Chaotische Laufwerksfunktionen bei 100€-A77
#1
Sonst hat ja meist der liebe Wolfgang (Tonkopf 65) solche Probleme, aber seit gestern stehe ich mal auf der flexiblen Wasserleitung.

Meine 100-Euro-A77 Mk III ist inzwischen fast wieder zusammengebaut, dank Jörg B. hat sie nun auch wieder einen ordnungsgemäßen Netztrafo mit Spannungswähler.

Gestern Vormittag habe ich die Laufwerksteuerung eingebaut, nachdem vorgestern schon Trafo, Netzteil und Drehzahlregelung ihren Platz eingenommen hatten. To make a long story short: 

Wenn man einschaltet, dreht der Capstanmotor normal hoch, auch die Drehzahlumschaltung funzt. Alle Lämpchen leuchten, 21 und 27 
V sind da. Gleichzeitig läuft aber auch der linke Wickelmotor los (ohne, dass man eine Taste betätigt hat), und zwar bei anliegender Bremse. Bei Start geht die Andruckrolle in Position, die Bremsen lösen dann auch und der linke Motor läuft im normalen Gegendrehmoment. Der rechte Motor läuft überhaupt nie! Bei schnellem Rücklauf ist alles korrekt, bis auf den rechten Motor, der sich nicht rührt. Bei Schnellvorlauf lösen die Bremsen, der linke Motor läuft langsam im Uhrzeigersinn, der rechte läuft extrem langsam, so mit 10 U/min.

Auf der Laufwerksteuerung sind die Knallfrösche und ein Serienwiderstand neu (war schon beim Vorbesitzer explodiert), ebenso die Relais (von Finder), der 470 μ-Booster-Elko und sämtliche Dioden. Letztere habe ich erst heute getauscht, nachdem zwei von ihnen beim Durchmessen merkwürdige Durchlassspannungen gezeigt hatten. Es hat sich dadurch nicht ein Deut an dem Fehlverhalten geändert! 

Ich weiß nun irgendwie nicht, wo ich ansetzen soll. Ich hatte die Maschine ja vor der Revision nicht testen können, wegen des defekten Entstörkondensators. Ich weiß also nicht, ob es ein selbst eingebauter Fehler ist. Die Kiste war ja ziemlich verbastelt, aber konkret habe ich da keinen Verdacht, woran es liegen könnte. Laut Vorbesitzer ist sie gelaufen, bis es eines Tages im Inneren "plopp" machte und weißer stinkender Rauch aufstieg. 
Auch einen Großteil des Kabelbaums hatte man mal erneuert — eine Schweinearbeit; warum, weiß ich nicht. Ich habe natürlich schon zehnmal die Verkabelung und die gesteckten Verbindungen gecheckt. O.B. Auch die 27 V am VU-Meter-Print unterhalb der Betriebskontrolllampe sind korrekt gepolt (rot = Pluspol —> außen).

Die Relaisplatine mag ich gar nicht mehr ausbauen, denn die Gewinde in den Plexiglasteilen sind schon ausgerissen. Ich musste schon zwei längere Knippingschrauben statt der M3 reindrehen...

Ich bin ja mehr der Praktiker und beim Lesen von Schaltungen nicht so die "Konifere", darum bitte ich um Beiträge der verehrten Leserschaft!  Wink

Gruß 
Holgi
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#2
Erster Gedanke:
Die Dioden sind "richtig herum" eingebaut?
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#3
Ich habe vor dem Auslöten jeweils einen Eddingpunkt am Katodenanschluss auf die Platine gemacht. Leider ist auf dem Bestückungsfoto im SM die Einbaurichtung nicht gekennzeichnet und ich war einfach davon ausgegangen, dass die vorgefundene Bestückung korrekt war.
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#4
Moin 
Big Grin
ich habe von einer „übrigen“ Platine mal die Orientierung der Dioden markiert. Grausilberner Punkt mit schwarzer Mitte = Minuspol in Durchlassrichtung:

   


Die Platine kannst du gerne geschenkt bekommen, das Tastergehäuse sieht noch gut aus. 

   
Ansonsten ist aber eine Diode defekt und der ersetzte Widerstand nur an einem Ende eingelötet  Big Grin und getestet ist sie natürlich auch nicht…

Aber vielleicht hilft dir das ja ein bisschen weiter  Cool
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#5
Hallo Holgi!
Vielleicht hilt Dir das (Dioden-Polung)?
Dieter
   
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#6
oder sowas (noch deutlicher)...


