Ampex 407 und 373 - Qualität? Erfahrungen?
#1
Liebe Forumgemeinde,

meine AKAI GX 650 D ist nahezu komplett überholt und dazu noch so gut eingemessen, dass sie teilweise bessere Werte zeigt als in den Spezifikationen. Da ich sie in meinem Musikstudio (Hybridproduktion) nutzen möchte, ist nun die Frage, ob ihr Erfahrungen mit besagten Bändern habt. Ich habe nämlich noch diverse davon aus einem Nachlass...

Unabhängig davon wurden mir bereits MAXELL XLI 35 empfohlen.

Es wäre fantastisch, könntet ihr mir fundierte Rückmeldungen geben?

Das wäre klasse.
Herzlichen Dank im Voraus und ein schönes Wochenende.
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#2
Zu Ampex 407 gibt die https://docs.google.com/spreadsheets/d/e...Tn/pubhtml Bändertauglichkeitsliste Auskunft. Nicht vielvrsprechend.
Ich habe kürzlich erst 13 Spulen Ampex 456 in den Müll gespult. Zu 373 schweigt sich die Liste noch aus. Ich glaube, davon habe ich auch noch ein Band hier und eventuell ist das nicht so hoffnungslos. Aber da kennen sich andere aus.
Gruß
Helge

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#3
(11.03.2023, 12:17)bobhund schrieb: Zu Ampex 407 gibt die https://docs.google.com/spreadsheets/d/e...Tn/pubhtml Bändertauglichkeitsliste Auskunft. Nicht vielvrsprechend.
Ich habe kürzlich erst 13 Spulen Ampex 456 in den Müll gespult. Zu 373 schweigt sich die Liste noch aus. Ich glaube, davon habe ich auch noch ein Band hier und eventuell ist das nicht so hoffnungslos. Aber da kennen sich andere aus.

Mega! Danke schonmal für den link!

Bin gespannt, ob sich jemand zu 373 äußert...
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#4
Hallo oschfreak,

(11.03.2023, 12:04)oschfreak schrieb: ... und dazu noch so gut eingemessen ...

die Einmessung des Aufnahmeteils der Maschine muss zum verwendeten Band passen, um optimale Ergebnisse zu bekommen. Weißt Du, auf welchen Bandtyp das Gerät eingemessen worden ist? Das wäre dann die erste Wahl, wenn Du nicht neu einmessen willst.

Wenn Du noch größere Mengen Ampex-Band hast, und es auch mechanisch stabil ist (Link zur Bändertauglichkeitsliste hast Du ja schon, ansonsten mal Deine Bänder genau anschauen/durch ein Tuch laufen lassen), kannst Du natürlich auch die Maschine darauf einstellen. Das ist letztlich kein Hexenwerk, braucht nur ein wenig Einarbeitung.

Wenn Du verschiedene Bandtypen einfach auf das Gerät legst und "klangliche Unterschiede" feststellst, liegt das fast ausschließlich an der zufälligen Kombination von Band und Einmessung. Natürlich kann man das auch als Effekt oder Stilmittel begreifen - so eine Diskussion hatten wir neulich sehr ausführlich... solange man weiß, was man tut und will Smile

Viele Grüße
Andreas
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#5
(13.03.2023, 09:52)andreas42 schrieb: Hallo oschfreak,

(11.03.2023, 12:04)oschfreak schrieb: ... und dazu noch so gut eingemessen ...

die Einmessung des Aufnahmeteils der Maschine muss zum verwendeten Band passen, um optimale Ergebnisse zu bekommen. Weißt Du, auf welchen Bandtyp das Gerät eingemessen worden ist? Das wäre dann die erste Wahl, wenn Du nicht neu einmessen willst.

Wenn Du noch größere Mengen Ampex-Band hast, und es auch mechanisch stabil ist (Link zur Bändertauglichkeitsliste hast Du ja schon, ansonsten mal Deine Bänder genau anschauen/durch ein Tuch laufen lassen), kannst Du natürlich auch die Maschine darauf einstellen. Das ist letztlich kein Hexenwerk, braucht nur ein wenig Einarbeitung.

