Es treibt mich wieder um
#1
Hallo, nachdem ich ein mein erstes UHER Report 4400 IC aus dem Nachlass eines "gepflegten älteren Herren" ersteigert habe, drängte sich der Verdacht auf, dass der Herr auch bastelfreudige Enkelkinder gehabt haben muss. Besser man ignoriert erst einmal die "Beipackgeschichten" im e...y. Wie auch immer, den Kauf habe ich nach Rückbauen und Ersetzen, Reparieren und Justieren nicht bereut. Das Gerät läuft wieder gut. Ein Hoch an dieser Stelle auf die Leute, die die Serviceunterlagen der Öffentlichkeit zugänglich machten und der sehr hilfreichen Tips einiger Forummitglieder.
Doch damit hat mich der Virus der Vintage Bandtechnik wieder befallen. Konkret: Was muss man für ein unverbasteltes, nicht als Ersatzteillager missbrauchtes UHER 4400 Monitor wirklich ausgeben. Ich meine, dass die teuren Komponenten noch gut erhalten sind (Tonköpfe, Antriebsrad mit Tonwelle, Motor) und dass der Schaltmechanismus noch funktioniert ...
Ohne Rückgaberecht bleibt wohl immer ein Kaufrisiko. Fragen dem Verkäufer stellen - klar - das ist richtig. Doch der kann sich clever mit Unkenntnis schützen.
Ich bin auf Antworten wie "musst du wissen, was du ausgeben willst" oder "was willst du überhaupt damit machen?" gefasst. Diese gebe ich mir selber.
Vielleicht fällt jemand noch etwas dazu ein.
Beste Grüße
Leimatho
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#2
Hallo Leimatho!

Mitbringen solltest Du Geduld, Geduld, und noch einmal Geduld.
Dann könntest Du ein 4400RM günstiger erwerben, als wenn Du
"auf die Schnelle" Eines (z. B.) aus der Bucht fischst.

Bei beiden Vorgehensweisen gibt es keine Garantie darauf, daß die
Beschreibungen des VK auch der Wahrheit entsprechen. Da wird
oft das Blaue vom Himmel erzählt.

Die m. E. größte Sicherheit, ein tadelloses RM zu bekommen, wäre
ein Angebot von einem Forianer.

Ein bißchen Lotteriespiel wäre es trotzdem. Immerhin sind alle RM
deutlich älter als 30 Jahre.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und Glück an ein 4400RM zu kommen, was
Dir ab dem Moment Freude bereitet, wo Du es ausgepackt hast.

Gruß
Wolfgang
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#3
Wenn man sich die aktuellen Preise ansieht, dann habe ich ja die reinsten Schätze zuhause  Big Grin

[Bild: Uherparade.jpg]
Viele Grüße
Jörg
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#4
wie wärs denn mit dem ?

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/u...9-172-1801

Ich glaube, dafür würde ich nach Gladbeck fahren, wenn ich so ein Gerät haben wollte, selbst bei dem Risiko, dass noch was dran gemacht werden müsste.

Gruß Frank
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#5
Wenn es nicht das 4400 sondern ein 4000 M sein dark, die gibt es hier sogar noch neu im Karton zu kaufen:
https://uher.report/neugeraete.html
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#6
Hallo!

Das mit den "gehorteten Schätzen" in Bezug auf unser Hobby,
so betrachte ich die zur Zeit in die Höhe schlossenen Preilse eher 
als theoretisch.

So verlockend die aufgerufenen Preise auch sind, ich würde nicht
eines meiner vier Stereo-RM/zwei NOS-Mono-RM/ein 6000 Universal
verkaufen. Gleiches gilt für meine vier RM-Modifikationen von Bröker
und Visiosound.

So bleibt es dabei, daß mein Konto nicht wegen Überfüllung ge-
schlossen werden muß...

