Vormagnetisierungsfrequenz ?
#1
Welchen Einfluß hat eigentlich die Frequenz der Vormagnetisierung auf die technischen Parameter der Magnetbandtechnik ?
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#2
Hallo Bernd,

wenn ich alles richtig gelesen und auch verstanden habe, gibt es einige Voraussetzungen, die an die Frequenz der Vormagnetisierung gestellt werden.

1. Sie sollte so hoch wie möglich sein.
2. Sie sollte so klirrarm wie möglich sein.

1. Die Frequenz muß so hoch sein, dass sie einerseits weit genug außerhalb des Übertragungsbereichs der Nf-Verstärker liegt und andererseits, da sie normalerweise auch für die Löschung des Bandes verwendet wird, die Magnetteilchen auf dem Band beim Vorbeilauf genügend häufig ummagnetisiert. Das muß auch noch bei 76 cm/sec richtig funktionieren.

2. Die Kurvenform der Vormagnetisierungsspannung soll absolut symmetrisch sein, da diese der Nf-Spannung aufmoduliert wird. Bei einer unsymmetrischen Kurvenform (Klirrfaktor!) enthält auch die Aufnahme mehr Klirr.

Ob jetzt allerdings die Frequenz der Vormagnetisierung Einflüsse auf die Aufzeichnung haben, kann ich nicht sicher sagen.

Gruß
Michael
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#3
Hallo Tonbandfreunde:

Die Wahl der Lösch- und Vormagnetisierungs-Frequenz ist ein Kompromiß:
Einerseits soll das Band auch in der Tiefe gut gelöscht werden, und da liegen die
Bässe auf dem Band, was eine niedrigere Frequenz besser kann (Eindringtiefe),
andererseits sollen Interferenz-Frequenzen mit hohen Tönen im Aufnahme-Frequenzband
vermieden werden, was mit einer hohen Vormagnetisierungs-Frequenz besser gelingt.

Man kann die Leistung des Löschoszillators auch nicht beliebig erhöhen, denn
der Löschkopf muß die Leistung in Wärme umwandeln. Der Löschkopf wird warm.

Vielleicht habt ihr bei einfachen Kassettenrecordern mit ungefähr 80 kHz
HF-Oszillator schon mal diese Interferenz mit dem Pilotton von 19 kHz gehört.
4 x 19 kHz = 76kHz, Interferenz-Frequenz = 4kHz!
Was zum Einbau der MPX (Multiplex-Frequenz) -Filter führte.

Bei einigen mehrkanaligen Studiomaschinen hat man den Aufwand getrieben,
einen Vormagnetisierungs-Oszillator mit hoher Frequenz von 240 kHz und
einen starr gekoppelten Löschgenerator mit 80 kHz einzubauen.
Starr gekoppelt deshalb, um keine Interferenz-Frequenzen zu erzeugen.

Der Klirrgrad des Lösch- und Vormagnetisierungs-Oszillator muß
klein sein, da unsymmetrische Verzerrungen eine Gleichfeld-Magnetisierng
darstellen und damit das Wiedergabe-Rauschen erhöhen.

Ich habe mal bei meiner B77 den HF-Klirr gemessen und der war unter 1 %.

Der Löschkopf hat einen relativ breiten Spalt, manchmal sogar zwei.
Damit wird die Spur quasi zweimal gelöscht bei einem Vorbeilauf.

Der Klirrfaktor der Aufnahme wird hauptsächlich vom Eisen des Bandes selbst
(Hysteresis-Kurve Durchhang und Sättigung) erzeugt.
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#4
Die Oszillatorfrequenz hat auch Einfluß auf die maximal erzielbare Audiofrequenz.

Das ist so ähnlich wie Shannon bei der Digitalisierung. Nur in der Praxis beim Bandgerät muß man sich da keine Gedanken machen, die Frequenz der Vormagnetisierung ist hoch genug. Smile

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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