ich habe ien historisches Tonbandgerät, röhrenbestückt, Halbspur-mono abzugeben gegen Versandkosten von ca. 7...10€.
Typ: Simonetta TB 491, stammt aus dem Anfang der 60er Jahre und wurde vom Versandhaus Quelle vertrieben, wie man an dem Logo sehen kann.
Röhrenbestückung: EF 86 / ECC 83 / EL 84 / EM 84 / EC 92
Besonderheit: Bei der Aufnahme bleibt die EL 84 in der Funktion als Endstufenröhre, so daß man mithören kann, der Lautsprecher läßt sich aber auch abschalten. Die EC 92 ist als HF-Oszillator für Löschkopf und Vormagnetisierung zuständig.
zei Geschwindigkeiten: 4,7cm/s und 9,5cm/s
Leider paßt es nicht so recht in meine Sammlung und ich habe nur begrenzten Platz.
Für der Sperrmüll war es mir zu schade, also wollte ich es nur ein wenig innen und außen sauber machen und dann einen Interessenten suchen.
Doch als ich so beim Saubermachen war, habe ich es dann zerlegt, alles neu geschmiert und mechanisch neu justiert.
Die Netzteil-Elkos mal gecheckt und dann mal an ein wenig Spannung angeschlossen Die Spannung allmählich hochgefahren und den Leckstrom beobachtet, der allmählich zurück ging. - Und siehe da: Die Elkos ließen sich "reanimieren"!
Den originalen Kathoden-Elko an der EL 84 habe ich elektrisch "totgelegt", aber drin gelassen und einen neuen, sehr viel kleineren Elko eingelötet, der sich ganz gut verstecken läßt.
Naja, und ohne daß ich es zuvor beabsichtigt hatte, war ich dann so drin, daß ich es komplett wieder hergerichtet habe.
Eine interessante Diode in einem runden Alugehäuse mit der Aufschrift "M1D60" war leider defekt. Sie diente der Gleichrichtung des NF-Signals für die Anzeigeröhre EM 84. Habe die Diode durch eine AA113 ersetzt. Da sich die Anzeige nicht justieren ließ, habe ich den einen Widerstand von 500k durch ein Einstellpoti 1M ersetzt. Auch die Gummifüße habe ich erneuert, weil die originalen schon serh "bröselig" waren.
Alle ausgebauten Originalteile lege ich mit bei.
Da nirgends mehr Unterlagen herzubekommen waren, habe ich anhand des Gerätes den gesamten Schaltplan selbst erstellt. Den gibt es auch mit dazu.
Mit dem Einmessen war es natürlich so eine Sache ohne Herstellerdaten, vor allem das Justieren der Aussteuerungsanzeige und die Einstellung der Vormagnetisierung. Das habe ich mit viel Probieren und Vergleichen dann mehr oder weniger nach Gehör und "aus dem Bauch heraus" gemacht, aber es dürfte so einigermaßen hinkommen.
Der Tonkopf (BOGEN) wurde nachgeläppt.
Ein Band aus dieser Zeit, AGFA, Typ PE31, 360m Langspielband auf einer 15er Spule gibt es mit dazu. da habe ich drei Probeaufnahmen gemacht, als Nachweis, daß alles funktioniert. Das Band ist noch brachbar, schmiert nicht, quietscht nicht, kein Abrieb, wickelt noch sauber auf.
Rein äußerlich läßt es sich sicher noch ein weinig "aufhübschen", aber es hat auch so schon den typischen 60er-Jahre-Charme.
Wer es haben mag, bitte eine PN an mich.
Weitere Fotos im Anhang.
Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
Hallo Chris,
das Gerät ist auf jeden Fall zu schade zum entsorgen.Sollte es Wolfgang nicht für sein Museum nehemn,was m.E.auf jeden Fall die bessere Lösung ist,würde ich es gerne nehmen.Es sollte auf jeden Fall erhaltenbleiben.Auch wenn ich schon 3 Tonbandgeräte habe,noch haben wir mehr Zimmer als Tonbandgeräte,Halbspur passt auch.
Grüße,Ralf
(09.11.2023, 08:47)UHER-Report-Fan schrieb: ist bekannt, wer das Gerät gebaut hat? Erinnert mich auf den ersten Blick etwas an ein Loewe Opta 402, vor allem wegen der Drehknöpfe...
09.11.2023, 20:22 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.11.2023, 20:31 von Magictape.)
