Biete: Wickelmotoren Revox G36
#1
Hallo in die Runde!

Auf der Suche nach meinem A700-Ersatzmotor bin ich im Keller heute auf diese beiden Wickelmotoren gestoßen:

               

Wenn ich es recht erinnere, ist das die Wickelmotoren-Type für die frühen 36er Modelle, die Studer vor der Umstellung auf Außenläufer verwendete. Die Motoren haben einen nutenlosen Rotor und sind von Gefeg. Der Wellendurchmesser ist 8mm. Die Motoren laufen am Stelltrafo an; die Motorkondensatoren geben demnach auch noch Lebenszeichen und sind mit dabei.

Vielleicht hat jemand von Euch daran Interesse???

Würde beide zusammen inklusive Versand für 60,-€ abgeben.

Martin
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#2
(28.12.2023, 15:36)mincom schrieb: Wenn ich es recht erinnere, ist das die Wickelmotoren-Type, die Studer vor der Umstellung auf Außenläufer verwendete.

Dann ist aber der Titel nicht ganz richtig, bei der G36 gab es diese Motoren nicht. Das muss bei den ganz frühen Modellen der 36er Serie gewesen sein., kann aber wegen fehlender Ersatzteillisten nicht genau überprüft werden.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Danke Tobias!

Das ist auch hier das Problem, ganz exakt konnte ich es auch nicht zuordnen. Aber wer die Maschine hat, kann es vielleicht hier mitteilen!

Habe im Text einen Bezug zu den frühen Modellen hergestellt - der Titel ließ sich leider nicht mehr editieren!



Martin
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#4
Liebe Leute, was macht ein 17 Jähriger Schüler nachts um halb drei in den Schulferien?

Richtig: Er Zerlegt seine A36 um nach den Motoren zu sehen. Leider ist es im Koffer super schwer daran zu kommen, weshalb ich jetzt nur hinten mal aufgemacht habe und VErsucht habe ein paar anständige Fotos zu machen, das kam dabei raus:
           

Das sieht mir nach diesen Motoren aus, oder?

Viele Grüße!
Joni
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#5
Hallo Joni,

vielen Dank für deine Nachtarbeit. Schön dass du so ein Ur-Modell der 36er Serie besitzt. Das bestätigt meine Aussage, vielleicht kommen ja noch weitere Meldungen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#6
(29.12.2023, 02:41)eintapedeck schrieb: Liebe Leute, was macht ein 17 Jähriger Schüler nachts um halb drei in den Schulferien?

Richtig: Er Zerlegt seine A36 um nach den Motoren zu sehen. Leider ist es im Koffer super schwer daran zu kommen, weshalb ich jetzt nur hinten mal aufgemacht habe und VErsucht habe ein paar anständige Fotos zu machen, das kam dabei raus:


Das sieht mir nach diesen Motoren aus, oder?

Viele Grüße!
Joni


Joni- Klasse!


Das bringt Licht in´s Dunkel um die Verwendung dieser Motoren, das sind diese Dinger!!! Aber Nachtschichten solltest Du deswegen doch garnicht einlegen -die kann ich Dir nicht bezahlen!!!


Ich persönlich fand diese Motorentype mit den nutenlosen Rotoren immer interessant. Mit diesem Konstruktionsdetail hatte "Vater Studer" meiner Meinung nach technisch schon ganz früh die Nase vorn. Drehmoment-Pulsationen der Antriebsmotoren als qualitätsmindernden Effekt hatte außer Studer kaum ein Mitbewerber zu der Zeit auf dem Radar. Die AEG / Telefunken -Wickelmotoren (und viele andere Motoren weiterer Mitbewerber) hatten dieses Konstruktionsdetail nach meiner Kenntnis nicht!

Welchen Ursprung die Wirbelstrom-Läufer-Patente eigentlich haben ist mir nicht bekannt. Patentwürdig waren sie aber in Verbindung mit ihrer Verwendung im Tonbandgerät, wo Studer wohl als einer der Ersten die besondere Eignung für ein "Magnetband-Transportwerk" erkannt und praktisch umgesetzt haben dürfte. Das spricht unter anderem für die Innovationskraft und Genialität Studers in den Pioniertagen. Alls Einzelunternehmer mit begrenztem Budget hat er da vermutlich mehr geleistet als so mancher Riesenkonzern!

Mit Übergang auf die Außenläufer-Technik war dann die Pabst-Motoren KG bei Studer für eine gewisse Zeit im Spiel. Studer war in vielen technischen Belangen m.M.n damals erheblich weitsichtiger und technisch aufgeschlossener als z.B. die Jungs von der "Deutschen Weltmarke".

Nach meinen Informationen, die mir ein ehemaliger TFK-Ingenieur in den 90er-Jahren gab, konnte wohl gerade wegen dieser Patentlage die AEG-Telefunken beim Capstan-Motor der M10A sich auch nicht dieser Technik bedienen:  die diesbezüglichen Patente lagen für die Verwendung in Tonbandlaufwerken exklusiv bei Studer. Und seitens TFK wollte man dort nach Aussage dieses Ingenieurs "natürlich keine Lizenzen beim mißliebigen Mitbewerber" nehmen. Als Spätfolge eierten die Telefunken-Leute denn auch lange mit archaischen Riemen-Konzepten herum, bis in die 70er Jahre und in die Neukonzipierung der M15 hinein... . Auch die M12 hat lediglich einen einfachen Synchronläufer ohne Entkopplung gegen Drehschwingungen -netzfrequenzsynchron und ungeregelt.

Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Die M10 von TFK halte ich für eine der schönsten Konstruktionen jener Zeit, eine echte "amtliche" Maschine, die ich selbst über mehr als 20 Jahre genutzt und geschätzt habe... . Studers Konstruktionen waren aber ökonomischer und in den meisten -wenn auch nicht allen- Details ausgereifter und -wie ich finde- auch präziser.

GefeG Neckar wiederum existiert als Motorenhersteller wohl heute noch; im Portfolio gibt es dort sogar einen AC-Kleinmotor, der dem oben genannten Wickelmotor zumindest äußerlich recht ähnlich ist.

Ob der aber noch ein Wirbelstromläufer ist, will ich wegen mangelhaftem Wirkungsgrad eher bezweifeln. Und Tonbandtechnik gibt´s nicht mehr - außer hier!

So-jetzt ist´s endgültig OT - sorry!

Ganz herzlichen Dank nochmals an Joni für die nächtliche Recherche, viel Erfolg beim weiteren Radiomachen und guten Rutsch!

Martin
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