Nakamichi ZX9/ZX7 + BASF CRSII
#1
Hallo,

Ich habe die beiden oben genannten Nakamichi. Das ZX9 war nach Jahren des Gebrauchs leider defekt. Seit heute ist es aus der Revision zurück und funktioniert einwandfrei. Das ZX7 ist noch im Urzustand. Nachdem ich hier schon viel gelesen habe und ich auch hin und wieder die Information bekommen habe, das speziell die BASF Kassetten mit den Jahren unempfindlicher werden, wollte ich meine Erfahrungen mitteilen. Vor der Revision war es nicht möglich, die BASF Kassette korrekt ein zu messen. Selbst bei vollem Rechts Anschlag war das VU Meter noch zwei Balken unter dem Kalibrierungs Punkt.

Heute habe ich natürlich gleich mal das ZX9 getestet. Dabei auch die BASF Kassetten ausprobiert. Ich kann sie jetzt absolut korrekt ein messen. Bei vollem Anschlag, bin ich drei oder vier Balken über dem kalibrierungs Punkt. Vor- und Hinterband sind identisch.

Könnte es also auch sein, dass unsere Kassettenrekorder über die Jahre schwächeln und die etwas unempfindlicheren BASF dadurch rausfallen?

Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
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#2
Hi

ich kann weder das eine noch das andere bestätigen. 
Meiner Erfahrung nach sind zumindest die neueren BASF CrO2 MCs unproblematisch einmessbar. Ich habe kein Nakamichi, aber auf Revox, Eumig, ASC, Tandberg geht das einwandfrei. 

Zur Veränderung der Eigenschaften der BASF CrO2 im Laufe der Zeit gibt es unterschiedliche Meinungen. Meine ist, daß ich Neuaufnahmen ohne nennenswerte Einbußen machen kann. Altaufnahmen können nach 30 Jahren dumpfer klingen. 

Dazu werden hier sicher noch gegensätzliche Statements zusammen kommen, kannst dir ja dann ein eigenes Bild machen. 

In Deinem Fall würde ich meinen, daß eben ein Defekt im Gerät vorlag.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#3
also ich kann nur mit sowohl als auch antworten. Es gibt welche, da steigt mein Nak auch aus, aber auch das Pio, somit gibt es offensichtlich CC, die wirklich nicht mehr auf der Höhe sind.
Hinsichtlich der BASF sehe auch ich das Ganze nicht so kritisch, wie einige hier immer wieder kolportieren. Vermutlich gibt es eben wirklich Decks, die damit nicht mehr so gut zurecht kommen.
Allerdings laufen die Maxell, TDK und Sony aber grundsätzlich besser...die TP-II aber auch...aber das sollen oft ja auch Maxell-Bänder sein.
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#4
Genau das meine ich ja. Es wird halt viel darüber berichtet, dass man BASF nicht mehr richtig aufnehmen kann. Aber nach meiner oben beschriebenen Erfahrung kann es doch auch an den Tapes liegen. Ich selbst habe nicht das Wissen, umso ein Tape wieder herzustellen. Ich habe BASF Kassetten schon immer sehr gerne gehabt.

Deine Kassettendecks sind alle aus europäischer Produktion. Die sind meist besser kompatibel zu BASF.
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#5
Das hat mMn nicht sooo viel mit europ. Produktion zu tun. Alle meine Decks sind in Nullstellung auf Tdk SA eingemessen. Mit den neueren BASF CrO2 stehen die Regler der Einmessung ein wenig außerhalb der Nullstellung. Also kann das BASF Band nicht total neben dem Tdk liegen. 

Noch was: Einzelne Ausreißer hatte ich natürlich auch schon, bei BASF, aber auch bei anderen Marken.
Gruß, Kuni
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#6
Hallo!

Ich habe ein Nakamichi. ZX7 und kann Deine Erfahrungen nicht teilen. Es kam bis jetzt nie vor, dass der Einstelllungsbereich für die Einmessung nicht ausgereicht hätte. Weder für BASF oder Maxell, die beiden hauptsächlich von mir verwendeten Kassettenhersteller.

