Tipps für Anfänger ganz allgemein und überhaupt
#1
Hallo Leute,

jetzt hab ich gelesen, gelesen und gelesen, habe mittlerweile zwei Bandmaschinen und auch erstmal ein wenig Bandmaterial und trotzdem etliche "Kleinkramfragen" die sich mir auch während des lesens nur sehr zäh und langsam beantworten.
Ich hoffe ich darf an dieser Stelle ein paar von diesen zusammenfassen. Sonst müsste ich x Minithreads aufmachen.

Was ich zum Beispiel nicht gefunden habe ist eine Must-Have-Liste des Tonbandiers. Brauche ich eine Entmagnetisierungsdrossel ? Ich denke mal schon. Was brauche ich alles zum Bandkleben? Eine Lehre wäre sicherlich nicht schlecht. Bestimmte Messer oder Scheren? Klebeband würde ich neu kaufen.

Ganz grundsätzlich würde mich auch interessieren welche Bandgeschwindigkeit(en) zu empfehlen ist/sind. Ich bin jetzt bei 19 cm/s. Ich denke das sollte für die meisten Bänder passen, oder?
Ich habe hier zum Beispiel noch Agfa PEM468 was ich auf 18er Spulen drauf packen will. Muss das noch schneller laufen?

Ich höre hier mal kurz auf. Würde mich freuen wenn der Ein oder Andere Lust hat kurz meine Fragen zu beantworten. Ich habe sicherlich noch mehr davon und ich denke dass ihr euch wahrscheilich denkt "is doch klar" oder Ähnliches. Aber es bestehen einfach noch leichte Unsicherheiten.

Viele Grüße

Roman
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#2
Hallo Roman,

finde die Idee so eines Sammelthreads super, dann kann man alle kurzen Fragen mal abhandeln.

Eine Entmagnetisierungsdrossel im Haus zu haben schadet nie, ich würde sie aber nur benutzen wenn das notwendig wird. Bei stark rauschenden und dumpfen Aufnahmen kann so eine Entmagnetisierung durchaus helfen. Wichtig ist, dass man sie nie ruckartig vom Gerät wegzieht, sondern immer langsam zum Gerät und den Stellen geht, dann genauso langsam wieder weg und erst DANN den Stecker zieht.


Bei Bandgeschwindigkeiten würde ich mich an der Banddicke orientieren:
Studioband: 38 cm/s
Langspielband: 19 cm/s
Doppelspielband: 19 cm/s oder 9,5 cm/s
Dreifachspielband: 19 cm/s oder 9,5 cm/s - oder sogar 4,7 je nach Maschine

Der Grund dafür ist die Kopfschmiegsamkeit, die dafür sorgt, dass dickere Bänder mehr Geschwindigkeit benötigen. Das können aber andere als ich hier deutlich kompetenter erklären. Das PEM-468 würde ich als Studioband klar auf 38 cm/s fahren.


Wenn dir weitere Fragen einfallen, helfe ich gerne im Rahmen meiner Möglichkeiten weiter.


Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: BASF/Agfa PER-368, LPR-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49
Dreifachspielband: Orwo 130
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#3
Zum Schneiden brauchst eine nicht-magnetisierbare Klinge und Klebeband. Hier bitte kein Tesa, da haben mir die Forenkumpels schon auf die Finger gehauen, weil da wohl im Laufe der Zeit der Kleber abhaut, und unerwünschte Bandpapperei erzeugt.

Klar ist eine Schiene hilfreich, aber nur mit der Möglichkeit, das Band festzuklemmen, sonst haut das auch ab.
Und: Übrung macht den Meister: ich hatte die 100 Spulen (13cm) aus der bekannten Hörbuchbibliothek auf 26,5 Spulen geschnitten, das ging immer schneller und immer besser. Zu hören sind die Übergänge bei 9,5 und 19 zum Glück nicht.

Im übrigen schließe ich mich dem Alex vollumfänglich an...

