A77 MKI: Höhenverlust bei Wiedergabe
#1
Liebe Tonbandfreunde

Meine MKI (Brockenhausfund für 35 CHF) mit diesen Kopfspiegeln (mittlerweile sind alle Köpfe blitzblank mit Chrompolitur gereinigt) hat folgendes Problem:
[Bild: 2023-07-24%2023.19.08_detail.jpg]

Beschreibung des Problems:
  • Bei der Wiedergabe (NAB und IEC) fehlen die hohen Frequenzen (Ich kann herausfinden, ab wo der Einbruch ist, falls das weiterhelfen sollte).
  • Es sind beide Kanäle in gleicher Weise betroffen (Es ist etwas schwierig dies wirklich nur mit dem Gehör einzustufen.)
  • Beim direkten "Durchhören" über Input ist alles in bester Ordnung.
  • Bei der Wiedergabe rauscht es ziemlich fest, mindestens auf einem Kanal. Festgestellt bei der Hinterbandkontrolle.
  • Das Problem besteht, seit ich die Maschine zum ersten Mal verwendet habe (will sagen: ist nicht verursacht durch meine Revision).
Was habe ich bereits gemacht, resp. ausprobiert:
  1. Auf dem Schalterprint sind alle Kondensatoren und der Trimmer P305 (vorerst gleicher Widerstand wie vorher eingestellt) ersetzt.
  2. Von meiner funktionierenden (d.h. kein Höhenverlust) MKIII habe ich alle Platinen (Eingangsverstärker, 2 Aufnahmeverstärker, Oszillator, Aufnahmerelais, 2 Wiedergabeverstärker) ausgetauscht. Höhenverlust bei Wiedergabe ist aber immer noch vorhanden.
  3. Wenn ich beim Abspielen mit einem Filz das Band an den Wiedergabekopf (Aufnahmekopf) drücke passiert gar nichts mit den Höhen.
  4. Aufnahme auf MKI gemacht und auf MKIII abgespielt: Höhenverlust scheint nicht vorhanden zu sein (Es ist etwas schwierig dies wirklich nur mit dem Gehör einzustufen.).
  5. Aufnahme auf MKIII gemacht und auf MKI abgespielt: Höhenverlust ist vorhanden.
Fragen:
  1. Ist das der Wiedergabekopf? (Aus 4 und 5 oben schliesse ich, dass es nicht der Aufnahmekopf ist.)
  2. Wenn es nicht der Wiedergabekopf ist, was kann es sonst noch sein?
  3. Was kann ich sonst noch ausprobieren?
  4. Irgendwo habe ich gelesen, dass ev. die Köpfe zu entmagnetisieren seien. Ich habe keine Drossel. Könnte dies das Problem lösen?
Um Tipps wäre ich sehr dankbar.
Gruss Marcel
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#2
Der Wiederkopf sieht für mich scheiße aus! Sorry für den Ausdruck.

Gruß, Jan
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#3
Sehe ich auch so, die MKI ist ja auch vom November 1968. Aber ist es wirklich der Kopf?
Gruss Marcel
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#4
Hallo,

der Wiedergabekopf sieht nicht mehr so gut aus, muss aber nicht zwingend daran liegen. Ich habe schon eine MK II (1/2 Spur) mit 6mm Kopfspiegel so eingemessen, dass nach Gehör nicht mal bei 9,5cm/s ein Unterschied zur Quelle zu hören ist. Messtechnisch natürlich ein Frequenzabfall feststellbar!

Ich würde die Köpfe entmagnetisieren und mal die Kopfeinstellung (Azimuth ggf. noch Kopfhöhe) überprüfen.
Oft waren die Köpfe ab Wert nicht so gut eingestellt oder es hat mal jemand dran herum gedreht.

Gruß Micha
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#5
Ich kann da von mech. Einstellarbeiten nur abraten! Für mich sieht die Stellung der Tonköpfe i.O. aus.
Aber ich würde am Widergabetonkopf nochmals ordentlich putzen, der ist von seiner Erscheinung nicht wirklich sauber!

