Klangqualität - Vergleich: Tonband / Tapedeck
#51
Kann ich nicht bestätigen.
Klar ist der Bürstenmotor einer X-1000 nicht optimal. Aber bei der normalen Version (also ohne Reverse) bekommt man diesen bei nicht allzu exzessivem Gebrauch auch nicht getötet. Probleme hatten immer nur die Reverse- Maschinen.
Auch die Kritik an der Bandführung und den Köpfen kann ich nicht nachvollziehen. Aber vielleicht habe ich mit meiner Maschine einfach nur Glück...
Und natürlich fährt man diese Maschinen nicht mit 38er Geschwindigkeit, das ist ja völlig blödsinnig. Die Gründe wurden schon vollständig benannt. Wer unbedingt 38er fahren will, der sollte sich eine richtige Studiomaschine zulegen. Eine Maschine, welche diese Bezeichnung auch verdient. Dort ist die 38er Geschwindigkeit dann auch notwendig, auf Grund der viel breiteren Kopfspalte. Aber auf einer Consumer- Maschine ist das Firlefanz...

Grüße, Rainer
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#52
Eventuell sind meine Ohren ja Rockmusik / Marshall geschädigt, aber ehrlich gesagt höre ich z.B. keinen wirklichen Unterschied
im Klang bei meiner Studer A810, meinen PR99 MKIII, oder meiner B77 HS / 2 Spur, oder meinen ASC 6002 Maschinen.
( die 1/4 Spur Tandberg und ASC lasse ich `mal außen vor )
Ein vergleich zu meinen Tape Decks ist eigentlich auch nicht wirklich "signifikant", B215, Braun C 3 und ASC 3001 (leider defekt)

Alle meine Maschinen, Tapedecks sind inzwischen revidiert u. eingemessen.- Mein bevorzugtes BM Band ist LPR 35.

Erinnere ich mich an die 90er, war es in meinem Bekanntenkreis eher so, das es 2 oder 3 Personen gab, die man als "HIFI-Freaks" bezeichnen
konnte, alle Anderen hatten diese "tollen Türme " von Pioneer, Sony, Akai ... (Alle Geräte, incl. Boxen) in der 1000DM Preisklasse.
Dort dienten Tape Decks in der Hauptsache zur Aufnahme von MCs für`s Auto.
Diese Tape Decks, oder gar später diese "Doppeldecks" haben dann wohl auch den eher "schlechten Ruf" bzw. das Naserümpfen der BM Besitzer
hervor gerufen und den eher schlechten Ruf von MC verfestigt.

.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#53
(03.01.2024, 09:14)Tondose schrieb:
(03.01.2024, 08:38)alrac schrieb: Und in diversen (wohl weitgehend) objektiven zeitgenössischen Tests hat sich mit 38 cm bei sehr gutem Bandmaterial klanglich nicht wirklich eine Verbesserung ergeben. Aber das "Gefühl" hört ja bekanntlich oftmals mit...

Und bevor weitere Stimmen laut werden: Beim Rundfunk wurde an 38 cm/s festgehalten, weil sich erstens die Schneidearbeit einfacher gestaltete und zweitens aus Kompatibilitätsgründen zum vorhandenen Bestand. Lediglich die Deutsche Welle, die vornehmlich auf Kurzwelle sendete, arbeitete mit 19 cm/s.

Grüße, TSD

Deine aufnehmenden Kollegen wollten u.a. auch auf die bessere Höhenaussteuerbarkeit, den größeren Rauschabstand und die kleineren Generationsverluste beim Kopieren nicht verzichten.


Viele Grüße

Joachim
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#54
Völlig richtig, aber das spielte in der täglichen Praxis eher eine Nebenrolle. Darüber machte man sich eher in der Meßtechnik denn im Studiobetrieb Gedanken.


(03.01.2024, 10:21)GDR 22 schrieb: Dort ist die 38er Geschwindigkeit dann auch notwendig, auf Grund der viel breiteren Kopfspalte.

Ich meine eher, daß die Kausalität umgekehrt ist: Wir fahren mit 38, also braucht unser Kopfspalt nur soundso schmal/breit zu sein, um die geforderten Werte zu gewährleisten. (Was natürlich die Fertigung vereinfacht.)


LG, TSD
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#55
(03.01.2024, 11:08)Tondose schrieb: Völlig richtig, aber das spielte in der täglichen Praxis eher eine Nebenrolle. Darüber machte man sich eher in der Meßtechnik denn im Studiobetrieb Gedanken.

LG, TSD

Sag das mal zu Deinen Kollegen bei der Aufnahme des Rundfunkorchesters. Big Grin


Viele Grüße

Joachim
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#56
Bei Live-Aufnahmen ist 38 durchaus sinnvoll.
Allerdings geht's hier wohl eher um die Aufzeichnung von Konserven - zumindest hab ich das so verstanden.
Und da genügt 19 vollends.
Viele Grüße
Jörg
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#57
(03.01.2024, 11:23)Baruse schrieb: Bei Live-Aufnahmen ist 38 durchaus sinnvoll.
Allerdings geht's hier wohl eher um die Aufzeichnung von Konserven - zumindest hab ich das so verstanden.
Und da genügt 19 vollends.

Das mag für sehr viele Konserven und Ansprüche zutreffen, ist so jedoch nicht allgemeingültig.
Auch ging die Frage des TE in Richtung der besten analogen Aufzeichnungsqualität, damit wäre 19 cm/s eigentlich raus. Smile
19 cm/s (auch ohne NR) würde ich seinem Tapedeck mit Dolby S natürlich vorziehen, aber da geht noch mehr, spätestens mit digitaler Aufzeichnung.


