SONY PCM-R300 kein Bandtransport
#1
Big Grin 
Moin aus Hamburg!

Sorry, falls ich hier mit dem DAT-Recorder falsch bin, aber im Grunde seines Herzen ist es ja irgendwie auch ein "Tonbandgerät"   Cool
Ich habe das Gerät vor einigen Jahren bekommen, es aber noch nie benutzt. Ich konnte jetzt eine bespielte Kassette ausleihen (Danke an Matthias M), um das Gerät zu testen.

Bei START wird das Band einwandfrei eingefädelt, aber kein Bandtransport erfolgt. - Ich habe den Eindruck, dass die rechte Bandaufnahme (von vorn gesehen, also Abwickelspule) fest sitzt, jedenfalls lässt sie sich im Gegensatz zur linken nicht drehen.

Ich kann leider nicht erkennen (auch nicht im SM), wie die Dorne angetrieben werden, und ob das so OK ist.

Meine einzige Idee wäre, den Bereich der rechten Achse vorsichtig mit einem Fön aufzuwärmen, um evtl. harziges Fett weich zu machen.

Hat jemand einen Tipp, wie ich mich dem Problem nähern kann, ohne gleich etwas kaputt zu reparieren? An ein UHER CR 240 traue ich mich ran, aber dieses DAT-Laufwerk ist so filigran, es scheint einen ausgelernten Uhrmacher zu benötigen.


Gruß

Hannes

Edit: Der rechte Wickeldorn ist natürlich der Aufwickeldorn!
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#2
Ein DAT - Rekorder hat außer, dass er auch ein Magnetband verwendet wenig mit einem Tonbandgerät gemeinsam. Es ist eher ein Videorekorder. Besser du schaust mal im Hifi-Forum vorbei. Da gibt es etliche Threads dazu und auch echte Experten. Die Geräte überwachen die Laufwerkfunktion und wenn z.B. die Kopftrommel nicht startet, dann läuft das Band nicht los. Es ist wirklich sehr komplex und auch mechanisch anspruchsvoll. Die Wickeldorne werden über den Capstanmotor angetrieben. Wenn der nicht startet wickelt auch nichts.
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#3
Wenn du magst, repariere ich dir das Gerät.
DAT Recorder mache ich seit Jahren.....
Schreib mir gerne eine PN
Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
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#4
@ AKRETA
Danke für die Erläuterung und den Hinweis auf das HiFi-Forum!

@ gasmann
Danke für das Angebot, ich schreibe eine PN.

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#5
... ist Freude angesagt. 

Das Thema "DAT-Recorder" ist absolutes Neuland für mich. Aufgrund eines hier geäußerten Problems mit einem DAT-Recorder bot mir der "Gasmann" aka Thorsten seine Hilfe an. Der Gasmann ist hierzuforen relativ neu unterwegs, hat aber schon unendliche viele Beiträge, speziell zu DAT-Recordern, im "Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum" verfasst. Da wir beide in Hamburg wohnen, konnten wir zügig ein Treffen verabredet und Thorsten kam freundlicherweise zu mir.

Nach einer netten Begrüßungsrunde bei Kaffee und Kuchen schritten wir zur Tat, das heißt Thorsten tat und ich guckte ihm über die Schulter.

Zuerst kümmerte er sich um eine TASCAM DA 30 Mk Il, da hier der Aufwand gering erschien. Der Fehler war, dass beim Einfädeln der Kassette "Error 01" auftrat. Den Fehler konnte ich zuvor selbst dank Internet zügig lokalisieren: Ein kleiner Riemen, der für den Ladevorgang verantwortlich ist, war ausgeleiert. Zwar konnte ich mit einem per Skalpell (-> BeKo  Smile   ) einen zu dicken O-Ring zurechtschnitzen, aber Thorsten hatte als gewiefter DAT-Spezi einen originalen Ring dabei. Dann wurde das Laufwerk ausgiebig gereinigt und zwei Mini-Filzbremspads ersetzt. Jetzt funktionierte das Gerät wieder OK, aber Thorsten "hatte noch nicht fertig". - Als erfahrener Reparateur wusste er um einige brüchigen Lötstellen, und die fanden sich dann auch gleich auf den beiden großen Platinen an den Stellen, wo die Anschlussbuchsen aufs Board stoßen. Ca. 10 Lötstellen waren halb oder sogar ganz eingerissen und hätten heftige Wackelkontakte verursacht. Abschließend wurde eine mitgebrachte DAT-Kassette eingelegt, gestartet: Und alles funktionierte!!

Da wir noch Zeit hatten, kümmerten wir uns noch um das den eigentlichen Patienten SONY PCM-R300. Meine Beobachtung, dass der Aufwickeldorn sind nicht bewegen lässt, war richtig, aber "das muss so", wie ich erfuhr. Tatsächlich war das Gerät so von Thorstens fachkundigen Händen beeindruckt, dass es jeglichen Widerstand aufgab und sofort funktionierte, nur zwei gebrochene Sicherungsringe aus Plastik mussten ausgetauscht werden. Nach einer sorgfältigen Reinigungskur (auf keinen Fall mit Q-Tipps an die Kopftrommel !!!) konnte der Deckel wieder drauf und alles war gut!!

Ich war begeistert von Thorstens Hilfe und freue mich auf weitere Kontakte, wo ich dann evtl. auch mal meine Hilfe anbieten kann.

In der Zwischenzeit habe ich mit den Geräten ein wenig experimentiert und bin beeindruckt von den div. Features rund um das Positionieren des Tapes, die diese DAT-Technik bietet. Eindrucksvoll ist u. a. die Spielzeit: Testweise habe ich eine DDS-2-Kassette benutzt, das ergab gute vier Stunden Spielzeit in bester Qualität.

Hier einige Bilder zu Illustration:
TASCAM DA-30 MK ll
   
   
   
   

SONY 
   
   
   
   

defekte Sicherungsringe im Sony:
       
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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