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#7
Danke schön, die Diodenpolung werde ich morgen mal überprüfen, wenn auch mit wenig Hoffnung.
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#8
Aus aktuellem Anlass (hier wurde auch gerade eine A77 überholt) - hast du mal überprüft, ob alle Kabelstränge in der Nähe der Motoren richtig liegen und nicht der eine oder andere in Berührung mit einer der  Motorglocken ist?

Ich hatte nämlich gerade folgenden Effekt: Play geht, Vorspulen normal, Rückspulen irgendwie gebremst. Ohne Band lief bei Vorspulen der rechte Motor schnell und der linke langsam rechtsrum = normal. Aber: Beim Rückspulen lief der linke Motor voll, rechts stand still…

Das lag nur daran, dass das dicke Kabelbündel zur Anschlussleiste leicht mit der Glocke des rechten Motors in Berührung war.

edit: sowas erklärt natürlich nicht das Loslaufen des Wickelmotors beim Einschalten…
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#9
(14.10.2023, 17:11)hannoholgi schrieb: Wenn man einschaltet....Gleichzeitig läuft aber auch der linke Wickelmotor los (ohne, dass man eine Taste betätigt hat), und zwar bei anliegender Bremse. ....
Hallo Holger,

hier würde ich beginnen den Fehler zu suchen.
Unter der Voraussetzung daß beim Einschalten kein Relais anzieht, dürfen am linken Motor maximal 6V~ anliegen.
Wahrscheinlich viel weniger da die Spannung über dem 1,2K Widerstand im Zuleitungsweig abfallen muß.
Somit hat der linke Motor nicht genug Wechselspannung um überhaupt anzulaufen.
Da er bei dir aber im Stopzustand anläuft: als erstes die Spannung zwischen F1 und F4 messen.

   

Wenn zwischen den Punkten F1 und F4 eine größere Spannung anliegt gibt es mehrere Möglichkeiten:

1. Verdrahtung falsch gesteckt, schließe ich aber bei deiner Gründlichkeit aus.
2. Beim Einschalten zieht ein Relais an, das darf nicht sein, dann muß erst dieser Fehler gefunden werden
3. Die markierten Entstörkondensatoren könnten Durchgang haben oder irgendwo überbrückt sein.
4. Auf der Trafoleiterplatte passen die Spannungen nicht zu den Angaben der Steckkontakte im Schaltplan.

5. Zusätzlich würde ich am abgesteckten rechten Wickelmotor prüfen ob ein Windungsschluss zwischen der zu D14 und D15 gehörigen Motorwicklung vorliegt
da der Motor ja überhaupt nicht läuft.
Ich glaube aber nicht daß der linke Motor bei kurzgeschlossenem rechten Motor genug Strom zum Anlauf erhält.

Gruß Jan
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#10
Danke Jan (und Vorposter)! Ich bin gestern nicht dazu gekommen, mich der A77 zu widmen. Auch heute wird das wahrscheinlich nichts, aber ich ignoriere eure Tipps natürlich nicht! In den nächsten Tagen wird sich da sicher was tun....

Gruß Holgi
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#11
Und vielleicht kontrollierst du noch mal die Tasterkontakte, ob da irgendwas ungewollt in Ruhestellung verbunden wird…
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#12
Ich glaube, das kann ich mir sparen, denn wenn da ein Kontakt schon beim Einschalten bestehen würde, würde die betreffende Funktion ja "ordnungsgemäß" ausgelöst, also mit gelüfteten Bremsen! 
Ich würde es auch gern vermeiden, die Platine nochmals auszubauen, denn wie gesagt, die Gewinde in dem Plexiglasteil... Sad  

Aber ich habe eben mein Multimeter gequält und kann folgende Feststellungen machen:

⊙ Alle Dioden sind korrekt gepolt
⊙ Keine Schlüsse bei den Knallfröschen
⊙ Kein Relais zieht beim Einschalten sofort an
⊙ An F1/F4 liegen beim Einschalten 75 V~ an  Exclamation
⊙ Am abgesteckten rechten Motor zw. D14 und 15: 48 Ω
⊙ Trafospannungen (in Klammern Sollspannung):
D9: 103 V (105)
D10: 55 V (55)
D11: 41 V (42)
D12: 5,8 V (6)
E8: 126 V (130)

Der Netzspannungswähler stand dabei auf 240 V, die Netzspannung betrug 231 V.
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#13
Hallo Holger,

da du die Ursache ja bereits gefunden (75V~ an der Motorwicklung )hast würde ich jetzt
den Strompfad (grün und gelb im Bild) verfolgen.
   

