Suche: Umlenkbolzen (Bandführung) Studer B62 - Oder Alternative
#1
Hallo zusammen,

eins der letzten Teile, die mir an meiner B62 noch fehlen, sind die Umlenkbolzen an den Fühlhebeln. 

Es ist natürlich unwahrscheinlich, dass die hier jemand hat, aber vielleicht kennt ihr ja auch eine Alternative.

Hier sollte der normalerweise sitzen:
   
Ich hatte mich erst gewundert, dass das Loch links kleiner ist als rechts. Aber sieht eher so aus, als würde da drinnen noch der Rest vom alten Bolzen sitzen. Wie bekommt man den Rest wohl am besten raus? Bohrer der linksherum schneidet? Oder mit einem Gewindebohrer?

Problematisch ist auch, dass man eine Alternative auch nicht so einfach von unten befestigen könnte, da hier relativ weniger Platz ist:
   

Auf der rechten Seite kann ich eine M4 Schraube reindrehen, die sitzt dann auch sehr fest ohne unterhalb rauszuschauen. Aber ist natürlich keine gute Idee, das Band die ganze Zeit über das Schraubengewinde laufen zu lassen.
   

Im Service-Handbuch sieht das ganze so aus:
   
Und auf Fotos so:
   

Was könnte sich da wohl als Ersatz eignen? Eine M4 Schraube, bei der das Gewinde nicht bis ganz nach oben geht sondern die dann glatt ist? Ich hatte auch schon Hülsen gefunden, die innen ein M4 Gewinde haben. Die könnte man vielleicht auch auf die Schraube drehen. 

Oder habt ihr vielleicht eine gute Idee dafür?

Gruß
Robert
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#2
Du könntest eine Hülse, durch die Deine Schraube gerade durchpasst nehmen. Diese würde doch durch den S.-Kopf und das untere Gegenlager gut fixiert.
Bei der Hülse ist mir als erstes eine Teloskopantenne eingefallen, die ist verchromt und hast du eine gewisse Auswahl.
V.G.
Jo
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#3
Robert,

wenn Du möchtest, kann ich dir die benötigten Röllchen anfertigen.
Du solltest mir natürlich eine Maßskizze machen, zumindest sollte ich die Länge wissen, denn wenn eine 4mm Schraube passt steht der Innendurchmesser schon mal fest.
Den Außendurchmesser würde ich dann 6mm schätzen?
Ich kann auch revoxübliche 5mm Bolzen mit einem kurzen M4- Gewinde unten und zwei Schlüsselflächen am Schaft machen.
Als Material würde ich Silberstahl oder Edelstahl vorschlagen, ganz wie es gewünscht wird?

Bernd
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#4
Die Umlenkrollen aus Metall von alten VHS Cassetten waren geläppt und die Höhe wäre sicher ausreichend. Das sind dünne Hülsen, die auf Kunststoffzapfen in der Cassette stecken.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#5
(28.08.2023, 00:16)bitbrain2101 schrieb: Die Umlenkrollen aus Metall von alten VHS Cassetten waren geläppt und die Höhe wäre sicher ausreichend. Das sind dünne Hülsen, die auf Kunststoffzapfen in der Cassette stecken.
MfG, Tobias

Super Idee, Sir Tobi!
VG Jürgen
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#6
Habe da mal zwei Proberöllchen (25mm lang; 6mm dick) angefertigt, vielleicht kann Robert sie ja verwenden?

Bernd


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#7
Bernd, das sieht sehr gut aus. Ich schreibe Dir gleich noch mal eine Nachricht.

Gruß
Robert
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#8
Hier noch eine Ausführung in 5mm Dicke und 20mm Länge mit 4mm Gewinde ohne Schraube zum direkten Einschrauben.
Vielleicht kann die ja wer gebrauchen?

Bernd


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#9
daraus könnte man eine anfertigen 

https://www.ahb-griffe.de/sonstige/16998...ckel-.html

[Bild: screenshot522opd72.png]
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#10
In dem Zusammenhang hätte ich mal eine Frage an Material-Experten bzw Leute mit langjähriger Magnetband-Erfahrung:
Sind nachteilige Effekte und diesbezügliche Unterschiede bekannt über
1. unmagnetische Rollen / Umlenk-Stifte
2. ver-chromte Rollen / Stifte
3. ver-nickelte Rollen / Stifte
hinsichtlich der Veränderung des aufgezeichneten magnetischen Signals im Magnetband ?

Alternativ: oder sagt die Erfahrung das Material bzw. die Beschichtung ist "wurscht"/belanglos ?
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#11
(30.08.2023, 12:14)capstan schrieb: Hier noch eine Ausführung in 5mm Dicke und 20mm Länge mit 4mm Gewinde ohne Schraube zum direkten Einschrauben.
Vielleicht kann die ja wer gebrauchen?