Wenn Du verschiedene Bandtypen einfach auf das Gerät legst und "klangliche Unterschiede" feststellst, liegt das fast ausschließlich an der zufälligen Kombination von Band und Einmessung. Natürlich kann man das auch als Effekt oder Stilmittel begreifen - so eine Diskussion hatten wir neulich sehr ausführlich... solange man weiß, was man tut und will Smile

Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas, danke für deine Antwort!

Interessant ist folgendes: Die Maschine wurde auf LPR35 eingemessen, da ich noch überhaupt keine Ahnung hatte und das das scheinbar meistgekaufte Neuband (mit guten Rezensionen war). Nun hat mein Reparatur-Engel aber nochmal nachjustiert und fand heraus, dass er mit einem MAXELL XLI 35 auf bessere Werte kommt...

Nun stehe ich auf dem Schlauch. Die Maschine ist auf LPR35 eingemessen aber hat mit "anderen" Bändern bessere Werte? --> Welches nehme ich nun? Welches ist mit dem Maxell vergleichbar? Habe gesehen, dass das SM900 z.B. eine dickere Beschichtung hat, wenn ich es richtig gesehen habe - wäre das eine Alternative? Oder gar alte Ampex 373 (welche leider in der von dir verwiesenen Liste nicht vorkommt)...?
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#6
Hallo!

Also meines Wissens ist Ampex 407 und 373 identisch. Ampex hatte früher zum Teil für Bänder auf 18cm Spulen andere Bezeichnungen und ich meine, 373 ist das gleiche Band wie 407 nur auf 18cm Spulen. Bei beiden sollte es sich um Langspielbänder handeln, genau wie Maxell XLI 35 und LPR35.

Das SM900 ist hingegen ein Normal- bzw. Studioband, das dicker ist. Auf eine 26er Spule passen da eben nur ca. 762m statt den 1100m bei Langspielbändern. Die Spielzeit ist dann dementsprechend geringer. Auch sind Studiobänder auf höhere Geschwindigkeiten optimiert und aufgrund der höheren Dicke auf größere Bandzüge angewiesen und deswegen für Amateurgeräte weniger geeignet. Auf einer GX-650 sollte das zumindest bei 19cm/s schon laufen, ich würde aber trotzdem eher zu Langspielband tendieren.

Du musst halt vorher wissen, welches Bandmaterial du verwenden möchtest. Ich nehme jetzt mal an, dein Reparateur hat die Maschine schon nochmal auf XLI eingemessen, es kann schon sein, dass das gegenüber LPR35 etwas bessere Eigenschaften hat.
Der Vorteil von LPR35 wäre hingegen, dass es das noch neu gibt.

Mir ist jetzt nicht bekannt, ob man bei der GX-650 die Entzerrung verändern kann, aber wenn das nicht geht, ist sowas wie SM900 bzw. LPR90 weniger geeignet. In diesem Fall wäre SM911 bzw. LPR35 besser.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#7
Die GX-630D hat zumindest einen Knopf zum Wählen zwischen Low Noise und Wide Range. Was da aber unter der Haube passiert, weiß ich nicht. Da die GX-650 sehr ähnlich aussieht, denke ich mal, dass sie auch so einen Knopf hat?

Ich habe übrigens eine Spule mit Ampex 373-Aufkleber gefunden. Die scheint einigermaßen ok zu sein.

Zu Ampex noch hier mehr Info: https://www.aes.org/aeshc/docs/ampextape/ampextapes.pdf

Wayne hat recht:
372-- Ampex 406 on 7" reels for consumer use (mid/late 70s). "20-20 series"
373-- 1 mil version of 372
406-- 1.5 mil mastering tape (260 nWb/m)
407-- 1 mil version of 406
Gruß
Helge

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#8
(13.03.2023, 12:40)bobhund schrieb: Zu Ampex noch hier mehr Info: https://www.aes.org/aeshc/docs/ampextape/ampextapes.pdf

Wayne hat recht:
372-- Ampex 406 on 7" reels for consumer use (mid/late 70s). "20-20 series"
373-- 1 mil version of 372
406-- 1.5 mil mastering tape (260 nWb/m)
407-- 1 mil version of 406

Ja, ganz scheint meine Theorie aber nicht zu stimmen, denn ich habe im Internet auch Bilder von 373 auf 26er Spulen gefunden. Es kann sich aber dann trotzdem einfach um eine Consumer-Version von 407 handeln.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#9
Hab auch so eine. Aber noch nicht getestet.

