Was ist das denn für ein eigenartiges Gerät? Scheint nur Mono zu sein, oder? Und dann aber mit Logiksteuerung? Das Laufwerk scheint ja sehr solide. Erinnert mich stark an Uher. War das für Sprachlabore und Schulen gedacht oder Verhöre und Büro?
Hallo Sonicman,
Ich habe selbst auch etwas recherchiert, aber das Modell nirgends gefunden.
Das Gerät für die Bundeswehr ist mit meinen nicht vergleichbar.
Mein Gerät ist viel umfangreicher, größer und wiegt ca. 7 Kilo.
Hallo DOSORDIE
Es ist tatsächlich sehr stabil gebaut. Ist auch meiner Meinung nach Mono.
Ihre Vermutung, dass es die Verwendung für Verhöre oder Sprachlabore haben könnte,
scheint überzeugend.
Ich denke, das Gerät stammt aus den 70 er Jahren.
Was kann die Buchsenbezeichnung dia bedeuten? - Diaprojektor?
Viele Grüße
Jan
Weil ich das vom Bund so hübsch finde, und für meinen Offroad Anhänger so etwas noch benötige, habe ich mir ein Exemplar im Reintexshop bestellt. Sollte es nix taugen, bau ich ein CR240 ein, ich habe zwei davon.
Ja, möglicherweise hat das Gerät einen zusätzlichen Dia Kopf eingebaut, mit dem war es über eine Synchronspur, die aufs Band geschrieben wurde möglich, eine Art Power Point Präsentation mit Dia und Cassette zu machen. Bei der Aufnahme wurden die Impulse gesetzt, wann der Projektor umschalten sollte und so lief bei der Wiedergabe alles ganz automatisch. Die Cassette konnte dann aber nur auf einer Seite bespielt werden, weil die andere Spur für die Synchronspur benötigt wurde. Das geht auch mit Super 8 Projektoren. Man konnte über einen Synchronimpuls den Ton während der Filmaufnahme mit dem Cassettenrecorder aufnehmen und später Beides synchron wiedergeben, so war Tonfilm in sehr guter Qualität möglich. Super 8 Filme klingen ja sehr bescheiden und die meisten Kameras hatten keine Tonspur, das kam erst später.
wenn das "Bundeswehrgerät" das C3/20 ist, hat das im Gegensatz zu dem oben aber zwei nutzbare Spuren. Allerdings bespielt es, wenn ich mich recht erinnere, damit das Band in voller Breite.
Außerdem hat es einen Anschluß für eine Fernsteuerung, die fast genauso aussieht wie das Gerät, nur halt ohne Kassettenschlitz, und trafosymmetrische Ein- und Ausgänge.
Die Bauweise ist über jeden Zweifel erhaben, das Gewicht auch.
So ein Fernsteuerkabel (mit 14poligem Centronics) könnte ich noch haben, falls es jemand brauchen sollte...
10.09.2022, 20:44 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.09.2022, 20:51 von nick_riviera.)
ich weiß nur, dass die Firma Elektron Sprachlabore gebaut hat, und dass mich das Gerät von der funktionellen Ausstattung an die Spulengeräte des Elektron Sprachlabors erinnern, das wir an unserer Schule hatten. Das mit den beiden Spuren macht auch Sinn, die eine Spur wurde vom Lehrer bespielt, der Schüler konnte auf der zweiten Spur üben und seine Sprachübungen immer wieder überschreiben, ohne dass die Lehreraufnahme Schaden genommen hat.
Leider gibt es im Internet wirklich wenig an Informationen über diese Firma, ich könnte mir aber vorstellen, dass es sich bei dem Gerät auch um ein Sprachlaborgerät handelt.
Gruß Frank
Edit: Etwas habe ich doch noch über das Unternehmen gefunden:
Auf der Suche nach einer völlig anderen Unterlage ist mir was auf- oder besser entgegengefallen, weil es nämlich nur in den Ordner geklemmt war: Die Bedienungsanleitung zum "Elektron C 3/20 Kassettentonbandgerät"!
Dort findet man auch die Beschreibung der Spurlage:
"Die Aufzeichnung erfolgt nach dem Zwei-Halbspur-Verfahren mit je 1,5mm Spurbreite nach DIN 45516.
Option: 2/4-Spur-Verfahren mit je 0,6 mm Spurbreite nach DIN 45516."
Warum man die Zweispurversion bestellt hat, kann einem wohl nur die Bundeswehr sagen.
Ich muß noch meinen post oben korrigieren: Der 14polige Anschluß ist für die beiden Audiokanäle, die Fernsteuerung geschieht über eine 50polige Centronicsbuchse.
15.09.2022, 12:48 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.09.2022, 12:51 von Sonicman.)