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#6
(17.08.2023, 14:12)Gyrator schrieb: Ich kann da von mech. Einstellarbeiten nur abraten! Für sieht der Stellung der Tonköpfe i.O. aus. aber ich würde am Widergabetonkopf nochmals ordentlich puutzen, der ist von seiner Erscheinung nicht wirklich sauber!

Thomas

Der Kopf hat richtig tiefe horizontale Riefen. Für mich ist der Schrott. Allerdings können Fotos auch täuschen.

@Thomas: Wie willst du von einem Foto die korrekte Tonkopfstellung feststellen?

@Marcel: Mit Chrompolitur geht man aber nicht an Tonköpfe!

Gruß, Jan
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#7
Durch eine ordnungsgemäße Kopfeinstellung mit Messband kann man nichts verlieren, evtl. kann man den Kopf so noch etwas nutzen. Neue fallen ja leider nicht vom Himmel. Wenn es neue vom Fabriksband gäbe, würde ich sofort tauschen...

Und nachdem es wohl hier um eine private Spaßnutzung geht, anstatt um eine gewerbliche professionelle ist das auch erst mal nicht verwerflich.

Zu den Fotos: Thomas erkennt hier wohl, dass es keinen Trapezschliff oder ähnliches gibt, das ist aber nur eine von mehreren Einstellungen.
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#8
(17.08.2023, 14:25)janbunke schrieb:
(17.08.2023, 14:12)Gyrator schrieb: Ich kann da von mech. Einstellarbeiten nur abraten! Für sieht der Stellung der Tonköpfe i.O. aus. aber ich würde am Widergabetonkopf nochmals ordentlich puutzen, der ist von seiner Erscheinung nicht wirklich sauber!

Thomas

Der Kopf hat richtig tiefe horizontale Riefen. Für mich ist der Schrott. Allerdings können Fotos auch täuschen.

@Thomas: Wie willst du von einem Foto die korrekte Tonkopfstellung feststellen?

@Marcel: Mit Chrompolitur geht man aber nicht an Tonköpfe!

Gruß, Jan


Es ist halt meine subjektive Meinung zum Tragbild der Tonköpfe, so wie es sich mir auf dem Foto darstellt. Auch finde ich, dass die die Ablichtung durchaus einen typischen A77 Polierspiegel an den Tonköpfen zeigt. Nicht neu aber gut genutzt.

Weiterhin meine ich zu erkennen, das hier auch noch reichlich Reinigungspotential vorhanden ist.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#9
Es lässt sich erkennen, dass die Köpfe zumindest den Großteil ihrer Betriebsstunden im richtigen Neigungswinkel eingestellt waren, denn der Kopfspiegel ist nicht konisch.
Mehr lässt sich aber nicht erkennen.

Ob der Azimut passt, lässt sich auf dem Foto nicht erkennen.
Auch nicht ob die Gesamthöhe richtig justiert ist.

Besonders der Azimut wäre hier entscheidend.

Ohne das notwendige Wissen und die Ausstattung (Messband, Oszi, Millivoltmeter, Signalgenerator) kommt man nicht wirklich weiter.
Irgendwelche Justagen an den Köpfen, der Bandführung oder den Potis ohne entsprechenden Bezug und ohne Messtechnik sind wenig sinnvoll.

Du solltest die Maschine in fachkundige Hände geben.

Gruß Steffen
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#10
Also, hier noch zwei Fotos mit leicht unterschiedlichen Belichtungen des gereinigten Kopfes. 
Ich behaupte ja nicht, dass er neu sei! Aber ist er wirklich verantwortlich für den Höhenverlust, welche ich übrigens am Kopfhörerausgang feststelle.