Viele Grüße

Joachim
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#58
Ich bin ja ebenfalls ein Cassettenkind und fing erst 2008 mit Spulengeräten an.
Warum? Ich wurde angefixt, es fasziniert nach wie vor und macht Freude.

Vor- und Nachteile der Gerätegattungen wurden bereits genannt. Für mich spielt die ggü. der CC etwa doppelte Laufzeit noch eine Rolle.

M.E. macht es bei der Frage R2R ja oder nein nicht allein Sinn, sich so etwas "nur" wegen der Klangqualität anzuschaffen, auch wenn jene sehr sehr gut sein kann.
Eine gewisse Leidenschaft samt Leidensfähigkeit (wie bei der CC auch, hier aber eher Platzfrage, unzweifelhafte Bandqualität auch noch in x Jahren, erforderliche altersbedingte Reparaturen, Ersatzteilsuche, Qualität von Gummiteilen etc...) sollte schon gegeben sein.

Es ist zumeist Konsens, für eine sehr gute Tonqualität Geräte in Betracht zu ziehen, welche 19cm/s Halbspur unterstützen.
Darunter wird es, wenn man von einem guten Tapedeck kommt, eher nicht besser und darüber wird es teuer und kostet doch Platz und, hüstel, Geld.

Auch wenn es solche Bugatti-ähnliche Ultimo-Exoten wie Stellavox TD9 mit jeweils zur Bandgeschwindigkeit passenden Halbzoll-Zweispur-Tonköpfen und ML-Elektronik gibt:
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...&pid=15656

Schöne Grüße
Frank
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#59
(03.01.2024, 15:48)kesselsweier schrieb: Vor- und Nachteile der Gerätegattungen wurden bereits genannt. Für mich spielt die ggü. der CC etwa doppelte Laufzeit noch eine Rolle.

Guter Punkt. Ich habe in den letzten Jahren verehrt live Konzerte aufgenommen und die sind oft knapp 2h lang.
Paßt mit 9,5cm/s und Doppelspielband ziemlich genau auf eine 18'er Spule und war damit DER Hauptgrund wieso ich mit TB vor ein paar Jahren angefangen habe.
Ich wollte solche Konzerte "in einem Rutsch" auf Band haben.
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
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#60
Welche Ergebnisse bringen wohl all diese Betrachtungen, wenn man sie mit 60+ Jahren alten Ohren durchführt?
VG Jürgen
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#61
Wenn wirklich die Frage nach „der besten“ analogen Tonqualität im Raume steht, dann dürfen natürlich Halbzollbänder mit 76 cm/s und meinetwegen Telcom oder Dolby SR nicht unerwähnt bleiben. Was aber da dann drauf sein soll, ist eine ganz andere (jedoch bestehende) Frage.

Grüße, TSD
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#62
(03.01.2024, 16:16)JUM schrieb: Welche Ergebnisse bringen wohl all diese Betrachtungen, wenn man sie mit 60+ Jahren alten Ohren durchführt?
VG Jürgen

Ein Bekannter von mir hat es bei einer Hörprobe in etwa so beschrieben; MC zu Tonband ist in etwa so, wie 10L Topf zum 200L Fass. 
Dem ist nichts mehr hin zu zufügen.
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#63
Warum? Ist auf dem Tonband mehr Musik drauf?

*wegduck*
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#64
(03.01.2024, 17:23)akai747fan schrieb: Ein Bekannter von mir hat es bei einer Hörprobe in etwa so beschrieben; MC zu Tonband ist in etwa so, wie 10L Topf zum 200L Fass. 
Dem ist nichts mehr hin zu zufügen.

nein, tatsächlich lohnt es nicht, dazu irgendwas zu sagen...ein echter Fachmann hat sich da geoutet Big Grin
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#65
(03.01.2024, 17:23)akai747fan schrieb: Ein Bekannter von mir hat es bei einer Hörprobe in etwa so beschrieben; MC zu Tonband ist in etwa so, wie 10L Topf zum 200L Fass. 
Dem ist nichts mehr hin zu zufügen.
(03.01.2024, 17:26)Tondose schrieb: Warum? Ist auf dem Tonband mehr Musik drauf?

*wegduck*

Zumindest passen in auf 1000m Studioband mehr Nanoweber als auf die 130m einer C-90 Kassette.  Rolleyes

*wegduck*


(03.01.2024, 08:06)Kuni schrieb:
(02.01.2024, 22:33)96k schrieb: Hallo Kuni,
wenn Du den Beitrag irgendwann doch noch mal finden solltest, würde er mich sehr interessieren.

Nach Jürgen's Tod wurde ja ein Backup seines New Hifi Classic Forums hier im BMF gesichert.
Wenn ich mir das heute so anschaue, dann glaube ich das hat nicht funktioniert oder ist noch nicht komplett importiert.
Da müssen mEn viel mehr Themen gewesen sein.

Von vielem was ich dort gepostet hatte, habe ich tatsächlich noch lokale Kopien gefunden (siehe Anhang).

Super, vielen Dank!
Das passt auch zu den damaligen Tests in der Stereoplay.


(03.01.2024, 16:28)Tondose schrieb: Wenn wirklich die Frage nach „der besten“ analogen Tonqualität im Raume steht, dann dürfen natürlich Halbzollbänder mit 76 cm/s und meinetwegen Telcom oder Dolby SR nicht unerwähnt bleiben.

