ABACUS Rieder 60-120 "Schaltknacken"
#1
Im Keller habe ich meinen alten ABACUS Rieder 60-120 wiedergefunden. Ich erinnere mich an tollen Klang und lästiges Schaltknacken. Man durfte keine Lichtschalter betätigen oder Geräte einschalten oder es knackte gewaltig aus den Lautsprechern. Bei so viel Erfahrung hier im Forum sei mir die dumme Frage erlaubt, ist es technisch möglich mit vertretbarem Aufwand das Knacken zu unterdrücken/filtern?

PS: in der kleinen Bucht befindet sich aktuell ein ABACUS Rieder 60-120 Angebot für 499 Euro. Allerdings unterscheidet sich das Gehäuse zu meinem Gerät.
Viele Grüße
Dietmar
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#2
Hallo Dietmar,

ich würde einen Netzentstörfilter in den 230V Eingang einbauen. Hier mal 2 Beispiele, wie sowas aussieht
https://www.segor.de/#Q=KGMFI3&M=1
https://www.segor.de/#Q=Entst%25C3%25B6r...p-rund&M=1

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Hallo Tobias.
Danke für die schnelle Antwort. Unglaublich, dass der Hersteller an einem Artikel unter 10 Euro gespart hat. Bleibt noch ein leises Knacken oder ist es damit vollständig verschwunden?
Viele Grüße
Dietmar
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#4
Hallo Dietmar,

deine Frage kann ich leider nicht beantworten. Vielleicht stellst du mal eine Anfrage an den Hersteller, der scheint laut seiner Internetseite einen guten Support zu haben. Da kannst du auch gleich fragen, ob der dicke Ringkerntrafo eine Schirmwicklung besitzt. https://de.wikipedia.org/wiki/Schirmwicklung

Gerade gefunden  https://www.tauscher-transformatoren.de/...chnik.html

Statischer Schirm

Der Schirm als statische Abschirmung dient der Dämpfung von Netzstörungen und Spannungsspitzen im hochfrequenten Bereich (EMV-Trafo). Der statische Schirm hat einen grün/gelben Anschluss. Zur Kontrolle der Funktionsfähigkeit kann der Schirm auch mit einem Anschluss am Anfang und einem Anschluss am Ende versehen werden. Ein Anschluss wird nach der Prüfung abgeschnitten. Eine größere Dämpfung wird durch den Einbau von zwei statischen Schirmen erreicht. Der eine Schirm wird mit dem Schutzleiteranschluss verbunden und hat einen grün/gelben Anschluss. Der zweite Schirm hat sekundär Potenzial und die Anschlussfarbe ist schwarz. Als Material wird meist Kupferfolie verwendet. Für EMV-Zwecke eignet sich aber hochpermeable Folie besser, da bei höherer Frequenz hier die Dämpfung größer ist. Mit hochpermeabler Folie werden im Vergleich zu Cu-Folie Dämpfungserhöhungen bis zu 20 dB schon bei relativ niedriger Frequenz erreicht. Der Anschluss wird auch mit dem Kern verbunden.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#5
Hallo Tobias.
Jetzt hast du mich abgehängt. Die Bandbreite der Maßnahmen erscheint mir sehr groß, angefangen von einer Audio-Steckdose mit Netzentstörfilter, über die 470 nF X2 Kondensatoren, die Revox gerne direkt nach dem Stromeingang zur Entstörung verwendet und die Segor-Bauteile geht es weiter über Wicklungen und Abschirmung des Trafos. 
Ich hör erstmal was mein ABACUS noch von sich gibt, nach der langen Pause.
Viele Grüße
Dietmar
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#6
Hallo Dietmar,

