Cinch Buchsen/Stecker vergoldet
#1
Hallo zusammen,

ich beschäftige mich mit der Revision von Revox Bandmaschinen. In den Foren wird geraten die vorhandenen alten Cinchbuchsen gegen neue vergoldete Buchsen auszutauschen. Wo liegt der Vorteil bei den vergoldeten Buchsen? Die elektrische Leitfähigkeit von Gold ist niederiger als die von Kupfer. Solche vergoldeten Buchsen gibt es für 0,99€ zu kaufen. Da habe ich Zweifel ob es sich wirklich um eine Goldauflage handelt.
Ich würde mich freuen wenn ich aus dem Forum eine plausibele Erklärung über die goldigen Cinch -Buchsen/Stecker erhalten würde. Danke.

Schöne Grüße
Josef
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#2
Hallo Josef,

es gibt da keinen Grund, solang die alten Buchsen noch vernünftigen Kontakt machen.

Es wird oft von irgendwelchen audiophilen für die Superduperspezialkabel verwendet, aber im Klang wird sich das technisch definitiv nicht bemerkbar machen, zumal ja spätestens innerhalb des Gerätes hinter der Buchse wieder ganz normale Kabel verlegt sind.

Von daher: Lass die alten Buchsen in Ruhe, solang sie mechanisch ok sind, es gibt keinen logischen Grund sie zu tauschen.


Schöne Grüße
Alexander
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#3
Es geht nicht um die Leitfähigkeit, sondern um die Veränderung der Kontaktfläche im Lauf der Zeit.
Gold behält als Edel-Metall viel länger eine saubere, gut Kontakt machende Oberfläche als Kupfer.

Man sollte dann allerdings auch Cinch-Kabel mit guten Maß-haltigen Steckern verwenden.
Billige Kabel aus China machen oft außen oder innen keinen Kontakt oder nur sporadisch.
In ersterem Fall brummt es dann heftig, wenn die Geräte nicht mit einem separaten Masse-Kabel verbunden sind.
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#4
Ja, vernünftig verarbeitete Stecker und nicht der allerletzte Rotz bringt schon was, aber die Buchsen zu tauschen habe ich noch nie machen müssen. Hier hat kein Gerät Kontaktprobleme mit den Buchsen. Wenn dann sind es immer die Stecker der Kabel.


Schöne Grüße
Alexander
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#5
Gold hat zwar eine theoretisch schlechtere Leitfähigkeit, ist jedoch viel edler als Kupfer und oxidiert nicht. Oxide sind – von Silber abgesehen – außerordentlich schlecht leitfähig. Daher sind für Steckverbinder nicht völlig unsinnig. Vorsicht jedoch, wenn Dir jemand Kabel mitt vergoldeten Toslink-Steckern verkaufen will.

Gruß, TSD
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#6
(08.11.2023, 15:30)jospitt-Revox schrieb: ...ich beschäftige mich mit der Revision von Revox Bandmaschinen. In den Foren wird geraten die vorhandenen alten Cinchbuchsen gegen neue vergoldete Buchsen auszutauschen. ...

Josef welche Foren sollen das denn sein?
Ich kenne nun auch das ein oder andere Fachforum, aber diesbezüglich ist mir nichts bekannt.
Viele Grüße
Jörg
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#7
Genau... die hauchdünne Goldauflage verhindert größere Übergangswiederstände durch Oxidation. 
Die normalen Cinchbuchsen sind oft vernickelt, viele neuere oder an billigen Geräten sehen nach verchromten Stahlblech aus.
Wenn die sauber gehalten werden gibt es normalerweise überhaupt keine Probleme.
Ich wische die Buchsen wenn ich mal ein Gerät komplett abstecke und sauber mache, immer mit Kontakpflege ab, aussen mit Küchenpapier und den inneren Kontakt mit Pfeiffenreiniger.

Witzigerweise ist bei fast allen Geräten mit Goldbuchsen nur die aussen sichtbare Massekappe vergoldet, der Signalkontakt im inneren der Buchse aber nicht.
Typische Marketingsache für Katalogbeschreibung und Bildchen in der Testpresse. Es gibt keine wirklichen Grund Goldbuchsen nachzurüsten!
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#8
Das sind vermutlich die "High-End Audio""-Foren, also die Leute, die auch in Lautsprecher-Weichen statt einfacher MKS-Kondensatoren solche mit Silber-Gold-Metallisierung verwenden zu einem Vielfachen des normalen Preises, weil sie denen eine bessere Darstellung des Audio-Panoramas zuschreiben.
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#9
(08.11.2023, 16:48)kaimex schrieb: Das sind vermutlich die "High-End Audio""-Foren, also die Leute, die auch in Lautsprecher-Weichen statt einfacher MKS-Kondensatoren solche mit Silber-Gold-Metallisierung verwenden zu einem Vielfachen des normalen Preises, weil sie denen eine bessere Darstellung des Audio-Panoramas zuschreiben.

