A700: Drehzahleinbrüche bei 38 cm/s
#1
Moin, 

bei meiner im Herbst 2020 revidierten Revox A700 zeigt sich seit längerer Zeit folgendes Verhalten:

Der Capstanmotor hat bei 38 offenbar Schwierigkeiten, seine Drehzahl zu halten.Manchmal dauert es schon 10-15 Sekunden, bis er sie erreicht und während des Aufnahme- oder Wiedergabebetriebs erlischt gelegentlich die Lampe in der Taste. Wenn das bei Aufnahme passiert, kann ich gleich wieder von vorn anfangen...  Angry

Die Drehzahleinbrüche um schätzungsweise 2-3% treten bei allen Bandsorten auf und dauern etwa zwischen 2 und 10 Sekunden. Wenn man währenddessen die Andruckrolle abhebt, kommt der Motor sofort wieder auf Nenndrehzahl. Es macht den Eindruck, dass das Drehmoment zu gering ist und der Motor es „nicht schafft“. Beim Einschalten des Varispeed lässt sich der Motor praktisch nur nach „Minus“ hin einstellen. 
Das passiert ausschließlich bei 38.
Mechanische Ursachen können ausgeschlossen werden; die Andruckrolle ist leichtgängig, der Bandzug ist korrekt eingestellt, die Bremsen schleifen nicht. 

Ich möchte gleich sagen, dass ich momentan gesundheitlich noch nicht in der Lage bin, eventuell vorgeschlagene Messungen etc. sofort nachzuvollziehen. Dazu müsste ich die 26 Kilo auf den Tisch wuchten und dazu bin ich momentan nicht fähig. Das muss warten, bis ich operiert bin. 
Aber vielleicht hat jemand schon mal eine Idee, woran es liegen könnte.

Es ist wohl klar, dass ich 38 cm/s zur Zeit praktisch nicht nutzen kann, besonders nicht für Aufnahmen. Das ist nicht schön, zumal ich viele Studiobänder auf Bobbys besitze.

LG Holgi
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#2
Mach mal den Synchronlauf Abgleich für den Capstanmotor über R32 an der Regelplatine.


[Bild: Tonmotorregelung-Studer-A67.png]



Ein ähnliches Problem hatte ich diese Woche an einer Studer A67. Die Laufwerkssteuerung ist ja die selbe.

Ansonsten halt die üblichen Verdächtigen, wie Motorkondensator, Gleichrichter und Kondensator auf der Tape Control Steuerungs Platine + deren Kontakte.
Gruß André
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#3
Werde ich machen. Natürlich hatte ich das schon bei der Überholung gemacht und anfangs ist sie bei allen Geschwindigkeiten einwandfrei gelaufen. Aber ich überprüfe das natürlich noch mal.

Alle kritischen Bauteile habe ich ja sowieso erneuert, incl. Motorkondensatoren, Elkos, Knallfrösche, Gleichrichter, Trimmer und einen Großteil der OP-Amps. Auch die Tastenkontakte hatte ich alle anständig (also nach Ausbau der Tasten) geputzt. Aber schaun mer mal!

Danke erst mal. Ich gebe Rückmeldung, kann aber dauern.... Blush

Gruß
Holgi
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#4
Ich erinnere mich dunkel an einen Thread zu Problemen bei der A700, wenn sie auf 240V statt 220V steht. Vielleicht nicht die wahrscheinlichste Ursache, dafür aber leicht auszuprobieren. Wink

Gruß
Robert
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#5
Hallo Holgi,

ein User aus diesem Forum erzählte mir am Telefon von ähnlichen Problemen, die Geschwindigkeitslampe ging aus und die Musik jaulte. Ich gab ihm den Tipp, die beiden IC´s der Capstanregelung mal aus den Steckfassungen zu ziehen und wieder einzustecken, weil die Anschlussbeine der IC´s gerne schwarz anlaufen. Er hat mir dann freudig berichtet, dass der Fehler nach der Aktion nicht mehr auftrat.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#6
Interessant. Dann werde ich mal eine Beinchenuntersuchung und -Reinigung durchführen, bevor ich den Synchronabgleich mache!
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#7
Probleme mit Kontakten an ICs hatte ich auch schon mehrfach - letzthin an meiner Halbspur-A700, wo die Laufwerkssteuerung plötzlich am Rumspinnen war. Allerdings war bei der Maschine auch ein Motorkondensator ausgelaufen, und das Öl den Kabelbaum bis zu den Steckanschlüssen gewandert. Nach dem Ausbau und Reinigen der Laufwerkssteuerungs-Platine habe ich dann mal einer Eingebung folgend auf die diversen ICs gedrückt und dabei festgestellt, dass sich einige ein Stück weiter in die Fassung drücken ließen.
Danach lief die Maschine wieder fehlerfrei.
Beispiel 2: Bei einem defekt gekauften Revox B291 Plattenspieler lief der Plattenteller nach Rücklaufen des Tonarms am Ende der Plattenseite rückwärts. Nach stückweisem Hochhebeln und Wiedereindrücken des Hauptprozessors war der Fehler dauerhaft weg.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#8
Das sind ja schon einige nützliche Hinweise, vielen Dank! 
Wenn ich mal besser drauf bin, werde ich die abarbeiten.

Gruß
Holgi
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