   
Gruß
Helge

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#10
(13.03.2023, 11:46)oschfreak schrieb: Nun hat mein Reparatur-Engel aber nochmal nachjustiert und fand heraus, dass er mit einem MAXELL XLI 35 auf bessere Werte kommt...

Wenn er beim Nachjustieren die Einstellung auf XLI angepasst hat, dann kann das Ergebnis schon besser sein, wie Wayne auch geschrieben hat. Es gibt schon auch (messbare) Qualitätsunterschiede, wenn man Bänder mit der jeweils zu ihnen passenden Einmessung vergleicht - und das XLI gilt aus ausgezeichnetes Band. Historisches Beispiel eines Testberichts: HiFi exclusiv 7/1980 Vergleichstest Spulentonbänder bei theimann.com.

Es ist auch so, dass die Arbeitspunkte (also nötige Bias-Einstellung) verschiedener Bandtypen aus der gleichen Zeit auch einigermaßen beieinander liegen, also auch zwischen LPR35 und XLI. Man bekommt also auch bei "falscher" Einmessung ein anhörbares Ergebnis - aber eben kein optimales. Dem Heim-Nutzer mag das historisch nicht so wichtig gewesen sein - beim Einsatz in der Produktion im Studio ist es aber schon relevant.

(13.03.2023, 11:46)oschfreak schrieb: Die Maschine ist auf LPR35 eingemessen aber hat mit "anderen" Bändern bessere Werte?

Ich verstehe Deine Beschreibung so, dass er eben die Einmessung vom einen Band aufs andere geändert hat - dann passt es auch logisch Smile

(13.03.2023, 11:46)oschfreak schrieb: Welches nehme ich nun?

Eins, was zu Deiner Maschine und Deinen Bedürfnissen passt... und verfügbar ist - riesengroße Qualitätsunterschiede im Audio-Ergebnis gibt es in einer Generation dann nun auch nicht, nur kleinere (siehe Diskussion oben):
  • Für die Ampex-Bänder spricht, dass Du schon welche hast. Prüf sie mal mechanisch und auf Abrieb - wenn genug davon ok sind, dann benutze sie mindestens mal zum Erfahrung sammeln. Nachteil: Du musst wahrscheinlich die Einmessung nochmal daran anpassen. Noch ein Nachteil: Wenn sie aufgebraucht sind, wird es schwer werden, verlässlich Nachschub zu beschaffen.
  • Maxell XL I: Gilt mit als "das beste" Band, und hat normalerweise keine Zerfallserscheinungen. Es ist aber nur gebraucht zu bekommen, und wird dabei oft mindestes so teuer wie neues Material gehandelt.
  • LPR 35: Sehr gut verfügbar, wird auch noch neu hergestellt, quasi das Standard-Band für alle semiprofessionellen Zwecke seit 50 Jahren. Als Neu-Material auch nicht günstig - aber immerhin verfügbar.
  • Es gibt noch weitere neue Bänder von Splicit und ATR - beide eher nicht so interessant, was die Kombination von Preis, Qualität und Verfügbarkeit angeht.
  • Eine interessante Alternative ist noch das Band, was Foren-Mitglied Frank in seinem Shop vertreibt: Darklab PE5035M (zur Zeit ausverkauft, aber aus aktueller Produktion).

Dann ist Deine Maschine noch relevant: Ich habe ein Service-Manual der GX-650D bei elektrotanya gefunden (sonst kenne ich sie nicht weiter). Demnach kann sie 9.5, 19 und 38 cm/s. Es gibt eine Faustregel zur Geschwindigkeit: Studioband bei 38 cm/s, Langspielband bei 19 cm/s und. Jeweils eins daneben geht zwar auch, verschenkt aber den jeweiligen Vorteil.

Zwar bringt 38 cm/s potentiell die höchste Qualität, kommt aber mit kürzeren Spielzeiten und höheren Bandkosten daher. Ich habe oben einfach schonmal auf Langspielbänder und damit auf 19 cm/s fokussiert - mit der Annahme würde ich Dir raten, erstmal ranzugehen.

