Revox B 710 MK II schlechte Höhenwiedergabe fremder Kassetten
#1
Moin,

ich habe eine B710 MK II, die ich komplett überholt habe.
Alle Elkos, Andruckrollen, Lichtschranke etc... 

Alle meine Kassettengeräte sind mit den HPR Messkassetten eingemessen.
Die B710 selbst macht hervorragende Aufnahmen. 
Keine Unterschied Vor- Hinterband zu hören.
Die Aufnahmen kann ich auch auf den übrigen Geräten mit guter Höhenwiedergabe abspielen.

Wenn ich aber eine Aufnahme mit meinem Sony TC 990 ES mache, die auch 
auf allen anderen Decks gut klingt, geht das auf der Revox gar nicht. Total 
vermanschte Höhenwiedergabe.

Mittlerweile glaube ich, dass der Wiedergabekopf der Revox ein Problem hat.
Es sieht auch so aus, als ob die Vergußmasse heraus gebrochen ist - wie kann sowas passieren?
Aber da ist nichts lose und das Band läuft an der Stelle ja auch nicht über den Kopf,
zudem funktionieren die Aufnahmen ja.

Die Kopfhöhe ist übrigens auch bei der Sony und der B710 eingestellt.
Ich habe aber mittlerweile auch alles mögliche an Kopfeinstellungen bei der Revox ausprobiert
um den Klang von den Sony Kassetten zu verbessern.
Eine Kassettenseite bekommt man bei der Revox mit Sony bespielten Kassetten eingestellt, dann stimmt die Höhenwiedergabe aber auf der anderen Seite nicht...
Die Kassetten sind hochwertige, einwandfreie TDK MA-X.


Gruß

Christian


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#2
Schau mal in den anderen Thread, ich denke fast daß es ein Problem der Bandsortenumschaltung am B710 ist...
Wenn die auf dem B710 gemachten Aufnahmen auf dem B710 gut klingen, kann es mMn. nicht am Kopf liegen.
Viele Grüße,

Matthias
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#3
Ja, stimmt, die Bandsortenumschaltung könnte es sein, die war tatsächlich bei mir auch def..
Ist aber wieder in Ordnung.
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#4
Dem Foto nach ist das doch noch der "alte" Sony Kopf, wo der Rec- und Playkopf getrennt justiert werden mußte. Obs daran liegt, daß da was nicht 100%ig stimmt.
Viele Grüße,

Matthias
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#5
Zumindest auf dem Bild sieht der REC Kopf etwas dejustiert aus. Es bietet sich an den Azimut während der Aufnahme Hinterband zu kontrollieren.
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#6
Ja, das ist der Sendust Kopf von Sony. Azimuth lässt sich getrennt einstellen. Ist aber bei Rec auch eingestellt, muss hier 
auf dem Bild irgendwie optisch täuschen.
Das Problem liegt aber ja ausschließlich im Wiedergabekopf.
Ich habe jetzt gestern noch mal (zum 100. Mal) den Bandlauf, Azimuth Play und Red 
abgeglichen. 
Ich habe die Höhe des Löschkopfes kontrolliert. Dies wird ja mit Unterlegplättchen
eingestellt und damit auch die erste Bandführung. Aber das stimmt ebenfalls.
Bzw. wenn man hier was verändert, kräuselt sich das Band sofort an der Führung, was natürlich 
nicht sein darf.
Ich habe die beiden Köpfe neu gerade eingebaut, diese waren vom Werk leicht nach rechts geneigt.
Hat auch nichts gebracht.
Ich habe die rechte Bandführung nachgestellt, weil ich die Kopfhöhe nach der HPR Kassette
nicht korrekt einstellen konnte, ohne, dass sich das Band an der rechten Führung stark kräuselte.
Hat auch nichts gebracht.
Alles in allem bleibt nach alle meinen Veränderungen das einzige Problem, dass mit dem Sony aufgenommene Kassetten
auf der B710 nur auf einer Seite korrekt wiedergegeben werden, auf der anderen fehlen Höhen.

Evtl. habe ich schlechte neue Andruckrollen erwischt, aber dann müsste nach meinem Verständnis der Fehler 
auf beiden Seiten gleich sein...

Ich meine ich hätte irgendwo mal gelesen, dass es schon mal Händler mit schlechten Rollen beim B710 gab....

