Hallo zusammen! Ich bin neu hier und erlaube mir, mich mit einer Frage an euch zu wenden.
Es geht um das 122 MK III von Tascam, das bekanntermaßen als prfessionelles Studiogerät gilt. Bei mir im Heimstudio hatte es bis vor kurzem wenig zu tun, soll jetzt aber wieder verstärkt eingesetzt werden.
Leider ist von heute auf morgen die Wiedergabe extrem dumpf. Ein Beispiel habe ich aufgezeichnet, aber ich finde hier im Forum keine Möglichkeit, es anzuhängen. Diese dumpfe Wiedergabe betrifft leider auch die BIAS-Feinjustierung für Aufnahmen. Dabei werden zwei verschiedene Pegeltöne generiert (400 Hz und 10 kHz), und beim höheren sehe ich im VU keinen Ausschlag mehr, was die Einmessung unmöglich macht. Meine Mutmaßung: Ein Elko in der Ausgangsstufe hat den Geist aufgegeben und verhindert, dass hohe Frequenzen wiedergegeben werden. Demnach dürfte der Pegelton bei der BIAS-Einmessung diese Ausgangsstufe durchlaufen.
Interessant: Eine Aufnahme mit dem Gerät ist bei der Wiedergabe auf einem anderen völlig in Ordnung. Es wird also nichts Fehlerhaftes aufgezeichnet, sonden "nur" fehlerhaft wiedergegeben. Der örtliche Radio- und Fernsehtechniker ist vor kurzem in Rente gegangen und hat seinen Laden zugemacht und nimmt auch keine Reparaturaufträge mehr an. Und die Generation Z steht vor einem Tape-Deck wie der Ochs vor'm Berg.
Kann mir jemand helfen? Ich würde das Gerät zur Not auch zur Reparatur verschicken, falls jemand sowas kann.
19.09.2023, 10:07 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.09.2023, 12:59 von janbunke.)
Moin Unbekannter (Ein Name zum ansprechen wäre schön)
Ein elektronisches Problem kann man ja fast ausschließen, wenn beide Kanäle betroffen sind. (Wovon ich nach deiner Beschreibung ausgehe)
Da die Aufnahme ja ok zu sein scheint, muß das Problem ja irgendwie mit dem Wiedergabe-Kopf zusammenhängen.
Sicher, daß da kein Dreck drauf sitzt?
Vielleicht stimmt auch irgendetwas mit der Bandführung nicht.
Ach ja, wenn du möchtest, daß sich jemand hier des Gerätes annimmt, wäre es auch hilfreich deinen Standort zu wissen.
danke schonmal für deine Antwort.
Ich war der Meinung, mein Nick sei eindeutig gewählt, zumal ich darüber nicht lange nachgedacht habe. Ich heiße Raphael. Noch lebe ich im Rhein-Main-Gebiet in der unmittelbaren Nähe von Frankfurt am Main, allerdings nur noch ein halbes Jahr. Danach geht's ins Saarland, aber noch bin ich hier.
Einen schmutzigen Tonkopf kann ich ausschließen. Das Problem kam ja von jetzt auf gleich bei der Nachkontrolle einer unmittelbar zuvor gemachten Aufnahme. Es kam also nicht schleichend. Zudem wäre die Aufnahme dann doch auch verzerrt, oder nicht? Ich bin kein Experte, was Tape-Decks angeht, aber meines Wissens erfolgen Aufnahme und Wiedergabe über densebeln Tonkopf. Ich hätte hier zum Reinigen auch nur Spiritus und Wattestäbchen.
Nun habe ich auch herausgefunden, wie man hier Dateien anhängt. Leider sind MP3-Dateien nicht erlaubt. Der Anhang ist als Text-Datei getarnt, ist aber eine MP3. Da kann man sich mal anhören, wie die Wiedergabe im Moment klingt.
Hi Raphael,
mit der Audiodatei war es leider nichts, jedenfalls bei mir, schade.
Klar dass jeder aus dem Kreis der Tonbandler beim Stichwort "extrem dumpfe Wiedergabe" die Vermutung das dies an einen Belag am WK denken lässt.
Weil ja Aufnahme geht - Du hast das Band auf einem anderen Gerät gescheckt, verstehe ich Deine Sorge, dass es jetzt schwierig wird. Trotzdem nochmal, ist der WK wirklich frei von Dreck? Aufnahme u. Wiedergabe werden bei Deiner Maschine durch zwei getrennte Systeme erledigt, dies nur zu Deiner Info.