Gruß
Wolfgang
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#7
(19.01.2024, 13:15)berndw schrieb: Wenn es nicht das 4400 sondern ein 4000 M sein dark, die gibt es hier sogar noch neu im Karton zu kaufen:
https://uher.report/neugeraete.html

Die 4000er sind auch gebraucht viel billiger als die 4200er und 4400er, aber leider halt mono.

Für den ursprünglichen Anwendungszweck eines Report war mono nicht so schlimm, aber heute enden die Dinger ja wahrscheinlich doch fast alle an einer HiFi Anlage und werden für Musik genutzt.

Gruss Frank
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#8
Hallo,
hier mal kurz meine Beobachtungen:
Die edelsten von allen UHER ... Reports sind die 4200 bzw. 4400 Report Monitor, also die Stereo-Geräte mit den beiden großen runden VU-Metern.
Da bekommt man zumindes in der Bucht fast keins unter 500,-€, selbst wenn es schon heruntergeritten ist. Richtig gut erhaltenen bzw. restaurierte habe ich schon mit vierstelligen Preisen gesehen - Und die gingen nach relativ kurzer Zeit weg!

Mein erstes UHER Report war ein 4400 Report Stereo IC, also das mit schwarzer Front.
Dazu die Original-Tasche aus hellbraunem Naturleder (die Luxus-Ausführung also), dazu Netzteil Z124A1 mit Ladekabel grau, mit einem Doppelspielband 360m (13er Spule) von Scotch, Typ 224 in einer stabilen Plastikbox, das tadellos läuft, dazu originale Betriebsanleitung, Schaltplan, Garantieurkunde und Kaufbeleg vom Dezember 1978.
Der linke Bandteller war NICHT gebrochen und noch original (offensichtlich schon die verbesserte Version).
Es war voll funktionstüchtig. Der Tonkopf mußte nur mal gereinigt und neu eingestellt werden und hat noch keinen erkennbaren Verschleiß.
Äußerlich sehr gepflegt, nur wenig Gebrachsspuren
Kaufpreis: 200, € (aus der bucht) Das war im Jahr 2019.
Hab's nicht bereut!

Die übliche Überholung habe ich dann trotzdem durchgeführt: Ein Tröpfchen Sinterlageröl an alle Sinterlager, die Alubecher-Elkos erneuert und nach Anleitung eingemessen (ist gleich auf der Rückseite des Schaltplans abgedruckt).

Mittlerweile habe ich folgende Geräte hergerichtet und in meiner Sammlung:
UHER 4000 S
UHER 4200 Report Stereo
UHER 4400 Report Stereo
UHER 4000 Report IC Automatic
UHER 4200 Report Stereo IC
UHER 4400 Report Stereo IC
UHER 4000 Report Monitor (grau)
UHER 4400 Report Monitor (grau)

Auf Wiederbelebung warten bei mir noch folgende Geräte:
UHER 4000 Report (1. Generation)
UHER 4000 Report (2. Generation)
UHER 4000 Report- L
UHER 4200 Report Monitor (grau)

Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
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#9
Warum gibt es eine so ausgeprägte Preisstruktur zwischen Geräten die 4xxx heißen und 4xxxRM.
Was ist an RM so viel besser? Warum suche ich selbst immer noch nach einem 4400RM, tut das 4400IC nicht bereits perfekt, was ich mir erhofft habe? Ist es allein die Verfügbarkeit auf dem Markt, die den Preis bestimmt. Gefühlt gehören weniger als 10% der kleinen Reports der „RM Klasse“ an. Die Bilder von P aus G scheinen mir repräsentativ dafür zu sein. Dabei soll es selbst unter den RM‘s noch vereinzelt Exemplare mit kleinen „Geburtsfehlern“ geben. Also, warum bekommt man heute unter 500€ nur ein Schrott-UHER Report Monitor? Bei einem bin ich mir sicher, viel mehr als die 500€ gebe ich nicht aus. Den Kauf überlasse ich anderen.
Gruß
Thomas
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#10
Hallo Thomas,

die Report-Monitor-Geräte (kurz: RM) waren damals eine komplette Neuentwicklung ab etwa 1980 gewesen.
Die Schaltung und das Design wurden komplett neu entwickelt außer dem Aludruckguß-Chassis und der bewährten 4-Geschwindigeiten-Mechanik.

