18.10.2022, 21:17
Klassische Automobile 1:1 in Elektro umzusetzen ist m. E. ohnehin der falsche Weg. Wenn viele Menschen Erfahrungen mit Elektromobilität gewonnen haben, wird sich das m. E. ändern. Ich selbst habe z. B. einen V8 Benziner der 3,5 Tonnen ziehen kann und darf, und werde diesen (inzwischen knapp 6 Jahre alt) auch nicht mehr weggeben, wenn der Gesetzgeber da keinen Riegel vorschiebt. Ich benutze das Fahrzeug allerdings nur noch für Transporte, Urlaub und seltene Fernfahrten, wenn die Bahn mal wieder zickt. Für jeden Tag habe ich mir ein kleines BEV geholt, einen SMART EQ mit nur 17,6 kW Akku und etwa 100 km Reichweite. Der Akku ist in 45 Minuten an der häuslichen Ladestation vollgeladen, 100 km am Tag kommt so gut wie nie vor und der Ressourcenverbrauch dieses kleinen Fahrzeugs ist überschaubar. Zuvor hatte ich einen i3, der aber geleast war und den ich nicht abkaufen konnte (BMW Politik). Der hatte die dreifache Reichweite, die ich aber nicht genutzt, wohl aber bezahlt habe. Das kleine BEV mit dem kleinen Akku passt auch prima zur Photovoltaikanlage, die würde einen Tesla nie voll bekommen, den SMART aber schon, wenn ich ihn regelmäßig anhänge. Musk hat die Kunden mit seinen kostenlosen Schnellladern anfangs genauso angefixt, wie jeder Dealer das macht. Inzwischen kostet sein Strom 0,50 EUR pro kWh aufwärts. Zum Vergleich, ein Liter Benzin hat einen Energieinhalt von etwa 8,5 kWh, das wären in Strom dann schon 4,25 EUR pro Liter! Elektromobilität ist m. E. nur in kleinen Fahrzeugen mit kleinen Akkus wirtschaftlich, wenn man seinen Strom selbst erzeugt und ihn nicht, wie politisch gewollt, fast kostenlos ins öffentliche Netz einspeist.
Gerhard
Gerhard