Uher Royal de Luxe - Endabschaltung geht nicht
#1
Guten Abend
Ich bin an der Revision eines Uher Royal de Luxe. Momentan funktioniert nur die Endabschaltung beim Abspielen nicht. Habe ich das richtig verstanden, dass in diesem Fall das Leitende Bandendstück einen Kontakt zwischen Bandführungsbolzen und Fühlhebel auslösen und damit der Magnet anziehen müsste? Genau dieses Verhalten zeigt das Gerät jedenfalls beim Spulen. Ich vermute, dass ich einen Draht an dem kleinen Plättchen 581-42111 falsch angeschlossen habe. Hätte mir jemand Fotos davon? Vor allem interessieren mich die beiden Drähte grün und schwarz, welche vom Start-Drehknopf kommen. Wenn unklar, dann poste ich morgen noch ein paar Bilder.
Gruss Marcel
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#2
Hallo Marcel,

soweit ich weiß, hat die Royal de Luxe keine Endabschaltung und das Ganze gab es nur bei der Variocord. Da kann ich aber falsch liegen.


Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
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Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: BASF/Agfa PER-368, LPR-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49
Dreifachspielband: Orwo 130
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#3
(26.12.2023, 00:31)eudatux23 schrieb: Hallo Marcel,

soweit ich weiß, hat die Royal de Luxe keine Endabschaltung und das Ganze gab es nur bei der Variocord. Da kann ich aber falsch liegen.


Schöne Grüße
Alexander

In der Tat liegst du da falsch. Und wenn bei Marcels RdL die Endabschaltung beim Umspulen funktioniert, muss ja wohl eine solche vorhanden sein, oder? 

@Marcel: Mit dem gewünschten Foto kann ich leider nicht dienen. Aber weil die Sache beim Spulen klappt, kannst du doch eigentlich nichts falsch angeschlossen haben.

Gruß
Holgi
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#4
Wie sieht es mit dem Bandzug bei Wiedergabe aus? Möglicherweise liegt das Band beim Spulen strammer an den Fühlhebeln an, wodurch sich ein besserer Kontakt ergibt und die Abschaltung funktioniert, während bei Wiedergabe / Aufnahme das Band weniger straff am Fühlhebel anliegt.

Wenn dann noch, durch Abnutzung der Silberschaltfolie, die Leitfähigkeit des Schaltbandes zu niedrig ist, könnte der Effekt auch auftreten.

Das wären die Punkte die mir spontan einfallen.
Ob meine Überlegung überhaupt in die richtige Richtung geht, könnte man prüfen indem man bei Wiedergabe mit einem Draht bewusst den Kontakt zwischen Fühlhebel und Bandführung herstellt.

(26.12.2023, 00:31)eudatux23 schrieb: Hallo Marcel,

soweit ich weiß, hat die Royal de Luxe keine Endabschaltung und das Ganze gab es nur bei der Variocord. Da kann ich aber falsch liegen.


Schöne Grüße
Alexander

Jedenfalls ist die Abschaltung unterschiedlich. Bei den Variocords liegt ein kleiner Drahthebel im Bandpfad unter Kopfabdeckung, der einen Schalter betätigt und das ganze Gerät elektrisch abschaltet.
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#5
Ich verweise mal auf diesen Thread
https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=29199
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#6
Vielen dank für die zahlreichen Tipps. Ich habe das Problem eingekreist, aber noch nicht behoben:

1. Defekt, resp. abgebrochen war das rot eingekreiste Teil (Endabschaltkontakt K3, im SM Abb. 17). Dieses habe ich nun ersetzt. Das Bild stammt von einem halbzerlegten Ersatzgerät, bei dem leider schon viele Drähte abgebrochen, resp. abgelötet sind.
[Bild: Uher_Endabschaltkontakt_Kreis.jpg]


2. Schliessen und Öffnen tut der Endabschaltkontakt korrekt


Aber: Die Endabschaltung beim Abspielen löst nicht aus. Diese lässt sich beim Vor- und Rückspulen einfach durch Überbrückung des Bandführungsbolzens und des Fühlhebels mit einem Scharubenzieher auslösen. Aber eben nicht beim Abspielen. Wie bereits gemeldet, vermute ich mindestens einen Draht, der falsch (von mir) angelötet wurde. Ich vermute den grünen Draht im folgenden Bild:

[Bild: Uher_Endabschaltkontakt.jpg]

Frage: Wo ist dieser grüne Draht am Plättchen 581-42111 angelötet?