V.G.
Jo
mach auf den Link mal einen Rechtsklick und speichere die Datei nicht mit der Endung TXT sondern MP3. Das sollte klappen. Hat es bei mir gerade eben im Test.
Vielleicht eine blöde Frage, aber ich hätte hier Brennspiritus und Tuner-Spray. Kann ich damit über den Tonkopf gehen, ohne ihn zu beschädigen? Dann würde ich das nochmal versuchen. Alternativ kann ich auch versuchen, das Foto hier einzustellen, falls das was hilft.
mach auf den Link mal einen Rechtsklick und speichere die Datei nicht mit der Endung TXT sondern MP3. Das sollte klappen. Hat es bei mir gerade eben im Test.
Vielleicht eine blöde Frage, aber ich hätte hier Brennspiritus und Tuner-Spray. Kann ich damit über den Tonkopf gehen, ohne ihn zu beschädigen? Dann würde ich das nochmal versuchen. Alternativ kann ich auch versuchen, das Foto hier einzustellen, falls das was hilft.
Gruß
Raphael
Nimm den Brennspiritus und ein Wattestäbchen.
Das ist schon OK.
(19.09.2023, 09:35)RaphaelSB schrieb: Leider ist von heute auf morgen die Wiedergabe extrem dumpf.
...
Meine Mutmaßung: Ein Elko in der Ausgangsstufe hat den Geist aufgegeben und verhindert, dass hohe Frequenzen wiedergegeben werden.
(19.09.2023, 11:11)RaphaelSB schrieb: Einen schmutzigen Tonkopf kann ich ausschließen. Das Problem kam ja von jetzt auf gleich bei der Nachkontrolle einer unmittelbar zuvor gemachten Aufnahme. Es kam also nicht schleichend.
Tatsächlich ist bei Deiner Fehlerbeschreibung immernoch Dreck am Wiedergabekopf die wahrscheinlichste Ursache - vor allem, weil der Fehler schlagartig und auf beiden Kanälen aufgetreten ist. Elkos im Wiedergabeverstärker müssten da schon in beiden Kanälen gleichzeitig in der gleichen Weise ausfallen - das ist sehr unwahrscheinlich!
(19.09.2023, 11:11)RaphaelSB schrieb: Zudem wäre die Aufnahme dann doch auch verzerrt, oder nicht? Ich bin kein Experte, was Tape-Decks angeht, aber meines Wissens erfolgen Aufnahme und Wiedergabe über densebeln Tonkopf.
Nicht unbedingt. Wie Jo schon geschrieben hat ist das Tascam 122 ein "Drei-Kopf-Deck", also mit getrennten Köpfen für Löschen, Aufnahme und Wiedergabe. Die beiden letztgenannten sind normalerweise mechanisch dicht beisammen, um in das mittlere Fenster der Cassette zu passen.
Blöde Frage: Hast Du den richtigen Kopf zu reinigen versucht? Wiedergabe ist der letzte in Bandlaufrichtung...
(19.09.2023, 09:35)RaphaelSB schrieb: Ein Beispiel habe ich aufgezeichnet, aber ich finde hier im Forum keine Möglichkeit, es anzuhängen.
Der übliche Weg sind ZIP-Dateien als Container rund um die Audio-Daten.
(19.09.2023, 11:11)RaphaelSB schrieb: Da kann man sich mal anhören, wie die Wiedergabe im Moment klingt.
Das Beispiel ist schon sehr drastisch (allerdings auch Mono - beide Kanäle zum Vergleich sind immer interessant!) - der Frequenzgang endet irgendwo zwischen 1 und 3 kHz:
(19.09.2023, 09:35)RaphaelSB schrieb: Diese dumpfe Wiedergabe betrifft leider auch die BIAS-Feinjustierung für Aufnahmen. Dabei werden zwei verschiedene Pegeltöne generiert (400 Hz und 10 kHz), und beim höheren sehe ich im VU keinen Ausschlag mehr, was die Einmessung unmöglich macht.
Auch das wäre mit einem verschmutzen Wiedergabekopf erklärbar. Solange aber die Wiedergabe sinnvoll funktioniert, braucht Dich die Einmessung erstmal garnicht zu sorgen
21.09.2023, 09:57 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.09.2023, 13:17 von andreas42.
Bearbeitungsgrund: Bilder in den Beitrag eingefügt
)
Hallo zusammen,
erstmal danke an alle für die bisherigen Antworten.
Ich habe neue Aufnahmen gemacht und angehängt sowie den Tonkopf fotografiert. Es handelt sich um folgende Aufnahmen:
1. 400 Hz durch den internen OSC
2. 10 kHz durch den internen OSC
3. Musik nur links (rechten Input-Gain am Gerät auf 0 gedreht)
4. Musik nur rechts (linken Input-Gain am Gerät auf 0 gedreht)
5. 1 kHz Sinus aus meinem MIschpult
6. 9 kHz Sinus aus meinem Mischpult
Alles jeweils mit diesem Gerät aufgezeichnet und wiedergegeben (Sony UX-S aus Mitte der 90er).
Aufgezeichnet in Cool Edit V2.0 mit 44,1 kHz, Stereo, 16 Bit.
ich habe mir mal erlaubt, die Bilder aus der einen ZIP-Datei direkt in Deinen Beitrag einzufügen Leider sind sie etwas unscharf, so dass man nicht wirklich viel erkennen kann.
(21.09.2023, 09:57)RaphaelSB schrieb: Alles jeweils mit diesem Gerät aufgezeichnet und wiedergegeben (Sony UX-S aus Mitte der 90er).
Hast Du in getrennten Durchgängen aufgenommen und danach wiedergegeben, oder beim gleichen Durchlauf die Hinterbandkontrolle verwendet?
Es wäre interessant zu sehen, wie das Signal aussieht, wenn es zwar durch das Deck geht, aber nicht über Band ("Output"-Knopf auf "Input" statt "Repro"). Auch interessant wäre die Wiedergabe der Aufnahme vom Tascam-Deck in einem anderen Deck (Du hast oben geschrieben, die wäre besser).
Ein Testsignal mit mehreren Frequenzen und einem Sweep habe ich neulich in diesem Beitrag gepostet, das kannst Du auch hier für die Fehlersuche verwenden.
danke schonmal. Ich habe nochmal neu fotografiert in der Hoffnung, dass es jetzt besser ist. Auch habe ich mal die Front abfotografiert mit den zuletzt gemachten Einstellungen. Einen Input/Repro-Regler gibt es nicht, nur einen "Monitor". Der steht in der Regel immer auf "Auto". Wenn ich etwas aufnehme und den Regler auf "Auto" lasse und am Mischpult den Tape-Regler auf PFL stelle, höre ich über den PFL-Lautsprecher im Pult vermutlich das Hinterband-Signal. Das klingt genau so dumpf. Stelle ich den Regler bei laufender Aufnahme auf "Input", ist er Klang super, aber es peakt.
Bei der Wiedergabe und offenem Kanalzug am Pult muss der Regler immer auf "Auto" stehen, weil ich sonst ("Input") eine Rückkopplung kriege.
Die Aufnahmen, die ich zuletzt gemacht habe, sind in zwei Schritten entstanden: Erst die Aufnahme, dann zurückgespult und wiedergegeben.
Deine Testsignale, Andreas, werde ich gerne morgen (Freitag) checken. Heute schaffe ich es nicht mehr, weil Frau und Kind jetzt warten. Aber morgen gegen Mittag habe ich etwas Luft, dann checke ich das nochmal.
21.09.2023, 15:45 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.09.2023, 15:56 von Gyrator.)
Selbst auf den unscharfen Fotos, in zu großem Abstand gemacht erkennt man Flecken am Tonkopf und vor allem eine verdreckte Tonwelle!
Es sollte doch mit einem halbwegs aktuellen Telefon möglich sein bessere Bilder zu erstellen und auch diese hier im Beitrag einzufügen, als Zip-Container ist das für Helfende doch sehr sperrig in der Handhabung.
Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!
21.09.2023, 16:35 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.09.2023, 16:42 von janbunke.)
(21.09.2023, 15:51)uk64 schrieb: So wir das aussieht ist da im relevantem Bereich doch irgendeine Verschmutzung auf dem Kopf oder er ist beschädigt.
Gruß Ulrich
"Sehe" ich auch so. Da ist Schmock am Kopf!
Hat zwar nichts mit dem Problem zu tun, aber ein angebliches Profi-Cassettendeck, welches mal laut HiFi-Wiki 2.700 Mark gekostet hat kommt mit einer fixierten, angeschweißten Bandführung am Tonkopf daher.