Wichtiger Hinweis, wobei dann das Thema Kopfspiegelresonanzen noch mehr Thema wird.
Auch ist man mit 76cm/s und 1/2" auf einer sehr kleinen Insel. Macht das hier jemand? Meßbänder vorhanden?


(03.01.2024, 16:28)Tondose schrieb: Was aber da dann drauf sein soll, ist eine ganz andere (jedoch bestehende) Frage.

Eine Masterbandkopie des 1/2" Masterbandes von "Love Over Gold" z.B., wobei mir eine digitale 1:1 "Masterbandkopie" davon direkt auf meinen DA-3000 lieber wäre.  Wink


Viele Grüße

Joachim
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#66
(03.01.2024, 23:06)96k schrieb: Das passt auch zu den damaligen Tests in der Stereoplay.

In wiefern ?
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#67
ich finde es immer schön, wie sich bei derartigen Vergleichen nur auf die Technologie gestürzt wird, und alles andere vergessen wird. Der Satz "MC zu Tonband ist in etwa so, wie 10L Topf zum 200L Fass" drückt das auf ideale Weise aus.

Zuerst mal gibt es sowohl beim Tonband wie auch bei der Cassette unglaublich schlechte und unglaublich gute Geräte, gute und schlechte Bänder und so weiter, und natürlich alles dazwischen. Ohne genau zu sagen, WAS man da jetzt genau vergleicht, ist jede Diskussion eigentlich Kohl.

Dann gibt es einen schönen Satz, der sagt, dass 90% der Klangqualität im Aufnahmestudio gemacht wird. Eine audiophile Produktion aufgenommen auf einem Mittelklasse Tapedeck wird todsicher besser "klingen" als 60iger Jahre Beatmusik von Originalsingles mit 76cm/sek und Halbspur auf einem Studiotonbandgerät.

Und last but not least kommt noch der User dazu. Die meisten Tonbandnutzer nehmen Konserven oder Radioprogramme auf, und das schafft fast jedes HiFi-Mittelklassegerät ausreichend gut, um Spaß zu machen, egal, ob Cassette oder Tonband. In der "Holzklasse" hat die Cassette sogar noch den Vorteil, dass es trotz Viertelspur weniger Gegenspur Übersprechen als bei Spulenbändern gibt, weil man von Anfang an auf verschachtelte Spuren verzichtet hat. Die Spuren nebeneinanderzulegen verringert zwar ein wenig die Kanaltrennung, dafür hört man nie die Rückseite durch, und Cassetten nach dem Philips Standard sind voll kompatibel zueinander, egal, ob mono oder stereo. Die beiden Hauptvorteile der Cassette für den "Normaluser" haben aber gar nicht direkt was mit dem Klang zu tun. Man bekommt bei einem guten Cassettengerät einen gegenüber der Spule kaum schlechteren Klang zu einem winzigen Bruchteil des Preises fürs Tonband, UND die Cassette ist ohne Probleme mobil einsetzbar, und kann da auch eine hohe Performance anliefern - siehe die vielen Edel-Autoradios und die besseren Walkmen der achtziger Jahre.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Entwicklung der Spule so um 1980 abgeschlossen war, während die Cassette noch das CD-Zeitalter erlebt, und da als Brückentechnologie noch eine wahnsinnige Weiterentwicklung erlebt hat. Hätte das Spulentonbandgerät wenigstens noch einen kleinen Teil der Innovationen mitbekommen, die in den achtzigern die Cassette bekommen hat, würde die Sache sicher heute anders aussehen.

Ich denke, statt sich über die zum Schluss nur noch akademischen Klangunterschiede Gedanken zu machen, sollte man sich lieber mal vor Augen führen, was man aus einer eher simplen Technologie wie der Cassette rausholen kann, wenn der Wille dazu da ist. Ich bin alleine deshalb ein Fan der späten Cassettentechnik, weil das alles so tolle Ingenieurskunst ist, während die Spule in den siebzigern irgendwie stehengeblieben ist. Wenn ich jetzt so schreibe, entdecke ich zunehmend eine Ähnlichkeit zwischen den Prozzo Großspulern der Tonbandgeräte Endzeit und den SUVs, die heute auf unseren Straßen kreuzen.

Gruß Frank
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#68
(04.01.2024, 14:08)nick_riviera schrieb: ich finde es immer schön, wie sich bei derartigen Vergleichen nur auf die Technologie gestürzt wird, und alles andere vergessen wird. Der Satz "MC zu Tonband ist in etwa so, wie 10L Topf zum 200L Fass" drückt das auf ideale Weise aus.

Zuerst mal gibt es sowohl beim Tonband wie auch bei der Cassette unglaublich schlechte und unglaublich gute Geräte, gute und schlechte Bänder und so weiter, und natürlich alles dazwischen. Ohne genau zu sagen, WAS man da jetzt genau vergleicht, ist jede Diskussion eigentlich Kohl.

Dann gibt es einen schönen Satz, der sagt, dass 90% der Klangqualität im Aufnahmestudio gemacht wird. Eine audiophile Produktion aufgenommen auf einem Mittelklasse Tapedeck wird todsicher besser "klingen" als 60iger Jahre Beatmusik von Originalsingles mit 76cm/sek und Halbspur auf einem Studiotonbandgerät.