Der wesentlichste technische Fortschritt waren die drei Tonköpfe, also getrennte Aufnahme- und Wiedergabeköpfe. Es wurde dadurch während der Aufnahme die allgemein bekannte Hinterbandkontrolle möglich, wie es bei allen hochwertigen Geräten üblich ist.
Die Tonköpfe kamen aus japanischer Produktion von MITSUMI und waren sehr viel langlebiger als die Köpfer des deutschen Herstellerd BOGEN, die in den Vorgängermodellen "IC" verwendet wurden.
Auch die großen runden VU-Meter machen einfach optisch was her. In meinen Augen heute noch ein echter "Hingucker":
Die Schaltung bestand natürlich nur noch aus Si-Transistoren und einigen IC's.

So wurden vielen Schaltvorgänge mit Transistoren realisiert. Für die Aufnahme-/ Wiedergabe-Umschaltung gibt z.B. es nur noch einen mechanischen Kontakt direkt an der Aufnahmetaste und von da aus wird alles über Transistoren geschaltet, keine weiteren mechanischen Kontakte.

Am Geschwindigkeitsumschalter gibt es für vier Geschwindigkeiten ganze zwei mechanische Kontakte, mit denen sich ja bekanntlich vier verschiedene Schaltstellungen realisieren lassen, die von einem IC entsprechend intepretiert werden und so die vier verschiedenen Entzerrernetzwerke dann über Transistoren schaltet.

Das war damals absolutes HighTec-Niveau! Vor allen das alles in so einer kleinen Kiste! Das finde ich heute noch absolut faszinierend.
Diese Geräte waren allenfalls durch die 13er Spulen in der Spieldauer etwas begrenzt, konten aber in Punkto Tonqualität und Bedienkomfort mit den "ganz Großen" gut mithalten. Da gab und gibt es kaum etwas Vergleichbares.
So gesehen war das noch mal ein echter Quantensprung im Vergleich zu den gemaniumbestückten Vorgängern.

Das heißt natürlich nicht, daß die Vorgängermodelle schlecht waren.
Bereits die ersten UHER 4000 Report, die 1961 auf den Markt kamen und noch komplett mit Germaniumtransistoren bestückt waren, erfüllten schon mit der 9,5er Geschwindigkeit die HiFi-Norm, mit der 19er Geschwindigkeit natürlich erst recht.
Ich will damit sagen, daß es grundsätzlich kein schlechtes UHER ... Report gibt, es gibt höchstens welche in schlechtem Zustand.
An jedem dieser Geräte kann man viel Spaß haben, wenn es ordentlich in Schuß ist.

Und was die Preise angeht, so gilt halt nach wie vor: Diese werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Die RM's sind ganz offensichtlich sehr gefragt.

Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
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#11
Danke Chris,
... da ist doch einiges neu für mich. Dass die Monitors einen Generationswechsel verkörperten, wusste ich nicht. Und dass im Monitor keine Bogen- Köpfe mehr verbaut waren, ist mir benefalls neu. Damit ist für mich zumindest die Preisstufe der Vorgängermodelle zu den Monitors verständlich. Ganz nachvollziehen kann ich allerdings die ungleiche Streuung oder Verfügbarkei auf dem Markt nicht. Entweder behält jeder Monitorbesitzer sein RM und "entzieht" es dem Markt, was sicher Unsinn ist oder es wurden nach dem Aus der UHER Fertigung unverhältnismäßig viele Vorgängermodelle verkauft, versteigert ...
Könnte es sein, dass unseriöserweise dann RM Geräte mit zurückgetauschten, verschleißanfälligeren Bogen- Köpfen bestückt wurden und man bei einem Kauf dies erfragen sollte? Verhält es sich ähnlich bei den Motoren, die als nachfolgende Escape Type für etwas höhere Gleichlaufschwankungen verantwortlich waren? Und was hat es mit der Diskussion um die Endstufen auf sich?
(B-Betrieb mit hörbaren Übernahmeverzerrungen? Umrüstung auf AB- Betrieb mit erhöhtem Ruhestrom?) und überhaupt, warum wurde nach dem "Generationswechsel" wieder oder noch die Transistorendstufe verbaut, wo es doch bereits die IC Variante gab? Sicher fehlt mir da wieder einfach nur Informationen.
Viele Grüße
Thomas
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#12
Wink 
Hallo Thomas,

