Biete: Tonbandgerät Qualiton M8 BRG, voll funktionstüchtig
#24
Nochmals hallo und danke an alle,
die sich hier eingebracht haben.

Das Qualiton M8 ist nun unterwegs zu Gerald, dem ich viel Freude damit wünsche.

Auch wenn wir hinsichtlich der ursprünglichen Absicht dieses Threads am Ende etwas vom Thema abgekommen sind,
so fand ich es doch sehr interessant und unterhaltsam, was da so hinsichlich der damalichen Musiksendungen von
diversen Radiosendern und den damit verbundenen "Tonband-Abenteuern" zum Besten gegeben wurde.
Ich werde jetzt nicht alle möglichen Zitate einfügen, versuche aber noch mal auf einige Teilnehmer einzugehen.

Nur noch kurz zu mir: Auch ich bin gebürtiger "Ossi", auch wenn ich seit fast 33 Jahren zum "Wossi" mutiert bin.
("Wossi" = Ossi, der in die Altbundesländer übergesiedelt ist)
Ich gehöre zur klassischen Kassettenrecorder-Generation, die in den 80er Jahren ihre Sturm- und Drangzeit hatte.
Spulentonbandgeräte waren absolute Mangelware und hatten so stolze Preise, daß ich von so etwas nur träumen konnte.
Ein Kumpel von mir hatte damals tatsächlich eines Tages ein UNITRA M2405-S erstanden (ein Stereo-Spulentonbandgerät mit 9,5er und 19er Geschwindigkeit), das aber nur deshalb, weil seine Mutter eine Verkäuferin in dem Radio- und Fernsehgeschäft kannte ...
Was habe ich den beneidet!

@ Alexander
Kompliment an Dich, daß Du Dich in so "jungen Jahren" schon oder noch für analoge Tonbandtechnik interessierst und Dich sogar in DDR-Rndfunksendungen auskennst! Die meisten noch lebenden Tonbandfans könnten wahrscheinlich nicht nur Dein Papa, sondern sogar schon Dein Opa sein. Wink  Ich sehe: Tonband und sonstige Analogtechnik hat definitiv Zukunft!

@ Matthias
Du hast in mir die Erinnerungen wieder geweckt an all die Sendungen des DDR-Rundfunks, bei denen ich auch regelmäßig mit aufnahmebereitem Kassettenrecorder vor dem Radio die Zeit verbracht habe. RIAS II oder Bayern 3 habe ich zwar auch empfangen können, aber meist nur stereo verrauscht oder in bescheidenem mono. Und wenn ich mal Ost- und Westradio im Vergleich auf den Punkt bringen darf:
Vorteil des Ostrundfunks: Keine Werbung!
Nachteil des OR: Die mal mehr und mal weniger auffällige, aber allgegenwärtige politisch-ideologische Einseitigkeit. Aber darüber will ich mich jetzt nicht weiter auslassen.
Und beim West-RF wars halt genau umgekehrt: Nervige Werbung, mindestens in jeder Stunde einmal, dafür politisch dezenter und vielseitiger.
Ob da wirklich mehr in die Musiktitel reingeplappert wurde als im Ostrundfunk, wage ich zu bezweifeln. Wenn es sich im Ost-RF nicht gerade
um eine spezielle Mitschneide-Sendung handelte, sondern um eine normale Unterhaltungssendung wie z.B. DT64, wurde da genau so reingequatscht.

@ charly-7
RIAS war ja explizit für den Osten gemacht. Und deshalb gab es dort auch solche speziellen Mitschneide-Sendungen, in denen dann wahrscheinlich die ganz aktuellen Hits und Platten gespielt wurden, oder das, was im DDR-RF nicht gespielt werden durfte.
Ehrlich gesagt, habe ich diese Sendungen nie gehört, kann deshalb auch nichts weiter sagen. Im normalen West-RF gab es aber solche Sendungen kaum oder gar nicht.

@ Herbert
An die Sendungen "Musik für den Rekorder" kann ich mich auch noch erinnern, besondes an die vier Sendungen von "The Wall", weil ich damals großer Pink-Floyd-Fan war. Das war, wenn ich mich recht entsinne, Anfang 1980 und ich ging damals in die 10. Klasse. Das Album war erst 1979 rausgekommen, also richtig aktuell.
Und dafür hast Du den FDJ-Nachmittag sausen lassen ???? - Na Du hast Dir ja was getraut... Big Grin 

Noch mal was zum Thema "Westmusik" auf DDR-Sendern oder im Osten allgemein:
Nicht selten wird von meinen westlichen Mitbürgern die feste Überzeugung vertreten, das sämtliche westliche Musik im Osten verboten gewesen sei und man für das Hören von "Westmusik" bestraft wurde. Das ist natürlich alles grober Unfug.
Es gab die sogenannte "60% : 40% - Regelung", die für Live-Bands, Diskotheken und den Rundfunk galt.
Das hieß für Diskotheken und Bands bezogen auf eine Veranstaltung (einen Abend),
daß bei 60% der gespielten Titel die Urheberrechte im Ostblock liegen mußten bzw. daß bei diesen Titeln keine Urheberrechte bestehen (z.B. traditionelle Volkslieder, Klassik, alte Jazz-Nummern usw.)
Die übrigen 40% der Titel durften aus dem westlichen Ausland stammen.
Diskotheken und Bands durften erst dann in der Öffentlichkeit auftreten, wenn sie eine Spielerlaubnis hatten, die sie von der Kulturbehörde bekamen. Dazu mußte u.a. eine Titelliste eingereicht werden, die der 60 : 40 -  Regelung entsprach. - Da war dann auf dem Papier natürlich alles im grünen Bereich, und das genügte auch. Was in der Paxis dann tatsächtich gespielt wurde, war ein gaaaanz andere Thema und interessierte schlichtweg auch keinen weiter...
Für den Rundfunk galt die 60 : 40 - Regelung natürlich auch, aber bezogen auf einen ganzen Tag.
Da hatte man dann entsprechende Spielräume. Klar wurde bei DT64 oder in der "Beatkiste" und wie die Sendungen alle hießen auch viel Musik von DDR-Bands und -Sängern gespielt, aber mit Sicherheit keine 60%. Zu diesen Sendezeiten überwog dann doch mehr die "40%-Seite".
Zu weniger gehörten Sendezeiten wurde dann das offiziell geforderte 60%-Zeugs untergebracht.

So war das damals. Von meiner Seite soll es das erst mal gewesen sein.

Euch allen eine gute Zeit.
Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
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RE: Tonbandgerät Qualiton M8 BRG, voll funktionstüchtig - von Magictape - 03.06.2023, 00:14

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