtet. Die rechte ging noch, hab ich aber trotzdem gleich mit getauscht.
Der Stift ging auch mit etwas druck recht einfach aus dem Blech heraus.

Der kleine Riemen für den Kopfschlitten war ebenfalls durch, wie auch hier erwähnt wurde. Der hat an beiden Rollen einen schönen schmierigen Abrieb hinterlassen.
Das zu reinigen war vielleicht eine Hunds Arbeit...

Den Bandlauf hab ich zuerst mal auf das vorher gemessene Mass wieder eingestellt.

Nach dem ersten Test kam gleich mal die Ernüchterung. Abspielen funktionierte problemlos. Allerdings die Kalibrierung war noch schlimmer als zuvor. Der BIAS-Regler hat überhaupt nicht mehr reagiert...
Das lies mir alles keine ruhe und ich wollte der Sache auf den Grund gehen.
Irgendwie ist mir dann aufgefallen das das Kabel das von dem BIAS Regler Platine zur Hauptplatine ging im Stecker auf der Hauptplatine hin und her wackelte.
Also das komplette Board ausgebaut und festgestellt das die drei Lötaugen ausgerissen waren. (Entweder mein Fehler oder schon ab Werk?)

So gut wie möglich repariert, Platine wieder eingebaut, erneut getestet... JUHU!
Wiedergabe, Aufnahme, Kalibrierung funkt wieder!

Der ganze Spass hat mich im Endeffekt einen halben Tag gekostet.

Den Bandlauf hab ich nun so gut wie möglich mit Messschieber, Augenmass, Gehör, mit einer Messkassette eingestellt.

Allerdings und dann bin ich noch etwas ratlos, bekomme ich es weiterhin nicht hin eine SONY Metallmaster punktgenau zu kalibrieren. Habe zwei verschiedene getestet.
die Höhen kann ich bis auf max 2 Stricher drüber einstellen. Weiter bekomme ich den Regler nicht runter.
Also entweder sind die Kassetten im Eimer oder das Deck ist für solche Kassetten nicht geeignet.
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#15
----Glückwunsch zur gelungenen "OP" Smile
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#16
Es kommt darauf an wie man "gelungen" definiert.
Daß das Gerät irgendwie läuft, OK das scheint so zu sein.
Daß es jedoch die Herstellerspezifikationen auch nur halbwegs erfüllt darf zumindest bezweifelt werden.
Viele Grüße
Jörg
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#17
Taucht bestimmt demnächst in der Bucht als 'revidiert' auf...
VG Jürgen
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#18
Nö, hab ich ja selbst aus der Bucht Smile
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#19
Wenn die zuführende Andruckrolle gewechselt wurde kannst Du ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Spurlage und der Azimuth nicht mehr stimmt. Auch wenn, die Rolle genau in der gleichen Höhe, wie die alte eingebaut wurde.
Ich habe das alles - mehrmals - gerade hinter mir, ist nicht gerade einfach.
Es kann auch sein, dass jetzt einige Bänder vom Löschkopf seitlich
weglaufen, weil die Spurlage durch das neue Gummi etwas anders ist, dann gibt es Bandsalat.
Das Laufwerk kann extrem zickig sein.
Aber vielleicht hast Du solche Bänder nicht.
Ich habe versucht, die Einstellung zu beschreiben - siehe thread 
[Bild: paperclip.png]
Sony TC K990ES frisst Bänder - Lösung


Zu Deinen Einmessproblem.
Ich würde das Deck einmal neu Einmessen, auf das Band, was Probleme bereitet, danach wird im Einmessvorgang die Kalibrieranzeige
genau auf "Null" gestellt.
Soll heissen, wenn Du dann das Eingemessene Band einmisst, stehen die beiden Einmessregler genau auf Null und auch die Kalibrieranzeige.
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