Capstan an der Telefunken M15(ohne A!) dreht nicht
#1
Hallo allerseits,

Ich habe vor ein paar Tagen von einem ehemaligen forumsmitglied ein Haufen Technik bekommen, das meiste überholtungsbedürftig, aber trotzdem klasse.
u.A. 2xOtari MX55
3x A77(1x ORF)
1x PR99MKIII
Und noch vieles mehr.
Und halt eine alte schöne M15 in deutscher Schichtlage.
Nachdem ich dann doch günstig an tuchelkabel bekommen habe, habe ich mich riesig gefreut das Teil in Gang zu bringen. Es lief auch kurz an, aber dann ist der capstan ausgegangen. Der Riemen ist es nicht. Der Motor dreht einfach nicht. Wiegesagt, der lief 5 Minuten.
Ich vermute das eventuell ein Kondensator oder sowas über Board Gegangen ist, hat vielleicht jemand eine Idee wo hier das Problem liegen kann?

Viele Grüße!
Joni
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#2
Hallo Joni,

als Vorbemerkung: bei so alten Maschinen können ein Tropfen Sinterlageröl auf das obere Capstanlager und einer auf das Lager der Spannrolle nicht schaden.
Wenn der Capstanmotor mechanisch in Ordnung ist, d.h sich die Welle leicht drehen läßt, würde ich nach "Kochbuch", also nach der Service-Anleitung vorgehen: Frequenzgeber am Capstan prüfen, dann den Motor, und wenn die Werte in Ordnung sind, wird es wohl die Steckkarte B-MF1 sein.

Die würde ich dann zu Erich Schleicher: https://www.es-studiotechnik.de
zur Reparatur schicken....
Vielleicht kann aber auch jemand aus dem Forum helfen.....

Viele Grüße

Frank
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#3
Hallo Joni,

erst einmal Glückwunsch zu den vielen tollen Geräten. Die M15 (ohne und mit A) werden inzwischen wirklich sehr teuer gehandelt.
Ich habe für meine M15 (mit neuem Service) mit Versand und Zubehör über 2.000 € bezahlt (Weihnachtsgeld auf den Kopf gehauen Big Grin)

Prüfe wie beschrieben erst einmal die Mechanik. Sollte das Problem in der Elektronik liegen, tippe ich aus dem Buch heraus auf gestorbenen Elko welcher dann einen IC mitgenommen hat. Grundsätzlich sollte man solch komplexe Geräte nach der langen Zeit einmal überholen um sowas zu vermeiden. Heißt Elektronikseitig die Elkos einmal zu erneuern. Und mechanisch zumindest einmal komplett zu schmieren.

Mir fehlt (noch) die Erfahrung zur M15 A, die alten Studiohasen werden mehr dazu sagen können.
Vielleicht unter Forumsanweisung ein schönes Projekt sich in die Maschine einzuarbeiten?

Gruß Micha
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#4
Bitte bechten, Joni hat eine M15 ohne A
Viele Grüße,

Matthias
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#5
Bei einem guten Freund gab es vor längerer Zeit das gleiche Problem. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war der Capstan Motor defekt. Dort drin befindet sich ein Hall Geber, welcher aufgegeben hatte.
Allerdings ist das auch eine M15A
Ob das einen Unterschied macht, kann ich nicht sagen
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
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#6
(13.01.2024, 23:52)gasmann schrieb: Dort drin befindet sich ein Hallgeber, welcher aufgegeben hatte.
Allerdings ist das auch eine M15A
Ob das einen Unterschied macht, kann ich nicht sagen

Das macht keinen Unterschied. Die Motoren unterscheiden sich nur durch ihre Speisespannung: M15 = 18 V, M15 A  = 24 V. Leider habe ich nur Ersatzmotoren für die M15 A.
Es müssten zwei Hallgeber sein, aber wenn nur einer dahin ist, läuft der Motor nicht an.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#7
Hallo Joni,

zur Prüfung des Motors:

   

Viel Glück

Frank
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#8
Als weitere Maßnahme würde ich noch Prüfen ob die Karte B-MF1 mit Spannung aus dem Netzteil versorgt wird.

Falls Spannung anliegt und der Motor samt Hallgeber Ok ist, würde ich die Transistoren auf der Steckkarte prüfen.
Sollten dort Transistoren defekt sein erst die Elkos erneuern, dann den Transistor.
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#9
bei meiner war mal dieser Transistor kaputt da lief der Capstan auch nicht, wenn ich mich recht erinnere, leider ist der Reperaturfaden im OpenReel verloren gegangen 


   
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#10
Auf dem Gehäuse lese ich eher "7812KC", das wäre ein 12V-Festspannungsregler.
Aber es gibt wahrscheinlich auch bei der M15 "den" Tonwellentransistor, der die ganze Motorkonstruktion ein- bzw. ausschaltet (Darlington MJ3000 bei der M15A).

Außerdem gibt es sicher auch Situationen, in denen die Logik die Tonwelle anhält, z. B. am Bandende (bei der 15A gibts da einige Brücken, die dieses Verhalten über den o. g. Transistor steuern).
Ansonsten wurde zum Thema Stromversorgung einiges Richtige geschrieben.
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#11
(15.01.2024, 13:23)Übertrager schrieb: Aber es gibt wahrscheinlich auch bei der M15 "den" Tonwellentransistor, der die ganze Motorkonstruktion ein- bzw. ausschaltet (Darlington MJ3000 bei der M15A).

Da musst du dich wohl selber auf die Suche begeben, einen Übersichtsschaltplan wie für die M15 A habe ich nicht.
Grüße
Peter


_____________________

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(Konrad Adenauer)
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#12
Hallo,

ich habe ein M15 Servicemanual auf Wetransfer hochgeladen. In dem Manual befinden sich auch Übersichtspläne und auf Seite 73, Kapitel 3.4.5. eine Anleitung zur Prüfung der Steckkarte B-MF1. Der Link ist 1 Woche gültig. https://we.tl/t-ZYsN3ufp60

MfG, Tobias

P.S. Auf dem Foto der B-MB11 Karte in Beitrag #9 ist ein Sicherungswiderstand unterhalb des rechten Leistungstransistors zu sehen, vielleicht hat der ausgelöst.
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#13
den habe ich als Ersatz genommen, aber vielleicht liegt es ja nicht an dem
   
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#14
Hallo Ulf,

bei den Amis würde das "Frankenbuild" heißen, ist bezogen auf Dr. Frankenstein´s Monster, die aus Teilen von verschiedenen Leichen zusammen gebastelt waren. Big Grin Big Grin 

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#15
Ich finde die Reparatur bemerkenswert, weil sich jemand die Mühe gemacht hat, das TO-3-Gehäuse aufzusägen, um ein TOP-3 drin zu implantieren. Ich hätte höchstens Bedenken, ob die Wärmeabfuhr reicht.

Das Ding ist ja wohl ein 12V-Längsregler und laut Schaltbild, das Tobias dankenswerterweise hochgeladen hat, diskret aufgebaut. Entweder habe ich mich verlesen oder es gab auch schon eine "integrierte" Version.

Der "Tonwellentransistor", den ich oben angesprochen habe, ist hier der TS5 (BFY56A) auf der B-MF1. Der wird aus der Logik angesteuert, ohne den keine Rotation.
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#16
Hallo Tobias,

vielen Dank für den Link.

Ich war so frei ...

Viele Grüße
Manfred
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