Revox A77 MKIV PLayback Amplifier schwingt
#1
Hallo

So und da wäre dann mein nächster Fehler im System Wink
Ich habe bei meiner A77 MKIV auf den Audioplatinen alle Elkos, Tantalkondensatoren und Trimmer ausgewechselt und wollte jetzt mit dem einmessen anfangen, dazu habe ich ein Messband (19cm/s NAB) mit 257nWb/m bei 10kHz eingelegt und am Ausgang mein Oszilloskop angeschlossen (links auf Eingang A und rechts auf Eingang B).
Natürlich habe ich auch vorher ein Signal auf den Aux In angelegt und die Balance eingestellt.
Jetzt wollte ich zuerst den Azimut einstellen und dabei ist mir ein ungewöhliches Signal am Ausgang aufgefallen(siehe Bild), dann habe ich die Potis P801 der Playback Amplifier etwas zurück gedreht bis ich zwei saubere Sinussignale hatte und dann den Azimut eingestellt, wenn ich jetzt aber versuche den Wiedergabe-Pegel (1,55V) einzustellen dann ist ab ca 1V wieder dieses Schwingen auf dem Sinus des Kanal 1 da.

Ich habe noch zwei weitere Playback Amplifier (auch Elkos, Tantaler und Poti gewechselt, gleiche Typen) bei denen diese Verhalten nicht auftritt, also gehe ich schonmal davon aus das es etwas mit dem Playback Amplifier zu tun hat und nicht an etwas anderen liegt.

Seltsam ist das dieses Schwingen immer nur am Kanal 1 auftritt, auch wenn ich die Platinen (CH1 <> CH2) tausche, und das auch der Kanal 2 mit Schwingt wenn ich das Poti von Channel 1 hochdrehe.
Ich habe die Bestückung mehrfach geprüft und kann keinen Fehler feststellen, alle Kondensatoren sind richtig gepolt und die Werte sind auch korrekt.
Kennt jemand dieses Verhalten?


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#2
Das tritt oft auf, wenn man eine Emitter-Schaltung zu sehr kapazitiv belastet,
hier zB dadurch, dass man ohne Tastkopf direkt an Pin 10 oder den Emitter von Q805 geht.
Tritt das Schwingen nur mit Eingangs-Signal auf
oder auch ohne Signal bei gleicher Poti-Stellung ?

Bei Q803 sind R814 & C812 bereits Maßnahmen gegen Schwing-Neigung.
Die wiederum hängt ab von den Längen der Verdrahtung, der Bedämpfung durch die Poti-Stellung, etc.
Die Schwing-Neigung von Q805 kann man verringen, durch Serien-Widerstände im Ausgang und vor der Basis.
Hängt sie auch noch von der Stellung des Balance-Potis ab ?
Manchmal helfen auch ein paar pF zwischen Basis und Collector von Q804. .
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#3
Hatte das auch mal, habe dann den R814 von 330R auf 1k geändert.
So, wie es ja  auch bei B77 und PR99 ist.
Vielleicht kannst Du auch etwas detaillierter in der Ausgangsstufe (Q803..Q805) messen, ab wo die Schwingung zu lokalisieren ist.
VG Jürgen
Edit: Sehe gerade in Deinem anderen Faden, dass Du schon den 1k drin hast.
        Sind wirklich alle vier Platinen gleich bestückt?
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#4
Hallo

Ja, die Platinene sind gleich bestückt.
Aber wieder einmal sitzt der Fehler nicht im Gerät sondern davor, ich Dummkopf habe das Azimutband für die Pegelmessung genommen, das hat 10dB unter 257nWb/m, wenn man da dann 1,55V als Pegel einstellen will, dann wird der Vorverstärker total überfahren.
Das sich die Platinen unterschiedlich verhalten ist scheinbar nur ein Zufall.
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#5
(26.07.2023, 16:57)hansi9990 schrieb: ich Dummkopf habe das Azimutband für die Pegelmessung genommen, das hat 10dB unter 257nWb/m, wenn man da dann 1,55V als Pegel einstellen will, dann wird der Vorverstärker total überfahren.