(13.03.2023, 12:40)bobhund schrieb: Die GX-630D hat zumindest einen Knopf zum Wählen zwischen Low Noise und Wide Range. Was da aber unter der Haube passiert, weiß ich nicht. Da die GX-650 sehr ähnlich aussieht, denke ich mal, dass sie auch so einen Knopf hat?

In dem Service-Manual, das ich gefunden habe, ist je Kanal nur ein Bias-Regler für alle drei Geschwindigkeiten und beide Einstellungen das Tape-Wahlschalters zu sehen. Den Wahlschalter habe ich noch nicht ganz nachvollzogen, auf jeden Fall trennt gibt es getrennte Rec Level Potis für beide Schaltungen (aber wieder nur einmal für alle drei Geschwindigkeiten).

Von daher muss man sich bei der optimalen Einstellung eine Bandsorte und Geschwindigkeit aussuchen, die anderen laufen dann mit der gleichen Bias-Einstellung irgendwie mit.

Ist die Maschine eigentlich Halb- oder Viertelspur? Bei letzterem scheidet 38 cm/s eigentlich aus, oder man müsste zumindest auf die Benutzung der Rückseite verzichten, um das Übersprechen bei den langen Wellenlängen zu vermeiden...

Viele Grüße
Andreas
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#11
Vielen herzlichen Dank für die vielen brauchbaren Hinweise!
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#12
(13.03.2023, 15:54)andreas42 schrieb: Ist die Maschine eigentlich Halb- oder Viertelspur? Bei letzterem scheidet 38 cm/s eigentlich aus, oder man müsste zumindest auf die Benutzung der Rückseite verzichten, um das Übersprechen bei den langen Wellenlängen zu vermeiden...

Die GX-650D ist ein Viertelspurgerät, wozu die 38cm/s auch nicht passen. Halbspurgeräte sind bei Akai ja eher exotisch, es gab ja die GX-600D Pro und die GX-630D Pro, welche Halbspurköpfe hatten. Die liefen mit 19 und 38cm/s, im Gegensatz zu den Normalversionen mit 9,5 und 19cm/s. Die GX-650D bietet drei Bandgeschwindigkeiten, genau wie die GX-400D, welche prinzipiell die Vorgängerin war. Die gab's aber auch als GX-400D Pro in Halbspurausführung.
Ich könnte mir Vorstellen, dass von der GX-650D eine Pro-Variante geplant war, welche aber nicht mehr umgesetzt wurde. Möglicherweise waren die Absatzzahlen der Pro-Varianten nicht besonders hoch.

Die PRO-1000 habe ich mal ausgeklammert, da diese eine absolute Seltenheit darstellt, die würde aber auch Halbspur (mit drei Bandgeschwindigkeiten und zusätzlichem Viertelspur-Wiedergabekopf) bieten. Auch die 4000D Pro (ohne GX), um die sich einige Mythen ranken, sei nur nebenbei bemerkt.

38cm/s und Viertelspur ist aber in der Tat unsinnig. Ich habe eine ASC AS6004/38. Da habe ich das mal probeweise getestet. Praktisch unbrauchbar.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#13
Hm, die Tascam 34 war aber auch Viertelspur (und Vierspur) und bot ebenfalls 38 cm/s an. Und die gilt ja sogar als professionelles Gerät? Aber es macht natürlich einen Unterschied, ob alle Spuren in dieselbe Richtung laufen. Dann ist übersprechen nicht ganz so dramatisch.
Gruß
Helge

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#14
(14.03.2023, 09:25)bobhund schrieb: Hm, die Tascam 34 war aber auch Viertelspur (und Vierspur) und bot ebenfalls 38 cm/s an. Und die gilt ja sogar als professionelles Gerät?

Sowas würde ich als semi-professionell bezeichnen. Diese Maschinen waren ja eher für kleine Tonstudios gedacht oder ambitionierte Heim-Musiker, für die eine "richtige" Studiomaschine im Kaliber von Studer oder ähnlichem nicht finanzierbar war.