Maschine abstecken und erst einmal mit dem Zappelmax (Ohmmeter) die Verbindung
von D12 über DJ1 den Motorauschalter dann FJ1 zu F4
und E7 über EJ1 den Motorauschalter dann DFJ1 zu D15 über die Motorwicklung rechts zu D14, DF4 über den nichtbezeichneten Kontakt zu R125 bis zu F1
verfolgen und die Farben der Kabel kontrollieren.

Wenn dort keine Berührungen/Vertauschungen zu anderen Teilen sind tippe ich auf den Kabelbaum, wäre aber sehr unwahrscheinlich.

Wenn die obige Durchgangsprüfung i.o. sein sollte würde ich bei sekundär abgesteckten Trafo noch mal die Pkte. D9 D10 D11 gegen F1 auf Isolation messen.
Falls dort ein messbarerer Widerstand auftritt sind vermutlich Relaiskontakte verschmolzen oder verklebt, bzw irgendwelche Berührungen/Kurzschlüsse.

Gruß Jan
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#14
Was passiert denn, wenn keines der Relais oder nur B nicht gesteckt ist? Rennt dann der linke Motor trotzdem los? Der sollte, wenn Relais B fehlt, nicht laufen.

Irgendwie deuten die Fehler doch auf die Relais hin, oder?
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#15
Nach deiner Beschreibung Prüf mal Kontakt b12.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#16
Alle Verbindungen, wie von Jan vorgeschlagen, durchgepiept. Keine Fehler. 

Das "sekundäre Abstecken" des Trafos ist nur mit erheblichem Aufwand durchführbar. Die Trafoanschlüsse am Netzteil sind nämlich nicht gesteckt, sondern auf der Unterseite der Platine verlötet. Das NT müsste also ausgebaut und die Sekundäranschlüsse abgelötet werden. Das möchte ich mir nicht antun.

Wenn das Relais B gezogen wird, läuft der linke Motor nicht an. Die Relais sind im übrigen neu. Da sind auch keine Kontakte verklebt. Ich habe auch die Lötseite der Relaisplatine noch mal auf Brücken überprüft; ohne Befund.

Ich glaube, das wird nix. Wenn es nicht anders sein soll, wird die Maschine als Ersatzteilspender benutzt. Ich habe schon genug graue Haare... Angry
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#17
Hallo Holger, wäre es möglich das die neuen Relais anders beschaltet sind, also die Schaltkontakte vertauscht sind?. 
Wäre ja möglich bei neuer Fertigung.

Gruß - Theo
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#18
Die nächste Messung wäre jetzt ob Relais B angesteuert wird.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#19
Nach dem Schaltbild sind doch DF3, DF4, CF1 und auch CD1 & CD2 Steckverbindungen.
Wenn du die öffnest, entspricht das dem Ablöten von D9, D10, D1 & D12, zumindest laut Plan.
Dann sollte sich durch"klingeln" lassen, mit welchen Anschlüssen  F1 & F4 verbunden sind.

Bei laufendem Gerät und geschlossenen Verbindungen, kann man mit dem Voltmeter testen, zu welchem Trafo-Anschluß F1 & F2 jeweils ~0V oder minimale Differenzspannung haben.
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#20
F1 und DF4 abstecken.
Dann kannst du den Trafo eingelötet lassen.
Jetzt D9 gegen F1 auf Leiterplatte messen.
Dort ist irgendwo ein Kurzschluss oder Berührung.
Wenn B-Relais raus ist verschwindet der ja.
Du kannst auch noch mal das A und C Relais ziehen, dann siehst du ja aus welcher Richtung die falsche Spannung kommt.

Gib nicht gleich auf...

Gruß Jan

(22.10.2023, 11:33)ManiBo schrieb: Die nächste Messung wäre jetzt ob Relais B angesteuert wird.

Das wurde aber explizit am Anfang ausgeschlossen. (Kein Relais zieht an)
Wenn B doch erregt wird liegt der Fehler natürlich ganz wo anders....

Gruß Jan

(22.10.2023, 11:31)Onkel Theo schrieb: Hallo Holger, wäre es möglich das die neuen Relais anders beschaltet sind, also die Schaltkontakte vertauscht sind?. 
Wäre ja möglich bei neuer Fertigung.