[Bild: 2023-08-17%2016.31.09.jpg]

[Bild: 2023-08-17%2016.31.15.jpg]

@Jan: Das mit der Chrompolitur habe ich bei Holgi gelesen: https://tonbandforum.de/showthread.php?t...#pid329442
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#11
Der Kopf muss nicht für den Höhenabfall verantwortlich sein, kann aber.
Und wenn er es ist, dann kann schon eine Neueinmessung der Maschine helfen.
Sowohl mechanisch als auch elektrisch muss die Maschine dann an den Verschleißgrad der Köpfe angepasst werden.
Das geht nur mit entsprechenden Equipment.

Höchstwahrscheinlich wird man mit den Köpfe nicht mehr die ursprünglichen Parameter erreichen, es sollte sich aber dennoch ein akzeptables Ergebnis erzielen lassen.

Gruß Steffen
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#12
Für mich sieht es so aus, als ob das Kopfgehäuse des WKs Schieflage hat (verstellter Azimut) und das in der Vergangenheit schon "Reinigungsarbeiten" mit Schleifpapier/Schraubenzieher o.ä. stattgefunden zu haben scheinen, achtet mal auf die Fläche rechts vom Spiegel. Auch die von Jan angesprochenen Riefen sind nicht zu übersehen.

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#13
Lieber Frank

Die Bemerkung mit der Schieflage ist vermutlich die Richtige. Bis anhin hatte ich die Schrauben an den Köpfen gar nicht beachtet, da mir eingetrichtert wurde nur ja nichts daran zu schrauben. UND: Ich hätte nie gedacht, dass jemand anderes den Schraubenzieher dort einfach ansetzt. Aber in der Tat, da ist zum Teil der Lack ab - nicht von mir:

[Bild: 2023-08-17%2017.36.01.jpg]

Und selbstverständlich sehe ich die Rillen und Krater im WK auch. Das ist halt nun so. Ich habe mit ü50 auch ein paar "Rillen", funktionieren tue ich aber zur Zeit noch. Hier in der CH sind diese Geräte en masse in Brockenhäusern vorhanden und werden regelrecht entsorgt, vielleicht finde ich mal ein paar bessere Köpfe. Jetzt wo der Lack ab ist, will ich mich sowieso mit diesem Thema beschäftigen.

Gruss Marcel
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#14
Hi, Marcel,
wenn ich s richtig sehe, wurde nur an der linken Schraube gedreht.
Probier doch einfach mal, wärend der Aufnahme über Hinterband mit einem nichtmagnetischen Werkzeug daran zu drehen, viielleicht bekommst Du so ein akzeptables Ergebnis, zumindest für diese Maschine, hin .

LG
Mike
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#15
Du schreibst daß Aufnahmen dieses Geräts auf deiner anderen A77 nicht dumpf klingen.
Dann probier doch mal folgendes:
Starte eine Aufnahme mit Radiorauschen, steuere ca. -10dB aus, schließe einen Kopfhörer an
und schalte die Wiedergabe auf Mono

Drehe nun während du das zu dumpfe Hinterbandsignal abhörst, vorsichtig an der Schraube rechts hinter dem Wiedergabekopf
Markiere dir am besten die Stellung vorher
Gehe hier in Viertelumdrehungen vor und mach das so lange bis Vor- & Hinterband möglichst gleich sind

Da der Kopf vermutlich einfach nur vom Azimut verstellt ist, kannst du dich mit dieser Methode dem Ideal recht gut annähern.
Falls das Ergebnis deutlich besser wird (wovon auszugehen ist), dann können wir uns noch immer um eine genauere Justage kümmern

(17.08.2023, 17:06)dynamike schrieb: Hi, Marcel,
wenn ich s richtig sehe, wurde nur an der linken Schraube gedreht.
Probier doch einfach mal, wärend der Aufnahme über Hinterband mit einem nichtmagnetischen Werkzeug daran zu drehen, viielleicht bekommst Du so ein akzeptables Ergebnis, zumindest für diese Maschine, hin .

