Beim über den Uher- und Grundigtellerrand gucken ist es mir ja passiert, dass quasi ein Tonband-Pottwal an die Leine gegangen ist (M24). Es gab aber auch Beifang, zu dem werde ich noch kommen.
2009 im Verstärkeramt Rheda-Wiedenbrück war eine Sonderausstellung zum Thema Tonband, da hatte ich etwas Kleines bemerkt, ein Loewe-Opta-Teil. Fand ich knuffig. Auf Flohmärkten nie gesehen, sowas, muss wohl selten sein. Aus den Augen verloren. 2009 kam dann mein erstes Report, ward fruchtbar und mehrte sich. Erst recht nicht mehr ans Loewe gedacht.
Bei einem Kollegen war die Tage wieder eines zu beäugen, aha, Mensch, das haben die ja s e h r dem Report nachempfunden! Frechheit eigentlich. Hopps, Internet-Angel ausgeworfen, fast sofort biss eines an. Her damit!
Vorhin kam das Paket:
Alles noch heil, etwas angestaubt, aber keine groben Beschädigungen.
Das sieht mir aber derbe nach Report aus!
Chefingenieur A. B. Kupferer hatte ganze Arbeit geleistet...
Auch hier noch guter Zustand, ich bin überrascht.
Weiter:
Sehr ähnlich. Material ist auch Druckguss, der Deckel ist aus Blech. Durchaus solide gemacht.
Von unten kann man den Boden abschrauben (der originale Schaltplan klebt noch!)
Man blickt auf eine Pappe mit auf den ersten Blick seltsamen Zeichnungen, links der
Batteriekasten. Das ist doch....
Pappe ab, aha, das Innenleben. Hier zeigt sich, dass der kleine Sofa-Loewe doch eine völlig andere Konstruktion ist.
Die Konstruktion mit dem wippgelagerten Motor (der Bürstenmotor vom Report 4000 und 4000-S ist es) macht zunächst einen primitiven Eindruck. Die Tastenmechanik auch, sehr schrullig gemacht, das Ganze.
Vom Zustand her unglaublich gut erhalten, auch die Gummiteile und der Reibbelag vom Capstanrad nicht vermackelt oder hart. Das wird was! Stecker rein, nichts. Nun, das Gerät war ja auch als mit "keine Funktion" angeboten worden.
Was war? Der Klassiker, Sicherung oxidiert. Neue rein, schnurr! Der Motor schrie aber nach Ölung, er bekam sie und wurde auf einen Schlag ruhig. Die Tastenmechanik war etwas verharzt, Gerät muss ewig unbenutzt im Schrank gestanden haben. Gängig gemacht. Lautes Krächzen beim lauter drehen, Poti gereinigt und die Kontaktleiste auch.
Ei, sieh an, das Teil spielt. Erst zaghaft, aber nach 5min Laufenlassen richtig kräftig und mit ausreichend Höhen auch (90-10000Hz soll es können). Hätte ich gar nicht gedacht, dass das so gut klingt. An ein Report kommt es leistungsmäßig und auch gleichlaufmäßig natürlich nicht heran, aber dafür war es damals auch viel günstiger zu haben (immer aber noch DM 350,-). Vom Gesamtpaket her eine freche Kopie wie ich finde, aber als schlecht würde ich es nicht bezeichnen. Meins ist von 1966, da war es eigentlich schon völlig veraltet. Es werden wohl Markentreue gekauft haben, Loewe-Opta hatte noch einen guten Namen (meine Großeltern schworen drauf z.B., die hatten Röhrenradio und Fernsehen nur mit 1. Programm von Loewe-Opta). Dem Opa reichte das, er wollte eh nur Sportschau und Nachrichten gucken.
Übrigens ist die Zeichnung auf der Pappe eine Aufwickelverstauanweisung für das Netzkabel. Das 408 hat ein eingebautes Netzteil (!), für Batteriebetrieb holt man aus der vorderen Vertiefung eine flache Aufwickelspule, trickst das Kabel bündig darum, verstaut alles und steckt den Netzstecker in eine Buchse, dann erst ist Batteriebetrieb möglich. Umspulen klappt auch bei Batteriebetrieb erstaunlich flott und kräftig. Ein uriges kleines Teil.