als es mit UHER zu Ende ging, waren längst keine Vorgängermodelle vom Report-Monitor mehr am Lager. Die Produktion der IC's endete ca. 1979 oder 1980. Dann kam die große Neuentwicklung der "Monitore" raus. Das Aus von UHER war Anfang der 90er Jahre.
Und Ende der 90er Jahre bis Anfang der 2000er Jahre hat man ein RM noch für 'nen Appel und 'n Ei bekommen. Die Tonbandtechnik mit den großen und "unhandlichen" Spulen war einfach out. Einfach zu handhabende Kassetten waren mit hochgezüchteten Chromdioxid- und Reinmetallbändern sowie mit Dolby B, Dolby C oder gar Dolby S  voll im Trend und auch die digitalen Medien waren im Aufwind.
Da war das alles Schnee von gestern. Das Wiederentdecken der alten Analogtechnik, speziell auch des klassischen Tonbandgerätes ist erst vielleicht seit gut 10 oder 15 Jahren wieder aufgekommen. Und da haben dann halt einige gewisse Gerätetypen mehr oder weniger einen Kultstatus erreicht, unter anderem die RM's. Die sind aber noch vergleichsweise preiswert. Ein NAGRA KUDELSKY ist kaum unter 3500,-€ zu haben, es dürfen gern auch 4000,-€ sein.
Also wenn Du eine sicher Geldanlage als Altervorsorge suchst, dann vergiß die hochriskanten Aktien- ind Immobiliengeschäfte und investiere in RM's, NAGRA's oder REVOX ... Wink 

Die Tonköpfe in den Monitors von MITSUMI kann man definitiv nicht durch Vorgängertypen von BOGEN ersetzen, das funktioniert schon rein mechanisch nicht und elektrisch sicher auch nicht. Wenn Du ein RM erwirbst, kannst Du guten Gewissens davon ausgehen, daß auch die Originalköpfe drin sind.

Was die Motoren von ESCAPE aus der Schweiz angeht:
Zunächst mußt Du wissen, daß es bei den RM's zwei Generationen gab.
1. Generation = die sogenannte "graue Serie", weil sie grau lackiert waren (ähnlicher oder sogar gleicher Farbton wie die IC's)
Die hatten alle auf jeden Fall noch den guten alten Bühler-Motor drin mit der gleichen Motorsteuerung wie die IC's.
Der Deckel war noch aus Alu-Spritzguß mit einem sehr großen Rauchglasfenster (kein echtes Glas, Kunststoff natürlich).
Auch die Tasten waren noch massives Aluminium wie bei den Vorgängern.
2. Generation = "braune Serie". Auch hier wurden noch größtenteils die Bühler-Motoren verbaut, bis Bühler die Motorenproduktion beendete.
Da mußte sich UHER nach was anderem umschauen und wurde nei ESCAPE fündig. Diese Motoren wurden wohl nur noch in den allerletzten Geräten verbaut. Hauptsächlich kamen sie wohl noch als Ersatzteil zum Einsatz. Was deren Qualität angeht, gibt es wohl unterschiedliche Meinungen dazu und wohl auch teilweise eher Vorurteile. Ich habe mal einen als Ersatz in ein RM von einem Freund eingebaut und kann nicht sagen, daß der sehr viel lauter ist oder schlechter oder unrunder läuft. Tendiere eher zu der Aussage: Sie sind besser als ihr vorauseilender Ruf.
Der Deckel der braunen Serie besteht zu 100% aus durchsichtiger Plastik. Auch die Tasten sind metallbeschichtete Plastikteile.
Da wurde es wohl im Hause UHER schon wirtschaftlich etwas enger.