(14.03.2023, 09:25)bobhund schrieb: Aber es macht natürlich einen Unterschied, ob alle Spuren in dieselbe Richtung laufen. Dann ist übersprechen nicht ganz so dramatisch.

Ja, klar, da fällt es nicht so auf. Kann aber trotzdem stören, wenn z.B. nur eine Spur abgehört wird.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#15
Danke für die Klärung zur Akai.

(14.03.2023, 09:35)The_Wayne schrieb:
(14.03.2023, 09:25)bobhund schrieb: Aber es macht natürlich einen Unterschied, ob alle Spuren in dieselbe Richtung laufen. Dann ist übersprechen nicht ganz so dramatisch.

Ja, klar, da fällt es nicht so auf. Kann aber trotzdem stören, wenn z.B. nur eine Spur abgehört wird.

Für eine Mehrkanal-Anwendung mit 4 Spuren pro Richtung ist das Übersprechen nicht so das Problem - die Signale sind ja meistens eh hochgradig korreliert, wenn man mit 4-8 Mikros live aufnimmt, und werden dann zusammengemischt. Da gibt es eigentlich kein "durchwummern" einen zeitlich unpassenden Signals.

Ungünstig bleibt aber immer, dass man für 38 cm/s eigentlich dickeres Normalband verwenden will (Tiefen-Aussteuerbarkeit, Kopierdämfpung), aber die schmalen Spuren von gerade mal 1mm lieber ein dünneres, schmiegsameres Band haben wollen - womit man dann wieder bei Langspielband und 19 cm/s landet. Für den semi-professionellen Bereich ist das ja auch nicht verkehrt.

Für den Fall hier würde ich also meinen Rat in Richtung Langspielband, 19 cm/s und nur einseitiger Bespielung bekräftigen Smile

Viele Grüße
Andreas
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#16
Hallo Zusammen,

bei der Diskussion fällt mir spontan noch die TEAC 7300 ein.
Bei dieser Maschine war man meines Erachtens konsequenter in der Auslegung Spurlage - Geschwindigkeit.
Während das 4-Spur Modell mit 9,5 und 19 cm/s läuft, rennt die 2-Spur Variante mit 19 und 38 cm/s.

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Teac_A-7300

38er Geschwindigkeit bei 4-Spur macht für mich auch keinen wirklichen Sinn.

Gruß Steffen
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#17
Ich habe gerade eine deiner Spulen Ampex 407 entsorgt. Guck mal, wie das aussieht, wenn man es spult. 

   

Also Spule aufgeschraubt und in den Müll gedrückt Wink Meiner Meinung nach sollte man auf sowas generell nicht setzen, selbst wenn es sich noch nicht so dramatisch verhält. Irgendwann ärgert man sich kaputt(ich nicht, denn ich hatte es eh nur auf Spule und Schuber abgesehen). Zu Ampex 373 schreibe ich dann auch noch was.

Auf der zweiten Spule mit der Aufschrift Ampex 407 ist ganz eindeutig anderes Bandmaterial. Auch rückseitenbeschichtet, aber die Schichtseite ist nicht hellbraun, sondern dunkelbraun. Verhält sich eigentlich so wie das Material, das ich auf vielen Revoxspulen gefunden habe. Sieht genauso aus, gleiches Vorlaufband. Wahrscheinlich wurde das umgespult.

Auf der dritten Spule war wieder dasselbe Klebeband wie auf der ersten.
Gruß
Helge

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#18
Auf meiner Spule mit dem Aufkleber "Ampex 373" war kein Ampex, sondern BASF. Also leider keine neuen Erkenntnisse hier.
Gruß
Helge

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#19
(15.03.2023, 09:33)bobhund schrieb: Also Spule aufgeschraubt und in den Müll gedrückt Wink Meiner Meinung nach sollte man auf sowas generell nicht setzen, selbst wenn es sich noch nicht so dramatisch verhält.

Dem pflichte ich bei. Meine Erfahrung ist da ähnlich, ich habe auch noch ein paar Quantegy 407, die ich zur "Endzeit" von Quantegy gekauft habe, so 2005-07. Da ist es noch nicht so schlimm, aber die kleben schon ganz schön. Aktuell kann man die Aufnahmen noch sichern, aber in ein paar Jahren wird das ebenfalls nicht mehr gehen.

