Akai GX-266D Restauration - Tipps gesucht

[Akira]

Hallo liebe Forum-Mitglieder,

derzeit besitze ich einen Akai GX-210D, der einwandfrei funktioniert. Damit arbeite ich mich durch den großen Fundus an Bändern von meinem Vater, erhalte was Erinnerungswert hat und gebe den anderen Bändern neue HiFi-Inhalte 

Ich habe mir nun auf eBay ein Akai GX-266D gekauft, welches wartungsbedürftig ist und ein zweites Leben verdient hat. Mein neues Bastelprojekt, auf das ich mich sehr freue. Ich bin technisch versiert, kann Schaltpläne lesen und plane eine mechanische und elektronische Generalüberholung. Das Gerät funktioniert bereits einigermaßen, jedoch gibt es noch leichte Unterschiede in den Wiedergabepegeln der Kanäle und die Wiedergabe in Revers startet nicht. Außerdem zeigt das Gerät das bekannte Symptom des langsamen Spulens, daher werde ich den Bandpfad wohl polieren und die Lager aller drei Motoren reinigen und neu ölen.

Ich plane außerdem, alle Schalter, Relais und Potis zu reinigen sowie alle Transistoren 2sc458 auszutauschen. Ich frage mich jedoch, ob auch gleich die 2sc945 erneuert werden sollten?

Beim ersten Einschalten ging gleich ein Knallfrosch hoch, daher werde ich auch die Entstörkondensatoren austauschen. Gibt es hier einen Ratschlag, welche raus müssen und welche nicht? Gegen welche neue Art von Entstörkondis sollen sie getauscht werden? Sowas vielleicht? (Reichelt: MP3-X2 100N Funkentstörkondensator, X2, 100 nF, 275 V, RM 15,0, 110°C, 20%).

Ich frage mich auch, ob es sinnvoll ist, auch die Elkos auszutauschen. Ich hätte hier jetzt keinen erneuert, der nicht offensichtlich gebläht aussieht. Aber ich habe auf eBay einen Restaurationskit (für 80 EUR‼) gesehen, der die Transistoren und die Elkos (güldene Nichicon) beinhaltet (komischerweise nicht die Entstörkondis). 80 EUR kommt natürlich nicht infrage - wenn's die Teile bei Reichelt für 1/10 gibt.

Ich hoffe, ich konnte mein Projekt ausreichend vorstellen und freue mich darauf, es hier mit euch zu teilen. Ich bin sicher, dass der GX-266D mit Eurer Hilfe bald wieder in gutem Zustand ist und fleißig Bänder spielt.

Liebe Grüße,
Michael

[hyberman]

Aus welchem Kellerloch wurde den diese Akai gezogen? Die sieht ja auf dem Foto fürchterlich aus.

Übrigens, die 2sc945 ersetzt man nicht. Die sind eigentlich immer unproblematisch. Sollten sich aber 2SC458 dort tummeln, dann gegen 2SC2240 ersetzen.

[Akira]

Danke André für den Hinweis, die 2sc945 unangerührt zu lassen.
Vielleicht kann noch jemand im Forum einen Hinweis geben, welche Entstörkondensatoren sinnvollerweise getauscht werden und ob ich die Elkos auch in Erwägung ziehen soll?

Das Gerät hat wohl wirklich lange vor sich hin geschlummert. Aber nichts, was eine Flasche Isoprop & Pinsel & Druckluft nicht hinbekämen. Ansonsten ist das Gerät in erstaunlich gutem Zustand.

Liebe Grüße
Michael

[hyberman]

Die Elkos sind in japanischen Bandmaschinen eigentlich nie ein großes Problem gewesen, maximal im Netzteil. Im Audiozweig lasse ich die meist unberührt, es sei denn es gibt ein Problem damit.

Funkenlöschkondensatoren muss man sich ansehen. Sind welche von Rifa verbaut und sind die schon riessig, dann auf jeden Fall erneuern. Mach halt einfach mal Bilder davon, dann kann man das besser beurteilen.