Gruss Marcel

Nachtrag: Marcel selber denken! Ist ja ganz einfach:
[Bild: Uher_Endabschaltkontakt_Schema.jpg]
K3 überbrückt C 124, welcher übrigens ausgewechselt ist. Damit ist grün am korrekten Ort angelötet, schwarz auch: funktioniert aber gleichwohl nicht.
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#7
Guten Abend

Uher ist Frust pur! Es hat immer alles funktioniert (Holgi hat recht), aber weil kein Band eingelegt war und damit keine Kraft von rechts auf den rechten Fühlhebel ausgeübt wurde, reichte die Kraft des Magneten nicht aus, um den Mechanismus zu starten. Sehr subtil das alles. Die armen Radiotechniker, die diese Geräte damals warten mussten.
(Ist da noch jemand unter den Mitlesenden, der von solchen Erfahrungen berichten könnte?)

Ich habe nun bereits ein Royal de Luxe zu "Schulungszwecken" mehr oder weniger zerstört. Da die Dinger von unserer Gesellschaft nur noch als Elektroschrott abgetan werden, kriegt man die Dinger quasi gratis und damit ist das nicht so schlimm.

Aber: Ich muss sagen, dass mich diese Maschine fasziniert, da all diese Hebelchen, Federchen, Gestänge, etc. - wenn sie funktionieren - schon der Hammer sind.

Momentan einziges Problem: Mir scheint, dass mein Royal noch unter Gleichlaufschwankung leidet, aber das behebe ich morgen auch noch.

Gruss und danke für die Hilfe
Marcel
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#8
Hallo Marcel,

Uher ist überhaupt kein Frust, wenn man weiß was man tut, wobei ich den Eindruck habe, daß du wohl kein Spezialist in Sachen RDL bist.

Man muß sich mit diesen Maschinchen, insbesondere mit der etwas sensiblen Mechanik, intensiv auseinandersetzen und das Servicemanual auch mal genau lesen.
Ganz wichtig ist es z.B. die Bremsen exakt nach Servicemanual einzustellen und die einwandfreie Funktion der Bremsschuhe und Bremsfilze gewährleisten.
Ein Herumbiegen an den Federaufnahmen ohne Sinn und Verstand führt immer zu Verdruß!
Ohne im Besitz einer Federwaage zu sein, um den Bandzug exakt einstellen zu können, bitte nicht weitermachen!
Gleichlaufschwankungen ergeben sich gerne bei zu hohem Bremsmoment des linken Tellers oder falsch eingestelltem Anpreßdruck der Gummirolle.

Ich habe mehrere RDLs und diese laufen fantastisch. Die Qualität ist über jeden Zweifel erhaben.
Ich schraube sehr gerne an diesen Geräten.

Leider haben Generationen von selbsternannten Spezialisten wild an vielen RDLs herumgepfuscht, ohne die geringste Ahnung zu haben.
Da kommt dann eher keine Freude auf.
Ich behaupte ein sehr guter Kenner der Materie zu sein, denn meine erste RDL hatte ich mit 14 Jahren auf dem Tisch. Heute bin ich 60.
Dieses Gerät, welches ich in jungen Jahren schon "bearbeitet" habe, besitze ich heute noch. Das war die Tonbandmaschine meines Vaters auf die er sehr stolz war.

Du schreibst übrigens in deinen Beiträgen wirres Zeug. Ich glaube, du hast da einiges komplett falsch verstanden.
K3 ist kein Endabschaltkontakt! Genau das Gegenteil!
Dieser Kontakt wird nur per Hand ausgelöst, wenn man den rechten Drehknopf über die Stellung "Start" noch ein kleines Stück bis zum Anschlag hinausdreht.
Dadurch wird bewirkt, daß der Magnet (SM), welcher die Endabschaltung durch die Kontaktfolie im Play Modus bewirkt, wieder stromlos wird und das Band dann weiterlaufen kann.
Im normalen Wiedergabebetrieb hat dieser Magnet stromlos zu sein und der K3 Kontakt darf auch nicht geschlossen sein.
Der Magnet hebt die Gummirolle von der Capstanwelle ab und bewegt auch den rechten Bandzugfühlhebel leicht nach links, so daß der Bandzug des Aufwickeltellers reduziert wird und das Band somit stillsteht.
Also quasi das Selbe, als wenn man die Maschine händisch auf "Pause" stellt. (dann natürlich ohne Mitwirkung des Magneten)