Hallo alle zusammen,
erst mal vielen Dank für Euer Interesse und Eure Antworten.
Ich gehe mal kurz auf die Einzelnen Beiträge ein:
@ Wolfgang
An Dich und Euer HiFi-Museum hatte ich bereits gedacht, hatte aber absolut nicht vermutet, daß es für Euch tatsächlich von Interesse sein könnte, da dieses Gerät ja nicht ersthaft "HiFi" ist und ich den Eindruck hatte, daß Euer Museumslager eh schon ungewollt aus allen Nähten platzt duch die vielen mitgebrachten Altgeräte diverser Besucher. In einem Punkt bin ich mir aber absolut sicher: Es wäre wirklich in guten Händen, was mir schon sehr wichtig ist. Allerdings hätte ich mir die Arbeit sparen können, es wieder funktionstüchtig zu machen, da es ja sicher nur noch als Anschauungsobjekt dienen soll, oder werden solche Geräte bei Euch auch live vorgeführt?
@ Andreas / @ TSF
TSF (UHER-Report-Fan) hat die Frage schon richtig beantwortet:
Hersteller war die Fa. Elektron in Weikersheim. (sagt mir persönlich auch nichts).
@ Ralf
Die würde ich das Gerät auch gern zukommen lassen. Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht genau, wie ich entscheiden soll.
Wolfgang schreibt: "Wenn sich sonst niemand ... findet ..." und stellt sich damit freiwillig "hinten an".
Du schreibst: "Sollte es Wolfgang ... nicht nehmen, ... würde ich es gern nehmen." - und stellst Dich ebenfalls "hinten an",
hälst aber die Entscheidung für Wolfgang für die bessere Lösung.
Wenn ich nun noch mit der Tatsache herausrücke, daß ich Wolfgang und sein HiFi-Museum persönlich gut kenne, scheint das ja letztlich eindeutig für ihn zu sprechen.
Ich hätte trotzdem noch eine Frage an Dich, die Du aber nicht unbedingt beantworten mußt: Würdest Du das Gerät Dir auch nur hinstellen wollen oder würdest Du es auch aus Spaß an der Freude gelegentlich richtig benutzen wollen? (z.B. um alte Bänder zu hören)
@ Arno
Danke für den Link.
Das war mir auch neu und echt interessant: Zwei Simonettas als batteriebetriebene Kleingeräte. Kannte ich auch noch nicht.
Die sind unter den Fans bestimmt was wert.
Ganz allgemein wäre mir persönlich das Liebste, wenn es jemand bekommt, der es auch mal vorführt oder einfach für sich selbst auch mal benutzt. Hintergrund ist einfach, daß das Wieder-gangbar-machen doch einige Zeit unf Arbeit beansprucht hat. Der Reiz war einfach, daß ich bis auf zwei, drei Teile alles in der Originalsubstanz belassen konnte. (Alle Koppelkondensatoren geprüft, alle noch top, null Leckstrom).
Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
10.11.2023, 16:16 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.11.2023, 16:20 von R2R.)
Hallo,
Ich weiß nicht, ich weiß nicht, ob die Spur Brause/Electron die Richtige ist. In dem verlinkten Thema habe ich den Begriff Simonetta nicht gelesen - oder überlesen.
Außerdem passt das nicht zu dem auf www.tonband.net gezeigten schon transistorisierten Gerät
Aber vielleicht ist Simonetta auch nur eine Handelsmarke mit Geräten verschiedener Hersteller
10.11.2023, 20:55 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.11.2023, 20:56 von Kirunavaara.)
Hallo Wolfgang,
das Abspielen von selbst aufgenommenen Tonbändern könnte legal sein, wenn Ihr den jeweiligen Originaltonträger (LP, CD...), von dem die Bandkopie stammt, nebendran stellt oder zumindest im Museumsarchiv habt und ohne Umschweife vorzeigen könnt, wenn jemand von der Gema vorbeikommt. Ob das alle Anwälte genauso sehen, weiß ich nicht, aber in die Richtung könntet Ihr ja mal forschen. Der Rundfunk hat schließlich nichts Anderes gemacht.
(10.11.2023, 16:16)R2R schrieb: Aber vielleicht ist Simonetta auch nur eine Handelsmarke mit Geräten verschiedener Hersteller
Unter der Bezeichnung Simonetta hat das Versandhaus Quelle in den Sechzigern verschiedene Radio- und Tonbandmodelle verkauft.
