Uher Report Absicherung nach Reparatur
#1
Hi Leute,

Meine Report läuft endlich wieder. Smile 
Jetzt bin ich nur unsicher ob ich nicht vielleicht Blödsinn gemacht habe. Deswegen frage ich nochmal bei den Experten nach.

Es ging der rechte Teller nicht und alles war ein wenig schwach. Also habe ich neue Riemen bestellt und mich vor3 Stunden an den Austausch gemacht. DAS ist ja mal echt easy. Wirklich ein tolles Gerät. Smile 
Das Problem: Es ging trotzdem nicht vernünftig. Also alle Stellen an die ich nur irgendwie rankommen konnte entweder penibel mit Allohol gereinigt oder mit der Kanüle und etwas Motoröl nachgeölt. Immer wieder Test. Immer wieder ging nix. Ich hatte schon mein selbst an den Stecker gefummeltes Umschaltnetzteil in Verdacht. Aber auch da: 7,5V. Alles O.K.

Also hab ich auch die Frontblende abgebaut. Zwischenzeitlich hatte ich auch den Motor gelöst und so laufen lassen....

Das Problem blieb: Entweder läuft garnix auf Start an und man muss schubsen oder kurz den Vorlauf betätigen oder alles läuft viel zu schnell. Egal welche Geschwindigkeit ausgewählt ist.

Dann viel mir bei der wasweißichwievielten Proberunde ohne Band auf, dass die Andruckrolle ohne Band nicht mit läuft. Muss das so?

Mit Band lief sie allerdings mit und es waren wieder die selben Probleme da.

Also die grauen Zellen angestrengt und vermutet dass irgendwas am Capstan nicht passt. Der schien aber in den jeweils richtigen Geschwindigkeiten zu drehen. Verflixt!

Dann dachte ich mir: "Scheiß drauf!" Kaputter als kaputt geht nicht. Und ich habe eine Schraube der Andruckrollenhalterung (die linke, näher an der Rolle liegende). Wird zwar nicht ohne Grund mit Lack gesichert sein, aber egal. Dann habe ich die Andruckrolle so ca. einen halben mm in Richtung Capstan geschoben und die Schraube wieder angezogen.

Big Grin Big Grin Big Grin  Und es funktioniert jetzt alles!!!! Läuft super und spielt das Band das dabei war (Roy Etzel.... wer isn des?) tadellos ab.

Da hat wohl der Wickel das Band zu schnell zwischen Andruckrolle und Capstan durchgezogen. Komischerweise geht alles andere jetzt auch tadellos.

Nun die Frage: Hab ich das jetzt tatsächlich repariert oder habe ich nur ein Symptom einer ganz anderen Ursache beseitigt?

Wäre super wenn das jemand aus der Ferne einschätzen könnte. Smile 

Dafür gibt`s auch ein Bild:

   

Viele Grüße

Roman
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#2
Hallo Roman,
im Prinzip hast du wohl alles richtig gemacht. Der Andruck der GA-Rolle war zu schwach.
Für einen perfekten Abgleich solltest du die angefügte Anleitung beachten.

LG Harry


Angehängte Dateien
.pdf   Uher 4xxx.pdf (Größe: 298.52 KB / Downloads: 9)
.pdf   Uher 4xxx-2.pdf (Größe: 308.92 KB / Downloads: 8)
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#3
Roy Etzel war ein bekannter Trompeter, ähnlich Max Greger.
https://de.wikipedia.org/wiki/Roy_Etzel
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#4
Max Greger spielte aber Saxophon! Wink 

VG
Ralf
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#5
ich weiß, war aber auch bigandsound, und ein bekannter solist.
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#6
Benjamin Blümchen hat Durchfall, Diarrhoe !
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
(13.11.2023, 15:44)Tonbandharry schrieb: Hallo Roman,
im Prinzip hast du wohl alles richtig gemacht. Der Andruck der GA-Rolle war zu schwach.
Für einen perfekten Abgleich solltest du die angefügte Anleitung beachten.

LG Harry

Super! Ich danke dir. Werde mal schauen wie ich das mit der Waage mache. Aber das krieg ich schon hin.