Gruß - Theo

Na das wäre ja eine unkalkulierbare Fehlerursache, da bin ich nicht draufgekommen.

Gruß Jan
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#21
(22.10.2023, 11:47)Ferrograph schrieb:
(22.10.2023, 11:31)Onkel Theo schrieb: Hallo Holger, wäre es möglich das die neuen Relais anders beschaltet sind, also die Schaltkontakte vertauscht sind?. 
Wäre ja möglich bei neuer Fertigung.

Gruß - Theo

Na das wäre ja eine unkalkulierbare Fehlerursache, da bin ich nicht draufgekommen.

Gruß Jan

Na, den Gedanken hatte ich auch schon.
Wer weiß was heute so alles angeboten wird.
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#22
Nur noch kurz, weil ich jetzt keine Lust mehr habe (ich bin schon ganz blümerant von Kontaktbezeichnungen, Kabelfarben und Platinen...). Ich bin wohl mittlerweile zu alt für solche langwierigen Fehlersuchaktionen. 

Die meisten Messungen, die ihr vorgeschlagen habt, haben keine Erkenntnis gebracht. Es sind die richtigen Kontakte mit den korrekten Kabelfarben verbunden. Auch die Verdrahtung der Motorkondensatoren habe ich mal durchgeklingelt, weil ja da schon die dollsten Kupferwürmer vorgekommen sind. Aber ich habe keinen solchen gefunden.
 
Die Relais haben natürlich keine abweichenden Kontaktbelegungen. Es sind die bewährten Finder-Teile, von denen ich schon viele verbaut habe. Diese steckbaren Industrierelais haben immer dieselbe Belegung.
Die Relais von Finder haben ein Schauzeichen, so dass man von oben zweifelsfrei sehen kann, ob sie angezogen haben. Sie funktionieren aber so, wie sie sollen. Relais B zieht an, wenn man Rücklauf drückt. Dann löst auch die Bremse.
Wo die 75 V am linken Motor herkommen, weiß der Geier; leider verrät er es mir nicht. Ich gebe erst mal auf. Einen Ersatzteilspender kann man auch mal ganz gut gebrauchen, obwohl diese Erkenntnis meinem Bastlerehrgeiz zuwider läuft.

Danke für euren Einsatz. Sollte sich doch mal was Positives in dieser Angelegenheit ergeben, schreibe ich es natürlich hier drunter. Jetzt spiele ich für den Rest des Tages Couchpotato. Wink

LG Holgi
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#23
Mein Tipp dazu ist: Beschäftige Dich ein paar Tage mit was Anderem und schau dann noch mal drauf. Zumindest mir geht es öfter so, dass ich dann recht schnell was finde, was mir vorher nicht aufgefallen ist.

Gruß
Robert
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#24
Stichwort Relais: Wo gibt es die überhaupt?
Bei mir sind alle noch Original und tun sogar noch.
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#25
Hier gibt’s neuen Ersatz. 

https://www.reichelt.de/industrierelais-...fa3b8&&r=1
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#26
Ein Tipp mit Link von einem ehem. Forenmitglied hat mich auf die richtige Spur gebracht. Der sekundäre Wicklungsanfang des Trafos, also der 0 V-Anschluss E7 „läuft“ ja über die Drehzahlregelplatine. Dazu führt dieser Anschluss, ebenso wie die 130 V, an die Unterseite der Platine, wo beide verlötet sind. Der Draht für 0 V ist schwarz, der andere dunkelblau.
Diese beiden hatte ich vertauscht.  Sad
Nachdem das geändert war, lief beim Einschalten nur noch der Capstanmotor, wie sich das gehört!

Nun funktioniert alles außer dem rechten Motor. Aber dem widme ich mich ein andermal...

LG 
Holgi
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#27
Wie man bei Betrachtung des Trafos bemerkt, ergeben 130 V - 55 V nicht zufällig 75 V , die an F1 <-> F4 gemessene Spannung.
Systematische Messung der Spannungs-Differenzen von F1 und F4 zu den Trafo-Anschlüssen hätten auch zu dieser Erkenntnis geführt.
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#28
Am Ende zählt das Ergebnis, nicht der Weg dorthin.
Glückwunsch Holgi, die eigenen Fehler finden ist das schwierigste.  Big Grin
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#29
Hallo Holger,

jetzt versteh ich aber nichts mehr.
Wie kannst du dann 5,8V~ an D12 gemessen haben?