Gruß
Peter S.
2009 im Verstärkeramt Rheda-Wiedenbrück war eine Sonderausstellung zum Thema Tonband, da hatte ich etwas Kleines bemerkt, ein Loewe-Opta-Teil. Fand ich knuffig. Auf Flohmärkten nie gesehen, sowas, muss wohl selten sein. Aus den Augen verloren. 2009 kam dann mein erstes Report, ward fruchtbar und mehrte sich. Erst recht nicht mehr ans Loewe gedacht.
Bei einem Kollegen war die Tage wieder eines zu beäugen, aha, Mensch, das haben die ja s e h r dem Report nachempfunden! Frechheit eigentlich. Hopps, Internet-Angel ausgeworfen, fast sofort biss eines an. Her damit!
Vorhin kam das Paket:
Alles noch heil, etwas angestaubt, aber keine groben Beschädigungen.
Das sieht mir aber derbe nach Report aus!
Chefingenieur A. B. Kupferer hatte ganze Arbeit geleistet...
Auch hier noch guter Zustand, ich bin überrascht.
Weiter:
Sehr ähnlich. Material ist auch Druckguss, der Deckel ist aus Blech. Durchaus solide gemacht.
Von unten kann man den Boden abschrauben (der originale Schaltplan klebt noch!)
Man blickt auf eine Pappe mit auf den ersten Blick seltsamen Zeichnungen, links der
Batteriekasten. Das ist doch....
Pappe ab, aha, das Innenleben. Hier zeigt sich, dass der kleine Sofa-Loewe doch eine völlig andere Konstruktion ist.
Die Konstruktion mit dem wippgelagerten Motor (der Bürstenmotor vom Report 4000 und 4000-S ist es) macht zunächst einen primitiven Eindruck. Die Tastenmechanik auch, sehr schrullig gemacht, das Ganze.
Vom Zustand her unglaublich gut erhalten, auch die Gummiteile und der Reibbelag vom Capstanrad nicht vermackelt oder hart. Das wird was! Stecker rein, nichts. Nun, das Gerät war ja auch als mit "keine Funktion" angeboten worden.
Was war? Der Klassiker, Sicherung oxidiert. Neue rein, schnurr! Der Motor schrie aber nach Ölung, er bekam sie und wurde auf einen Schlag ruhig. Die Tastenmechanik war etwas verharzt, Gerät muss ewig unbenutzt im Schrank gestanden haben. Gängig gemacht. Lautes Krächzen beim lauter drehen, Poti gereinigt und die Kontaktleiste auch.
Ei, sieh an, das Teil spielt. Erst zaghaft, aber nach 5min Laufenlassen richtig kräftig und mit ausreichend Höhen auch (90-10000Hz soll es können). Hätte ich gar nicht gedacht, dass das so gut klingt. An ein Report kommt es leistungsmäßig und auch gleichlaufmäßig natürlich nicht heran, aber dafür war es damals auch viel günstiger zu haben (immer aber noch DM 350,-). Vom Gesamtpaket her eine freche Kopie wie ich finde, aber als schlecht würde ich es nicht bezeichnen. Meins ist von 1966, da war es eigentlich schon völlig veraltet. Es werden wohl Markentreue gekauft haben, Loewe-Opta hatte noch einen guten Namen (meine Großeltern schworen drauf z.B., die hatten Röhrenradio und Fernsehen nur mit 1. Programm von Loewe-Opta). Dem Opa reichte das, er wollte eh nur Sportschau und Nachrichten gucken.
Übrigens ist die Zeichnung auf der Pappe eine Aufwickelverstauanweisung für das Netzkabel. Das 408 hat ein eingebautes Netzteil (!), für Batteriebetrieb holt man aus der vorderen Vertiefung eine flache Aufwickelspule, trickst das Kabel bündig darum, verstaut alles und steckt den Netzstecker in eine Buchse, dann erst ist Batteriebetrieb möglich. Umspulen klappt auch bei Batteriebetrieb erstaunlich flott und kräftig. Ein uriges kleines Teil.
Gruß
Peter S.