Gruss

Christian
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#7
die Sache muss in den Griff zu bekommen sein.
Ich habe jetzt eine kurze Aufnahme mit meinem Philips FC 870 A und B Seite gemacht.
Was soll ich sagen - wird perfekt auf der Revox B710 wiedergegeben.
Also muss ich eher mal an dem Sony TC 990 suchen - Kopfhöhe.
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#8
Das Sony Tape Deck war es nicht. Das ist noch nochmaliger Kontrolle einwandfrei eingestellt.
Bei der B710 ist zwischenzeitlich ein Kanal bei Verwendung von Dolby B- oder C fast komplett ausgefallen.
Zwei Lötpunkte auf der Dolby Decoder Platine hatten keine Verbindung mehr.
Ich hatte natürlich immer wieder da gesucht, wo ich Kondensatoren neu eingelötet hatte, aber der Fehler war an einer
Stelle, die ich nicht angetastet hatte.
Der Fehler der schlechten Höhenwiedergabe auf beiden Kanälen fremder Kassetten ist inzwischen auch durch Selbstheilung verschwunden.
Mal sehen, wie lange....

Überhaupt finde ich, dass sich meine B710 als ziemliche Zicke zeigt.
Gekauft bei ebay als defekt.

Hauptsächlich waren die Andruckrollen fällig.
Dann noch ein Transistor in der Enzerrungsumschaltung und ein Operationsverstärker auf der Kopfhörer- Verstärker Platine.
Nachdem ich den Fehler auf der Dolby Platine endlich gefunden hatte, hatten die neuen Andruckrollen
nach ca. 15 Stunden wieder keinen Grip am Ende der Kassetten. 
Ein Ausbau mit Komplettreinigung und Verwendung von Fett statt Sinterlageröl auf den Wellen hat geholfen.
Mal sehen, was als nächstes kommt....

Alles in allem finde ich meine anderen Geräte wesentlich unempfindlicher. Nakamichi, Philips und Sony…
Das Philips FC870 habe ich 1989 neu gekauft.
Seit dem eine Andruckrolle.
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#9
Schön, daß das Teil wieder spielt.
Wenn sowas in der Bucht als "defekt" deklariert wird, kann man davon ausgehen, daß schon etliche sich dran als Reparateur versucht haben.
Da ist dann meist ein Problem, was nicht zu lösen ist und dann gehts halt als defekt in die Bucht.
Ich kann jedenfalls meinen Geräten nichts nachsagen, selbst nach längerem Nichtbenutzen funktioniert alles bestens...es sind die anspruchslosesten CC Geräte, die ich hatte/habe.
Viele Grüße,

Matthias
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#10
ich hatte dann wohl bisher Glück. Aber vielleicht
war es das ja nun tatsächlich mit den Fehlern.

Gruß

Christian
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#11
leider waren die Höhen immer noch nicht ganz klar. 

An einigen Stellen im Internet fand ich Hinweise darauf,
dass es bei den ersten Dolby C Maschinen und vor allem bei
der Revox B 710 MK II Problem mit der Umsetzung der Dolby C Norm
bzw. des Pegels gab.
Man solle den Pegel von 0,775 V auf 1,23 V anheben, was ich gleich mal ausprobiert
habe.
Die muffelige Höhenwiedergabe der Sony Kassetten ist nun wohl wirklich verschwunden,
ich hoffe ich bilde mir das nicht ein und es bleibt auch so.

Grüße

Christian
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#12
Solang sich die Equilisation dadurch nicht verändert hat und alle anderen Cassetten dadurch überspitzt klingen ist ja dann Alles perfekt!
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#13
ich finde, wenn das wirklich stimmen sollte, dass alle B 710 MK II laut Service Manual auf
einen falschen Dolby Pegel kalibriert werden, ist das schon ein ziemlicher Hammer.
Man merkt es natürlich nicht bei Eigenaufnahmen.
Da klingt es prima. Encoder und Decoder Kurve passen ja zusammen.

Ich war darauf gekommen, weil ich keine Probleme mit Fremdaufnahmen, die ohne Dolby 
gemacht wurden hatte.
Ausserdem war ich mir nicht bewusst, wie stark die Höhen beschnitten werden können durch falsche 
Dolby C Kalibrierung. Das hörte sich wirklich wie ein total verstellter Azimuth an.
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#14
Hallo Christian,

falls noch nicht bekannt:
Es gibt eine Methode, den Recorder auf korrekte Dolby-Pegel einzustellen, auch wenn das SM falsche Infos bietet oder gar nicht vorliegt.
Dazu benötigt man eine unzweifelhafte 400 Hz 200 nWb/m (ANSI) Dolby-Pegel-Cassette, z.B. Teac MTT-150.
Man sucht den zum Recorder zugehörigen Dolby-Chip heraus und misst dann die geforderte Spannung direkt am Pin des IC.
So stellt man sicher, dass der Dolby-Chip unmittelbar den richtigen Pegel erhält, um in seiner Spezifikation arbeiten zu können. Und dann sollten die Kompander-Artefakte beim Cassetten-Austausch zwischen Recordern, welche sauber eingestellt wurden, gering sein.