Und last but not least kommt noch der User dazu. Die meisten Tonbandnutzer nehmen Konserven oder Radioprogramme auf, und das schafft fast jedes HiFi-Mittelklassegerät ausreichend gut, um Spaß zu machen, egal, ob Cassette oder Tonband. In der "Holzklasse" hat die Cassette sogar noch den Vorteil, dass es trotz Viertelspur weniger Gegenspur Übersprechen als bei Spulenbändern gibt, weil man von Anfang an auf verschachtelte Spuren verzichtet hat. Die Spuren nebeneinanderzulegen verringert zwar ein wenig die Kanaltrennung, dafür hört man nie die Rückseite durch, und Cassetten nach dem Philips Standard sind voll kompatibel zueinander, egal, ob mono oder stereo. Die beiden Hauptvorteile der Cassette für den "Normaluser" haben aber gar nicht direkt was mit dem Klang zu tun. Man bekommt bei einem guten Cassettengerät einen gegenüber der Spule kaum schlechteren Klang zu einem winzigen Bruchteil des Preises fürs Tonband, UND die Cassette ist ohne Probleme mobil einsetzbar, und kann da auch eine hohe Performance anliefern - siehe die vielen Edel-Autoradios und die besseren Walkmen der achtziger Jahre.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Entwicklung der Spule so um 1980 abgeschlossen war, während die Cassette noch das CD-Zeitalter erlebt, und da als Brückentechnologie noch eine wahnsinnige Weiterentwicklung erlebt hat. Hätte das Spulentonbandgerät wenigstens noch einen kleinen Teil der Innovationen mitbekommen, die in den achtzigern die Cassette bekommen hat, würde die Sache sicher heute anders aussehen.

Ich denke, statt sich über die zum Schluss nur noch akademischen Klangunterschiede Gedanken zu machen, sollte man sich lieber mal vor Augen führen, was man aus einer eher simplen Technologie wie der Cassette rausholen kann, wenn der Wille dazu da ist. Ich bin alleine deshalb ein Fan der späten Cassettentechnik, weil das alles so tolle Ingenieurskunst ist, während die Spule in den siebzigern irgendwie stehengeblieben ist. Wenn ich jetzt so schreibe, entdecke ich zunehmend eine Ähnlichkeit zwischen den Prozzo Großspulern der Tonbandgeräte Endzeit und den SUVs, die heute auf unseren Straßen kreuzen.

Gruß Frank
Exakt! Ich höre zum Beispiel gerade eine Kassettenaufnahme: Nick Cave, La Panthere des Neiges, auf BASF TPII mit Dolby S - AufnahmeQuelle: HighRes 24Bit (Qobuz) via Devialet Hybridverstärker - und es fönt mich derart weg und es ist soo viel Energie hier im Raum, das ich gespannt bin, ob eine Top-Bandmaschine noch eine Schippe drauf legen kann. Die reine HighRes Datei klingt auch umwerfend, aber irgendwie anders….ich steh auf diesen Kassettensound, hier rauscht nix, die Bässe sind bis ca. 25 Hz sauber definiert und bilden einen Raum dass es eine wahre Freude ist…..aber ich wäre halt neugierig auf evtl. mehr.

Gruß - Volker
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#69
(04.01.2024, 14:08)nick_riviera schrieb: ich finde es immer schön, wie sich bei derartigen Vergleichen nur auf die Technologie gestürzt wird, und alles andere vergessen wird. Der Satz "MC zu Tonband ist in etwa so, wie 10L Topf zum 200L Fass" drückt das auf ideale Weise aus.

Zuerst mal gibt es sowohl beim Tonband wie auch bei der Cassette unglaublich schlechte und unglaublich gute Geräte, gute und schlechte Bänder und so weiter, und natürlich alles dazwischen. Ohne genau zu sagen, WAS man da jetzt genau vergleicht, ist jede Diskussion eigentlich Kohl.

Es ist interessant, wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können. Gerade hier im Thread wurden doch die systembedingten Vor-/Nachteile TB/CC ausführlich besprochen und die "Holzklasse" wurde vom TE nicht angefragt.

Wenn der TE jedoch einen gewissen "Sound" haben möchte (wie er gerade geschrieben hat), dann sollte er sich kein TB zulegen. Mit TB klingt es dann (außerhalb der "Holzklasse") vermutlich zu neutral.


(04.01.2024, 08:03)Kuni schrieb:
(03.01.2024, 23:06)96k schrieb: Das passt auch zu den damaligen Tests in der Stereoplay.

In wiefern ?

Die haben damals auch die Wiedergabefrequenzgänge gemessen und die waren oft sehr krumm. Stellt man die Aufnahme auf den krummen Wiedergabefrequenzgang ein, damit es auf diesem Deck gut klingt, hat man auf anderen Geräten Fehler.


Viele Grüße

Joachim
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#70
(04.01.2024, 14:08)nick_riviera schrieb: Ich bin alleine deshalb ein Fan der späten Cassettentechnik, weil das alles so tolle Ingenieurskunst ist, während die Spule in den siebzigern irgendwie stehengeblieben ist. Wenn ich jetzt so schreibe, entdecke ich zunehmend eine Ähnlichkeit zwischen den Prozzo Großspulern der Tonbandgeräte Endzeit und den SUVs, die heute auf unseren Straßen kreuzen.

PS. Was außer besseren Aufsprech-/Wiedergabeverstärker für z.B SM900 fehlt dir denn bei der TB-Entwicklung?

BTW: Ohne die Entwicklungsvorgeschichte des Tonbandes hätte es keine CompactCassette gegeben.
Ohne Dolby SR für das Tonband kein Dolby S für die Kassette.
Und die für lange Spielzeit/hohe Bandgeschwindigkeit notwendigen großen Spulen willst Du doch nicht ernsthaft mi SUVs vergleichen? Huh
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#71
Mit SUV vielleicht nicht, die waren in den 80er Jahren noch nicht zur Landplage geworden. Aber es entbehrt nicht einer gewissen Komik, daß die Typennummer einer der fettesten Akai-Bandmaschinen identisch ist mit der des sogenannten Jumbo-Jet von Boeing...