Unter den Tonbandgeräten waren das Transistorgerät aus dem Link von Eben/Dachau, das hier angebotene Röhrengerät von Elektron/Weikersheim sowie ein weiteres hier im Forum schon gezeigtes Gerät von Nuova Faro aus Italien.
es hat sich nun ein neuer Besitzer des Simonetta TB491 gefunden, der sich nicht hier im Thread gemeldet hat, sondern mir gleich als erster eine PN schrieb. Das hatte ich nicht gleich gesehen. Naja, und es ist nun mal so: Wer zuerst kommt ...
Mich persönlich freut es, daß dieses Gerät nun Teil einer speziellen Röhren-Tonbandgeräte-Sammlung wird und auch aktiv genutzt wird, was genau in meinem Sinne ist.
@ TSF
Dir noch mal speziellen Dank für die Links, vor allem für die sehr interessante Geschichte über Brause/Elektron. Daß Herr Brause aus der DDR entstammte wußte ich freichlich auch nicht, erscheint mir aber durchais "plausibel", denn er scheint von dort ein gewisses "Know How" mitgebracht zu haben, was sich bei diesem Simonetta TB 941 wiederfindet:
Wer das Tonbandgerät Modell "Smaragd" aus der DDR kennt (Baureihe BG 20, BG 21/1 ... BG20/6), das ab Mitte der 50er bis Anfang der 60er Jahre gebaut wurde, wird vielleicht bei folgenden Sachverhalt schmunzeln:
Das "Smaragd" (ab BG20/3) hatte zwei Geschwindigkeiten: 9,5er und 19er. Rein mechanisch war alles nur für eine Geschwindigkeit konstruiert.
Die zwei Geschwindikeiten wurden rein über den Motor realisiert, der sich zwischen zwei Drehzahlen umschalten ließ. Das hatte den Effekt daß auch der schnelle Vor- und Rücklauf zwei Geschwindigkeiten zur Auswahl hatte.
Das gleiche Prinzip finde ich hier bei dem Simonetta wieder mit den Geschewindigkeiten 4,7 und 9,5. Es wird nur mit einem Schalter der Motor umgeschaltet und die Entzerrernetzwerke.
Interessant war auch in dem einem Thread, wo Du am 23.04.2007 das Modell EMG94/2, Baujahr 1959 vorstellst. Da finden sich so viele identische Bauteile und Baugruppen wieder wie bei dem Simonetta: Der grüne Außenläufer-Motor von Pabst, der mit 42V~ betrieben wird, Die EM84 mit dem blauen Streifen in der Mitte, die Bandteller, Riemen, Bremsen, Zählwerk und noch so einiges.
Der wesentlichste Unterschied ist die Bedienungsart. Beim vorliegenden Simonetta erfolgt die Bedienung mit dem Drehschalter rechts, mit dem die Betriebsarten "Vorlauf", "Rücklauf" und "Wiedergabe" gewählt werden können. (ähnlich wie die Grundig-Geräte TK ...)
Das Elektron-Modell EMG94/2 wird mit Tasten bedient (wie das "Smaragd").
So, werde ich mal schauen, was ich noch anbieten kann.
Ich muß bei mir etwas Platz schaffen.
Nochmals danke an alle, die ihr Interesse gezeigt oder Interessantes beigetragen haben.
Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
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Menno van der Veen
Für alle die sich fragen wer es ist: Ich bin der neue Besitzer der Simonetta
Heute habe ich sie ausgepackt, dieses sehr sehr schöne Gerät kam wohlbehalten bei mir an und sieht optisch echt aus wie neu. Nochmals ganz ganz herzlichen Dank!
Natürlich habe ich mal eine erste Testaufnahme gemacht. Die Höhen fielen bei ca 6 kHz schon ab, da muss doch mehr gehen. Also habe ich mal ein wenig mit dem Bias-Trimmkondensator gespielt. Nun kommen Höhen bis 13 kHz aufs Band, was für ein 9,5er Gerät von 1960 absolut in Ordnung geht.
Was mache ich nun damit? Ach, regelmäßig laufen lassen und mich an diesem schönen kleinen Röhrenkoffer-Gerätchen erfreuen, mir gefällt das Design total! Später mache ich mal ein paar Fotos, wie die Maschine in ihrer späteren Umgebung steht.