Sehr sehr schade um ihn! Ich mochte seine Schlager der 70er sehr. Bei seinem gesundheitlichen Zustand der letzten Jahre kommt es leider wenig überraschend. Möge er in Frieden ruhen!
Wieder eine Schlagergröße weniger.
War auch nicht unbedingt mein Fall.
"Komm gib mir Deine Hand" war allerdings 1971 eine der ersten Singles,
die ich zum Geburtstag bekommen habe! Und ich habe sie noch immer!
War ein sympathischer Mensch, wenn auch nicht meine Musikrichtung. Wir waren zufällig mal dabei, als er in der Marburger Altstadt von Bodo Bach veralbert wurde. Seine Reaktionen sprachen für ihn!
Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
Oje, habe letztens noch einen Beitrag über ihn gesehen, anläßlich seines 85.
Er war Ehrenbürger von Bora-Bora, wußte das jemand?
Ein toller Mensch, immer sympathisch und echt.
Was wäre der Düsseldorfer Karneval ohne die "Schöne Maid"?
(17.02.2023, 18:57)dynamike schrieb: Was wäre der Düsseldorfer Karneval ohne die "Schöne Maid"?
Laut seines Produzenten Jack White waren die beiden am Abend vor dem gemeinsamen Aufnahmetermin auf Zechtour. Jack White hat sich irgendwann in's Bett verabschiedet, während Tony Marshall weiter durch die Kneipen gezogen und dann sichtlich beschwipst direkt von dort in's Tonstudio gefahren ist. Laut Jack White hat das den Aufnahmen nicht schlecht getan, "Hojahojaho" geht halt am besten mit ein paar Promille (das wissen die Karnevalisten auch).
Ruhe in Frieden, Tony. Auf daß Du im Himmel endlich den Wald findest, in dem Du der Oberförster sein kannst.
Habe kurz in die Fernseh-Doku über Marshall reingeschaut. Der war ja ein richtig klassisch ausgebildeter Sänger, meinte aber selber im Interview, dass er in der Opern-Branche nie zu den ganz Großen aufgestiegen wäre. Eine feine Aussage, nicht ohne sympathische Selbstironie.
Für den Schlager hat es dann gereicht, und die Einnahmen dürften denen der großen Opernstars durchaus ebenbürtig gewesen sein. Verdientermaßen, wie ich finde, wenn man bedenkt, wie vielen Menschen er damit Freude bereitet hat.
18.02.2023, 11:24 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.02.2023, 11:25 von timo.)
(18.02.2023, 09:32)Selbstbauer schrieb: Habe kurz in die Fernseh-Doku über Marshall reingeschaut. Der war ja ein richtig klassisch ausgebildeter Sänger, meinte aber selber im Interview, dass er in der Opern-Branche nie zu den ganz Großen aufgestiegen wäre. Eine feine Aussage, nicht ohne sympathische Selbstironie.
Ja, hab' ich auch gesehen, fand ich auch gut. War ja bei Karel Gott ähnlich, wobei ich den - offen gesagt - für einen deutlich besseren Sänger halte und ihm durchaus auch eine Karriere mit Opern zugetraut hätte. Aber finanziell dürfte er, wie Tony Marshall auch, die Schlager nicht bereut haben, in den 1960ern und 1970ern war das ja noch ein einträgliches Geschäft.
Kleine Runde "Wer wird Millionär" ohne Gewinn gefällig? Tony Marshall hatte in Deutschland genau einen Nr. 1-Hit. Es war...
a) Schöne Maid
b) Komm' gib mir deine Hand
c) Bora Bora
d) Ich fang’ für euch den Sonnenschein
Na? Wer das löst, ohne nachzugucken, kann sich als wahrer Fan bezeichnen.
Natürlich wurden von der "Schönen Maid" (die es nur auf Platz 3 geschafft hat) viel mehr Tonträger verkauft. Daß die wesentlich weniger bekannten und erfolgreiche Nachfolgesingle "Komm' gib mir deine Hand" trotzdem eine höhere Chartposition erreicht hat, ist ein Phänomen, daß es damals häufiger gab.
Ich hoffe, ich habe die Begründung noch richtig in Erinnerung (wenn jemand es besser weiß, bitte korrigieren): Wenn ein Interpret unerwartet einen großen Hit hatte, wie es bei TM und der "Schönen Maid" der Fall war, war es meist so, daß die Presswerke (und damit die Plattenläden) die Nachfrage über einen längeren Zeitraum nicht bedienen konnten, weil die Kapazitäten einfach nicht eingeplant waren. Somit blieb der Tonträger dann zwar meist sehr lange in den Charts, erreichte aber mangels Verfügbarkeit nicht die Spitzenposition.
Wenn dann die nächste Single oder das nächste Album des gleichen Interpreten veröffentlicht wurde, war die Situation meist umgekehrt: Es wurden, weil man mit dem nächsten Hit rechnete. von Anfang an sehr viele Tonträger produziert und an die Läden ausgeliefert. Da es technisch damals nicht möglich war, die tatsächlichen Verkaufszahlen eines Tonträgers zu erfassen, richteten sich die Chartplatzierungen nach der Anzahl der Exemplare, die pro Woche an die Plattenläden ausgeliefert wurde. Viele Vorbestellungen in der ersten Woche waren also ein einigermaßen sicherer Garant für einen Spitzenplatz. Dabei war es dann egal, ob die Platten tatsächlich verkauft wurden, oder ob sie später preisreduziert in der Wühlkiste oder sogar beim Entsorger landeten.
So kam es, daß in den 1960er und 1970er Jahren häufig nicht der gefühlte größte Hit eines Interpreten seine höchste Chartnotierung war, sondern der unmittelbare Nachfolger, so wie eben hier auch.
Und niemand weiß mehr, dass Tony Marshall 1965 eine deutsche Version des belannten franzsösischen Schlagers "Aline" (Originalinterpret: Christophe) veröffentlicht hat!