Meiner Erfahrung nach, die allerdings nicht allzu groß ist, beginnen einige Ampex/Quantegy-Typen ungefähr 10 Jahre nach der Produktion mit Klebeerscheinungen. Das kann man natürlich nicht verallgemeinern, da es doch einige Berichte über problemlose Bänder gibt. Da die Produktion aber 2007 eingestellt wurde, ist mittlerweile potentiell bei allen Bändern Vorsicht geboten.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#20
(15.03.2023, 09:33)bobhund schrieb: Ich habe gerade eine deiner Spulen Ampex 407 entsorgt. Guck mal, wie das aussieht, wenn man es spult. 
OH MEIN GOTT!!!

Danke für die Info...
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#21
Zu den Ampex Bändern:

Typ 373: 5 Stück auf 27er Metallspule - alle unbrauchbar, entsorgt.
Typ 456: 10 - 12 Stück (weiß nicht mehr genau) auf 27er Metallspule - dito, entsorgt.

1x Quantegy GP9, noch unbespielt, auf (wunderschöner) roter 27er Metallspule im hellgrauen Kunststoff -Schuber, ca 10 Jahre alt: habe ich mal ein Stück umgespult - klebt, etwas Abrieb.

Zu den AKAI Maschinen: sehr empfehlenswert als Halbspurversion, wie oben beschrieben !

AKAI hat die mW nie beworben, immer nur die normalen 4-Spur und/oder Autoreverse Maschinen.

Hätten sie es getan, wären auch mehr verkauft worden. Speziell bei der 650 ist es sehr schade, dass keine 2-Spur PRO angeboten wurde.

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#22
Ich frage mich manchmal was eine Akai Maschine mit EE Band können oder nicht können soll in Vergleich mit den Anderen, wenn man nur Musik hören möchte?
Stimmt EE Band gibt es schon lange nicht mehr im Handel, nach wie vor aber mein Referenzband, wenn es um Reproduktion geht. EGAL bei welcher Geschwindigkeit, obwohl nicht ganz richtig, eigentlich je höher desto besser.
Ich habe auch etwas dagegen, wenn mir andere erzählen wollen, wie ich Musik zu hören habe und nur Studiotechnik das einzig Wahre wäre. Diese Zeiten sind seit mindestens drei Jahrzehnte endgültig vorbei.
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#23
Aus den 90igern habe ich noch etwa 5 AMPEX 456 und ebenso viele QUANTEGY 456 Bänder. Bis jetzt laufen sie außer geringfügigem Abrieb beim Umspulen noch einwandfrei.
Allerdings habe ich mit einem Ampex 456 meine B77 auch schon zum Stillstand gebracht...
Dazu habe ich noch etliche Ampex/Quantegy 499 Bänder, die auch auf der etwas empfindlicheren UHER SG 631 sehr gut laufen.
Untergebracht waren die Bänder immer im Wohnzimmer, vielleicht ist auch die Lagerung ein gewichtiges Kriterium.

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#24
(14.03.2023, 09:21)The_Wayne schrieb: Ich könnte mir Vorstellen, dass von der GX-650D eine Pro-Variante geplant war, welche aber nicht mehr umgesetzt wurde. Möglicherweise waren die Absatzzahlen der Pro-Varianten nicht besonders hoch.

Den Verdacht habe ich ja schon mal geäußert: Ich vermute, daß Akai nicht zuletzt keine GX-650 D Pro auf den Markt gebracht hat, um der Pro 1000 keine Käufer abzugraben.
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#25
Hallo!

(15.03.2023, 18:17)moxx schrieb: 1x Quantegy GP9, noch unbespielt, auf (wunderschöner) roter 27er Metallspule im hellgrauen Kunststoff -Schuber, ca 10 Jahre alt: habe ich mal ein Stück umgespult - klebt, etwas Abrieb.

Ja, ungefähr so geht's los. Der Kunststoffschuber heißt übrigens "Tape Care Box", den gab's bei Quantegy in grau und schwarz. Die ATR Tapes kann man auch heute noch in der Tape Care Box bestellen.

