Grundig TK19L Kondensatorfrage
#1
Moin zusammen,

hier auf dem Tisch steht ein TK19L und ich als absoluter Röhrengeräte-Laie möchte nichts falsch machen.

   

Daher hier meine Frage:

Auf der Platine findet sich dieser riesige MKT-Kondensator mit den Werten 10µF 160V.
Darf man den durch den abgebildeten Winzling mit (-) an Masse ersetzen oder muss es zwingend die gleiche Art sein?

    ,    

Der Kondensator daneben hat 500µF 35V und hat ein Metallgehäuse, das den Minuspol bildet.
Darf er durch einen "normalen" Elko ersetzt werden?

   

Die restlichen Kondensatoren wurden bereits ersetzt, was teilweise in Herausforderung ausartete, da die Anschlussdrähte auf der
Lötseite bis zu 5mm lang umgebogen und dann angelötet waren.

Gruß
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#2
Hallo Alfred,

MKT sind bereits Folienkondensatoren und müssen nicht getauscht werden. Wenn du das doch machst, dann in jedem Fall auch mit Folie. Sinnvoll oder gar notwendig wäre das jedoch nicht bei einem MKT, da wie gesagt bereits Folie.

Auf dem Foto sehe ich nichts kondensatortechnisches, was getauscht werden muss, höchstens die zwei Elkos die da mit im Bild sind.

Was du jedoch auf jeden Fall tauschen solltest, sind die Vitrohm-Widerstände, die ich dir hier mit Pfeilen markiert habe:
   

Diese Vitrohm-Widerstände werden oft extremst hochohmig und sorgen dann für die seltsamsten Fehler. Also: Erneuern!


Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
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Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#3
Das kann ich nur bestätigen. Es handelt sich hierbei um Kohle-Massewiderstände, zu erkennen an den etwas rauen Kunststoffkörpern ohne Kontaktkappen an den Enden.
Mit denen hatte ich auch schon meinen Spaß bei Röhrenradios!

LG
Holgi
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#4
Danke für Eure Tipps und Alexander für "die Pfeile".
Das hilft mir schon mal sehr gut weiter.

Habt Ihr vielleicht eine Bezugsquelle und die spezielle Bezeichnung, damit ich weiß, wonach ich jagen soll?
(Sorry für die vielleicht dusselige Frage) ich möchte nur alles richtig machen....
Dabei begegnet mir noch der Ausdruck "Keramikmassewiderstand", der etwas besser sein soll.
Frage: auch hier?

Bleibt noch meine Frage von weiter oben, womit ich den 500µ 35V Elko im Blechkleid tauschen darf.
Darf es dort ein "normaler" Elko sein?
Vermutlich würde ich wohl kein gleiches Modell mehr finden....

Gruß
Alfred

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#5
Du kannst Massewiderstände einfach durch Metallschichtwiderstände ersetzen. In den alten Schaltplänen sind die Belastbarkeiten der Widerstände ja codiert dargestellt; etwa, indem das Rechteck des Widerstandssymbols zur Hälfte geschwärzt ist. Unten findet man dann die Erklärung dieser Symbole.

Bei den neuen Widerständen sollte man sich bei der Belastbarkeit daran orientieren. Höher darf sie natürlich sein, z.B. 0,6 statt 0,5 oder 0,25 W.

Der erwähnte Elko darf durch ein radiales Exemplar mit 470 μF/35 V ersetzt werden.
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#6
Ich habe mir zum Vitrohm-Ersetzen vor einiger Zeit mal dieses Sortiment besorgt, das alle wichtigen Werte in 1 Watt-Ausfürhung enthält:
https://www.amazon.de/gp/product/B07Q178...UTF8&psc=1

Trotz 1 W Belastbarkeit sind die nicht größer als die originalen Vitrohms, ist also platzmäßig kein Problem, die originalen mit 0,25 Watt alle durchgehend auch durch 1 Watt-Typen zu ersetzen.

Um die Widerstandswerte schnell anhand der Farben herauszufinden, empfiehle ich diese Webseite: https://www.digikey.de/de/resources/conv...color-code


Schöne Grüße
Alexander
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#7
Hallo noch mal,

danke für Eure Hilfe.
Genau so werde ich es machen.
Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind und der Probelauf erfolgreich war, wird ein ehemaliger Mitschüler
das Gerät erhalten.
Er freut sich schon sehr, denn als wir noch Schüler waren, hatte er genau dieses Modell und führte es auch stolz vor.

Das ist dann schon der zweite Mitschüler, der wieder dem Tonbandgerät verfällt.
Ein UHER Report wurde ja bereits als Geburtstagsgeschenk überreicht.

Der neue Besitzer hat es sich nicht nehmen lassen, sofort ein "Prospektfoto" anzufertigen.
(er ist gelernter Fotograf)

   

Gruß
Alfred

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#8
Ouh,
den "riesigen Kondensator" auf keinen Fall durch einen Elko ersetzen!
Angry
Es handelt sich dabei um ein ungepoltes Bauteil, das für die Aufnahmeautomatik von entscheidender Bedeutung ist.
Bei Bedarf bzw. Interesse kann ich gerne einen Artikel aus den damaligen Grundig-Fachheften ("Technische Informationen") zur Verfügung stellen, wo die Wirkungsweise der Automatik bei den "L"-Modellen unter Hinweis auf diesen Kondensator ausführlich beschrieben ist.
Ich habe auch noch einige dieser Kondensatoren (gebraucht) vorrätig, die ich gerne gegen Portoersatz versende.
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#9
Eben, gibt bei dem als MKT ja auch keinerlei Grund für einen Tausch, erstrecht nicht gegen nen Elko


(06.07.2023, 18:26)Alfred F schrieb: Ein UHER Report wurde ja bereits als Geburtstagsgeschenk überreicht.

Der neue Besitzer hat es sich nicht nehmen lassen, sofort ein "Prospektfoto" anzufertigen.
(er ist gelernter Fotograf)

Das Foto gefällt mir richtig richtig gut! Wird wohl mal Zeit, dass ich schöne Fotos meiner Maschinen bei Zeiten mache!


Schöne Grüße
Alexander
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#10
Hallo Pedipalpe,

dann habe ich ja die richtigen Leute gefragt!
Ich lasse ihn so wie er ist, bis er ausfällt.
Der Artikel zur Automatik würde mich schon sehr interessieren - andere vielleicht auch.
Er könnte ja im Downloadbereich abgelegt werden.

@Alexander: Ja, er beherrscht seine NIKON sehr gut.
Ich habe danach sein Foto noch zweckentfremdet, mit einem Foto von Anselm und einem "Werbetext" versehen.
Werde ich aber nicht ohne Erlaubnis posten.....

Gruß
Alfred

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