Es gibt schon einen Unterschied zwischen Großspulern, deren Maße das technisch Notwendige beherbergen und ohne Spulen immernoch recht kompakt sind, und solchen, die etwas mehr hermachen wollen und in größeren Gehäusen daher kommen. Wie eigentlich bei den meisten anderen technischen Gegenständen auch. Das war allerdings kein Phänomen, welches sich auf die Tonband-Endzeit in den 80ern beschränkte, sondern gab es auch schon früher (Philips N 452x) oder noch früher (Sony TC 8-irgendwas); umgekehrt wurden noch in den 80ern relativ grazil designte Großspuler verkauft (ASC 600x).

Viele Grüße,
Martin
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#72
(04.01.2024, 16:00)Kirunavaara schrieb: Mit SUV vielleicht nicht, die waren in den 80er Jahren noch nicht zur Landplage geworden. Aber es entbehrt nicht einer gewissen Komik, daß die Typennummer einer der fettesten Akai-Bandmaschinen identisch ist mit der des sogenannten Jumbo-Jet von Boeing...

Hallo Martin,

so entstehen Verschwörungstheorien.  Smile

Bitte aber auch die ganzen Angeber-Tapedecks nicht vergessen:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Marantz_SD_9000

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Nakamichi_1000_ZXL

Smile


Viele Grüße

Joachim
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#73
Der TE sprach ja wohl eingangs davon, ob denn ein Spitzen Tape Deck mit einer BM noch zu toppen ist.

Antwort: - Ja

Man sollte hier nicht versuchen, Äpfel mit Birnen vergleichen zu wollen.
Nehme ich als Referenz schon ein absolutes Spitzen Deck ( MC) so muß ich das auch mit absoluten Spitzen BM als Vergleich tun.
also so ab PR99, A700 aufwärts -

selbstredend ist der (Kosten)Aufwand bei einer BM ungleich höher, das war aber nicht die Eingangsfrage, sondern "nur"
"...gibt es da noch eine Steigerung zur MC? "

.
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" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#74
Tut mir leid, aber wenn einer analogen Kopie, gleich von welcher Quelle, der Vorzug gegenüber der Quelle gegeben wird, geht es ja nicht mehr um möglichst originalgetreue Reproduktion. Da könnte es sparsamer sein, einmal eine Rauschunterdrückung dazwischen zu schleifen. Da spart man sich das zeitintensive Kopieren und die Aufnahmemedien und erhält dann vielleicht doch die eine oder andere Verfärbung.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#75
(04.01.2024, 16:32)niels schrieb: Tut mir leid, aber wenn einer analogen Kopie, gleich von welcher Quelle, der Vorzug gegenüber der Quelle gegeben wird, geht es ja nicht mehr um möglichst originalgetreue Reproduktion. Da könnte es sparsamer sein, einmal eine Rauschunterdrückung dazwischen zu schleifen. Da spart man sich das zeitintensive Kopieren und die Aufnahmemedien und erhält dann vielleicht doch die eine oder andere Verfärbung.

Oder er verwendet ein Tape Emulation Plugin (gibt es wirklich).
Bevor hier aber nun die nächsten zwei Seiten darüber diskutiert wird, verweise ich den TE Volker mal auf die folgende (von mir nicht gelesene) Masterarbeit:
https://curdt.home.hdm-stuttgart.de/PDF/...thesis.pdf


Viele Grüße

Joachim
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#76
(04.01.2024, 16:14)96k schrieb: ...Bitte aber auch die ganzen Angeber-Tapedecks nicht vergessen:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Marantz_SD_9000

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Nakamichi_1000_ZXL

Halllllooo????
Wo sollen denn die ganzen Schalter und Regler hin, wenn nicht so??? Cool

Zu den Qualitäten des Marantz kann ich tatsächlich nichts sagen, aber vergleiche mal die Qualitäten des ZXL mit den Bandmaschinen dieser Zeit. Also mal ganz ehrlich, da hast Du genau das Deck herausgesucht, welches nachhaltig beweisen konnte, dass die CC durchaus mit den Bandgeräten mithalten konnte und einigen sogar überlegen war...
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#77
Glaube ich. Aber ich frage mich auch, warum die zeitgenössischen Musikproduktionen doch auf Senkel gemastert wurden und nicht auf CC …
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#78
(04.01.2024, 16:49)96k schrieb:
(04.01.2024, 16:32)niels schrieb: Tut mir leid, aber wenn einer analogen Kopie, gleich von welcher Quelle, der Vorzug gegenüber der Quelle gegeben wird, geht es ja nicht mehr um möglichst originalgetreue Reproduktion. Da könnte es sparsamer sein, einmal eine Rauschunterdrückung dazwischen zu schleifen. Da spart man sich das zeitintensive Kopieren und die Aufnahmemedien und erhält dann vielleicht doch die eine oder andere Verfärbung.

Oder er verwendet ein Tape Emulation Plugin (gibt es wirklich).
Bevor hier aber nun die nächsten zwei Seiten darüber diskutiert wird, verweise ich den TE Volker mal auf die folgende (von mir nicht gelesene) Masterarbeit:
https://curdt.home.hdm-stuttgart.de/PDF/...thesis.pdf


Viele Grüße

Joachim

Na da hab ich ja meine Abendlektüre….Danke!
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#79
Hab's mir auch mal heruntergeladen, danke!
Mein Yamaha Mischpult 01V/96 hat diese Tape Emulationen auch. Wählbar sind STUDER und AMPEX-Maschinen, BASF und AMPEX-Bänder und an Vormagnetisierung, Aussteuerung etc. kann man auch herumschrauben. Ich hab' das natürlich ausprobiert und die Effekte sind deutlich hörbar und auch durchaus angenehm, aber von der Perfektion einer Bandmaschine weit entfernt.