LG
Mike

Davon würde ich abraten.
Lieber erstmal den Azimut probieren, der ist einfacher wieder zu korrigieren falls er sich da verhaut
Viele Grüße
Jörg
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#16
Der Lack ist doch auch nicht original oder?
Ich habe noch nie drei verschiedene Farben an einem Kopfträger gesehen?

Die Justage nach gehört birgt die Gefahr der falschen Phasenlage.
Zudem ist nicht sicher, dass der Aufnahmekopf und die Elektronik korrekt eingestellt sind.

Gruß Steffen
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#17
Die linke Schraube, von der Mike spricht, gehört zur Befestigung der Brummklappe !
Die Azimutschraube ist rechts vom Kopfgehäuse, an der wurde ebenfalls schon gedreht.

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#18
Da wurde bereits an jeder Schraube gedreht.  Undecided
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#19
(17.08.2023, 17:12)Steffen87 schrieb: Die Justage nach gehört birgt die Gefahr der falschen Phasenlage.

Genau diese Gefahr besteht bei der Einstellung nach Gehör eben nicht!
Viele Grüße
Jörg
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#20
Nicht mit meinen Holzohren.  Big Grin

Da ist mir das Oszi lieber.
Wenn die Ellipse schön flach durch die richtigen Quadranten verläuft, dann ist mir das lieber als nach Gehör.

Und wenn der Rest der Maschine schon nicht korrekt justiert ist, dann funktioniert das sowieso nicht.

Gruß Steffen
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#21
Doch das hörst du, da bin ich mir ganz sicher.
Mach doch bei der nächsten Maschine einfach mal den Test,
indem du den Aufsprechkopf nach der Rauschmethode justierst.
Das Ergebnis kontrollierst du mit dem Oszi und du wirst sehen wie nah du da dran bist.
Viele Grüße
Jörg
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#22
Jetzt bin ich doch neugierig, ich probiere es bei dem nächsten Kandidaten mal.  Smile

Gruß Steffen
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#23
(17.08.2023, 18:18)Baruse schrieb: Doch das hörst du, da bin ich mir ganz sicher.
Mach doch bei der nächsten Maschine einfach mal den Test,
indem du den Aufsprechkopf nach der Rauschmethode justierst.
Das Ergebnis kontrollierst du mit dem Oszi und du wirst sehen wie nah du da dran bist.

Korrekt, aber bitte den Verstärker auf Mono stellen, dann hört man es erst recht!

Gruß, Jan
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#24
Guten Abend

Also, ganz herzlichen Dank für eure Tipps.

Der Lack war ganz sicher weg bei "Spaltjustierung AK" und "Spaltjustierung WK".

Mit Audacity habe ich nun ein weisses Rauschen mit der Amplitude 0.01 [any units] erzeugt, dieses über einen Bluetooth DA-Wandler über Input ins A77 geleitet. Dann Band eingelegt, Pegel sauber auf 0 dB justiert, Mono geschaltet, Kopfhörer angesteckt und an "Spaltjustierung AK" und "Spaltjustierung WK" solange fein gedreht, bis NAB möglichst gut mit Input übereinstimmt.

Das passt besser als zu Beginn. Damit sind die Höhen wieder züruck - trotz dem sc***s-Wiedergabekopf. Kann ich an diesem Verfahren noch etwas verbesseren?

Ich habe noch einen AD-Wandler, mit dem ich Signale via Dasylab aufzeichnen kann und dabei Frequenzen und Pegel (RMS) berechnen kann.

Gruss Marcel
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#25
Weshalb hast du den AK justiert?
Man durfte davon ausgehen daß der - zumindest halbwegs - paßt
Du brauchst nun ein Meßband zur Spalteinstellung, sonst bekommst du keinen definierten Zustand hin.
Viele Grüße
Jörg
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#26
Weil dort der Lack auch ab war und ich durch feines Drehen beim weissen Rauschen NAB besser an Input heranbringen konnte. Das ist in der Tat sehr gut hörbar. Das Problem ist aber diese Suche nach einem Optimum in 2D. Ich kann jederzeit die Schraube exakt zurückdrehen.

