LPR35 vs PER368
#1
Hi zusammen,

ich konnte nun mit beiden genannten Bändern ein wenig Erfahrung sammeln, zudem habe ich mit ein paar Leuten aus dem Forum geplaudert und mich belesen.

  1. Die Arbeistpunkte beider Bänder sind ähnlich und sind im Heimbereich beide ungefähr ähnlich nutzbar auf Maschinen die auf LP35 eingemessen sind
  2. PER368 ist mit 14um (zu LPR35 mit 11um) ein wenig dicker, ich bekomme aber trotzdem auf eine 26'er Spule gut um die 1080-1100m drauf
  3. Die Umlenkungen an der TD20A haben mMn einen etwas engeren Radius als an anderen Maschinen. Da fusselt bei mir die Rückseitenbeschichtung des LPR ein wenig, während die glatte Rückseite des PER368 das nicht tut.
Für mich scheint damit das PER368 die leicht geeignetere Variante auf der TD20A zu sein.

Welche weiteren Vor-/Nachteile seht Ihr in den beiden Bändern ?
Gruß, Kuni
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#2
Im Alltag beides prima Bänder. Beim LPR35 stört mich aber die komplett schwarze Rückseite, die dafür sorgt, dass man es nicht von anderen Bandsorten mit schwarzer Rückseite unterscheiden kann, außerdem ist es dadurch nicht so gut zu beschriften bei Schnitten. Beides aber wohl Nachteile, die demn normalen Heimbenutzer vollkommen egal sein werden.

Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
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#3
(06.09.2023, 14:12)Kuni schrieb: [*]PER368 ist mit 14um (zu LPR35 mit 11um) ein wenig dicker,

Meinst Du damit die Dicke der Magnetschicht? Die beträgt laut der einschlägigen Quelle
http://www.aes.org/aeshc/docs/basftape/basftapes.html
für beide Bänder 11 µm, und die Gesamtdicke in beiden Fällen 35 µm.

Gibt es Datenblätter, in denen andere Werte stehen? Ich denke nämlich auch, daß PER 368 einen Tick dicker ist als LPR 35, weil davon nur 250 m auf 13-cm-Spulen gepackt wurden, während das eigentliche Rastermaß für Langspielband auf 13er Spulen 270 m wäre.

Viele Grüße,
Martin
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#4
Martin, ich hab da einfach die Zahlen, die ich irgendwo hier im Forum entdeckt hatte, aufgeschnappt. 
Vermutlich ging das dann um die Magnetschicht. 
Wenn ich 4x270m LPR35 auf einer 26er Spule, mit 4x250m PER368 vergleiche, dann scheint mir da der gleiche Durchmesser auszukommen. Demnach denke ich schon auch, daß das PER368 dicker sein dürfte.
Gruß, Kuni
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#5
PER368 gab es auch in Konfektionierung mit 270m statt 250m, beide Längen waren auf 13er Spule bestellbar und beide habe ich auch hier.

Schöne Grüße
Alexander
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#6
Laut Emtec-Datenblatt von 1999 sind beide Bänder gleich dick, und haben auch die gleiche Schichtdicke:

   

Die beiden Arbeitspunktdiagramme mal gegenübergestellt (19 cm/s, NAB-Entzerrung):

   

Wenn ich das Datenblatt richtig deute, dann empfiehlt EMTEC, das LPR35 im IEC-Arbeitspunkt zu betreiben (also am Klirrminimum des C264Z), aber dem PER368 ca. 1.5 dB mehr Bias zu geben. Beide Bänder geben sich nicht viel, wenn man sie in ihren jeweiligen Arbeitspunkten betreibt. Auch wenn man für das PER368 den IEC-Arbeitspunkt verwendet, liegen beide ziemlich dicht beienander, man hat dann eben beim PER368 etwas mehr Klirr als nötig. Nur beim Bias und DC Noise hat das PER368 die Nase leicht vorne.

Hier noch ein paar Vergleichslinien - blau für "jedes Band mit seinem Bias" und rot für "beide Bänder am C264Z-Klirrminimum":

   

Nachtrag: Natürlich darf man nicht vergessen, dass Schwankungen zwischen Chargen und Bedingungen der Maschine wahrscheinlich größere Unterschiede erzeugen, als man sie hier akademisch im veröffentlichten Datenblatt ablesen kann! Da keine Fehlerbalken angegeben sind, kann man nur schätzen und vorsichtig sein...

Viele Grüße
Andreas
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#7
Chapeau. Smile
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#8
Danke, auch an Deine Diagramme Andreas.

Ich nehme also mit, daß sich beide de-facto nicht wirklich (gravierend) unterscheiden.

Hat außer mir noch jemand beobachtet, daß das LPR35 stärker fusselt als das PER368 ? Wenn auch auf seeeeeehr geringem Niveau.
Gruß, Kuni
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#9
Das LPR35 "fusselt" nur bei bestimmten Produktionschargen, es sind also nicht alle Bänder davon betroffen. Es ist die Rückenseitenbeschichtung, die sich da löst.

Solche Anzeichen habe ich PER368 bislang noch nicht beobachten können.
Gruß André
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#10
Was ich bei PER368 und PER528 aber schon öfters hatte sind Dropouts, da sind sie irgendwie anfällig manchmal.