Bernd

Hallo Bernd

ich hatte dir noch eine PM geschrieben - tatsächlich wäre ich auch sehr an solchen Umlenkrollen / Stiften interessiert!
Der Grund: Bei meiner B62 sind die Umlenkrollen / Stifte zwar noch gerade, aber durch den Gebrauch stark eingeschliffen. Die scharfe Kante ist natürlich etwas heikel für das Band.

Von dem her: Sehr interessiert, kann natürlich auch was bezahlen.

Dank & Gruss

Steff
Meine Bandmaschinen: Ganz frisch: Studer  C37 Heart , Studer A807, Studer B62, Telefunken M15a. Und Swissonor Tube Amp AM6221
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#12
Hallo Kai,

es gibt, wie bei allen Sachen, immer zwei Seiten.
Früher hat man gewöhnlichen Stahl verwendet, gute mechanische Gleit- und Verschleißeigenschaften, aber magnetisierbar, was aber nichts ausmacht, da sowoeso alle Teile im Bandpfad entmagnetisiert werden müssen. Die Köpfe selbst sind ferromagnetisch und können sich ebenso aufmagnetisieren.
Verchromte Rollen / Stifte erhalten durch Vorpolieren und galvanischen Überzug eine glatte oxidationsresistente Oberfläche mit guter Optik und guten Gleiteigenschaften bei guter Verschleißfestigkeit (teuer).
Vernickelte Rollen / Stifte verhalten sich wie verchromte, haben eine nicht ganz so harte Oberfläche, kommen den verchromten in ihren Eigenschaften aber sehr nahe.
Übrigens ist das Vernickeln nach dem Verkupfern die zweite Schicht vor dem Verchromen.
Generell unmagnetische Rollen / Stifte aus Edelstahl; Messing; Nickel; Aluminiumlegierungen; Sinterrubin; Keramik oder Glas sowie Kunsstoffen haben keinerlei Probleme mit Aufmagnetisierungen.
Wobei Edelstahl (z.B. V2A) zwar oxidationsträge ist, aber schlechtere Gleiteigenschaften als gewöhnlicher Stahl besitzt, auch die Verschleißeigenschaften liegen hinter Stahl zuück.
Messing, was sich auch sehr gut verchromen lässt, hat im Naturzustand sehr gute Gleiteigenschaften, leider ist es weniger verschleißfest.
Alulegierungen haben sich für Rollen aus Gewichtsgründen und guter Bearbeitbarkeit besonders bewährt, sind für Führungsstifte geringen Durchmessers wegen zu niedriger Verschleißfestigkeit aber weniger geeignet.
Spezielle Kunststoffe haben sich wegen des geringen Gewichts und eines höheren Reibwertes ebenfalls für Umlenkrollen (bes.Zählwerkrollen) bewährt.
Besonders verschleißfeste Stifte und Führungen wurden oft aus Rubin; Keramik oder Glas gefertigt.

Fast vergessen: 

Die in der Magnetbandgeschichte eingesetzten Bandführungs- und Bauteile aus magnetisierbarem Stahl hatten praktisch keinen negativen Einfluß auf die Remanenz des Bandes.
Um eine Aufzeichnung hörbar anzulöschen bedarf es eines relativ hohen magnetischen Flusses. Ein Anlöscheffrekt tritt meist erst ein, wenn die Aufzeichnung in ein magnetisches Feld gerät, welches zwischen zwei Magnetpolen besteht.

Bernd
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#13
So, dank Bernd / capstan sieht meine B62 wieder etwas vollständiger aus:

   

   

Eine kleine Anpassung war nötig, aber ansonsten passt alles sehr gut. Ich bin mir nicht sicher, ob ich erkennen würde, dass das nicht original ist.

Auch danke für die anderen Tipps, die ich sonst vielleicht in Betracht gezogen hätte. Auf die VHS Hülsen wäre ich wohl nie gekommen...

Gruß
Robert
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#14
Das sieht richtig professionell aus.
Großes Lob an Bernd und dich.

Gruß Jan
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#15
Klasse echt!
Da sucht jemand ein seltenes Teil und ein Kollege kommt daher und fertigt es fix mal an.
Immer wieder schön wie toll das hier funktioniert.
Viele Grüße
Jörg
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#16
Hallo in die Runde,

da muß ich auch noch eine Lobeshymne auf den Bernd anstimmen.
Das ist wirklich ganz toll, wie er das immer hinbekommt.
Ich weiß, wovon ich schreibe, denn ich war auch schon mal ein Begünstigter seiner spontanen Initiative.

Vielen Dank an Bernd für seine Einsätze.

Viel Grüße
Manfred
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