Somit keine vernünftige Höhenjustage des Kopfes möglich. Das passt für mich aber mal gar nicht!
Mit anderen Worten, die Kopfspiegel sind einfach trotz des Fotografens Bemühung nicht interpretierbar.
Zur Ehrenrettung von Raphael: Eingebaute Tonköpfe, speziell in Tapedecks sind eine lichtbildneriche Hersusforderung.
V.G.
Jo
(21.09.2023, 16:35)janbunke schrieb: Hat zwar nichts mit dem Problem zu tun, aber ein angebliches Profi-Cassettendeck, welches mal laut HiFi-Wiki 2.700 Mark gekostet hat kommt mit einer fixierten, angeschweißten Bandführung am Tonkopf daher.
Somit keine vernünftige Höhenjustage des Kopfes möglich. Das passt für mich aber mal gar nicht!
Die Aussage verstehe ich nicht. Das ist bei 99% aller Kassettendecks so.
Und wenn man sich die Justagemöglichkeiten der Köpfe genau ansieht, lässt sich das einwandfrei einstellen.
Bei diesem Deck lässt sich übrigens der Azimut für Rec und PB Head getrennt einstellen. Allerding glaube ich nicht daran, dass sich das von jetzt auf gleich verstellt hat, wobei allerdings der Siegellack auf der PB Seite beschädigt ist. Könnte also (doch) sein, dass dort jemand dran gedreht hat...
Um das Problem noch eteas einzugrenzen, würde ich eine einwandreie, fremdbespielte Kassette heranziehen, zur Not eben auch ein Kauftape, und einfach mal checken, wie sich das so anhört.
Sollte das ebenfalls nicht ok sein, lässt sich der Rec zweig schon mal ausschließen.
Für mich sieht es auf dem Tonkopf auch nicht wirklich sauber aus (sofern es nicht nur spiegelt).
Wenn es lange nicht benutzt wurde und mit dem Dreck abgestellt wurde, kann das schon mal zu hartnäckigen Verkrustungen führen.
Die Tonwelle sollte auf jeden fall auch noch mal gereinigt werden. Dicke Ablagerungen können dazu führen, dass sich das Band dort verzieht.
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
21.09.2023, 18:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.09.2023, 18:22 von janbunke.)
(21.09.2023, 17:30)gasmann schrieb:
(21.09.2023, 16:35)janbunke schrieb: Hat zwar nichts mit dem Problem zu tun, aber ein angebliches Profi-Cassettendeck, welches mal laut HiFi-Wiki 2.700 Mark gekostet hat kommt mit einer fixierten, angeschweißten Bandführung am Tonkopf daher.
Somit keine vernünftige Höhenjustage des Kopfes möglich. Das passt für mich aber mal gar nicht!
Die Aussage verstehe ich nicht. Das ist bei 99% aller Kassettendecks so.
Und wenn man sich die Justagemöglichkeiten der Köpfe genau ansieht, lässt sich das einwandfrei einstellen.
Es geht um die Höhenjustage, nicht um den Azimuth!
Bei angeschweißter Bandführung ist eine individuelle Einstellung nicht wirklich möglich, weil die Führungsgabel sich immer mit dem Kopf mitbewegt.
Und ganz sicher ist das nicht bei 99% aller Decks so.
z.B. haben alle AKAI 3 Kopf-Decks getrennt einstellbare Bandführungen und das ist auch gut so. (siehe Bild von meinem damals "nur" 500 DM teuren GXC-725D)
Bei einem 2.700 DM teuren Deck hätte ich das ebenfalls erwartet.
Andere Hersteller werden das auch im Programm gehabt haben.
Aber wie gesagt, tut hier nichts zur eigentlichen Sache.
Trotzdem noch mein Senf dazu
Auch die Studer A721 Tapedecks - und mehr Profi geht wohl nicht - haben eine feste Bandführung. Und bei denen stimmt die Kopfhöhe ab Werk auf den Punkt genau (nachgeprüft mit der entsprechenden Cassette von Hans-Peter Roth).
Tut mir leid, dass die Fotos nicht optimal geworden sind. Besser geht's nicht. Wenn ich näher ran gehe, wird es unscharf.