Das BW Gerät habe ich mir besorgt, es ist gestern angekommen. 7,6 kg schwer und aus massivem Aludruckguss. Alles läuft auf Anhieb, der Kassettenschlitten ist massiv und rastet satt ein. Beim Rückspulen geht das Zählwerk automatisch auf 0000, die elektronischen Tasten schalten sauber um. Das Gerät hat neben den DIN und Centronix Anschlüssen auch je einen BNC Eingang und Ausgang, diese werde ich wohl nutzen. Aufnahme und Wiedergabe muss ich mal am Wochenende testen. Ich werde versuchen, ob ich es an meine Telefonanlage bekomme, für automatische Sprachaufzeichnungen ist es sicherlich bestens geeignet. Man bekommt ja immer wieder Anrufe mit irgendwelchen Angeboten, z. T. auch von Firmen mit denen man Verträge hat (Vodafone, Telekom, Sky etc.). Da kann ich dann sagen: "Ich zeichne das Gespräch auf, wenn Sie nicht einverstanden sind, dann legen Sie bitte jetzt auf". The Empire strikes back!
Gerhard
p.s. Ach ja, es scheint auf der zweiten Spur einen Zeitstempel aufzeichnen zu können. Ich habe leider keine Anleitung aber irgendwie bekomme ich das schon raus.
@Jan: glaube ich nicht, sonst wäre es grau oder oliv und eher panzerartig gebaut. Außerdem müßte irgendwo eine "Vers. Nr." stehen.
@Sonicman: Hast Du das C 3/20? Da sind die BNC-Buchsen für einen Timecode vorgesehen, vermutlich geht da ein normaler LTC, der ja im tiefen Audiobereich angesiedelt ist.
Die Audiospuren gehen nur über den 14poligen Anschluß (symmetrisch, erdfrei, Leitungspegel).
Es gab bei der VEBEG übrigens vor ein paar Wochen einen Posten mit 87 Stück von den 3/20...
Ganz allgemein: Geräte zum Data Logging oder Aufzeichnung von Funk- oder Telefonverkehr hatten oft eine zweite Spur, auf der ein Zeitsignal (bei der Bundespost auch die Zeitansage als Dautersignal) aufgezeichnet wurde.
Können die Geräte denn nur Ferro oder auch andere Typen? Wie kommt es denn, dass man die im Bundeswehrshop für das Geld kaufen kann? Könnte man die zu einem HiFi Cassettendeck umbauen? Wäre ja ne günstige Alternative…
Laut Hersteller sollen sie die alte DIN 45500 erfüllen, zwei getrennt aussteuerbare Kanäle gibt es auch. Vielleicht kann man die Geräte tatsächlich als HiFi Deck nutzen.
18.09.2022, 12:55 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.09.2022, 12:57 von Adler23.)
Da gab es mal Revox B77. NOS Geräte allerdings ohne Gehäuse, also zum Einbau in ein Rack oder Tisch. Eine Revison wäre aber des Alters wegen wohl von Nöten gewesen.
Ich war damals dran und wollte eines kaufen. Aber wie so oft, wer zu spät kommt den bestraft ...
Ich bin dann ganz auf CC umgestiegen und habe mir den Dragon ins Wohnzimmer geholt. Ist leicht dezenter als eine B77.
Ich habe heute mal einen Kopfhörer angeschlossen und eine Audiokassette eingelegt. Ein Kanal spielt die Musik auf der Vorderseite der Audiokassette ab, der andere gleichzeitig die Rückseite rückwärts. Ich würde sagen, dass es sich um ein Zweispurkassettengerät handelt. Genau weiss ich das erst, wenn ich auch die Aufnahmefunktion getestet habe. Leider habe ich keine Anleitung sonst wüsste ich, ob man die Kassetten auch umdrehen darf. Ein Viertelspurgerät mit nebeneinanderliegende Spuren macht doch keinen Sinn, oder?
Gerhard
Servus Gerhard,
wie oben in #11 schon geschrieben, sind die Bund-Geräte Halbspur. Die werden also im Wesentlichen nur zu sich selber kompatibel sein.
Ich wüßte allerdings nicht, warum man die Kassette nicht rumdrehen können soll. Wird halt nix bringen
Wenn Du weitere Infos brauchst, schreib mich mal an.
Danke Michael, die Belegung des Centronix Steckers für die Aufnahme wäre schön. Ich könnte mir vorstellen, dass Stereoaufnahmen mit Halbspur CC sehr gut werden. Zumindest würde ich es gern einmal ausprobieren.
Grüße
Gerhard
Die Spezifikation herstellerseitig ist mir nicht bekannt, ich habe ja keine Unterlagen dazu. Laut Infos aus dem Netz sollte das Gerät aber die alte HiFi DIN erfüllen. Vielleicht bekomme ich es dazu Stereo aufzuzeichnen und wiederzugeben. Natürlich sind solche Kassetten dann nur wieder auf diesem Gerät abspielbar, da es diese Spurlage auf Konsumergeräten so nicht gibt.