Willst du damit sagen, dass 10 dB weniger Pegel einen Vorverstärker übersteuern, 0 dB aber nicht ?
Damit hätte ich entweder ein Verständnis- oder ein Glaubens-Problem.
Mal davon abgesehen, dass auf dem Bild in Beitrag #1 keine Übersteuerung zu sehen ist sondern HF-Schwingungen .
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#6
Sorry, nein das will ich damit nicht sagen, bei der Einstellung wäre der Verstärker dann mit einem 0dB Messband sicher noch weiter übersteuert gewesen.
Ich habe ja mit dem Poti bei -10dB versucht am Ausgang 1,55V einzustellen, das bedeutet ja das am Eingang des Playback Amplifier nur etwas ein Drittel der Spannung anliegt und ich dannn das Poti viel weiter aufdrehen muss um an die 1,55V am Ausgang zu kommen und dabei habe ich sicher eine Transistorstufe überfahren.
Bei der Einstellunng wären ja dann theoretisch, bei einem 0dB (257nWb/m) Band am Ausgang ca. 4,8V angekommen, und das ist sicher auch zu viel für die Verstärkerstufe, bzw. ist sie ja dafür sicherlich nicht ausgelegt worden.
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#7
Du hast aber jetzt nicht mit dem "Messband (19cm/s NAB) mit 257nWb/m bei 10kHz"  den Wiedergabepegel eingestellt, oder? 
VG Jürgen
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#8
Nein, bei 1kHz aber natürlich mit 257nWb/m am Cinch-Ausgang auf 1,55V.
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#9
(27.07.2023, 12:17)hansi9990 schrieb: Ich habe ja mit dem Poti bei -10dB versucht am Ausgang 1,55V einzustellen, das bedeutet ja das am Eingang des Playback Amplifier nur etwas ein Drittel der Spannung anliegt und ich dannn das Poti viel weiter aufdrehen muss um an die 1,55V am Ausgang zu kommen und dabei habe ich sicher eine Transistorstufe überfahren.
Bei der Einstellunng wären ja dann theoretisch, bei einem 0dB (257nWb/m) Band am Ausgang ca. 4,8V angekommen, und das ist sicher auch zu viel für die Verstärkerstufe, bzw. ist sie ja dafür sicherlich nicht ausgelegt worden.
Ein theoretisches Signal, das gar nicht real vorhanden ist,
kann nix übersteuern.
Solange du nicht über 1,55 V am Ausgang hinausgehst, kann auch keine Transistorstufe davor "überfahren" werden.
Dieser Gedankengang ist unlogisch.
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#10
Naja, beim Überfahren gebe ich dir recht (zumal das Wort "Überfahren" von mir auch nicht richtig gewählt war), aber theoretisch ist das Signal ja nicht, den das ist ja real da, wenn ich mit einem Messband -10bB bezüglich 257nWb/m den Verstärker am Cinch Out auf 1,55V einstelle und dann ein Messband mit 0dB also 257nWb/m auflege dann sollte schon einiges mehr, etwa im Faktor von ca 3,16 raus kommen, aber ob und wie weit das der Playback Amplifier ab kann weiß ich nicht.
Aber ja du hast recht, da war mein Gedankengang falsch, dieses Schwingen kann ja auch nicht durch ein überhöhtes Signal entstehen, man könnte den Transitor höchstens und unter bestimmten Umständen in Sättigung bringen, das würde das Signal aber nur begrenzen und die Sinusspitzen kappen, das kann man z.B. sehen wenn man bei entsprechenden Einganssignal das Poti P801 ganz aufdreht.

Fakt ist aber, das ich das falsche Band verwendet habe und wenn ich mir mein Bild oben ansehe (Periode = 0,1ms = f=1/t = 100000Hz) dann habe ich, wie Jürgen vermutet hat, wirklich mit dem falschen Messband und das auch noch bei 10kHz versucht den Pegel einzustellen.
Meine Antwort auf die Nachfrage von Jürgen bezog sich dann auf das richtige Bezugsband.

Danke euch für den Input und den Lerneffekt, wenn ich keine Fehler mache dann kann ich auch nichts lernen (oder kann es schon Wink)
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