Ich habe jetzt mal die von Andreas vorgegebenen Testtöne ausprobiert. Das Ergebnis hängt an. Den 1 kHz-Sinus am Anfang habe ich zum Einpegeln genommen. Dass der Output rechts zu laut ist, es rauscht und hähere Frequenzen in der Lautstärke abnehmen, ist mir natürlich auch aufgefallen. Außerdem gibt's noch einen Test mit einer Kauf-Kassette (Klassik, allerdings eine Ferro. Laut Hersteller mit Dolby-B aufgenommen und so auch wiedergegeben).
Das grundsätzliche Problem ist allerdings geblieben.
Kommt hier vielleicht jemand aus dem Raum Frankfurt? Ich denke da an F/HG/FB/MTK. Falls ja und derjenige die Muße hätte, mal persönlich einen Blick reinzuwerfen, wäre ich dafür sehr dankbar. Ich möchte ungern selbst in dem Ding herumstochern.
ok, das Signal bestätigt, was vorher schon hörbar war. Frequenzgang aus Einzelfrequenzen:
Also, spätestens oberhalb von 5 kHz verschwindet das Signal im Grundrauschen, wenn man nicht frequenzselektiv misst (hab ich nicht gemacht). Hier noch die Phase (bzw. deren cosinus) zwischen beiden Kanälen:
Suggestiv habe ich noch eine Funktion an die verlässlichen Datenpunkte bis 5 kHz grob angepasst und eingezeichnet, die einer Phase von 180° bei 9 kHz entspricht. Damit kann man abschätzen, "wie schief die Spalte stehen" - es gibt also noch einen messbaren Azimut-Unterschied zwischen Aufnahme und Wiedergabe. Um den würde ich mich aber nicht kümmern, bevor die Wiedergabe nicht in Ordnung ist.
Zur Problemlösung trägt die Messung hier bisher nichts neues bei, sondern bestätigt den Höreindruck. Der rechte Kanal ist geringfügig besser als der rechte. Die Phasendifferenz sieht auch "normal" aus, also könnte durchaus mechanisch vom Spalt kommen, und scheint eher nicht durch irgendwelche elektrischen Defekte im Wiedergabeverstärker verursacht zu sein.
Mach also erstmal wie oben diskutiert mit den Fragen rund um Kopf und Bandführung weiter - bisher zeigt weiter alles in diese Richtung.
Viele Grüße
Andreas
Noch ein paar Zahlen, falls es jemanden interessiert - aber vor allem, wenn ich später mal nachvollziehen will, was ich gemessen habe:
Für mich sieht es aus, als sei der Tonkopf irreparabel verkratzt - so, als hätte einmal jemand mit einem kleinen Schraubenzieher o.ä. eine "Reinigung" versucht.
Ich drücke die Daumen, daß dem nicht so ist und der optische Eindruck des vergrößerten Bildausschnittes täuscht.
(21.09.2023, 18:19)janbunke schrieb: Es geht um die Höhenjustage, nicht um den Azimuth!
Bei angeschweißter Bandführung ist eine individuelle Einstellung nicht wirklich möglich, weil die Führungsgabel sich immer mit dem Kopf mitbewegt.
Es ist mir schon klar, dass es um die Höhenjustage geht.
Stimmt bei angeschweißter Bandführung die Kopfhöhe, so ist auch gleich der Bandlauf zur rechten Seite hin richtig.
Was will man da also individuell einstellen? Bei verkurbeltem Bandlauf den Kopf angleichen? Ist auch irgendwie quatsch...
Spart bei der Produktion einen Einstellschritt mit der festen Gabel
laugh.gif (Größe: 419 Bytes / Downloads: 364)
Das genannte Akai Deck ist von Ende der 70er, die Hersteller lernen ja auch dazu ....
Ich hoffe für den TE, dass es ein gutes Ende nimmt und nicht der Kopf defekt / zerkratzt ist.
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
Zwischenzeitlich hat mich Corona erwischt und für ein paar Tage komplett außer Gefecht gesetzt. Mittlerweile bin ich aber wieder auf dem Damm und konnte mich auch wieder um andere Sachen kümmern.
Die gute Nachricht vorweg: Das Problem scheint gelöst zu sein. Es war wohl tatsächlich "nur" Dreck auf dem Tonkopf. Ich habe noch ein paar Mal mit Spiritus und Wattestäbchen nachgeholfen und letztlich mit dem Finger. Und siehe da: Alles klingt wieder so, wie es soll. Woran es letztlich gelegen hat und warum ich bei der ersten Reinigungaktion keinen Erfolg hatte, kann ich nicht sagen.