Viele Grüße

Roman
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#8
Ist es eigentlich normal dass der Motor auch unter Spannung stehen bleibt nachdem ich ihn mit den Fingern angehalten habe und durch etwas Druck auf die Achse in bestimmte Positionen drücke?
Vermuten würde ich eher dass er nach Festhalten gleich wieder los läuft. Das tut er aber nur in bestimmten Achspositionen oder nach Anschubsen.
Ich hab jetzt schon Einiges zu abgenutzten Motoren gelesen und bin jetzt etwas skeptisch ob meiner überhaupt noch richtig funktioniert. In 30% der Startversuche läuft das Ganze nämlich immer noch nicht rund oder nicht an.

Viele Grüße

Roman
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#9
Hallo Roman,

ich habe schon einige UHER-Report in der Mache gehabt, aber ein "abgenutzter" Motor ist mir noch nicht untergekommen.
Diese Bühler-Motoren haben eigentlich fast das "ewige Leben". Allerdings haben sie Anlaufkontakte, bei denen es theoretisch schon möglich wäre, daß sie nicht mehr ganz i.O. sind, das wäre dann aber ein ganz seltener Fall.

Wenn an dem UHER 4200/4400 Report Stereo der Motor nicht anläuft oder nicht richtig durchzieht, kann das viel eher an Motor-Steuerplatine liegen.

Es handelt sich hier um einen 3-Phasen-Synchronmotor. Die drei Phasen werden von der Steuerplatine erzeugt. Den "Drehstrom"-Ausgang bilden drei 1W-Germaniumtransistoren vom Typ AC 188K. 
Wenn Du das Gerät mit der Unterseite nach oben daliegen hast, Bodenblech und Abdeckung entfernt, dann siehst an der Motorplatine "unten" drei kleine "Aluminiumklötzchen", die direkt am Chassis angeschraubt sind. Das sind die besagten drei Transistoren, die den Motor "anschieben".
Diese "alten Germanen" haben leider gewisse Alterungserscheinungen. Normalerweise ist das Metallgehäuse zu den drei Anschlüssen Emitter / Basis / Kollektor elektrisch komplett isoliert. Doch nach Jahrzehnten kommt es bei diesen Transistoren mitunter zu einer niederohmigen Verbindung zwischen Gehäuse und Basis (wenn ich das noch richtig im Gedächtnis habe), jedenfalls zu einer der drei Elektroden. 
Die Verbindung kann ca. zwischen 10 und 20 Ohm haben! 
Solange das nur bei einem Transistor der Fall ist, passiert noch nicht all zu viel. Aber wenn noch ein zweiter den gleichen Effekt aufweist, dann beeinträchtigen die über ihre Metallgehäuse sich gegenseitig, und dann läuft der Motor u.U. nicht mehr so, wie er soll.
Kurz: Diese Germaniumtransistoren haben in diesem Fall einen Gehäuseschluß.

Das ist aber nur eine Vermutung. Von Ferne ist es halt schwierig, eine genaue Diagnose zu stellen.

Probier einfach folgendes, aber nur wenn Du es Dir wirklich zutraust, denn es geht schon recht eng zu: 
Die drei Schrauben dieser Transistoren komplett lösen und herausnehmen. Damit hast Du auch schon die Motorplatine gelöst. 
Bei Deinem Report-Modell dürften die Drähte zur Motorplatine alle über einen länglichen Stecker angeschlossen sein.
Du braucht dann nur den Stecker abzuziehen. Nun hast Du die Platine in der Hand und kannst die drei Transistoren jeweils durchmessen, ob eine Verbindung zum Gehäuse besteht, was nicht sein darf.

Das ist erst mal nur eine Fehlermöglichkeit.

In dem Zusammenhang miß am besten gleich mal alle Transistoren und Dioden auf der Platine durch (per "Diodentest" am Multimeter), 
vor allem auch die eine Z-Diode (ZF 3,9), ob die alle noch i.O. sind.
Den einen Aluminiumbecher-Elko (22µF) würde ich vorsorglich erneuern.
Die Tantal-Elkos (tropfenförmige Kondensatoren) können (und sollen!) drin bleiben. Es sei denn, sie sind an den Anschlußdrähten ausgebrochen,
dann müssen sie durch gleichwertige Tantal-Elkos ersetzt werden. Also mal genau "unter die Lupe" nehmen.

Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
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