LG
Mike

Zur Drossel: warum nicht, kostet nicht viel...
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#4
Hallo,

die wirklich professionellen Klebeschienen sind etwas schmaler als das Band und hohlgekrümmt, das funktioniert ohne festklemmen. Ich habe so eine Klebepresse aus der BASF Cutter Box, aber die sind ja heute fast unerschwinglich. Wichtig ist, dass schräg geschnitten wird, damit man den Schnitt nicht hört. Man kann Studioband auch bei 19cm benutzen, das hängt aber etwas vom Maschinentyp und der Einmessung ab. Die Entmagnetisierdrossel ist vor allem wichtig, wenn mit metallischen Werkzeugen am offenen Laufwerk gearbeitet wurde bzw. sollte das Werkzeug vor dem Einsatz entmagnetisiert werden. Putzen sollte man Bandführungen und Tonköpfe regelmäßig mit Wattestäbchen und reinem Alkohol, Isopropanol ist da preiswerter als Ethanol.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#5
Hi Roman,
einige Bandmaschinen haben schon eine eingebaute Klebeschiene - dazu gehören z.B. die Revox A77 und das Dual TG 27/28/29. Bei beiden ist die Klebeschiene etwas versteckt. Bei Dual gibt es eine Führung zum Schneiden, bei Revox nicht. Grundsätzlich kann auch mit einer Schere geschnitten werden, die allerdings entmagnetisiert sein muss, damit man bespielte Bänder beim Schneiden nicht anlöscht. Allleine dafür lohnt sich eine Drossel schon, die ja auch nicht allzu teuer ist (man bekommt sie immer noch um die 20 €). Die Frage ist, weshalb und was du schneiden möchtest?

Kleber bekommt man u.a. bei Darklab und Thomann. Die aufgerufenen Preise wirken auf den ersten Blick teuer, aber man kommt ewig mit einer Rolle hin, wenn man keine Schneide- und Klebeorgien vorhat, sondern nur ab und an mal ein Vorlaufband ankleben will oder so. 


Wenn die Reinigung nicht mit Wattestäbchen geht: es gibt "professionellere" Möglichkeiten, u.a. die gebogenen, die für ganz schwer zugängliche Tonköpfe empfehlenswert sind und leider teuer sind. Und die Holzstäbchen mit Lederbezug. Wenn man mit Q-Tips klar kommt: günstiger geht's nicht! 

Ansonsten braucht man noch Bänder  Big Grin !
Liebe Grüße
Thomas
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#6
Danke euch allen für die netten Antworten.

Entmagnetisierdrossel wird also bei Gelegenheit besorgt. Da ich ja eh Klebeband bestellen muss dürfte das in einem Rutsch gehen.

Wegen des PEM468 bin ich jetzt leider immer noch etwas verunsichert.

So viel hab ich davon:


   

Links zu sehen. Rechts auf dem Wickel sind ohne Ende von diesen gelben "Trennbänder" dazwischen. Da wird ein Heraustrennen und neu Verkleben wohl nicht lohnen, oder? Den linken Restwickel würde ich gerne auf eine 18er Spule wickeln wenn sinnvoll. Ich lege den dazu einfach auf einen Plattenspieler. Sind ja genug da. Big Grin

Das war auch der Hingrund meiner Frage zum Kleben. Ich habe einige Bänder mit diesem gelben Zwischenband. Dann hab ich ein par 18er Spulen die nicht ganz voll sind und auch einige bei den das Vorlaufband fehlt. Es wäre also genug zum Kleben da. Rolleyes 

So ne BASF Hobbybox wäre bzgl Kleben also nicht die schlechteste Anschaffung wenn ich das so richtig raus lese, oder? Meine Maschinen (Akai 4000DS und Uher Variocord 263) haben leider keine entsprechende Lehre.

Jetzt mache ich mich erstmal weiter ans Bänder Sortieren. Ist irgendwie nicht wirklich viel was da übrig bleibt wenn man so ein gekauftes und gebrauchtes Konvolut durchsieht.
Wie spult ihr das Band zum Wegwerfen um? Bei den letzten war entweder die Spule eh nix mehr oder ich habe auf alte Spulen mit Rissen umgespult und dann weggeworfen.
Jetzt hab ich mir grad eine Aluspule auseinander gebaut und will sie wie einen Wickelteller benutzen und dann (hoffentlich) den ganzen Wickel einfach abnehmen und wegwerfen.
Mal sehen.