[Akira]

Prima, danke nochmal. Dann werde ich die Elkos einer Sichtkontrolle unterziehen und nur tauschen wenn offensichtlich defekt. Von den Funkenlöschkondensatoren wird ja mindestens einer sichtbar hin sein (der geknallt hat). Vielleicht tausch ich sie aber einfach alle. Wenn ich mit dem ersten Entstauben soweit bin mach ich mal ein paar Fotos von den Platinen.

Liebe Grüße
Michael

[PeZett]

...ein kritischer Blick auf die Trimmpotis kann ebenfalls nicht schaden. Andererseits.... ....wenn du nicht vor hast, die Maschine neu abzugleichen, kannst du die auch in Ruhe lassen, wenn du mit den Aufnahme- und Wiedergabeergebnissen zufrieden bist.

Gruß
Peter

[Akira]

Danke Peter   
Ich werde wohl mal schauen, wie die Aufnahme- & Wiedergsbequalität nach dem Austausch der Transistoren auf dem Amp Board sind. Einmessen des Geräts ist im Service Manual eigentlich gut beschrieben, dann muss ich mir nur ein Eichband besorgen. 
Noch bin ich am demontieren, sichten, putzen 
Was mir etwas Sorgen macht ist dass Reverse Play nicht funktioniert wie es soll  Zwar stoppt zB Fwd Play wenn ich auf Rev gehe und es wechselt auch die rechte zur linken grünen LED, aber weder ziehen die Relais für Andruckrolle und Bremse, noch startet die Motoren der Reels. Noch hab ich dazu nichts Offensichtliches auf dem Steuerboard gefunden und der Schaltplan ist für meine Verhältnisse dann doch ein bisschen komplex.

Grüße. Michael

[PeZett]

Kann das Gerät überhaupt "fliegend" die Laufrichtung umschalten, ohne dass man über STOP geht?

P.

[Akira]

Ja, das kann es. Sowohl aus beiden Umspul- als auch aus beiden Playrichtungen in die jeweils andere Playrichtung. Dabei macht es jew. 3 Sekunden Pause. Beim Wechsel von Fwd zu Rev ändert auch die Capdtanwelle ihre Drehrichtung aber bei Rev schaltet eben weder das Relais für die Andruckrolle noch laufen die Drehtellermotoren los.

Liebe Grüße
Michael

[Akira]

Hallo zusammen,

mein Akai GX266D Projekt ist fast fertig, allerdings konnte ich das Prblem noch nicht lösen, warum das Gerät in Revers nicht anläuft.
Alle Transistoren des Control-Boards sind in allen Modi durchgemessen (Stop ohne & mit Band, Play/Rec in fwd & rev, FFwd & FRew). Zusammen mit den Sollspannungen (im Schaltplan im Stop Zustand angegeben) sind sie in attachter Liste zusammengestellt, Schaltplan ist auch attached.

  Kennt sich jemand mit Schaltplänen dieser Art gut aus & kann eine verdächtige Stelle darin benennen, bei der ich weitersuchen kann?? 

TR29 ist für die Schaltung des "Play" Relais RL2 zuständig. In "Play-Rev" und "Rec-Rev" schaltet dieser nicht, dementsprechend reagiert das Relais auch nicht. Ohne dieses Relais ziehen weder Magnet SL901 (Bremsen), SL902 (Rev am Amp Board), SL903 (Pinch).

Auch TR28 verhält sich zwischen Play Fwd & -Rev eigenartig, das kann ich aber nicht interpretieren - Aber eigentlich ist dieser TR doch nur relevant, wenn der "REV Selector" eingeschaltet ist...

Any Ideas ???  

1000 Dank
Michael

[Akira]

Nachtrag: habe heute dann noch akribisch von den falschen Transistorspannungen rückwärts recherchiert und habe den Übeltäter gefunden: der Tantal C35 war hinüber ? Ich hoffe, ein Neuer behebt das Problem !