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#80
(04.01.2024, 17:28)Tondose schrieb: Glaube ich. Aber ich frage mich auch, warum die zeitgenössischen Musikproduktionen doch auf Senkel gemastert wurden und nicht auf CC …

Hatten wir doch weiter oben schon: Es gibt ja eben noch ein paar Faktoren mehr als den Klang
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
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#81
(04.01.2024, 16:18)R schrieb: Nehme ich als Referenz schon ein absolutes Spitzen Deck ( MC) so muß ich das auch mit absoluten Spitzen BM als Vergleich tun.
also so ab PR99, A700 aufwärts -

.

Wäre denn ein Technics RS 1500 U (Japanversion) - voll revidiert und vom Tonbandmuseum eingemessen ein möglicher Aspirant? 2 Spur - 38cm/s wären ja formal schon dazu geeignet.
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#82
(04.01.2024, 17:28)Tondose schrieb: Glaube ich. Aber ich frage mich auch, warum die zeitgenössischen Musikproduktionen doch auf Senkel gemastert wurden und nicht auf CC …

Wenn man bis jetzt nicht glauben konnte, daß das Consumer-Format DAT der Zielgruppe zu gut war und es dann die Profis verwendet haben (ja @Tondose, nicht alle mit Freude  Cool ), dann versteht man es spätestens nach dem Lesen dieses Threads.  Smile

Wenn ich damals einen eigenen Sampler von TB auf CC für jemanden kopiert hatte, hat das niemand gemerkt. Die dachten am Anfang immer, ich hätte das nochmal zusammengestellt. Hat mit der Kopie einer CC nie funktioniert, da wurde es fast immer als Kopie erkannt.


Viele Grüße

Joachim
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#83
(04.01.2024, 17:56)tck808es schrieb: Wäre denn ein Technics RS 1500 U (Japanversion) - voll revidiert und vom Tonbandmuseum eingemessen ein möglicher Aspirant?

Wie wäre es denn mit dem rundfunkeigenen Goldstandard, einer M 15A? Gerne mit Telcom. Da hast Du wenigstens Gewißheit, daß sie nicht „klingt“.
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#84
Wir müssen dann auch noch über die Entzerrung reden, ob NAB oder CCIR. Big Grin
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#85
Kirunavaara schrieb:Es gibt schon einen Unterschied zwischen Großspulern, deren Maße das technisch Notwendige beherbergen und ohne Spulen immernoch recht kompakt sind, und solchen, die etwas mehr hermachen wollen und in größeren Gehäusen daher kommen. Wie eigentlich bei den meisten anderen technischen Gegenständen auch. Das war allerdings kein Phänomen, welches sich auf die Tonband-Endzeit in den 80ern beschränkte, sondern gab es auch schon früher (Philips N 452x) oder noch früher (Sony TC 8-irgendwas); umgekehrt wurden noch in den 80ern relativ grazil designte Großspuler verkauft (ASC 600x).

Die etwas korpulenten, 19"-inkompatiblen Abmessungen der N4522 sind fast das einzige, was mich an ihr stört.
Ich bin mir nicht sicher, ob die "dickeren" beliebter waren...so eine RT909 (leider nur Viertelspur) doch eher, oder?

RS1500: sehr gut, aber warum Japan-Version (Netzspannung)?

Schöne Grüße
Frank
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#86
(04.01.2024, 19:12)96k schrieb: Wir müssen dann auch noch über die Entzerrung reden, ob NAB oder CCIR.  Big Grin

Dem Programmaterial angepaßt.
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#87
(04.01.2024, 17:45)Kuni schrieb:
(04.01.2024, 17:28)Tondose schrieb: Glaube ich. Aber ich frage mich auch, warum die zeitgenössischen Musikproduktionen doch auf Senkel gemastert wurden und nicht auf CC …

Hatten wir doch weiter oben schon: Es gibt ja eben noch ein paar Faktoren mehr als den Klang

Ganz genau - als "Endmedium" wurden Cassetten sehr wohl auch im professionellen Umfeld benutzt, z.B. in Rundfunkstudios.

Ich persönlich halte es mit den alten analogen Medien mittlerweile wie der, der sich eine Standuhr ins Wohnzimmer stellt, weil er mechanische Uhren toll findet. Der macht das auch nicht, weil er glaubt, dass die Standuhr die Zeit präziser anzeigt, als sein Funkwecker in der Küche, sondern aus Faszination an Ingenieurslösungen vergangener Tage.

Ich hab hier z.B. grade eine Revox B36 auf dem Tisch stehen, mono, mit Röhren, aber schon mit drei Köpfen. Klanglich läuft die - vornehm formuliert - außer Konkurrenz, aber die Ausstrahlung ist einfach bombig, sie macht einen Riesenspaß. Ich denke, wer für sowas kein Gefühl hat und immer nur nach dem perfekten Klang strebt, der sollte a) bei den modernen Sachen bleiben, und sich b) vor Augen führen, dass er im Grunde einem Phantom hinterherjagt. Jeder, der schonmal erlebt hat, wie sehr sich der Klang verändert, wenn man im Konzertsaal nur wenige Plätze nach links oder rechts rutscht, wird danach aufhören, den akademischen Klangunterschieden der High End Liga hinterherzujagen, und stattdessen lieber Spaß mit seinem Geraffel haben. Das schöne am Alter ist doch, dass man nichts mehr beweisen muss, wieso versuchen so viele, auch die alten Kisten wieder in so eine Hitparade reinzuquetschen.