Was die Transistorendstufe angeht, gilt grundsätzlich erst einmal bei allen Reports quer durch alle Modellreihen: Weder die Endstufe noch der eingebaute Kontrollautsprecher erheben den Anspruch auf HiFi-Qualität. Diese kommt nur an den DIN-Buchsen raus und muß einer wirklichen HiFi-Anlage zugeführt werden, um zur Geltung zu kommen.
Wenn Du Dir die separate Endstufenplatine mit den beiden IC's anschaust, beanspruchen diese mit allen Bauteilen drum herum mehr Platz als drei, vier einzelne Transistoren pro Kanal mit einer spartanischen Beschaltung. Da mußte man beim RM einfach Platz sparen, weil der übrige Schaltungsteil, wo es wirklich um HiFi-Qualität ging, einfach dem meisten zur Verfügung stehenden Platz beanspruchte.
Die Lautsprecher im RM sind noch kleiner und klanglich noch bescheidener als die in den Vorgängermodellen. Das war der Preis für all den anderen Komfort, zumal die Endstufe auf der Hauptplatine mit untergebracht werden mußte. Die kleine Stereo-Endstufe war eher nur für Kopfhörerbetrieb vorgesehen (bringt nur 0,8W pro Kanal). Für Kopfhörer haben die RM's gleich zwei Anschlüsse: der 5polige Würfelstecker-Anschluß in der Front und die Stereo-Klinke an der Seite.

Du siehst: Bei allem Fortschritt und aller Weiterentwicklung hat alles so seine Vor- und Hinterteile ...

Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
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#13
Hallo,
immer wieder schön, von Reports zu lesen. Zur Zeit bin ich dabei, meine Reports mal wieder anzuwerfen.
Im Laufe von 15 Jahren haben sich ja einige der Gesellen bei mir eingefunden ;-)
Ja, es gibt Leute, die haben mehr, ich weiß.

Gestern Abend war das 4000 2. Ausführung dran. Ich bin zufrieden:

https://youtu.be/3g-2ImaONRE
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#14
Hallo,

ich muß mich korrigieren! I schrieb in meinem letzten Beitrag (Zitat):
Wenn Du Dir die separate Endstufenplatine mit den beiden IC's anschaust, beanspruchen diese mit allen Bauteilen drum herum mehr Platz als drei, vier einzelne Transistoren pro Kanal mit einer spartanischen Beschaltung. ...

Die Lautsprecher im RM sind noch kleiner und klanglich noch bescheidener als die in den Vorgängermodellen. Das war der Preis für all den anderen Komfort, zumal die Endstufe auf der Hauptplatine mit untergebracht werden mußte.


Das stimmt so nicht. Die Stereo-RM's haben auch eine separate Enstufenplatine wie die Vorgängermodelle. Nur beim Mono-Gerät 4000 RM ist die Endstufe mit auf der Hauptplatine untergebracht.

Warum man diese Endstufen-IC's da nicht weiter verwendet hat, kann ich ehrlich gesagt auch nicht erklären oder höchstens so:
Diese IC's waren damals möglicherweise relativ teuer, während diese "Allerweltstransistoren" vom Typ BC ... nur Pfennigkram war.
Der B-Betrieb dieser Endstufe war dem geringeren Stromverbrach und somit der längeren Betriebszeit im Batteriebetrieb geschuldet.
Das könnte sogar der Hauptgrund gewesen sein, warum man von den IC's wieder weggeganen ist. Möglicherwese ziehen die deutlich mehr Strom.
Aber das sind nur Vermutungen.

Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
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#15
Preis, könnte sein, zum Strom habe ich gerade ins PDF gesehen:
Quiescent Current typ. 15 mA, Bei 2 Stufen 30mA, das sind 10% von der Motorstromaufnahme.
Haben die diskret aufgebauten weniger in Ruhe verbraucht - wenn, dann nicht viel?

Grüße
Thomas
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#16
(24.01.2024, 21:56)Magictape schrieb: Das Aus von UHER war Anfang der 90er Jahre.

Hallo Chris,

der unübersehbare Anfang vom Ende war zehn Jahre früher. Da wurde das Hauptwerk geschlossen und vieles in Zweigwerke verlagert. Da wurde zwar auch noch Gutes gebaut, aber viel war eben OEM. Buchbach schloss 1999, aber da war UHER schon am Ende. Danach wurde der UHER-Schriftzug noch auf alle möglichen und unmöglichen Geräte gepappt. Traurig.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#17
Hallo Anselm,

ja endlich spricht mal der kompetente Insider, der es wirklich wissen muß.
Danke für Deine Erläuterungen.

Ich bin ja einer der glücklichen Besitzer des Buches über die UHER-Geschichte. Von daher war mir bekannt, daß speziell die Produktion der UHER Report-Monitor-Geräte bis etwa Anfang der 90er Jahre ging.

Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
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#18
(27.01.2024, 12:00)Magictape schrieb: ja endlich spricht mal der kompetente Insider, der es wirklich wissen muß.

Mit zwei Einschränkungen: 1. Ich habe UHER 1980 verlassen, als die Schließung des Hauptwerks bevorstand, wollte nicht nach Buchbach oder Asch-Leeder gehen. Ich war gerade noch beim Fertigungsbeginn des Report Monitor dabei, den weiteren Fortgang habe ich von außen verfolgt. 2. Seit 1980 sind über vierzig Jahre vergangen. Mein Kopf funktioniert noch ganz gut, aber nicht mehr hundertprozentig.

Man kann Andreas Flader und Peter Remmers nicht genug danken für die "Geschichte der UHER-Werke München". Die Akteure sterben langsam weg, aber die Firma bleibt durch das Buch lebendig. (Gerade habe ich die Todesanzeige des Elektronik-Entwicklers Helmut Plener in der Zeitung entdeckt.)

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#19
Hallo Chris!

Die letzten 4000 RM AV Kontrollkarten wurden 1999 ausgefüllt.
Ich selbst habe ein 4000RM mit Kontrollkarte von 27.4.1998.

Gruß
Wolfgang
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#20
Hallo,
... muss auch noch meinen Senf dazugeben.
Nein, die vorangegangenen Beiträge habe ich aufgesogen, wobei mir einmal mehr klar wird, dass ich das Buch "Geschichte der Uher Werke ..." ganz gerne auch besitzen würden. Die Beiträge von Chris, Anselm und Wolfgang fügen sich für mich zu einem Bild, das sich immer wieder vervollständigt. Als jemand, der in den Nachwendejahern den Strukturwandel - ein anderes Wort wäre passender - einer von Musikindustrie dominierten Kleinstadt hautnahe erlebt hat, kann ich mich gut in die Situation einfühlen, die mit dem Schließen der Uher Standorte viele Familien betroffen haben musste. In meiner heutigen Heimatstadt Markneukirchen lebt und prägt das traditionelle Musikinstrumentenhandwerk die Region. Die wirtschaftlichen Auswirkungen nach dem Fall dem Mauer waren gefühlt entsprechend weniger dramatisch.
Überfliege ich in Anselm's Seite "Erinnerungen" den Punkt Presse, spiegelt sich für mich eine äußerst bewegte Uher-Geschichte wieder, die dann traurigerweise und kaum abwendbar im Aus endete. Dass es Jahrzehnte später unter Tonbandfreunden zu einer Renaissance und folglich zu einem gewissen Markt dieser schönen Geräte kam, sagt aus, dass all diese Geräte mehr haben müssen, als iher Hitech Nachfolger der modernen Unterhaltungsbranche.
Viele Grüße
Thomas
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#21
(28.01.2024, 20:52)Leimatho schrieb: ... muss auch noch meinen Senf dazugeben.