Zehn Jahre kann aber nicht hinkommen. Quantegy stellte 2007 die Produktion endgültig ein. Allerdings wurden die rot eloxierten Spulenflansche für das GP9 schon um 2005 gestrichen. Das waren die ersten Sparmaßnahmen, weil Quantegy 2005 bereits in die Insolvenz ging. Es wurden zwar lagernde rote Spulenflansche noch weiter verbaut, m.W. gingen die im selben Jahr aber noch aus. Die letzten GP9 wurden daher auch auf den normalen, klar eloxierten Spulen ausgeliefert, das Logo war auch nur noch aufgeklebt, nicht mehr gedruckt (das betraf auch alle anderen Typen).

Dein Band muss also deutlich älter sein, m.M. mindestens 17-18 Jahre.


(15.03.2023, 18:17)moxx schrieb: AKAI hat die mW nie beworben, immer nur die normalen 4-Spur und/oder Autoreverse Maschinen.

Ja, das sorgt für den Umstand, dass es von Akai wahrscheinlich mehr SS-Maschinen, sprich Quadrophonie, also 4-Spur/Viertelspurgeräte gibt, als Halbspur-Geräte. Das ist ein Akai-spezifischer Effekt, der mir so bei keinem anderen Hersteller aufgefallen ist.


(15.03.2023, 20:07)akai747fan schrieb: Ich frage mich manchmal was eine Akai Maschine mit EE Band können oder nicht können soll in Vergleich mit den Anderen, wenn man nur Musik hören möchte?

Die EE- bzw. Chromdioxid-/Chromsubstitut-Bänder für Bandmaschinen wurden aus dem Grund entwickelt, um Tonbandgeräte gegenüber den sich auf breiter Masse durchsetzenden Kassettendecks nochmal etwas konkurrenzfähig zu machen. Die Idee dahinter war, den Bandverbrauch zu senken, in dem man bereits bei 9,5cm/s eine Qualität erreicht, die man vorher erst bei 19cm/s hatte. Das generell niedrigere Gegenspurübersprechen bei kleineren Geschwindigkeiten war noch ein zusätzlicher Vorteil. Auch wurde der Laufzeitnachteil von Kleinspulern gegenüber Großspulern so ausgeglichen, wobei es natürlich auch EE-fähige Großspuler gab. Das konnte den Niedergang von Spulengeräten aber auch nicht aufhalten.

Bei Studiogeräten gibt es eben andere Anforderungen, da sind die Toleranzen deutlich geringer, sie sind auf Dauerbetrieb ausgelegt und der Bandverbrauch ist hier sekundär. Ob man das in der Praxis hört, sei mal dahingestellt.


(15.03.2023, 21:28)musicus schrieb: Dazu habe ich noch etliche Ampex/Quantegy 499 Bänder, die auch auf der etwas empfindlicheren UHER SG 631 sehr gut laufen.
Untergebracht waren die Bänder immer im Wohnzimmer, vielleicht ist auch die Lagerung ein gewichtiges Kriterium.

Das Ampex/Quantegy 499 ist einer der wenigen Typen des Herstellers, die wenig Alterserscheinungen zeigen, zumindest bisher. Mir ist aber nicht bekannt, warum.


(15.03.2023, 23:24)timo schrieb:
(14.03.2023, 09:21)The_Wayne schrieb: Ich könnte mir Vorstellen, dass von der GX-650D eine Pro-Variante geplant war, welche aber nicht mehr umgesetzt wurde. Möglicherweise waren die Absatzzahlen der Pro-Varianten nicht besonders hoch.

Den Verdacht habe ich ja schon mal geäußert: Ich vermute, daß Akai nicht zuletzt keine GX-650 D Pro auf den Markt gebracht hat, um der Pro 1000 keine Käufer abzugraben.

Ja, das wäre eine plausible Theorie.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#26
@Wayne: ich habe das GP9 seit ca 10 Jahren.
Allerdings habe ich es nicht gekauft, sondern von einem guten Freund geschenkt bekommen.

Danke für die Auskunft zum "Case" , es ist der einzige derartige Schuber, den ich besitze:-)

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#27
Zumindest auf einem Albumcover bleibt das GP9 erhalten.  Big Grin

[Bild: mobile.48xmivq.jpeg]

Gruß Steffen
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