Sony Kassettendeck Kabelfernbedieung ca. 80er Jahre "Code"
#1
Hallo!

Sicher hat jeder schon mal so eine runde 4-polige "remote control" Buchse an alten Sony Kassettendecks von ca. 1980 gesehen, wahlweise an der Gerätefront (z.B. Sony TC-K 65) oder hinten dran. Aber wie funktionieren diese Fernbedienungen technisch? Es gibt da ja mehrere Fernbedienungen, z.B. RM-50, RM-65, RM-80, teils indirekt mit Infrarotfernbedienungsteil und einer Zwischenbox die das IR empfängt und dann auf das Kabel umsetzt. 
Auf ebay bekommt man das Zeug für sauteure 100...500 €. Mich täte aber interessieren, was da innen drin steckt. Und ich finde halt nichts. Kein Service Manual, keine Foto/Videos von zerlegten Geräten, irgendwelche Beschreibungen. Auch keine Defektgeräte die man günstig bekommen könnte zum Analysieren. 
Den einzigen Zugang habe ich gerade gefunden indem ich im Service Manual meines TC-FX6C mal die Verdrahtung der Buchse angesehen habe. Aber auch das gibt nicht viel her. Irgendwie würde ich sagen dass 2 Pins ca. +10V und GND sein könnten und die anderen 2 Pins stehen sich in Konkurrenz zu den Tasten Play (bzw. "Forward") und Pause die da auf diesen Chip "MSM5836" gehen. Die erste Fragestellung wäre ja mal, ob das irgendwie eine Widerstandsmatrix ist oder eher ein gepulstes Digital-Signal im Stil von clock+data oder so.
An späteren Decks gibt es ja dann immer paarweise diese weißen rechteckigen, auch 4-polige Buchsen, beschriftet mit "CONTROL S IN / OUT". Baut dieses "SIRCS" technisch irgendwie auf dem alten System auf?
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#2
Hallo,

ich kenne leider das alte System nicht, aber vielleicht helfen dir diese Infos. SIRCS steht für Serial Interface Remote Control System. Der Chip in der Fernbedienung gibt den Befehl als serielles Signal aus. Dem Signal ist es egal, ob es per Kabel oder Infrarot übertragen wird. Man konnte mehrere Geräte über die CONTROL S IN / OUT Anschlüsse miteinander verbinden, dadurch wurden einfache Geräte ohne Fern-Bedienung und -Empfänger fernbedienbar. Man brauchte dann die Fernbedienung eines großen Sony Hifi-Receivers oder Verstärkers mit extra Tastenfeldern für Cassette oder CD/DVD. Von dem Gerät musste dann das CONTROL S Kabel kommen. Wenn du da was fernbedienen willst, brauchst du auf jeden Fall eine Fernbedienung, den Infrarotempfänger kannst du sparen, wenn dir eine Kabelfernbedienung reicht. Das kann mann leicht umbauen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Ich hatte das Schwestermodell von Wega, 301CR.
Wenn mich nicht alles täuscht dann steckt in der FB eine Widerstandsmatrix. 
Als Jugendlicher hatte ich mir die FB selbst gebaut, hab ich vielleicht sogar noch irgendwo. 
Das war so vor 35 Jahren und ein SM hatte ich damals noch nicht. Irgendwo kam aber das Schaltbild her, steht also vielleicht sogar in der BDA.
Gruß, Kuni
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#4
Gesucht, gefunden ... hier die Schaltung...
   
Gruß, Kuni
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#5
Ja wie geil! D.h. zwischen dem Rundstecker und dem SIRC war dann tatsächlich ein radikaler Wechsel von analog nach digital/seriell. 1000 Dank schon mal für den Schaltplan! Jetzt muss ich mal gucken wo man so einen stecker herbekommt und dann kanns mal weitergehen. Die nächste  idee wäre, so ein deck mal mit einem arduino anzusteuern.
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#6
Die Stecker gab's mWn als standard DIN, also soweit ich mich erinnern kann nichts spezielles zur damaligen Zeit.
Gruß, Kuni
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#7
Hihi, zur jeweiligen Zeit war wohl jeglicher Stecker nichts Spezielles. :-) Aber 40 Jahre später kann das schon ganz anders aussehen.
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#8
Ja, schon klar. Wäre das aber ein Sony/Wega proprietäre Stecker dann wäre das vermutlich ganz aussichtslos.
Gruß, Kuni
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#9
Zumindest die blaue Sony-Buchse (z.B. TC-K 55 II, TC-K 81, TC-K 88, TC-K 777 etc.) war m.E. proprietär, jedenfalls  kein DIN, auch kein Kleintuchel. Bei Wega kann ich das nicht bewerten.

   
.jpg   sony777_FB-plug.jpg (Größe: 10.8 KB / Downloads: 104)

Schöne Grüße
Frank
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#10
Müßte dieser Mini DIN sein
https://www.conrad.de/de/p/mini-din-stec...55828.html

Wenn jemand der ein solches Gerät besitzt vielleicht mal die Pinabstände messen würde, dann wüßten wir es  Big Grin
Gruß, Kuni
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#11
Also Normal-DIN und Mini-DIN (à la PS/2 und S-VHS etc.) scheiden definitiv aus. Und man beachte die abgeflachte Stelle und dass die Pins nicht im 90 Grad Winkel zueinander stehen. Ist dann wohl echt proprietär. Kleintuchel und dieses "GX-12 4-pol" sind nah dran, aber nicht ganz.
Das riecht fast mehr nach 3-D Drucker oder im Geräteinneren kontaktieren wenn es nur für Experimentalzwecke ist.
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#12
Hier hätte ich beim Mouser einen "DC-Spannungsversorgungsstecker" gefunden der mit etwas Phantasie von der Form her nahe kommt. Aber nicht nahe genug denke ich. V.a. hab ich den Maßstab (spricht die Größe) noch gar nicht abgeglichen. Diese Abflachung ist ja vielleicht in Maßen tolerant gegenüber den üblicheren Nasen.

https://www.mouser.de/ProductDetail/Kyco...yJLw%3D%3D


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#13
Ah Leute, sorry, jetzt fällt mir das wieder ein wie ich das gemacht hatte. Ich hab damals auch die Buchse im Gerät auf Mini DIN umgebaut damit das zum Stecker passt. Also doch proprietär.
Gruß, Kuni
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#14
Wie der Techmoan es mit dieser Telefonansagemaschine gemacht hat. Da hat er die originalen ca. 6.3 mm Klinkenbuchsen durch normale 6.3 mm Buchsen ersetzt.
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