Strombegrenzung im UHER 4400 - ist mir unklar
#1
Hallo,

wer kann mir erklären weshalb es eine Strombegrenzung mit Rel A im UHER Report 4400 z.B. IC gibt und wie sie funktioniert. Im SM ist beschrieben bei welchem Ankerhub der Kontaht schließen muss, jedoch nicht wozu diese Begrenzung gut ist und wie das überhaupt funktioniert.
Sicher wird mit dem Mikrofonschalter Masse(+) auf Rel A gelegt. Kann es sein, dass dieser daneben liegende 11-Ohm-Widerstand im Stromlaufplan die "Hauptwicklung" des Stoppmagneten ist?
In meinem UHER 4400IC sind zwei Relais eingebaut. Zum einen dieser Stoppmagnet, zum anderen ein kleines Relais in einem Klarsichtgehäuse. Beim Letzteren bin ich mir nicht sicher, ob es nicht durch eine Werkstatt nachträglich eingebaut wurde und nicht zur originalen Version gehört.
Oder ist es so, dass beide Wicklungen auf dem Kern des Stoppmagneten sitzen? Das gäbe noch etwas Sinn.
Warum heißt es aber dann unter Punkt 5.5 Strombegrenzung? Soll es bedeuten, dass beim Schalten über Mikrofon der Stoppmagnetstrom auf den Steuerwicklungsstrom "begrenzt" wird?
Doch wenn das Stoppmagnet einmal aktiviert wurde, fließt dann dieser hohe Strom (7V/11Ohm) bis zum nächsten Play weiter? Eigentlich wird dann nur der Schaltstrom durch das Mikrofon begrennzt. Einen Satz hätte man im SM schon hinterlassen können. Doch keine Kritik - ich bin froh, dass es überhaupt das SM in Web gibt.

Viele Grüße
Thomas
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#2
Hallo Thomas,

ich mache mal einen Erklärungsversuch, da ich den Schaltplan vor mir liegen habe:
Zunächst sind beide Wicklungen über den Relaiskontakt "rel. a" parallel geschaltet. (die 260-Ohm- und die 11-Ohm-Wicklung)
Beide Wicklungen befinden sich auf den gleichen Spulenkörper des Zugmagneten.
Wenn am Mikrofon der Pausenschalter betätigt wird, bekommen beide Wicklungen die Betriebsspannung von 6V.
Die maßgebliche Wicklung ist im ersten Moment die 11-Ohm-Wicklung. Durch ihren geringen Widerstand
fließt ein relativ hoher Strom. Das ist notwendig, damit der Magnet genügend Kraft entwickelt, um den Anker
anziehen zu können. Sobalt der Magnet angezogen hat, öffnet er den Kontakt "rel. a" und schaltet die 11-Ohm-Wicklung ab.
(Der Zugmagnet ist das Relais A, siehe Schaltplan. Der mit "rel a" bezeichnete Kontakt ist ein Öffnerkontakt.)
Nun ist nur noch die 260-Ohm-Wicklung wirksam. Diese zieht natürlich wesentlich weniger Strom.
Dieser ist aber immer noch ausreichend, um den Anker festzuhalten.
Erst wenn am Mikrofon mit dem Pausenschalter die Spannung für den Zugmagneten abgeschaltet wird, fällt er wieder ab.

Das ganze ist schlichtweg eine Stromsparmaßnahme, um die Batterie so wenig wie möglich zu belasten, denn jedes Milliampere verkürzt die Betriebszeit im Batteriebetrieb.
Die jeweils parallel geschalteten Kondensatoren von 1µF bzw.100µF unterdrücken nur die Induktionsspitzen der Spulen und daraus reultierende Störsignale.

Daß ein weiteres Relais mit Klarsichtgehäuse in diesem Gerät original vorhanden sein soll, ist mir nicht bekannt. Sowohl in meinem 4200er IC als auch im 4400er IC habe ich noch kein solches Relais vorgefunden. Das ist sicher nicht original.

Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
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