Ich auch noch eine Portion. In einer Großstadt wie München ist der drohende Arbeitsverlust nicht ganz so schlimm. In Buchbach oder Asch-Leeder hingegen hätte es noch viel schlimmer für mich ausgesehen, und für die Kollegen dort war es das sicher auch. Ich habe sehr viel Glück gehabt: Während ich mit UHER noch um eine Abfindung gepokert habe, hatte ich schon einen Arbeitsvertrag mit Siemens in der Tasche. Aber ich habe von der Unterhaltungselektronik zur EDV gewechselt, ein riesiger Sprung mit der Ungewissheit, ob ich es schaffe und die Probezeit bestehe. Es ging gut ...

Gruß, Anselm

Gerade entdeckt:
Die Geschichte der UHER-Werke München in Stadtgeschichte München
Die Geschichte der UHER-Werke München bei eBay für schlappe 199 Euro - und verkauft
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#22
Hallo zusammen,

ich bin einer der wenigen "Auserwählten", die sich als glückliche Besitzer des Buches über die UHER-WErke (2. Auflage) bezeichnen dürfen.
Sonst hätte ich in meinen vorherigen Beiträgen auch nicht so schlau daherreden können.
Soweit ich mitbekommen habe, umfaßte die 2. Auflage nur 300 Exemplare. Kann das wirklich stimmen? Das wäre ja eine arg niedrige Auflagenzahl. Andererseits verstehe ich, daß man kein Risiko mit einer überhöhten Auflage eingehen wollte und nachher drauf sitzen bleibt.

Über Wolfgangs Aussage, daß die letzten UHER 4000 RM (Monogeräte) noch bist 1999 produziert wurden, war ich etwas erstaunt.
Ich will auch gar nicht daran zweifeln, da er es ja belegen kann. Es ist ja auch kein Geheimnis, daß man die letzten Exemplare immer noch bei SDS werksneu kaufen kann.
Meine 1. Frage: Wurden auch die Stereo-Geräte 4200 bzw. 4400 RM so lange produziert?

Eine 2. Frage, die von Thomas kam und mich ebenfalls interessiert: Warum wurde die Endstufe in den "Monitors" wieder mit einzelnen Transistoren aufgebaut, währen man im Vorgängermodell bereits IC's eingesetzt hatte?
Wenn Anselm die Monitor-Entwicklung noch miterlebt hat, vielleicht kann er sich an die Beweggründe noch erinnern?
Oder kann Wolfgang dazu etwas sagen?
Meine Vermutung geht in zwei Richtungen:
a) Kostengründe: Vier einzelne BC-Transistoren kosteten deutlich weniger als dieser eine IC.
b) Techniche Gründe: Die Transistorendstufe derRM's wurde in reinem B-Betrieb konzipiert, was meines Wissens nach im Ruhezustand nur einen sehr geringen Strom zieht, während ein IC ca. 15 mA Ruhestrom aufnimmt, wie Thomas gemessen hat. In einem Stereo-Gerät wären es dann 30mA.

Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
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#23
(29.01.2024, 17:26)Magictape schrieb: ich bin einer der wenigen "Auserwählten", die sich als glückliche Besitzer des Buches über die UHER-WErke (2. Auflage) bezeichnen dürfen.
Sonst hätte ich in meinen vorherigen Beiträgen auch nicht so schlau daherreden können.
Soweit ich mitbekommen habe, umfaßte die 2. Auflage nur 300 Exemplare. Kann das wirklich stimmen? Das wäre ja eine arg niedrige Auflagenzahl. Andererseits verstehe ich, daß man kein Risiko mit einer überhöhten Auflage eingehen wollte und nachher drauf sitzen bleibt.