die 470nf X2 Kondensatoren brauchst du nicht, wenn du einen Entstörfilter einbaust. Du kannst es natürlich erstmal nur mit X2 Kondensatoren probieren, ob das eine Verbesserung bringt. Die Schirmwicklung habe ich nur verlinkt, damit du sehen kannst, wie wichtig solche Details sein können. Wenn aus dem Ringkerntrafo eine grün/gelbe Leitung herauskommt, die mit dem Gehäuse/Schutzerde verbunden ist, sollte alles ok sein. Ich kann auf den Bildern im Netz nicht wirklich erkennen, ob das Gerät eine Schutzerdung der Netzzuleitung besitzt. Ein Freund von mir hörte das Einschalten seines Kühlschranks als Knackser über die Hifianlage. Als Elektriker hat er sich eine separat abgesicherte Leitung vom Sicherungskasten zur Steckdose der Hifianlage verlegt. Das Knacksen war weg. Ich will dir nur vor Augen führen, das ist kein einfaches Thema, weil es verschiedene Ursachen gibt.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
Hallo Tobias.
Verstanden, entweder Entstörfilter oder MPX. Ich habe mir jetzt mal das Innenleben angesehen. Erstaunlich aufgeräumt, aber verglichen mit einer "großen" Endstufe vergleichsweise kleine Elkos und der Trafo ist auch eine Mini-Ausführung. Das Gerät hat keine Erdung, d.h. einfacher Stecker ohne Erdung. Allerdings kann man auf der Rückseite "erden". Vom Handyausgang spielt sie ganz ordentlich. Das Relais "funkt" etwas beim Einschalten, ich schätze das ist normal. Die Kontakte habe ich gereinigt. Der Lautstärke-Drehregler hat geknackt, da hat Kontakt 61 geholfen. So "isoliert" betrieben knackt kein Lichtschalter und oder sonstiges Gerät. Die Anschlüsse neben der Feinsicherung kommen direkt vom Netzkabel, da könnte ich den MPX mit 470 nF (310 V~) einbauen. Aktuell teste ich, ohne Knacken keine Veränderung des Originalzustandes. 
Dieses komische Abschirmblech habe ich vor langer Zeit eingesetzt, um Störungen zwischen Trafo und Elektronik zu reduzieren.
       

Nachtrag: dafür knallt es beim Ausschalten in den Lautsprechern und die beiden roten LED an der Vorderseite sprechen an. Ich meine mich aber zu erinnern, dass das schon immer so war und letztendlich zur Verbannung in den Keller geführt hat.
Viele Grüße
Dietmar
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#8
Hallo Dietmar,

leider sehen die Endstufen auf den Bildern im Netz sehr verschieden aus. Das von dir gezeigte Relais ist vermutlich für die Einschaltstrombegrenzung des Ringkerntrafos zuständig. Was ich aber auf keinem Bild entdecken konnte, ist ein Relais für die Lautsprecherausgänge. Ohne ein solches Relais sind Ausschaltvorgänge hörbar. Das Relais soll aber auch bei Fehlern in der Endstufe die Lautsprecher schützen indem es die Lautsprecher rechtzeitig von der Endstufe trennt. Dazu ist natürlich eine spezielle Schaltung zur Überwachung der Lautsprecherausgänge erforderlich, die das Relais ansteuert.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#9
Hallo Tobias.
Ich habe bei meiner Suche nach einer Bedienungsanleitung auch alle möglich Varianten gefunden, Rieder 60-120 und 60-120A bis 60-120D. Mein Abacus hat keinen Buschstaben nach der 120.
Ein weiteres Relais habe ich nicht gesehen.

Jetzt habe ich das Gerät wieder zusammengeschraubt und vom Basteltisch gestellt und auf einmal brummt es direkt nach dem Einschalten aus den Lautsprechern, auch wenn außer den Lautsprechern nix angeschlossen ist und die Lautstärke auf 0 eingestellt ist.

Nachtrag: verglichen mit den Bildern im Netz habe ich eine Sparversion, die Platine mit den 4 Elkos ist ziemlich leer. Das Brummen kann ich durch Annäherung an diese Platine verändern  Huh
   
Ob die Elkos ihre Lebenszeit erreicht haben und ausgetauscht werden möchten? Nö, die mittlere Schraube zwischen den 4 Elkos ist mit der Erde am Gehäuse verbunden. Sie muss richtig fest sein, dann ist das Brummen verschwunden. Darunter ist auch eine Schraube, als Gegenpol. Da eine Kontermutter fehlt, kann sich die Schraube lösen.
Ich habe jetzt einen 470 nF X2 eingesetzt. Das "Pitschgeräusch", wenn ich ein anderes Gerät einschalte, ist leiser und manchmal geht auch nur bei einem Kanal die rote LED an der Gerätefront an.
Viele Grüße
Dietmar
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