Gruß Jan
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#30
(23.10.2023, 22:26)Ferrograph schrieb: Hallo Holger,

jetzt versteh ich aber nichts mehr.
Wie kannst du dann 5,8V~ an D12 gemessen haben?

Gruß Jan
Ganz einfach: Weil ich die eine Messstrippe ganz korrekt an den schwarzen Draht vom Trafo angeklemmt habe — ohne dabei zu bemerken, dass der an der falschen Stelle der Platine angelötet war.
Ja, das Alter... Undecided
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#31
Auf jeden Fall nicht aufgegeben, wie im Post 22 angedeutet. Man darf sich einfach nicht vom Material beherrschen lassen. Das Holgi den Fehler findet war an sich klar.

VG
Frank
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#32
Hallo Holgi,

Shit happens.

Als Trost: ich war im Frühjahr bei einem fast Neuaufbau einer Dynavox Ruine auch an einen toten Punkt bei der Mechanik gelangt und wusste echt nicht mehr ein noch aus. Dann habe ich sie aus Frust in die Ecke gestellt. Vorgestern habe ich sie nach einem halben Jahr wieder mal rausgeholt und nach 3 Minuten das Problem insoweit gefunden.

Durchhalten !

Beste Grüße

Arno

P.S.: Jetzt folgt noch die restliche Mechanik und mit der Elektronik habe ich nicht mal angefangen.... wacko
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#33
(23.10.2023, 21:43)hannoholgi schrieb: Ein Tipp mit Link von einem ehem. Forenmitglied hat mich auf die richtige Spur gebracht. Der sekundäre Wicklungsanfang des Trafos, also der 0 V-Anschluss E7 „läuft“ ja über die Drehzahlregelplatine. Dazu führt dieser Anschluss, ebenso wie die 130 V, an die Unterseite der Platine, wo beide verlötet sind. Der Draht für 0 V ist schwarz, der andere dunkelblau.
Diese beiden hatte ich vertauscht.  Sad
Nachdem das geändert war, lief beim Einschalten nur noch der Capstanmotor, wie sich das gehört!

Nun funktioniert alles außer dem rechten Motor. Aber dem widme ich mich ein andermal...

LG 
Holgi

Hallo Holgi,

so wie ich den Schaltplan interpretiere, teilt sich doch im Ruhezustand die anliegende Spannung auf den linken und rechten Motor auf. Normalerweise 6V, wäre an jedem Motor 3V.
Durch den Fehler waren das 124V (130-6). Da an dem linken Motor 75 V angelegen haben, müssten es an dem rechten Motor 49V gewesen sein, anstatt 62V bei beiden. Der Gesamtwiderstand des rechten Motors müsste deshalb niedriger sein. Meine Vermutung wäre ein Kurzschluß des Kondensators C152 oder zwischen D13 / D16. In beiden Fällen läuft der rechte Motor nicht.

Grüße,
Karl
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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#34
Was Holgi gemessen hat ist schon richtig. 
Du hast die 180Grad Phasendrehung nicht berücksichtigt. Ist ja keine Gleichspannung. 

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#35
Danke für den Tipp, Karl.

Wenn ich die beiden vorrangigen Uher Report eines Mitforisten fertig habe, kann ich mich erneut der doofen A77 widmen. 
Der Motorkondensator C152 ist neu und hat gemessene 4,35 μF. Kein Kurzschluss. Weitere Messungen dann demnächst...
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#36
Na,na,na,
die A 77 ist nicht doof,sondern ein sehr gutes Heimtonbandgerät.Was fehlt dem guten Stück?
Schönen Abend
Peter
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#37
Muss ich jetzt nochmal alles erklären? Sei doch so nett und fang ganz oben an zu lesen. Wink

Der Hauptfehler, dass der linke Motor sofort bei Einschalten losrennt, ist ja behoben (#26).

Und für mich ist diese A77 durchaus "doof". Ich habe schon 16 Stück von den Dingern auf dem Tisch gehabt und zum größten Teil komplett überholt, aber gleich zwei so blöde Fehler (von denen mindestens einer selbst eingebaut war) sind mir noch nie untergekommen...
Ich glaube, ich werde langsam zu alt für dieses Steckenpferd und sollte lieber weiter Platten sammeln.
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#38
Ach Holgi,
so ein Quatsch. Du bist gerade alt genug für diesen Quatsch Tongue 
Und Du hast die Fehler ja gefunden! Also - alles gut.
Ich freue mich, daß Du wieder in der Spur bist und wünsche Dir alles Gute!!!
LG
Mike
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#39
Ich konnte mich heute Vormittag mal wieder der A77 widmen und habe einige Messungen durchgeführt, um dem unwilligen rechten Wickelknecht auf die Schliche zu kommen.