Viele Grüße
Linus
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#7
Im Grunde altern Bänder, die mit echtem Chromdioxid beschichtet sind, alle. Je nach Lagerung geht der Prozeß schneller oder langsamer: Je höher die Temperatur und/oder je höher die Luftfeuchtigkeit, desto stärker schreitet die Alterung voran. Zweischichtbänder (CR-S und CR-M) sind etwas besser geschützt als Einschichtbänder (CR-E und die meisten anderen), aber trotzdem betroffen. Jahrzehntelang eingeschweißte Exemplare können zudem problematischer sein als solche, die gleich nach dem Kauf geöffnet wurden: Wenn einmal durch die Folie Feuchtigkeit eingedrungen ist, kommt sie so schnell nicht mehr hinaus. Da reicht bisweilen schon der Klebstoff unter den Etiketten.

Wenn ich jetzt eine seit 1988 ausgepackte Chrome Maxima, die immer trocken und bei maximal 25 Grad gelagert war, neu bespiele, dann ist die Alterung noch so gering, daß sie sich problemlos einmessen läßt und nur etwas zurückhaltender ausgesteuert werden muß als vor 35 Jahren, dann klingt die Aufnahme auch hervorragend. Das andere Extrem wäre die originalverpackte, im feuchten Keller oder auf dem warmen Dachboden gelagerte Chrome Extra, die sich vielleicht weder korrekt einmessen noch brauchbar bespielen läßt. Dazwischen findet man alle Schattierungen, insbesondere bei Cassetten, deren Vorgeschichte unbekannt ist.

Viele Grüße,
Martin
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#8
Gestern habe ich eine Aufnahme mit einer alten BASF CR-S II 60 gemacht. Hat ganz hervorragend funktioniert. Keine Pegelschwankungen und super Klang.
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#9
Also ich bin auch der Meinung, dass die Chromdioxid Bänder im Neuzustand schon weniger Pegel vertragen haben, als Chromsubstitut und auch mehr Aufsprechpegel brauchten, in dem JVC Deck meiner Eltern, war da immer eine Differenz von mehreren dB zu dem was man eingestellt hatte, während TDK und Co. immer ziemlich genau den Pegel ausspuckten.

Trotzdem ist heute ja nachweisbar, dass die Chromdioxid Bänder nicht mehr auf ihre Specs kommen. Vom Dynamikbereich gleichen sie eher einer Ferro Cassette, sind aber im Hochton besser. Auf Bässe reagieren sie grundsätzlich allergisch, aber auch das Grundrauschen ist mit dem Pegelabfall etwas abgesunken, wodurch die Dynamik meistens noch ausreichend ist. Ich kann damit auch nach wie vor gute Aufnahmen machen und dann halten die sich auch über viele Jahre konstant, die Alterung scheint zu stagnieren und dementsprechend halten sich weitere Verschlechterungen auch in Grenzen.

Die Einmessung deines Kassettendecks muss grundsätzlich anders sein als vorher, dadurch hat sich der Regelbereich verschoben und du kommst ein Bisschen weiter in den Bereich, den die BASFs brauchen. Eine andere Erklärung gibts dafür nicht. Das Problem die Bänder nicht 100%ig eingemessen zu bekommen habe ich auch bei sämtlichen Geräten. Am Anschlag gehts meistens noch, aber bei 0 dB ist mit dem Aussteuern spätestens Schluss, danach setzt eine Art Kompressoreffekt ein, den ich von Substitut nicht so kenne und die Anzeige unterscheidet sich von Vorband. Dolby geht nicht immer, scheinbar ist der FQ nicht ganz glatt, aber trotzdem sind die Aufnahmen nach wie vor gut.

Es ist wohl empfehlenswert eher Substitut Bänder zu verwenden, wenn man auf lange Sicht keine bösen Überraschungen haben will, wobei selbst die Chromdioxid Bänder der ersten Generation noch bespielbar sind und gut klingen, wenn man ganz vorsichtig ist oder sie eben nur mit zeitgemässer Musik bespielt, aber zu BASF habe ich eine besondere Bindung, damit bin ich aufgewachsen und man hats halt irgendwie lieb.
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#10
(27.01.2024, 08:46)DOSORDIE schrieb: ... aber zu BASF habe ich eine besondere Bindung, damit bin ich aufgewachsen und man hats halt irgendwie lieb.

Genau so geht es mir auch.
Viele Grüße
Michael
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