Schöne Grüße
Alexander
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#11
(07.09.2023, 10:27)eudatux23 schrieb: Was ich bei PER368 und PER528 aber schon öfters hatte sind Dropouts, da sind sie irgendwie anfällig manchmal.


Schöne Grüße
Alexander

Hallo Alexander,

das kann ich in keinster Weise bestätigen. Derartiges habe ich noch nicht beobachtet.
Die "Münster" PER368 Bänder sind Top und produzieren auf keiner meiner Maschinen irgendwelche Dropouts.
Vor allem gefällt mir auch der absolut saubere Wickel bei den Bändern.

Gruß, Jan
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#12
Hallo Andreas,

vielen Dank für Deinen erhellenden Beitrag zu den feinen Unterschieden der beiden Langspielbänder.

Wenn ich bedenke, daß man mit der Gießtechnik Toleranzen unter einem µm beherrschen mußte und dann mit der Mischung der Zutaten auch noch die Eigenschaften des späteren Magnetbandes beeinflussen konnte. Und das alles in Form einer Probierwissenschaft. Das ist schon enorm, wieviel Erfahrungen die Altvorderen gesammelt hatten.

Hier ist das Beispiel besonders feinnervig.
Bei sowieso schon sehr geringem Klirrfaktor für das überwiegend im Rundfunkbereich verwendete PER 368 dann das dort sehr störende Modulationsrauschen zu minimieren, ist schon ein ganz besonderer Leckerbissen.

Die waren richtig gut drauf damals.

Viele Grüße
Manfred
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#13
Da ja nach Unterschieden zwischen den Typen gefragt wurde:

Die schwarze Rückseite des LPR 35 ist leitfähig, leitet also statische Aufladung ab, die graue des PER 368 nicht.

VG Stefan
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#14
(07.09.2023, 11:54)Vollspurlöschkopf schrieb: Da ja nach Unterschieden zwischen den Typen gefragt wurde:

Die schwarze Rückseite des LPR 35 ist leitfähig, leitet also statische Aufladung ab, die graue des PER 368 nicht.

VG Stefan

Mich würde interessieren, was das für einen Vorteil besitzt, wenn statische Aufladungen von der Bandrückseite abgeleitet werden können?
Ich habe noch nie Probleme mit solchen Aufladungen gehabt. Zumindest nicht wissentlich.
Oder wie macht sich das bemerkbar?

Gruß, Jan
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#15
Bei manchen Maschinen mit Frontplatte aus Metall macht sich eine fehlende Leitfähigkeit des Bandes durch ein kleines Blitzgewitter beim Umspulen bemerkbar, insbesondere bei Verwendung von Metallspulen. Besitzer einer ASC 600x können ein Lied davon singen. Die dabei auftretenden Spannungen können sogar die Elektronik des Zählwerks beschädigen.

Ansonsten soll die Leitfähigkeit auch die Wickeleigenschaften verbessern. Wie groß dieser Zusammenhang in der Praxis allerdings wirklich ist, sei mal dahingestellt - schließlich gibt es sowohl sehr glatt wickelnde Bänder ohne leitfähige Rückseite (z.B. PER 368) als auch eher unsauber wickelnde Bänder mit schwarzer, wahrscheinlich leitfähiger Rückseite (z.B. ältere Maxell-Typen).

Viele Grüße,
Martin
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#16
Die Revox A700 hat auch Probleme mit statischer Entladung. Scheint ein bisschen wetterabhängig zu sein (Luftfeuchtigkeit) und auch abhängig von den verwendeten Spulen bzw. Bandtellern. Die A700 löst dann nervigerweise kurz die Pause aus und spielt dann wieder weiter. Mit PER368 passiert das auch häufiger als mit anderen Bandtypen. Aber wie gesagt, irgendwie abhängig von äußeren Einflüssen. Der Fehler tritt teilweise Monate lang nicht auf und dann auf einmal doch wieder.

Ansonsten ist das PER368 von der Fertigungsqualität auf jeden Fall sehr gut. Soweit ich weiß hat Peter Ruhrberg die Bibliotheksbänder auch für seine Messbänder verwendet, weil die besser sind als die neuen von RTM.

Gruß
Robert
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#17
(07.09.2023, 11:14)Magnettonmanni schrieb: //.

Wenn ich bedenke, daß man mit der Gießtechnik Toleranzen unter einem µm beherrschen mußte und dann mit der Mischung der Zutaten auch noch die Eigenschaften des späteren Magnetbandes beeinflussen konnte. Und das alles in Form einer Probierwissenschaft. Das ist schon enorm, wieviel Erfahrungen die Altvorderen gesammelt hatten.
//
Die waren richtig gut drauf damals.

Viele Grüße
Manfred

Und auch nicht verwunderlich, dass einige Magnetbandhersteller auch Filmhersteller waren (Agfa, Fuji, Orwo, weitere?). Wenn man daran denkt, wieviele Schichten ein Diafilm enthält - das ist schon Gießtechnik auf allerhöchstem Niveau.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#18
Kodak hat auch zeitweise Tonband hergestellt und ist ja wie jeder weiß auch bei Film absolute Spitze.


Schöne Grüße
Alexander
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#19
Die Philips-Tabelle für die regelbare Bias-Einstellung bei der N4520/N4522 gibt für LPR 35 -0,5 dB und PEM 368 +0,5 dB an. Ich selbst konnte so als Maxell-Beifang erstandene Agfa-Bänder identifizieren, verwende sie aber eigentlich nicht.
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