Ohne das Gerät zu "verstehen" ergibt deine Bastelei leider keinen Sinn. Wohl leider eher das Gegenteil.
Ansonsten wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Gruß, Jan
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#9
Hallo Jan, du sprichst mir aus der Seele. Die RdL gefällt mir sehr gut und ich durfte sie als Schulkind bei meinem Onkel bewundern. Ein tolles Gerät. Aber sehr anspruchsvoll was die fachkundige Unterhaltung angeht. Als ich vor nicht langer Zeit die RdL meines Onkels erbte, hatte sie durch mehr als 10 Jahre Nichtbenutzung sehr gelitten. Letztlich habe ich mich für kleines Geld von ihr getrennt.

Sie braucht viel Liebe und Geduld und vor allem Sachverstand.
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#10
(27.12.2023, 11:03)janbunke schrieb: Hallo Marcel,
Uher ist überhaupt kein Frust, ...
Lieber Jan
Ich bin ein blutiger RdL-Anfänger und am Lernen, also bitte etwas Geduld mit mir.
Gruss und auch dir ein frohes neues Jahr.
Gruss Marcel
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#11
Und hier wieder ein neuer RDL "Eigner", vorgestern geholt, alles original, etwas verraucht, lief aber auf Anhieb. Hab den dann gestern grob zerlegt um einen Überblick über den Zustand zu bekommen. Die leichten Verrauchungen hab ich im Waschzuber und Ultraschallbad entfernt. Jetzt steht das geputzte Gehäusekrimskrams erst mal auf dem Holzofen und trocknet. Gibt es bei dem Gerät Teile die man unbedingt wechseln sollte? Bei meinem A77 z.B. ist fast die komplette Elektronik erneuert. In dem RDL, der extrem wartungsunfreundlich erscheint, ist mir jetzt nix aufgefallen.
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#12
Eine Royal de Luxe ist zwar keine Revox mit herausnehmbaren Steckkarten aber wartungsunfreundlich würde ich jetzt mal nicht behaupten.
Wenn man die beiden Befestigunsschrauben für den Tragebügel rausnimmt kann man das Chassis wunderbar hochklappen,
wie hier mit einem langen Schraubenzieher o.ä. abstützen und kommt dann überall sehr gut dran.
Viele kennen diese Art des Öffnens einer RDL nicht und nehmen nur die Rückwand aus Plastik ab.
Das ist Murks.

Für die Experten die sich ggf. über die auf der Lötseite angebrachten zusätzlichen Kondensatoren und Widerstände wundern,
ich habe meine RDLs Frequenzgang-optimiert.

Gruß, Jan


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#13
Welche Gerätegeneration zeigst Du im rechten Bild?
Wie konnte Uher damit Geld verdienen?
VG Jürgen
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#14
Sorry, die Frage verstehe ich nicht.
Gerätegeneration? Es ist eine Royal de Luxe, wovon hunderttausende gebaut und verkauft wurden.
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#15
(18.01.2024, 08:27)janbunke schrieb: Eine Royal de Luxe ist zwar keine Revox mit herausnehmbaren Steckkarten aber wartungsunfreundlich würde ich jetzt mal nicht behaupten.
Wenn man die beiden Befestigunsschrauben für den Tragebügel rausnimmt kann man das Chassis wunderbar hochklappen,
wie hier mit einem langen Schraubenzieher o.ä. abstützen und kommt dann überall sehr gut dran.
Viele kennen diese Art des Öffnens einer RDL nicht und nehmen nur die Rückwand aus Plastik ab.
Das ist Murks.

Für die Experten die sich ggf. über die auf der Lötseite angebrachten zusätzlichen Kondensatoren und Widerstände wundern,
ich habe meine RDLs Frequenzgang-optimiert.

Gruß, Jan

Diesen Mechanismus hab ich sofort entdeckt, bin begeistert davon. Aber der K-Salat schreckt ein wenig ab ;-)
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#16
Alles halb so wild...
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