Frage: Weshalb passt es beim weissen Rauschen vom Gehör her etwas besser zu IEC?

Natürlich brauche ich nun ein Messband, aber nicht nur für den Spalt, auc für den Pegel. Woher nehmen und nicht stehlen?
Gruss Marcel
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#27
Wurde an beiden Köpfen justiert, dann ist das ein echtes Problem, denn dann fehlt ein halbwegs brauchbarer Bezug.
Wie Jörg schon geschrieben hat, benötigst du nun ein Messband um zuerst den Wiedergabeteil der Maschine sauber zu justieren.
Danach erfolgt dann die Justage des Aufnahmezweigs in Bezug auf den sauber justieren Wiedergabeteil. 

Im Moment hast du einen undefinierten Zustand.
Beide Köpfe scheinen in einer gewissen Weise „passend“ zueinander zu stehen, wenn es klanglich passt.
Das nützt aber nicht viel, wenn beide keinen definierten Bezug haben / hatten.




Die A77 kann nur nach NAB aufzeichnen.
Die Wiedergabeentzerrung kann entweder nach NAB oder IEC erfolgen.
Das dient dazu, Fremdbänder die nach IEC aufgenommen wurden abspielen zu können.

Wenn du nun mit NAB aufnimmst und dann mit IEC abspielst, dann erhältst du ein verfälschtes Ergebnis.
Das kann sich, aufgrund der nicht korrekten Entzerrung, besser anhören.

Vllt kann dir jemand hier aus dem Forum mal ein paar Sinustöne mit definierten Pegel aufzeichnen.

Gruß Steffen
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#28
Wenn die Kiste nicht auf die benutzte Bandsorte eingemessen ist (bzw. diese Einmessung schon „Jahrende“ her ist), ist es durchaus möglich, dass die IEC-Wiedergabe die bei NAB fehlenden Höhen zurückbringt. 
Eine Neueinmessung wäre also anzuraten. Übrigens auch eine fachgerechte Entmagnetisierung von Köpfen und anderen Teilen, die mit dem Band in Berührung kommen, denn bei der anfänglichen Schilderung des Problems (Hinterband Rauschen in Verbindung mit Höhenverlust) waren aufmagnetisierte Köpfe das Erste, was mir in den Sinn kam!

Der Wiedergabekopf ist Revox-typisch abgenutzt. Soweit in Ordnung, bis auf die merkwürdigen Riefen. 
Übrigens kann man bei Revox in Villingen durchaus noch neue Köpfe bestellen, ebenso bei Revox-Online in Upgant-Schott. Von letzteren würde ich aufgrund schlampiger (italienischer) Fertigung aber abraten. Die neuen Köpfe von Revox stammen aus Belgien und sind einwandfrei.

LG
Holgi
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#29
Guten Abend,

hier ist in der Zwischenzeit ja viel passiert. Entmagnetisieren und Azimuth wäre auch meine erste Idee.

Eine Entmagnetisierungsdrossel kostet nur um die 20 € und die Entmagnetisierung kann einfach und ohne große Kenntnis selbst erledigt werden.
Messbänder gibts bei Peter Ruhrberg zu einem fairen Preis. Werkzeug und Kenntnisse muss man sich aber selbst aneignen. Nicht ganz trivial das ganze.

Bis ich meine erste komplette Neueinmessung inkl. Kopftausch (= Neujustage) gut hinbekommen habe, ist über ein Jahr vergangen.

Ansonsten sind neue Köpfe ja eine schöne Idee, der Preis wird aber den Kaufpreis der Maschine deutlich übersteigen.
Also erstmal bei den oben genannten Punkten ansetzen, welche hier gut ausführlich behandelt wurden.

