Teac 35-2 Tonkopfleitung
#1
Hallo zusammen 

Ich hatte früher eine Teac 35-2 gehabt und konnte diese wieder reaktivieren. Etwas an der Bandzugregelung war kaputt, ein befreundeter Techniker konnte es wieder 
reparieren. Die Maschine stand ca. 6 Jahre still. Ich war überrascht, dass die Potis und Schalter wieder gangbar gemacht werden konnte. Auch eine Aufnahme ist sehr 
gut herausgekommen. Ich war überrascht. 

Beim Teac 35-2 gibt es eine Verbindung von den Tonköpfen zur Reglereinheit.  Der Anschluss befindet sich auf der linken Seite. Bezeichnung P.B. Head. Leider hatte der Verkäufer seinerzeit das Original-Kabel nicht mehr. 

Ich habe keine Ahnung, was für eine Kapazität das Original-Kabel haben soll. Hat jemand im Forum ein Original-Kabel, dass er messen könnte? 
Kann ich sonst irgendwie die Kapazität des Anschlusses herausfinden? 

Ich habe ein RG 58 (50 Ohm) als Verbindungskabel eingesetzt. Ich bin aber nicht sicher, ob die Kapazität stimmt. 

Für eine Antwort bin ich sehr dankbar. 

Grüsse aus der Schweiz  

ritzi55 Smile Smile
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#2
Die Verwendung von RG58 in Tonbandgeräten ist unüblich.
Normalerweise versucht man, die Kapazität möglichst gering zu halten,
außer wenn die Eigenresonanz des Wiedergabekopfes (PB head) zur Wiedergabe Entzerrung ausgenutzt wird.
Aber auch dann kombiniert man lieber eine kleine Kabelkapazität mit zusätzlichen Kondensatoren.
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#3
Geschätzter Kaimex 

Mir war nie bewusst, dass das RG 58 eine relativ grosse Kapazität aufweist. 
Ich habe mich auch nie näher mit den P.B. Ausgängen beschäftigt, da ich nur bei der Teac 35-2 diese Problematik habe. 

Ein Techniker hat mir dann gesagt, er hätte es aufgrund der Schaltung gerechnet. Die Kapazität des Verbindungskabels sollte 
rund 50 pF betragen. Ich bin dann auf ein RG 71 gestossen, dass diese Erfordernisse erfüllen würde. 

Auf jeden Fall besten Dank für Dein Hinweis. 

Grüsse aus der Schweiz 

ritzi55  Wink
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#4
Die Rechnung des Technikers würde mich mal interessieren.
Ich habe bislang in keiner Tonband-Geräte Dokumentation die nötigen Angaben für die Berechnung der/einer Kabel-Kapazität gesehen.
Die Kapazität ist auch nie das Ziel, sondern irgendein Frequenzgang, zB der für Wiedergabe.
Viele Bauteile enthalten "verborgene" Kapazitäten, die alle berücksichtigt werden müßten, aber nicht dokumentiert sind.
------------
In Tonbandgeräten werden üblicherweise flexible abgeschirmte Audio-Kabel verwendet. Die Verwendung professioneller Koax-Kabel aus der HF-Technik mit  Bezeichnungen a la RGxyz ist unüblich wegen u.a. der großen Durchmesser und Biege-Radien, geringen Elastizität, etc.
Wenn es passt, ist RG71 oder RG62 natürlich keine schlechte Wahl (42,5 pF/m) im Vergleich zu RG58 (101 pF/m).
Am kleinsten kriegt man die Kapazitäten durch möglichst kurze Kabel, also indem man den ersten Vorverstärker direkt am Kopf anordnet.
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#5
Im Servicemanual der Teac 35-2 wird die Schaltung des Wiedergabeverstärkers detaillert beschrieben. Mein Wissen reicht aber nicht, um daraus Rückschlüsse oder Berechnungen für die optimale Kabelkapazität zu machen.Grundsätzlich sehe ich das genau wie Kai, möglichst kleine Kabelkapazität und bei Bedarf zusätzliche Kondensatoren.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#6
(04.08.2023, 15:27)ritzi55 schrieb: Hallo zusammen 


Ich habe ein RG 58 (50 Ohm) als Verbindungskabel eingesetzt. Ich bin aber nicht sicher, ob die Kapazität stimmt. 

Für eine Antwort bin ich sehr dankbar. 

Grüsse aus der Schweiz  

ritzi55 Smile Smile

Die Impedanz des Kabels kann mit dem Oszilloskop gemessen werden.

https://www.youtube.com/watch?v=U3T7oX4wOpQ

Schöne Grüße Radu
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#7
Hallo,
Es ist richtig, dass jedes Kabel auch eine gewisse Kapazität hat. 42pF oder 100pF pro Meter. Aber worüber reden wir hier? Wie lang sind denn die Leitungen zu den Tonköpfen. Das ist doch bestimmt nur ein Bruchteil eines Meters und daher auch nur ein Bruchteil der besagten Kapazität. Ich denke auch, dass man da nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen muss und es ein normales dünnes gut geschirmtes Audiokabel tut.

MfG
Rainer
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#8
Ein Beispiel aus der Praxis?
Das Tonkopfkabel in der A77 ist 25 cm lang, da die Enden gespleißt sind ist die isolierte Länge nur 22 cm. Das Kabel selbst ist zweiadrig geschirmt (der Schirm ist nur auf einer Seite angeschlossen). Von Ader zu Schirm hat es 22 pF, von Ader zu Ader 11pf. Wenn sich beide Kapazitäten addieren kommt man auf 132 pF/m.

Gruß Ulrich
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#9
Die meisten 1-adrigen koaxialen Audio-Kabel haben Kapazitäten um 100 pF/m, einige ein bischen mehr, andere ein bischen weniger.
An einem 2-adrigen Kabel-Stück mit Schirm kann man 3 Kapazitäten messen:
1. Ader zu Ader
2. Beide Adern verbunden gegen den Schirm
3. Eine Ader einzeln gegen den Schirm
Im Ersatz-Schaltbild stellt man sich vor, es gäbe einen Kondensator von Ader zu Ader Ca und einen von jeder Ader zum Schirm Cb.
"Erdfreie" Messung 1 ergibt C=Ca+Cb/2,
Messung 2 ergibt C=2*Cb,
Messung 3 ergibt C=Cb+1/(1/Ca+1/Cb).
In den meisten Konsumer-Geräten liegt eine der beiden Tonkopf-Adern am Eingangs-Verstärker "NF-mäßig" an Masse, d.h. eine der beiden Ader zu Schirm Kapazitäten Cb ist kurzgeschlossen, folglich wird vom Kabel die Kapzität Ck=Ca+Cb wirksam.
Jede Tonkopf-Wicklung hat bereits ohne angeschlossenes Kabel eine Eigen-Resonanz durch die Wicklungskapazität.
Jeder Vorverstärker hat eine Eingangs-Kapaziät.
Da "läppert" sich einiges zur insgesamt wirksamen Kapazität zusammen, wenn man keine speziellen Gegen-Maßnahmen trifft.
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