Es gibt dafür sogar "audiophiles Lötzinn" für 49 Euro die Rolle um diese heiligen Kondensatoren einzulöten, kein Witz!


Schöne Grüße
Alexander
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#10
und audio-phile 16A Sicherungen für den Stromanschlußkasten, die den Strom weniger durch Knistern verunreinigen als die einfachen Haushalts-Sicherungen
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#11
Was Elektriker wohl alles schon für seltsames Zeug für diese Leute einbauen mussten Big Grin

Schöne Grüße
Alexander
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#12
Sowas zum Beispiel:

https://www.doepke.de/de/produkte/schuet...nwendungen
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#13
(08.11.2023, 19:02)Steffen87 schrieb: Sowas zum Beispiel:

https://www.doepke.de/de/produkte/schuet...nwendungen

Das ist so herrlich skurril, ich liebe es! Vor allem das hier, den audiophilen FI-Schalter muss man also "einspielen":
   

Ich glaube ich habe den falschen Job, wenn sich sowas wirklich verkauft Big Grin


Schöne Grüße
Alexander
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#14
Hi, Josef,
läßt sich alles zusammenfassen:
Reinige die Kontakte der Buchsen und gut ist Smile 

Ein Austausch ist nur notwendig, wenn es Kontaktprobleme gibt. Allerdings sind "vergoldete" Cinch - Terminals für 99 Cent mit Sicherheit nicht "vergoldet".

LG
Mike
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#15
Noch eine Anmerkung von mir:
Manchmal passen die Audiostecker hinten nicht in die A77, weil die Buchsen sehr nahe beieinander liegen. Dies ist eigentlich (wen es stört) der einzige Grund die zu tauschen. Da gibts auch schon fertige Sachen zum einbauen.
Aber das mit den Gold Buchsen macht nicht soviel Sinn, einfach ab und zu mal reinigen.
Ich selbst habe ein Shure Mischpult aus den 60gern im Koffer(A101) und die Kontakte da gehen problemlos und die sind beim besten Willen nicht vergoldet.

Viele Grüße
Joni

PS: Die Sicherungen sind mir nicht geheuer, will garnicht den Preis wissen…
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#16
Mein ältestes Gerät mit Cinchbuchsen ist, kein Scherz, die Revox A36 von 1954(!!!)

Selbst eren Cinchbuchsen sind noch gut.


Schöne Grüße
Alexander
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#17
Hallo Alexander,

Als auch stolzer Besitzer einer A36 kann ich das von meiner auch behaupten, die tuen nämlich auch noch Wink

Auch wenn bei mir mal eine ausgangsbuchse dazu gekommen ist.

Viele Grüße
Joni
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#18
Jo, dne Mod habe ich auch gemacht, über nen Koppelkondensator von der einen ECC geklaut, geht prima.

Schöne Grüße
Alexander
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#19
(08.11.2023, 19:02)Steffen87 schrieb: Sowas zum Beispiel:

https://www.doepke.de/de/produkte/schuet...nwendungen

Und bitte die Sicherungen im Gerät nicht vergessen!

https://www.hifi-zubehoer.shop/hifi-tuni...-20667.htm

Gruß
Robert
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#20
Hallo,
'vergoldet' meint im Falle von Kontakten eine galvanische Vergoldung.
Hierbei entsteht in der Tat eine Goldschicht, die nur einige µm dick ist.
Wie schon gesagt, weist die Goldschicht weniger bis keine Korrosion auf.
Gerade bei kleinsten Strömen, wie in Elektronik-Anwendungen, erhöht sich die Kontaktsicherheit.

Gruß,
Klaus
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#21
(10.11.2023, 11:51)MrBean schrieb: Hallo,
'vergoldet' meint im Falle von Kontakten eine galvanische Vergoldung.
Hierbei entsteht in der Tat eine Goldschicht, die nur einige µm dick ist.
Wie schon gesagt, weist die Goldschicht weniger bis keine Korrosion auf.
Gerade bei kleinsten Strömen, wie in Elektronik-Anwendungen, erhöht sich die Kontaktsicherheit.

Gruß,
Klaus

Das sind aber alles nur kleinste theoretische Änderungen, die bestenfalls messbar, aber keinesfalls hörbar sind. Somit sind diese Buchsen ein klarer Fall von akuter Audiophilie.


Schöne Grüße
Alexander
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#22
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Infos zu meiner Frage. Im Studer-Revox-Forum wird dazu auch einiges geschrieben. Bei meiner Revox A700 waren die Cinch Buchsen sehr stark oxydiert. Da sie direkt auf der Platine aufgelötet sind, habe ich lange gesucht bis ich die passenden gefunden habe. Die sind nicht vergoldet. In den Foto sind die alten zu sehen. Der Austausch war nicht so einfach weil sie mit viel Lot eingelötet sind. Es besteht immer die Gefahr das sich Leiterbahnen ablösen. Das gleiche Problem gibt es auch bei anderen Revox-Geräte.

Schöne Grüße
Josef


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