Einen neuen Tonkopf brauche ich wohl nicht, obwohl ich das Geld sogar ausgegeben hätte. Ebenso wie die Reparatur bei der hier verlinkten Firma, die ich um ein Haar angefahren hätte. Wenn es ohne solche Maßnahmen geht, ist es mir natürlich lieber.
Also nochmal vielen Dank an alle, die sich mit meinem Problem beschäftigt und nach Lösungen gesucht haben!
Freut mich, dass die Lösung dann doch kein gravierendes Problem war.
Noch mehr freut mich, dass du das blöde C gut überstanden hast
thumbsup.gif (Größe: 970 Bytes / Downloads: 227)
Aktuell liege ich mit dem Mist auch noch relativ flach, wird aber...
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
Zumindest früher gab es hier im Forum übrigens jemanden, der das 122 Mk III warten kann - hat er bei meinem jedenfalls gemacht, als es vor Jahren einen elektronischen Fehler gab. Ich weiß von ihm nicht, ob er hier noch unterwegs ist; Tonbandmaschinen waren, glaube ich, nicht sein Kern-Spezialgebiet.
Es gibt an dem Modell auch das eine oder andere Plastik-Zahnrad, das nach 25 Jahren mal schlappmacht. Das ließ sich bei meinem zurm Glück in Eigenregie beheben, mit den passenden Ersatzteilen.
07.12.2023, 08:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.12.2023, 09:16 von janbunke.)
Hallo Raphael,
danke für die Rückmeldung. Das finde ich immer wichtig.
Ich habe tatsächlich auch schon öfters mit festgefressenen Rückständen auf Tonköpfen zu tun gehabt, die sich nur extrem schwer beseitigen ließen.
Dies tritt nach meiner Erfahrung aber nur bei Geräten auf, die über lange Zeit stark vernachlässigt wurden (nie gereinigt) und der Dreck sich durch die Standzeiten richtig reingefressen hat.
Ich hatte schon so manchen Kandidaten hier auf dem Tisch bei dem ich wirklich schwer zu kämpfen hatte um die Dreckklumpen abzubekommen.
Für solche krassen Fälle befeuchte ich das Wattestäbchen mit etwas Bref Power statt Alkohol und dann geht der Schmock auch irgendwann runter.
Das waren dann aber immer zugekaufte Geräte mit zweifelhafter Historie. Bei meinen Maschinen, die ich regelmäig nutze, ist das noch nie passiert.
Letztens habe ich bei Kleinanzeigen noch eine Uher Royal Kopfleiste günstig gekauft, bei der saß auch extrem fester Dreck an den Köpfen, den ich mit Alkohol nicht abbekommen habe.
Wenn man regelmäßig seine Tonköpfe mit Alkohol und Wattestäbchen reinigt und vernünftiges Bandmaterial benutzt, dann wird man solche Probleme normalerweise nicht bekommen.
Und nochwas:
Es gibt mit Leder bezogene Reinigungsstäbchen, die sollen ja nicht schlecht sein. Ich habe damit aber noch keine Erfahrungen.
sowas hier: https://www.ebay.de/itm/225088209687
Dazu könnte man mal einen neuen Thread aufmachen mit dem Thema "Wie reinigt ihr eure Tonköpfe?".
Die Lederstäbchen gehören zur Grundausstattung
Bei hartnäckigen Fällen (kam interessanterweise bisher nur bei Uher Report vor) nehme ich auch gerne eine Chrompolitur.
Das funktioniert immer
das gute alte Sidol gibt es anscheinend nicht mehr. Zuletzt in der lindgrünen Flasche mit Aufschrift Bref und kleiner oben rechts in der Ecke Sidol erhältloich ....
Gruß
Manfred
Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
Ich nicht nur da, sondern auch schon auf Capstanwellen... Ein mal hatte ich da den Fall, dass dieser feste Dreckkklumpen mir dann im Abstand einer Capstanwellenumdrehung ein Muster in's Band gedrückt hat.
Ich habe schließlich mit einem Stück Holz (Zahnstocher) und zuvorigem Einweichen mit Alkohol diese Rückstände herunterbekommen - trotzdem ärgerlich, da dieser winzige Punkt Dreck in der Spiegelung der Capstanwelle fast garnicht zu sehen war...