Gruß Frank
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#88
(04.01.2024, 19:56)nick_riviera schrieb: als "Endmedium" wurden Cassetten sehr wohl auch im professionellen Umfeld benutzt, z.B. in Rundfunkstudios.

Phlilips-CompactCasetten? Wo? (Außer als Aircheck-Mitschnitt.)
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#89
(04.01.2024, 19:07)Tondose schrieb:
(04.01.2024, 17:56)tck808es schrieb: Wäre denn ein Technics RS 1500 U (Japanversion) - voll revidiert und vom Tonbandmuseum eingemessen ein möglicher Aspirant?

Wie wäre es denn mit dem rundfunkeigenen Goldstandard, einer M 15A? Gerne mit Telcom. Da hast Du wenigstens Gewißheit, daß sie nicht „klingt“.

Das wäre eigentlich mal ein spannendes Experiment bei mir im Studio. Ich bekomme demnächst gute Monitor Lautsprecher und dann könnte man mal ein spitzen Deck sich ausleihen und das mit meiner A80 vergleichen(mit CCIR natürlich).
Vielleicht wäre so ein Experiment mal was für ein Forumstreffen Huh

(04.01.2024, 17:44)musicus schrieb: Hab's mir auch mal heruntergeladen, danke!
Mein Yamaha Mischpult 01V/96 hat diese Tape Emulationen auch. Wählbar sind STUDER und AMPEX-Maschinen, BASF und AMPEX-Bänder und an Vormagnetisierung, Aussteuerung etc. kann man auch herumschrauben. Ich hab' das natürlich ausprobiert und die Effekte sind deutlich hörbar und auch durchaus angenehm, aber von der Perfektion einer Bandmaschine weit entfernt.…

Hier kann ich mich nur anschließen, ich hatte so Effekte auch schon in meiner DAW, aber das ist nicht das wahre, wenn ich meine A77 oder die A80 fürs mastern nutze oder einfach nur als analoges Tape Delay klingt das nochmal besser, da kommt das digitale nicht dran.
Spannend ist übrigens wie sich die Soundeffekte ändern, wenn man an der Geschwindigkeit dreht.

Viele Grüße!
Joni
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#90
(04.01.2024, 19:45)Tondose schrieb:
(04.01.2024, 19:12)96k schrieb: Wir müssen dann auch noch über die Entzerrung reden, ob NAB oder CCIR.  Big Grin

Dem Programmaterial angepaßt.

Achtung, gleich kommt einer mit seinem NAD-Cassettendeck und DynEQ* um die Ecke... :-)

Viele Grüße,
Martin


*Sowas ähnliches wie HX Pro, nur beeinflußt es nicht die Vormagnetisierung anhand des Einganssignals, sondern die Aufnahmeentzerrung. Klingt eigentlich nach einem interessanten Feature, das ich gerne mal ausprobieren würde.
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#91
(04.01.2024, 19:56)nick_riviera schrieb: Ich persönlich halte es mit den alten analogen Medien mittlerweile wie der, der sich eine Standuhr ins Wohnzimmer stellt, weil er mechanische Uhren toll findet. Der macht das auch nicht, weil er glaubt, dass die Standuhr die Zeit präziser anzeigt, als sein Funkwecker in der Küche, sondern aus Faszination an Ingenieurslösungen vergangener Tage.

Ich denke, wer für sowas kein Gefühl hat und immer nur nach dem perfekten Klang strebt, der sollte a) bei den modernen Sachen bleiben, und sich b) vor Augen führen, dass er im Grunde einem Phantom hinterherjagt. Jeder, der schonmal erlebt hat, wie sehr sich der Klang verändert, wenn man im Konzertsaal nur wenige Plätze nach links oder rechts rutscht, wird danach aufhören, den akademischen Klangunterschieden der High End Liga hinterherzujagen, und stattdessen lieber Spaß mit seinem Geraffel haben. Das schöne am Alter ist doch, dass man nichts mehr beweisen muss, wieso versuchen so viele, auch die alten Kisten wieder in so eine Hitparade reinzuquetschen.

Gruß Frank

da kann ich aus meiner Sicht und meinen Möglichkeiten nur voll zustimmen.

Gruß:   Erhard
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#92
In gewisser weiße kann ich da zustimmen, den perfekten Klang wird man nie bekommen.
Trotzdem versuche ich aber aus den Maschinen das meiste rauszuholen, einfach um aus der heutigen Perspektive zu sehen was die Generation meines Großvaters so mit ihrer Technik machen konnte und was für Möglichkeiten es gab. Außerdem ist es doch interessant zu wissen wie gut die im Vergleich zu heutigen Medien sind, also wie weit der Fortschritt am Ende doch ist.
Wiegesagt, mir geht es nicht um den perfekten Klang, aber darum um einfach zu sehen was mit 40 Jahre alter Technik alles möglich ist und was nicht. Und wenn ich Musik aufnehme will ich halt versuchen das der Master am Ende halt gut klingt bzw. Halt so gut wie es mit der Technik geht.
Deswegen fände ich den Vergleich auch spannend, aber halt aus technischer Sicht. Nicht hinter dem Hintergrund des perfekten Klanges, sondern einfach aufgrund der technischen Unterschiede der Medien und der Möglichkeiten.