Der Motor dreht in der Betriebsart >> mit ca. 26 min-¹. Wäre er etwas schneller, könnte man wenigstens eine LP damit abspielen. Wink

Der Wicklungswiderstand (Kabel natürlich abgezogen) beträgt zwischen gelb u. braun 91 Ω
und zwischen grün und blau 48 Ω.

Im Betrieb (>>) liegen an den Anschlüssen D15/16 0 V~ und an D13/14 94 V~, gegen E7/EJ1 gemessen.
Der Betriebskondensator ist neu und hat gemessene 4,36 μF.

Soweit die Fakten. Vorschläge und Vermutungen herzlich willkommen!
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#40
"Reel Motors"-Schalter oder Verkabelung dorthin fehlerhaft ?
Freundliche Grüße
Jens
                                                                                                                                                                
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Nakamichi CR3E, Sony DTC57ES, Grundig DAT9000
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#41
Zum Vergleich der Wicklungswiderstände kannst du mal den linken Wickelmotor messen.
Die von dir genannten Farben sehe ich so nicht auf dem oberen Stromlaufplan.
Gab es da mehrere verschiedene Kabelbäume in den A77?

Gruß Jan
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#42
Ja, die Farben haben da mal gewechselt von Seiten des Motorlieferanten. Ich messe mal...
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#43
Hier mal die Farben bei meiner MK IV von 1975...


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#44
Und so sieht es bei einer MK II von 1970 aus...


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#45
(03.11.2023, 11:57)hannoholgi schrieb: Im Betrieb (>>) liegen an den Anschlüssen D15/16 0 V~ und an D13/14 94 V~, gegen E7/EJ1 gemessen.
Der Betriebskondensator ist neu und hat gemessene 4,36 μF.

Soweit die Fakten. Vorschläge und Vermutungen herzlich willkommen!

Hallo Holgi,

an D16 dürfen bei Deiner Messung keine 0V sein. Wenn der Kondensator i.O. ist, dann ist der scheinbar irgendwo überbrückt.

Gruß,
Karl
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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#46
Ein Vergleich der Wicklungswiderstände ergab keine nennenswerten Unterschiede (49/50 Ω und 90/98 Ω).
Am „Reelmotors off“-Schalter liegt es auch nicht.

Wenn ich die Motoren anschlussmäßig vertausche, verhält sich der rechte normal und der linke dreht nur in Zeitlupe, also umgekehrt wie sonst. Demnach liegt es nicht am Wickelmotor selbst, sondern an dessen Spannungsversorgung. 

Messung der Motorspannungen bei eingeschaltetem Rück-/Vorlauf:
Bei <<
Linker Motor, Wicklung 1: 94 V
Linker Motor, Wicklung 2: 134 V

Bei >>
Rechter Motor, Wicklung 1: 5,8 V
Rechter Motor, Wicklung 2: 0,001 V
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#47
(03.11.2023, 20:05)hannoholgi schrieb: Bei >>
Rechter Motor, Wicklung 1: 5,8 V
Rechter Motor, Wicklung 2: 0,001 V

Hallo Holgi,

in der Ruhe liegt die Kraft. Bei der vorherigen Messung hattest du an beiden Wicklungen des rechten Motors 94V; allerdings ohne Phasenverschiebung. Bei der aktuellen Messung passt scheinbar was nicht. Messe mal den Widerstand zwischen E7 und D16.

Gruß,
Karl
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#48
Zwischen E7 und D16 ist Durchgang (0,3 Ω).
Und der Fehler ist geortet und behoben! Es war eine unauffällige Zinnbrücke auf der Netzteilplatine zwischen DFJ1 und D17.
Zinnbrücken habe ich schon seit Jahren nicht mehr eingebaut. Wurde wohl mal wieder Zeit! Angry

LG und danke
Holgi
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#49
Da müsste aber eigentlich der Kondensator sein, also unendlich, bzw. die 4,36 μF oder die 2 Wicklungen in Reihe bei angeschlossenem Motor. Irgendwo ist da was überbrückt.
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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#50
Die selber eingebauten Fehler sind immer die schönsten....

Gruß Jan
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