[...]

Eine 2. Frage, die von Thomas kam und mich ebenfalls interessiert: Warum wurde die Endstufe in den "Monitors" wieder mit einzelnen Transistoren aufgebaut, währen man im Vorgängermodell bereits IC's eingesetzt hatte?
Wenn Anselm die Monitor-Entwicklung noch miterlebt hat, vielleicht kann er sich an die Beweggründe noch erinnern?

Hallo Chris,



ich verrate Dir nicht, wieviele "UHER-Geschichten" ich besitze. Tongue  Aber Du kannst sie bequem an einer Hand abzählen.



Zur Stückzahl der 2. Auflage habe ich gesucht, finde aber keine E-Mails dazu. Aber die 300 habe ich auch irgendwie im Hinterkopf. Sie wollten halt auf keinem Rest sitzen bleiben.



Schade, dass es noch keine CD gibt (obwohl ich angeboten habe, ein PDF-Inhaltsverzeichnis zu erstellen).



Technische Details der Monitor habe ich alle vergessen.



Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#24
Hallo Chris!

Deine Fragen kann ich nur teilweise beantworten.

Die Stereo-RM wurden früher aus dem Programm genommen.
Wann genau, daß weiß ich leider nicht.

Zu den von Dir angemerkten IC im RM-Vorgänger habe ich
Kenntnis, daß es gegen Ende der IC-Produkton diskrete UHER 
Endstufen-Platinen für den Austausch zu kaufen gab. Anscheinend
war der Einsatz dieser IC doch nicht der Weisheit letzter Schluß.

Zumindest für die IC-Reihe würde ich vermuten, daß es nicht an
niedrigeren Kosten gelegen hat, warum wieder diskret aufgebaute
Endstufen angeboten wurden. Eher, daß die Endstufen robuster
waren.

Was das Ende des 4000 RM AV betrifft, so habe ich meine Informationen
aus erster Hand von einem ATIS-UHER Angestellten in Bad Homburg.

Gruß
Wolfgang
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#25
(29.01.2024, 17:54)Anselm Rapp schrieb:
(29.01.2024, 17:26)Magictape schrieb: ich bin einer der wenigen "Auserwählten", die sich als glückliche Besitzer des Buches über die UHER-WErke (2. Auflage) bezeichnen dürfen.
Sonst hätte ich in meinen vorherigen Beiträgen auch nicht so schlau daherreden können.
Soweit ich mitbekommen habe, umfaßte die 2. Auflage nur 300 Exemplare. Kann das wirklich stimmen? Das wäre ja eine arg niedrige Auflagenzahl. Andererseits verstehe ich, daß man kein Risiko mit einer überhöhten Auflage eingehen wollte und nachher drauf sitzen bleibt.

[...]

Eine 2. Frage, die von Thomas kam und mich ebenfalls interessiert: Warum wurde die Endstufe in den "Monitors" wieder mit einzelnen Transistoren aufgebaut, währen man im Vorgängermodell bereits IC's eingesetzt hatte?
Wenn Anselm die Monitor-Entwicklung noch miterlebt hat, vielleicht kann er sich an die Beweggründe noch erinnern?

Hallo Chris,

ich verrate Dir nicht, wieviele "UHER-Geschichten" ich besitze. Tongue  Aber Du kannst sie bequem an einer Hand abzählen.

Zur Stückzahl der 2. Auflage habe ich gesucht, finde aber keine E-Mails dazu. Aber die 300 habe ich auch irgendwie im Hinterkopf. Sie wollten halt auf keinem Rest sitzen bleiben.

Schade, dass es noch keine CD gibt (obwohl ich angeboten habe, ein PDF-Inhaltsverzeichnis zu erstellen).

Technische Details der Monitor habe ich alle vergessen.

Gruß, Anselm

Zur Auflage 300 habe ich doch noch etwas gefunden. Interessant, bei wem. Big Grin

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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