Von Digitalradio auf Philips Tonbandgerät ?

[Rolftheodor70]

Hallo zusammen,

ich habe mir wegen des besseren KLangs ein Philips N 4420 zugelegt. 
Nun möchte ich gerne von einem noch anzuschaffenden Internetradio von Technisat mit Cinch-Ausgängen über einen
analogen Sony-Receiver mit Cinch Ein/Ausgängen  auf das Tonbandgerät aufnehmen ?
Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet . Der Techniker von Technisat schrieb mir, der Ausgang des Internetradios müsse
individuell getestet werden, eine Garantie ,daß das funktioniert, gebe er nicht. 
Wer kann helfen ?
Liebe Grüße,
Rolf Fenes

[hannoholgi]

Hallo Fenes,

du kannst das Internetradio oder den Receiver mit den Cinch-Anschlüssen folgendermaßen anschließen:

Der Tape-Ausgang des Receivers kommt an die Phono-Buchse der Philips, Kontakt 3 (links) und 5 (rechts).
Der Monitor-Ausgang der Bandmaschine (ebenfalls über 3 und 5) wird an den Tape-Eingang des Receivers angeschlossen. Damit kannst du dann auch die Hinterbandkontrolle über den Receiver nutzen.

Entweder brauchst du also zwei identische Kabel mit zwei Cinch und einem DIN oder zwei Cinchkabel mit Adaptern auf DIN,  Kontakte 3 und 5. Die bessere Lösung ist die mit den passenden Steckern an den Kabeln. Ich mache das in solchen Fällen  immer so, dass ich mir entsprechende preiswerte, aber gute Cinchkabel in passender Länge bestelle, an einem Ende die Stecker abschneide und dort DIN-Stecker anlöte. Kostet nicht mehr, als Kabelmaterial und Stecker einzeln zu kaufen, und es entfällt die fummlige Löterei zumindest an einem Ende.

Sowohl der Receiver als auch das Internetradio haben Hochpegel-Ausgänge (ca. 100-500 mV). Damit müssen sie also auch bei der Bandmaschine an einen Hochpegeleingang angeschlossen werden; der Radio-Eingang ist dafür viel zu empfindlich und wird übersteuert.

Gruß
Holgi

[Justus]

Warum über den Sony Receiver ? Du kannst doch direkt mit den Technisat Cinch Ausgängen über ein Audiokabel ( evtl. mittels Cinch-DIN- Adapter in den N4420 Eingang gehen.

[hannoholgi]

Und warum gibt es das Thema jetzt als Doppelfaden?

Und warum nicht über den Receiver? Wenn er mal Radio hören (nicht aufnehmen) will, muss er ja immer die Bandmaschine auf Aufnahme/Vorband einschalten! Ich habe jedenfalls alle meine Quellen (Plattendreher, CD-Dreher, Kabeltuner, Kassettendeck, Bandmaschinen) an meinen Verstärker als Schaltzentrale angeschlossen. Ist doch wohl so üblich, oder?

[andreas42]

Und warum gibt es das Thema jetzt als Doppelfaden?

Guter Punkt - hab sie zusammengeführt.

[kaimex]

Beim Bau von Internet-Radios und anderen Digital-Empfängern gehen die Entwickler davon aus, daß das Ausgangssignal entweder digital auf einen Audio-Verstärker oder Recorder (PC) geht oder analog auf einen Audio-Verstärker und dann auf die Ohren.

Sowohl bei AD- als auch DA-Wandlern wird bei einigen Produkten das Verfahren des "Noise shaping" (eingedeutscht: Rauschformung) verwendet.
 
Das bedeutet, kurz gefasst, daß durch spezielle Wandler-Architektur das Rauschen aus dem Basis-Band (Audio-Bereich) in den Bereich darüber transformiert wird. M.a.W: diese Geräte  enthalten hinter den DA-Wandlern einen hohen Rausch- und Störsignal-Pegel oberhalb des Audio-Bereiches bis zu recht hohen Frequenzen. Diese Signale müssen eigentlich durch geeignete Tiefpass-Filter von den Ausgangsbuchsen ferngehalten werden.
Die werden aber oft/meist weggelassen, nach der Devise: die Ohren hören das nicht und bei digitaler Weiterverarbeitung gibt es auch kein Problem.

In einem Tonbandgerät können die hochfrequenten Störsignale aber durch die Höhenanhebung bei Aufnahme und die Bias-Frequenz an Nichtlinearitäten in den Hörbereich "runtergemischt" werden. Gleichartiges oder schlimmeres passiert, wenn man diese Signale einer weiteren AD-Wandlung in einem anderen asynchronen System zuführt.
Man kann also uU sein rauschendes/zwitscherndes  Wunder erleben, wenn man die Ausgangs-Signale eines Digital-Receivers ungefiltert mit solchen Geräten aufnimmt.

MfG Kai