Gruß Micha
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#30
Letzte Meldung für heute Nacht

  1. Diese MKI ist mein Lehrstück und ich getraue mir, daran herumzuschrauben. Verlust wäre verkraftbar.
  2. Ich bin ziemlich happy, dass die Höhen wieder da sind. Ich hätte nicht gedacht, dass das so einfach ist (zwei Schrauben). Trotz dem sc***s-WK.
  3. Ich weiss, dass meine Einstellungen kaum optimal, resp. "richtig" sind. Dazu brauche ich mehr Material. Dies werde ich beschaffen, da mich die Materie fasziniert.
  4. Neue Köpfe werde ich für diese MKI nicht kaufen, da ich noch MKII, MKIII, MKIV mit perfekten Köpfen habe.
  5. Entmagnetisierung: Welche Drossel ist die "richtige"? Taugt diese etwas https://www.conrad.ch/de/p/analogis-tonk...04856.html
Ganz, ganz herzlichen dank für eure Tipps. Ah, noch was, man hört es übrigens sehr gut und ich bin gespannt, ob eine Einstellung mit Messgeräten weit daneben liegen wird.

Gute Nacht
Marcel
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#31
Du könntest mit Hilfe der MK II, III oder IV Deine Einstellung an der MK I kontrollieren/verbessern, wenn die Köpfe bei den Geräten richtig stehen.

Mit einem der 3 Geräte weißes Rauschen aufnehmen. Das Band auf der MK I abspielen und am Wiedergabekopf die Spaltjustierung auf maximale Hochtonwiedergabe einstellen. Dann mit der MK I weißes Rauschen aufnehmen und jetzt nur am Aufnahmekopf die Spaltjustierung wieder auf maximale Hochtonwiedergabe einstellen.

Zur Kontrolle mit einem anderen Gerät noch mal weißes Rauschen aufnehmen und auf allen 4 Geräten abspielen. Die Hochtonwiedergabe sollte immer in etwa gleich sein.

Perfekte Ergebnisse wirst Du so nicht bekommen, aber es geht in die richtige Richtung (wenn die anderen Geräte korrekt eingemessen sind). Eine Einmessung der MK I auf den verwendeten Bandtyp wäre natürlich sinnvoll.

Gruß
Robert
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#32
(17.08.2023, 23:35)Marcel Steiner schrieb: [*]Entmagnetisierung: Welche Drossel ist die "richtige"? Taugt diese etwas https://www.conrad.ch/de/p/analogis-tonk...04856.html
[*]
Die Drossel habe ich auch, damals noch bei Bluthard gekauft (der hat aber aufgehört).
Konnte bisher noch keine Probleme damit feststellen.
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#33
(18.08.2023, 00:28)q-tip schrieb: Du könntest mit Hilfe der MK II, III oder IV Deine Einstellung an der MK I kontrollieren/verbessern, wenn die Köpfe bei den Geräten richtig stehen.

Mit einem der 3 Geräte weißes Rauschen aufnehmen. Das Band auf der MK I abspielen und am Wiedergabekopf die Spaltjustierung auf maximale Hochtonwiedergabe einstellen. Dann mit der MK I weißes Rauschen aufnehmen und jetzt nur am Aufnahmekopf die Spaltjustierung wieder auf maximale Hochtonwiedergabe einstellen.

Zur Kontrolle mit einem anderen Gerät noch mal weißes Rauschen aufnehmen und auf allen 4 Geräten abspielen. Die Hochtonwiedergabe sollte immer in etwa gleich sein.

Perfekte Ergebnisse wirst Du so nicht bekommen, aber es geht in die richtige Richtung (wenn die anderen Geräte korrekt eingemessen sind). Eine Einmessung der MK I auf den verwendeten Bandtyp wäre natürlich sinnvoll.

Gruß
Robert

Lieber Robert

Ja, das habe ich bereits versucht, aber nicht mit den A77, da ich bei diesen alle Cs und zum Teil die Trimmer ersetzt habe. Diese will/muss ich auch einmessen.

