Nachjustierung von Tonköpfen
#1
Bei jeder Einmessung wird auch die Feinjustierung der Tonköpfe kontrolliert (Phasengleichheit der Kanäle bei 10kHz).

Macht es Sinn einen Tonkopf auch im Groben nachträglich zu justieren, obwohl die meßtechnischen Sollvorgaben erreicht werden, jedoch die mech. Einstellung nicht mehr so ist wie sie sein sollte?

Hintergrund ist folgender: An einer ReVox A77 liegt der gleichmäßig gebildete Kopfspiegel nicht symmetrisch zum Kopfspalt, der Tonkopf müsste auf gleicher horizontaler Ebene etwas gedreht werden.
Ist es Zweckmäßig dies zu korrigieren oder ist es eigentlich gar nicht so schlimm wenn der Tonkopfspalt nicht symmetrisch zum Kopfspiegel liegt?

Danke und Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#2
Eine leichte horizontale Asymmetrie des Spiegels zum Spalt ist nicht weiter problematisch, solange sich der Spalt nicht im Randbereich befindet und der sichere Band-Kopf-Kontakt gefährdet wäre.
Wenn eim Kopf bereits den größten Teil seines Lebens in dieser Position bei guten Resultaten verbracht hat, sollte man ihn so stehen lassen.
Ähnliche Beobachtung habe ich auch schon bei originalen Werkseinstellungen gemacht.
In der Regel ist eine Menge "Sicherheitsrasen " vorhanden, bevor man in den kritischen Bereich kommt.
Bei einer halbkeisförmigen Spiegelform (z.B.Revox) ist die Andruckkraft über die gesamte berührte Fläche konstant.

Bei hyperbolisch geformten Kopfspiegel ist es kritischer, hier sollte der Spalt schon mittig sitzen, da dort auch das Maximum des Flächendrucks auftritt und die effektive Spiegelbreite wesentlich geringer ausfällt.
Diese Köpfe liefern bei optimaler Einstellung (geringste Welligkeit) bessere Pegelkonstanz bei geringen Wellenlängen und somit weniger drop out.

Meine persönliche Meinung ist, daß zu einem penibel einjustierten Bandgerät auch die richtige mechanische Justage der Köpfe gehört, eingeschlossen ein symmetrisch justierter Kopfspiegel. Für die optimale Wiedergabe großer Wellenlängen ist letztendlich Form und Größe des Spiegels maßgeblich.

Ist ein Kopf durch jahrelangen Berieb eingeschliffen, so ist der entstandene Radius über der Berührungsfläche größer geworden, gegenüber dem Originalradius.
Verdreht man diesen Kopf in horizontaler Richtung z.B.nach links (v.o.g.), so entsteht eine überhöhte Stelle (Buckel) im "neuen" Spiegelbereich mit verringertem Radius genau an der Stelle wo vorher das Band anfing den Kopf zu berühern.
Die Folge ist eine Herabsetzung der Andruckkraft unmittelbar hinter dieser Überhöhung (Schatten).
Es bleibt letztendlich eine Ermessensfrage, ob sich eine Neu-Justage lohnt, ohne vorher den Kopfspiegel nachzuarbeiten, was ich nur erfahrenen Leuten empfehle.

Gruß Bernd
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#3
Hi Bernd!

Herzlichen Dank für Deinen hilfreichen und informativen Beitrag.
Hat mir wirklich geholfen die Sache besser einzuschätzen. Gerade die Unterscheidung im Verhalten zwischen einer halbkeisförmigen Spiegelform (Revox) und hyperbolisch geformten Kopfspiegel (ASC) ist interessant.

Gruß

Thomas
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#4
...never change a running system...

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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