Beim B710 Mk II scheint es zwei unterschiedliche Dolby-IC's zu geben?

B-710 MkII - B / C - 4 * LM1111A / 4 * HA12038
LM1011/1111/1112 - 580 mV RMS an Pin 3
HA12038NT - 580mV RMS an Pin 24

Schöne Grüße
Frank
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#15
Hallo Frank,

danke für den Tip direkt am Dolby Chip zu messen.
Das wusste ich prinzipiell, nahm aber natürlich an, nach korrektem
Abgleich laut Service Manual wäre alles richtig eingestellt.

Ich habe die HA12038 eingebaut.
Eine Dolby Kassette 200 nWb/m habe ich ebenfalls.
Werde mal messen und berichten....

Gruß

Christian
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#16
Zum Gegenchecken... mit der 250nWb/m Cassette wären es 666mV.
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#17
Hallo,

ich kann vielleicht noch etwas zum Thema Dolby C beitragen, auch wenn es nicht bei der Compact Cassette verwendet wurde. Das professionelle Videoformat Betacam SP hatte 2 Längs-Tonspuren mit fest eingeschaltetem Dolby C. Die ARD Fernseh-Anstalten waren sehr pingelig beim Verhalten der Video- und Audiosignale im Schnitt über mehrere Generationen, es war ja noch ein analoges Format. Dabei stellte sich heraus, das die Tonsignale sehr empfindlich reagierten, wenn die Tonspuren nicht exakt auf die Bänder eines bestimmten Herstellers eingemessen waren. Über ein Servicemenu ließ sich Dolby C deaktivieren. Dann musste ohne Dolby der Wiedergabepegel an einem Messpunkt im Audioteil mit einer Messcassette auf -10dB +- 0,1dB eingestellt werden. Der Wiedergabefrequenzgang mit Messcassette sollte zwischen  1kHz und 15kHz innerhalb einer Toleranz von +- 0,5dB liegen. Anschliessend wurde die Aufnahmeseite mit einer Leercassette des vom Kunden verwendeten Herstellers eingemessen, auch wieder -10dB +- 0,1dB an einem Messpunkt und die Toleranz für den Frequenzgang wie bei der Wiedergabe. Erst danach wurde das Dolby C wieder über das Servicemenu aktiviert. Wenn man bei diesen Maschinen einen Frequenzgang-Sweep mit und ohne Dolby C augezeichnet hatte, konnte man genau sehen, dass sich jede kleine Pegelabweichung bei eingeschaltetem Dolby C verdoppelt hatte. Ich möchte nur noch einmal verdeutlichen, dass möglichst exakt gleiche Pegel und ein glatter Frequenzgang bei Aufnahme und Wiedergabe mit ausgeschaltetem Rauschunterdrückungssystem die Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Rauschunterdrückungssystem sind ! Die einzige mir bekannte Ausnahme, die unempfindlich auf Pegelfehler zwischen Aufnahme und Wiedergabe reagiert, ist das Telcom C4 Rauschunterdrückungssystem.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#18
Ich habe jetzt mal direkt an den Dolby Chips gemessen. Dort liegen mit der HPR Dolby Kassette 200 nWb/m 400 Hz jetzt ca. 960 mV an.
Danach wollte ich das umgekehrt überprüfen. Also wie klingen die Revox Aufnahmen auf meinem Sony TC 990 ES und auf meinen Philips FC870.

Leider hat mein Revox wieder zugeschlagen. Keine Aufnahme mehr.
Also alle Steckkarten einmal raus- und wieder rein - funktioniert wieder.

Die Aufnahmen klingen auf den anderen Decks hervorragend.
Ich habe das ganze Wochenende mit dem Revox B710 MK II Dolby C Kassetten, die mit dem Sony TC 990 ES aufgenommen wurden abgehört.
Der Klang ist einwandfrei. Auch kein Dolby Pumpen.

Erklären kann ich mir das allerdings nicht.

Das würde ja tatsächlich bedeuten, dass die Angaben im Service Manual falsch sind.
In der Anfangszeit von Dolby C gab es aber wohl auch noch andere Hersteller, die mit den Pegeln Probleme hatten.

Christian
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