Aber ich habe noch eine B77 MKI, an welcher nichts ausgetauscht wurde. Damit habe ich versucht ein eigenes Messband zu erstellen, indem ich folgendes gemacht habe:
  1. Mit Audacity einen 1000 Hz Ton erzeugt,
  2. diesen mit einem Bluetooth DA-Wandler direkt im Input eingespielt,
  3. Band ReVox 601 eingelegt,
  4. Aufnahme gestartet,
  5. Pegel anhand der VU-Meter exakt auf 0 dB eingestellt (musste Amplitude im Audacity mehrmals anpassen, so dass dies möglich war),
  6. mit einem AD-Wandler Signal vom Output im Computer eingelesen,
  7. 10 Minuten aufgezeichnet,
  8. RMS [Volt] beider output-Kanäle exakt berechnet, notiert (RMS ist ziemlich genau bei Input/sqrt(2)) - immerhin)
=> mein Pegelband
Wie gut dieses Pegelband und die Methode wirklich ist, wissen wohl nur die Götter, da ich doch bei den berechneten output-RMS-Pegeln Differenzen (+/- 10% feststelle). Die B77 bräuchte wohl auch eine Revision.

Hier bin ich auch nicht ganz sicher. Was ist wohl geschickter?
  1. VU-Meter exakt auf 0 dB abgleichen, oder
  2. Aufnahmeaussteuerung auf voll drehen und dabei die input-Amplitude im Audacity (Mono-Ausgang) geeignet anpassen, so dass VU-Meter beide etwa bei 0 dB stehen (beide stehen nicht am gleichen Ort, auch diese Maschine bräuchte einen Überarbeitung), oder
  3. VU-Meter so einstellen, dass ich am Output exakt die gleichen RMS messe?
Die Frage lässt sich wohl nicht eindeutig beantworten, aber welcher Teil dieser Kette verstellt sich wohl am wenigsten über die Zeit?

Dann "Pegelband" in der A77 MKII (an dieser Maschine sind alle Trimmer mit den gleichen R-Werten wie vorher eingestellt, also alles verstellt, nichts zu verlieren) eingelegt, Play, output-Signal wieder mit AD-Wandler im Computer eingelesen, solange an den beiden Trimmer P801 gedreht, bis ich den gleichen Output hatte wie bei der B77. Vorher noch mit direktem 1000 Hz-Ton direkt beide VU-Meter mit Trimmer P504 abgeglichen.

Ich weiss, dass ist alles nicht so wie es im Servicemanual steht, aber solange ich keine richtigen Messbänder habe.
Ich kann natürlich so auch mein eigenes Spalt-Messband erstellen. Ob sich der Aufwand lohnt?

Gruss Marcel
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#34
Weißes Rauschen in Audacity mit Pegel 0,01 (-40 dBFS) erzeugen und dann am Bandgerät auf 0 dB aussteuern, ist ein ziemlicher Unfug.
Dann dürften die Höhen bereits in die Sättigung getrieben sein.
Man muß bei solchen Pegeln rosa Rauschen nehmen oder bei weißem Rauschen einen deutlich niedrigeren Pegel.
Bei Frequenzgang-Messungen mit Sinus-Tönen sind bekanntlich -20 dB üblich.
Der in Audacity eingestellte Pegel ist unwesentlich, es gibt keinen Grund, einen Wert weit unter  "1" bzw 0 dBFS zu wählen.
Mit einem Pegel von 0,01 bzw -40 dBFS rutscht man am D/A-Wandler nur unnötig in den "Keller" seines Dynamik-Bereiches und zunehmende Fehler.
Wesentlich ist der Pegel am Bandgerät. Den stellt man zweckmäßig mit einem Spannungsteiler bzw dem Aussteuerungs-Potentiometer ein.
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#35
Danke, ich habe jetzt ein Messband organisiert. Damit ist die Zeit der Bastelarbeiten vorbei.
Gruss Marcel
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