Motorkondensatoren für den Revox A-77
#1
Hallo zusammen.

Hier schimpt man auf die Kunststoffkanne-Kondensatoren:
https://nagravox.com/cdn/shop/products/N...4x1024.jpg

Aber die Revox-online verkauft genau ähnliche:
https://www.revox-online-shop.com/motork...r10289?c=0
Und mit eben auf 0.05 uF höherem Nennwert. Sind sie gut?
Zitieren
#2
(05.09.2023, 08:29)mingis schrieb: Hier schimpft man auf die Kunststoffkanne-Kondensatoren:
https://nagravox.com/cdn/shop/products/N...4x1024.jpg

Ich verwende seit Jahren solche, bislang keine Probleme.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#3
Wenn ich selbst sündhaft teure Teile verkaufen will, dann mache ich die preiswerten natürlich schlecht! 
Ich benutze seit 20 Jahren diese weißen Motorkondensatoren, auch in eigenen Maschinen, und bis jetzt funktionieren alle noch. Und mehr will man doch eigentlich auch nicht, oder?
Die Kapazitätswerte von 3,5 und 4,3 μF müssen auch nicht extrem genau eingehalten werden. Auch die Kondensatoren im Alubecher, die Revox damals eingebaut hat, hatten bis zu 10 % Toleranz. Da sie nur eine Hilfsphase bilden müssen, kann man das vernachlässigen. Das Drehmoment ist sogar bei 4 und 5 μF kaum geringer als mit den Originalwerten und wenn man 3,5 und 4,5 nimmt, ist das völlig ok. Da es diese Werte auch im Handel gibt, sehe ich allerdings keinen Grund, mit 4 und 5 μ zu arbeiten, wie sie Schröder anbietet!

Aussagen von Händlern, die Produkte verkaufen wollen (was ja ihr gutes Recht ist) und dabei andere Produkte mies machen, sollte man nicht besonders ernst nehmen....

LG Holgi
Zitieren
#4
Ansonsten gibt es hier auch welche in Silber:
https://www.ebay.de/itm/174911703795
Sieht vielleicht etwas originalgetreuer aus. Einen Unterschied macht es sicherlich nicht.

Gruß
Robert
Zitieren
#5
(05.09.2023, 09:39)q-tip schrieb: Ansonsten gibt es hier auch welche in Silber:

Alu, oder?

(05.09.2023, 09:39)q-tip schrieb: Einen Unterschied macht es sicherlich nicht.

Davon ist auszugehen.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#6
Ja, die Artikelbeschreibung sagt Alu.
Zitieren
#7
Witzig ist auch, dass hier über Kondensatoren mit 20% Toleranz gelästert wird, aber abgebildet sind alles Kondensatoren mit 5%. Und 5% ist hier "normal" und wird auch von den günstigsten eingehalten.
Das Gehäusematerial spielt hier absolut keine Rolle.

Viele Grüße
Volker
Zitieren
#8
In der Röhrenradio-Bastelszene geht der Wahnsinn schon so weit, dass man die alten Alubecher öffnet, das Gezuppel rausholt und neue Elkos implementiert :-)

Irgendwie klar, dass die inzwischen etablierte Nobel-Ersatzteilszene für REVOX, NAGRA & Co. die astreinen, aber billig wirkenden weißen Waschmaschinen-Kondensatoren von DUCATI und anderen Herstellern ächtet.

Eine Kondensatire, sozusagen....

Grüße vom Psychiatersofa,
Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


Zitieren
#9
(05.09.2023, 11:50)fostex schrieb: Witzig ist auch, dass hier über Kondensatoren mit 20% Toleranz gelästert wird, aber abgebildet sind alles Kondensatoren mit 5%. Und 5% ist hier "normal" und wird auch von den günstigsten eingehalten.
Das Gehäusematerial spielt hier absolut keine Rolle.

Viele Grüße
Volker

Die Abgebildeten haben ja sogar 10 % Toleranz, wenn ich richtig gerechnet habe (in Mathe war ich immer schlecht)!  Wink
Aber ± 5 sind nun mal 10...

 Bin gespannt, wie lange es dauert, bis einer welche mit vergoldeten Bechern anbietet (49,- €/Stck.) und dabei auf die enorme Klangverbesserung hinweist! 
Plastik in einer Revox? Pfui Deibel.
Zitieren
#10
Ich habe neulich in einer Facebook-Gruppe das andere Extrem gesehen: Die Motorkondensatoren wurden ersetzt durch irgendwelche Folienkondensatoren, die mit Kabelbindern und Heißkleber dann irgendwie in der A77 befestigt wurde. Auf meine Frage, warum er nicht einfach die üblichen mit Schraubanschluss genommen hat: Die sind so teuer!