Viele Grüße

Roman
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#7
(19.02.2023, 09:21)Tornadone schrieb: Wegen des PEM468 bin ich jetzt leider immer noch etwas verunsichert.
So viel hab ich davon:

Wie spult ihr das Band zum Wegwerfen um? 

Hallo Roman

Das ist ja nun nicht wirklich viel was du an PEM468 zur Verfügung hast. Willst du dir das wirklich antun daraus ein Band zusammen zu kleben?
Investier doch lieber erstmal in ein, zwei neue Bänder als dich mit dem alten Zeug herumzuschlagen.
Ich nehme an das es sich bei deinen Maschinen um 1/4 Spur Maschinen handelt. Da ist am Ende eh nicht mehr viel mit schneiden. 
Wann schneidet/klebt man denn wirklich?
Ab und an mal ein Vorlaufband anbringen. Eventuell mal ein Band um ein paar Minuten verlängern damit die Aufnahme komplett drauf passt oder bei Bandriss. 
Die erwähnten "Hobbyboxen" würde ich dir nicht empfehlen. Überteuert, oftmals unkomplett und die Klebebänder/streifen sind wahrscheinlich meist überaltert. Taugen eher als Sammlerobjekte.
Ansonsten ist ja hier zur Grundausstattung bereits alles genannt worden.

Zum entsorgen alter Bänder, ich machs so :
Ich spul das zu entsorgende Band etwa zur Hälfte auf eine andere Kunststoffspule mit großen Öffnungen. Dann schneide ich das Band durch, nehme die Kunststoffspule ab und schneide das Band auf der Spule mit einem Cuttermesser innerhalb der Öffnung senkrecht zur Spulenmitte ein, das alte Band fällt dann nach links und rechts einfach ab. Dann die leere Spule wieder drauf und das gleiche mit dem Rest des Bandes. 

Gruß
Tommy
Zur Zeit spielen und spulen bei mir :

Tandberg TD20A SE
Tandberg TD20A Viertelspur
Teac 80-8 mit DX 8
Teac 3440 mit RX-9
Teac A-2300 SD ( neu dabei )
Teac A-3300 SX
Teac A-6300
Akai GX-630 DB
Revox B77 MK II HS
Revox B77 MK I 1/4-Spur
Pioneer RT 909 ( es gibt noch Hoffnung )
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#8
Hi,

Auch dir danke.

Zusammen kleben wollte ich das PEM468 eigentlich nicht. Da sind zu viele gelbe Stücke drin. Aber der linke Wickel ist an einem Stück und evtl sogar noch ungebraucht.

Beim Kleben denke ich auch an "Aus zwei Mal 13 mach einmal 18". So eine teure alte Hobbybox würde ich eh nicht kaufen. Ich dachte nur dass vielleicht mal ein Konvolut irgendwo angeboten wird wo eine dabei ist.
Klebeband würde ich in jedem Fall neues kaufen.

Das mit der halben Aluspule hat übrigens gut geklappt. Ich hab dazu die Uher liegend verwendet. Der Wickel ging ganz gut am Stück von der Spule ab.

Viele Grüße

Roman
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#9
Ich spule Bandrestbestände auf ein Cake mit NAB- Adapter. Da kann ich das Band einfach runterdrücken Big Grin
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#10
Ich denke, dass du auf den von dir genannten Maschinen mit einem Langspielband oder Doppelspielband deutlich bessere Ergebnisse bekommen wirst. Das PEM-468 ist ja eher für 38 cm/s Halbspur gedacht. Mit den Langspielbändern und Doppelspielbändern aus meiner Signatur machst du auf diesen Maschinen nichts falsch, am besten dann mit 19 cm/s.

Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
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Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: BASF/Agfa PER-368, LPR-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49
Dreifachspielband: Orwo 130
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