Viele Grüße!
Joni
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#93
„RS1500: sehr gut, aber warum Japan-Version (Netzspannung)?“

Die Sony-Geräte, die für den heimischen Markt hergestellt worden sind, wurden besonders sorgfältig und nur mit extra geprüften Bauteilen gebaut. Das war bei den peniblen Japanern eine Garantie für langfristige Zufriedenheit. Ich denke / hoffe, dass es bei Technics, AKAI und Co. auch so war. Mein Sony Deck (333 ES J für Japanausführung) jedenfalls erfüllt höchste Ansprüche bei Materialauswahl und Fertigungsqualität - sagt mein Techniker.
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#94
(04.01.2024, 20:10)Tondose schrieb:
(04.01.2024, 19:56)nick_riviera schrieb: als "Endmedium" wurden Cassetten sehr wohl auch im professionellen Umfeld benutzt, z.B. in Rundfunkstudios.

Phlilips-CompactCasetten? Wo? (Außer als Aircheck-Mitschnitt.)

Immerhin gab es Tapedecks für Profi Einsatz, z.B. das Studer A710, oder die ganzen früheren Tascam Decks in 19" Ausführung. Die waren überall in den Studios zu finden, wofür die auch immer eingesetzt wurden.

Gruß Frank
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#95
(04.01.2024, 20:36)Kirunavaara schrieb: Achtung, gleich kommt einer mit seinem NAD-Cassettendeck und DynEQ* um die Ecke... :-)

Gott behüte, bitte nicht!!!  Confused
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#96
(04.01.2024, 21:23)tck808es schrieb: ...Die Sony-Geräte, die für den heimischen Markt hergestellt worden sind, wurden besonders sorgfältig und nur mit extra geprüften Bauteilen gebaut. Das war bei den peniblen Japanern eine Garantie für langfristige Zufriedenheit...

also DIE Quelle für eine solche Aussage würde mich ja mal schwer interessieren, gehört dann aber wohl in einen anderen Thread.

Eine 1500 ist eine tolle Maschine. Alternativ eine Teac 6100 oder eine Sony 766/880 und natürlich die X-2000M und BR-20.
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#97
Zitat:Die waren überall in den Studios zu finden, wofür die auch immer eingesetzt wurden.

Wohl hauptsächlich damit die Musiker ihre Cassetten abspielen konnten, auf denen sie zu Hause Songideen aufgenommen hatten und für die Aufnahme von einfachen Demos.
Klangqualität war da eher zweitrangig, das wichtigste war, dass sie zuverlässig funktionierten.

Zitat:*Sowas ähnliches wie HX Pro, nur beeinflußt es nicht die Vormagnetisierung anhand des Einganssignals, sondern die Aufnahmeentzerrung. Klingt eigentlich nach einem interessanten Feature, das ich gerne mal ausprobieren würde.

Ist praktisch ein HF Limiter der bei zu hoher Aussteuerung den HF Content zurückfährt um niicht über dem SOL Plateau in die Selbstlöschung zu geraten.
Böse könnte man sagen, ist eine Art ESP für Leute, die zu hoch aussteuern, das Zurückfahren des HF Pegels wird Wiedergabeseitig nicht wieder korrigiert.
Wenn DYN EQ also wirklich was tun hat, ist es eigentlich schon zu spät.

Zitat:Mein Sony Deck (333 ES J für Japanausführung) jedenfalls erfüllt höchste Ansprüche bei Materialauswahl und Fertigungsqualität - sagt mein Techniker.
Das 333 ESJ ist ein TC-K 990ES plus Dolby S. Es gab halt bei Sony für den Heimatmarkt immer noch eine oder zwei Klassen höher. Das 990ES hieß in Japan 333 ESA.
Das 555 ESJ hat dann wirklich nochmal bessere Bauteile. Die Geräte kosteten aber dementsprechend mehr.
Das J steht nicht für Japan sondern nur für die Serie/Generation... es gab auch 333 ESX, ESR, ESG, ESL, ESA.
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#98
Ok, danke, dann kann ich mir die versuchsweise Anschaffung eines NAD 6300 sparen, gefallen tun mir die Kisten nämlich nicht gerade.

Viele Grüße,
Martin
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#99
Das größte Manko dieser grauen Kiste ist wohl der Löschkopf, es wurden trotz irrer UVP von etwa 2000DM noch 5 oder 10 Mark für die Version mit Sendust Guard gespart.
Die Stereo nannte diese etwas biligeren Versionen "rauhe Loschkopfe" und sowas will wirklich niemand haben. Denon hat die Dinger auch gerne verbaut.

Zitat:Das wäre eigentlich mal ein spannendes Experiment bei mir im Studio. Ich bekomme demnächst gute Monitor Lautsprecher und dann könnte man mal ein spitzen Deck sich ausleihen und das mit meiner A80 vergleichen

Bei einer Top Aufnahme mit einem Top Dolby S Deck wird das vedammt schwierig, wenn nicht bekannt ist was spielt, egal ob gegen A80 oder die originale Quelle von CD.
Es gibt nichts in der HiFi Szene, was mehr überschätzt wird als das Hörvermögen...
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Zitat 2245: "Es gibt nichts in der HiFi Szene was mehr überschätzt wird, als das Hörvermögen..."

Darum machte auch nur ein Blindtest mit mehreren Proband(inn)en Sinn. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß der Höreindruck auch bei einem angeboren asymmetrischen Gehör wie bei mir immer noch einigermaßen durch den Gesamteindruck ausgeglichen wird, daß ich aber subjektiv so wohl nie ein objektives Urteil abgeben kann - zumindest nicht alleine.
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