Gruß
Robert
Zitieren
#11
(05.09.2023, 12:06)moxx schrieb: In der Röhrenradio-Bastelszene geht der Wahnsinn schon so weit, dass man die alten Alubecher öffnet, das Gezuppel rausholt und neue Elkos implementiert :-)

Ja, aber das hat komplett andere Ursachen. Wenn ich einen Telefunken Spitzensuper T8001WK der Saison 1938/39 öffne, dann will ich dort drinnen keine modernen Alu- Becher sehen. Das ist einfach furchtbarer Stilbruch, sowas gehört sich nicht an historischen Radios. Dort haben Hydra- Elkos zu sitzen und nichts anderes.
Natürlich sind die nach so langer Zeit nicht mehr ok, daher wäre der erste Schritt der Versuch einer Formierung. Das klappt aber nur, wenn das Elektrolyt nicht vertrocknet, die Dichtungen also noch ok sind. Nach so langer Zeit nicht unmöglich, aber leider nicht mehr häufig.
Da bleibt dann dem ambitionierten Restaurator nur die Möglichkeit der Tarnung, also nicht alter Wein in neuen Schläuchen, sondern neue Elkos in alter Hülle.  Smile 
Alles andere ist "Verbastelung" und bei einem historischen Gerät absolut nicht zulässig. 
Sowas macht man übrigens nicht nur mit Elkos, sondern natürlich auch mit den Teerkondensatoren: Papphülle öffnen, Kondensatorwickel entfernen, neue Kondis rein in die Hülle, die Hohlräume mit schwarzem Heißkleber auffüllen. Sieht aus wie original und funktioniert zudem !   thumbup 

Viele Grüße, Rainer

(der schon viele Kondensatoren getarnt und Elkos formiert hat, unter anderem bei erwähntem Telefunken T8000WK...)
Zitieren
#12
Also ich finde das bei so alten Geräten ja gerade gut, wenn man durch die neuen Bauteile sieht, dass man auch etwas geleistet hat und der ganze Papier-Mist draußen ist. Ist mir immer eine Freude, die ganzen ERO100, Wima Tropydur und co zu entsorgen und durch zeitgemäße Folienkondensatoren zu ersetzen. Für Elkos gilt das gleiche, sowas wird erneuert. Dann weiß man, dass das Gerät erstmal stabil laufen wird, bzw zumindest nicht mehr wegen Gammelkondensatoren zicken kann. Achja, ich liebe Freiverdrahtung!

PS: Elkos zu formieren wäre mir persönlich zu viel Aufwand. Lieber neue Elkos rein, von denen man weiß dass sie viele Jahre sauber funktionieren werden.


Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
Zitieren
#13
Der Alte Fritz: Jedem nach seiner Fasson.
In Rust We Trust!
T e s l a  B 1 1 6 (A.D.),  R E V O X  B 7 7
Zitieren
#14
(05.09.2023, 15:19)eudatux23 schrieb: Lieber neue Elkos rein, von denen man weiß dass sie viele Jahre sauber funktionieren werden.
Alexander,

woher weißt Du denn sowas?
Sie sollten schon, habe da aber auch andere Erfahrungen gemacht.

Bernd
Zitieren
#15
Hallo zusammen,

vor ein paar Monaten suchte ich (mit Bild) hier im Forum Informationen zu einem schönen bunten Kondensator, der in einem Quad 33 Preamp aus den 1960ern/1970ern verbaut war. Neben einigen weiteren Kondensatoren "gleicher Art". Eine Augenweide.

Von Hannoholgi (danke noch Mal !) erhielt ich daraufhin die erhellende Nachricht, dass es sich um einen so genannten "tropical fish" von Mullard/Philips handelte.

Mit diesem Begriff ging ich im Netz auf die Suche und fand einen niederländischen Shop, der nicht nur exakt diesen "tropical fish" in meiner "Größe" liefern konnte, sondern auch über ein m.E. recht großes Sortiment von NOS Vintage Audio Parts verfügt.

Preise, Versandkosten, Kommunikation - in meinem Fall lief alles bestens.

https://vintageaudioparts.shop/home/4662...lerance-20

Gruss

Willy


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste